Evelin - Das bin ich

  • Hallo Evelin,

    Herzlichen Glückwunsch! Du liest Dich super!
    Bei mir lässt auch im Laufe der Zeit das Rumgeeiere nach. Nicht zu trinken und Alkohol ablehnen wird selbstverständlicher.
    Schöne Osterfeiertage

    Liebe Grüße Rina

  • Lieber Hartmut,

    ich geh mal zu mir damit:

    Oder doch was ganz anderes?

    Ja, bei mir ist es tatsächlich ganz anders gelagert… aber das ist nichts, was ich hier kundtun will und es kommt auch vermutlich nicht so oft vor…

    Und ich stimme dir voll zu: was hört wann auf, wann beginnt man womit…. nicht klar bestimmbar. Und ich denke auch, dass man sehr achtsam sein muss welche Baustelle man gerade bearbeitet: Trockenwerden an sich braucht eine ganz andere Unterstützung als das Aufarbeiten von Altem.

    Grüße

    Evelin

  • Wow…. Es ist schon über einen Monat her, dass ich geschrieben habe. Die Zeit verfliegt so schnell.

    Und ich habe ein halbes Jahr Abstinenz geschafft!

    Alkohol spielt in meinen Gedanken, in meinem Leben, in meinem Umfeld keine Rolle. Und wenn mal jemand mit in einer Runde ist und Alkohol trinkt, macht es nichts mit mir, auch später nicht. Wobei ich mich nach wie vor weitestgehend von solchen Situationen fernhalte. Aber ich bin nicht mehr voller Angst in eine solche Situation zu geraten.

    Ich genieße mein Leben in vollen Zügen und liebe es frei zu sein, ich muss nicht trinken! Was für ein Segen. Wobei ich schon eine leichte Suchtverlagerung auf eine andere Sucht, die in den letzten Jahren eher in den Hintergrund getreten ist, merke… Ich muss gut auf mich aufpassen und achtsam bleiben. In jeder Hinsicht!

    Ich bleibe weiter dran und lese hier fleißig mit. Nicht mehr so viel, aber regelmäßig! Es lohnt sich wirklich. Danke an euch, dass ich so viel von euch mitnehmen kann.


    Allen einen schöne Feiertag!

    Evelin

  • Herzlichen Glückwunsch. Liest sich sehr gut bei dir.


    Ich werde jetzt demnächst dem Zucker den Kampf ansagen.

    Mit dem Dampfen habe ich vor zwei Monaten aufgehört. Glaube ich. Kann es mir einfach nicht richtig merken.

    Immer eins nach dem anderen.

  • Kenn ich, wird bei mir auch gerade mehr und stört mich auch. Heißt aber für mich, da ist noch Ungeklärtes, Unerfülltes, das ich irgendwje ausblenden möchte - da nicht mehr mit Alkohol, eben mit was anderem, Hauptsache Runterschlucken ... 😨 Da muss ich wohl ran ...

  • Es wird immer wieder von Suchtverlagerung geschrieben. Ich glaube wenn man sich entschlossen hat mit dem Trinken aufzuhören muss man ich bei jeder Änderung des eigenen Verhalten hinterfragen ob man sich auf diesem Weg befindet. Als ich während Covid aufgehört habe zu rauchen habe ich um so mehr Alkohol getrunken. Also ganz schlecht. Mehr Zucker, auch ganz schlecht. Am Besten man legt ich für den Zuckerkonsum auch einen Notfall-Koffer zurecht. Meine Vorschläge z.B eine Runde Solitär spielen, im Forum Rum stöbern, Süsskram wegschmeißen ( besser im Müll als auf den Hüften). Alles ähnlich wie beim Alkohol. Mein bestes Geheimrezept: Geht in ein türkisches Lebensmittel Geschäft. Dort gibt es Sonnenblumenkerne in der Schale. Diese knacken und essen. Man ist Stunden beschäftigt und aufgrund des großen Aufwands nimmt man nur weig Kalorien zu sich. Wie man knackt, kann man sicher auf Utube finden.

  • Herzlichen Glückwunsch zu einem halben nüchternen Jahr. 💐

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich dachte schon Du kokst, oder so. ^^

    Zum Glück musste ich so einen Mist nie ausprobieren😂 und ich war zum Glück immer nur Gelegenheitsraucherin und habe das auch schon vor ein paar Jahren aufgehört.
    Ich bin quasi frei von stofflichen Süchten und es fühlt sich prima an!

  • Heißt aber für mich, da ist noch Ungeklärtes,

    Ja…. Ich habe mehrere Baustellen, die ich auch schon seit Jahren bearbeite und es hat sich viel zum Positiven geändert… Ich frage mich allerdings manchmal, ob ich es irgendwann schaffe alles „aufgeräumt“ zu haben 🫣

  • Hallo Evelin,

    auch von mir einen Glückwunsch zum halben Jahr ohne:thumbup:.

    Der Körper und das Gehirn dürften wieder auf Normalbetrieb umgeheilt sein nach diesen Monaten. Die Festplatte auf der das Suchtprocedere gespeichert ist befindet sich jetzt im Stand-By Modus. Ein Schluck Alkohol reicht aus um sie zu wecken und alles fährt wieder hoch und geht an die bekannte Arbeit. Der Körper ist jetzt und für immer darauf vorbereitet den Alkohol schnell und effektiv zu nutzen um schnellstmöglich den Urzustand wieder herzustellen.

    Es wird Situationen geben in denen Du besonders anfällig bist. Wenn die Psyche mal schlecht drauf ist und dies und das noch draufkommt. Dann könnte es sein das Dir der Alkohol als Lösungsmittel der Probleme vorgeschlagen wird.

    Es wäre gut wenn Du dann die richtige Strategie an der Hand hast, nach einem halben Jahr sollte da ja schon einiges abgespeichert sein.

    Ich muss gut auf mich aufpassen und achtsam bleiben. In jeder Hinsicht!

    Damit machst Du alles richtig.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Liebes Forum,

    mir geht es die letzten beiden Wochen richtig dreckig… Ich hänge ganz tief in einer depressiven Phase - so langsam habe ich das Gefühl, dass ich anfange aus meinem Loch rauszukriechen…

    In abgeschwächter Form kenne ich es: Solange ich im Alltag eingebunden bin, am Laufen bin, keine Zeit habe innezuhalten und nachzudenken, solange ist auch kein Raum um abzustürzen…. Aber dass es diesmal so,stark bergab geht….
    Ich nehme mal an, dass hat auch damit zu tun, dass meine beiden Kinder an ihren Studienorten sind, die eine kommt nur noch alle zwei bis drei Monate heim. Die andere ist zwar regelmäßig hier, aber auch nicht zuhause, sondern eher beim Freund….

    Das ganze Sein fühlt sich dann nur sinnlos an, zumal, es auch noch fast durchgehend regnet, so dass ich nicht in die Berge kann, was mir immer sehr viel positive Energie bringt… jemand hatte hier vorhin geschrieben, dass ihr der Sport fehlt … das kann ich so gut nachvollziehen: Sport ist das beste Antidepressivum! Aber gerade schaffe ich auch das kaum…

    Irgendwie hat das alles garnichts mit Alkohol zu tun…. Aber ich bin dankbar, dass Alkohol überhaupt keine Thema ist - er interessiert mich einfach nicht…

    Danke, dass ihr mein „Jammern“ lest!

    Grüße

    Evelin

  • Liebe Evelin,

    es ist kein Jammern, sondern ein Beschreiben Deiner jetzigen Gefühlslage. Und dafür sind wir, die Selbsthilfegruppe, da!

    Hier kannst Du Deine Gedanken lassen und es kommen Reaktionen, die Dir helfen und Dich unterstützen können.

    Ich glaube, jeder kennt diese Tage, an denen es einem seelisch nicht gut geht.

    Mittlerweile bist Du über ein halbes Jahr abstinent und es hat sich vieles in Deinem Leben verändert. Wie WW schon geschrieben hat, bist Du wieder fast auf Normalbetrieb.

    Bist Du noch bei Deiner Psychotherapeutin in Behandlung? Eventuell auch bei einem Psychiater?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Evelin,

    das tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.
    Gut ist, dass Alkohol auch jetzt kein Thema ist.

    Irgendwie hat das alles gar nichts mit Alkohol zu tun….

    Beim lesen des Anfangs von Deinem Thread kam mir ein Gedanke.
    Du hast angefangen zu trinken, als Deine Töchter aus dem Haus waren. Du hast Dich nicht mehr richtig gebraucht gefühlt.
    Dann konntest Du den Alkohol wieder weglassen und bist seither abstinent.
    Das Loch, die Lücke, welche Du mit Alkohol füllen wolltest ist ja wahrscheinlich noch da, oder?
    Hier lese ich oft: Aufhören zu trinken alleine reicht nicht.

    Was hast Du getan um diese Lücke anders zu füllen ? Sport, Bewegung ist ein wichtiger Part Dich.
    Gibt es noch etwas, was Dich ablenkt und motivieren kann ?
    Vielleicht hilft Dir dies als Denkanstoß und ich hoffe ich liege nicht komplett falsch.

    Viele Grüße und gute Besserung.

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Guten Morgen Evelin,

    ich hatte seit meiner Abstinenz (16 Wochen) nur einmal eine längere depressive Phase von ca. 2 Wochen. Letztes Jahr im Frühjahr war ich wegen schwerer wiederkehrender Depression in einer Klinik. Als ich wieder zu Hause war, bin ich auf der Suche nach therapeutischer Begleitung in eine Selbsthilfegruppe (Depression) gegangen. Interessanterweise habe ich bei meiner Selbstvorstellung gesagt, dass ich ein Alkoholproblem habe, also dass das mein brennendes Problem sei. Es waren durchgehend Frauen in dieser Gruppe und es schien fast schon wie ein Tabubruch, sich selbst als Alkoholiker zu markieren. Nachdem ich in der Klinik gezwungenermaßen abstinent war und wieder raus sofort wieder Alkohol, erstmal in kleinen Mengen, konsumiert habe, war mir das in meiner Selbstbeschreibung am Wichtigsten. Es hat dann noch ein 3/4 Jahr gebraucht, bis ich mich zu einer dauerhaften Abstinenz entschlossen habe.

    Seit der Abstinenz bin ich sehr stark mit meinen Ängsten konfrontiert, d. h. ich nehme sie wahr. Das kann schon mal zwei bis drei Tage dauern, bis ich aus solchen Angstumklammerungen wieder runter komme, aber ich erkenne jetzt gewisse, lange Jahre eingeübte Auslöser, die dann mit dem Ignorieren dieser Ängste mit Hilfe von Alkohol in die Depression geführt haben. Irgendwie war ich ich durch meine Abstinenz gezwungen neue Wege gehen, die Ängste nicht mehr zu erleiden und runterzuschlucken, sondern einen Umgang damit zu finden. Auslöser liegen bei mir sehr oft in der Begegnung mit Anderen, hier nicht handlungsfähig zu sein, meinen Gefühlen nicht zu trauen. Es werden extreme Ansprüche an mein Außenbild wach.

    Vielleicht kannst Du jetzt gar nichts damit anfangen. Ich habe mir vorher Deinen Thread durchgelesen und irgendwie hat mich das dazu angeregt, Dir hier von mir zu schreiben.

    Vielleicht auch der etwas ironisch formulierte Satz von Dir

    Ich frage mich allerdings manchmal, ob ich es irgendwann schaffe alles „aufgeräumt“ zu haben

    Ich für mich, bin froh mit der Abstinenz zu erfahren, dass ich meinen Leistungsansprüchen so gar nicht genüge, dass diese Ansprüche mitunter garnichts mit mir zu tun haben, mich nur in Angst und Schrecken und dann in die Depression führen.

    Mein Selbstbild entspricht jetzt eher dem eines Wolpertingers (so ein Mischwesen) und da habe ich jetzt ohne Alkohol die Chance, immer wieder neue Wege zu entdecken, Spannungen wahrzunehmen und daraus auch Kraft zu schöpfen.


    Herzliche Grüße

    Iphigenie

  • Das ganze Sein fühlt sich dann nur sinnlos an, zumal, es auch noch fast durchgehend regnet, so dass ich nicht in die Berge kann, was mir immer sehr viel positive Energie bringt… jemand hatte hier vorhin geschrieben, dass ihr der Sport fehlt … das kann ich so gut nachvollziehen: Sport ist das beste Antidepressivum! Aber gerade schaffe ich auch das kaum…

    Wenn die Erkenntnis kommt, das die Kinder selbstständig werden, ihr eigenes Leben leben können und die Mama (oder den Papa) dazu nicht mehr täglich gebraucht wird, ist das wohl immer schwer für die Eltern.
    Aber spiegelt das nicht auch wieder, dass du deinen ‚Job Mama‘ gut gemacht hast?

    Ich bin mit 19 bei meinen Eltern ausgezogen…..Ich lebe selbstständig und konnte sie viele Jahre wegen der Entfernung nicht so regelmäßig besuchen …. und irgendwie brauche ich heute mit Mitte 50 meine Mama und meinen Papa noch immer. Auch, wenn ich ihnen das nicht jede Woche sage. 😉

    Vielleicht hilft dir Sport, vielleicht nutzt du ihn, um ‚die einsamen Gedanken‘ wegzuschieben…..vielleicht.
    Ich habe ‚mein Zufriedensein‘ in mir drin gefunden. ‚In mir drin‘ ist immer da. Bei jedem Wetter.

    Ich habe erkannt, dass ‚nichts tun‘ nicht bedeutet, nichts zu tun. Und ich kann Freude und Ruhe empfinden, wenn ich beispielsweise den Regentropfen zuschauen kann, wie sie an die Scheibe klopfen….und ich bin glücklich dabei, dass ich mir den Luxus erlauben kann, genau das zu tun.

    Ich wünsche dir, dass du aus deinem Loch schnell wieder rauskommst.
    Und ich wünsche dir, dass nicht 2 Wochen vergehen müssen, bis du hier schreiben kannst, dass es dir schlecht geht.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ganz lieben Dank an euch für eure Wort - ich bin sehr berührt!

    Bist Du noch bei Deiner Psychotherapeutin in Behandlung? Eventuell auch bei einem Psychiater?

    Ja, ich bin nach wie vor in Behandlung - habe aber erst nächsten Freitag wieder Termin!

    Das Loch, die Lücke, welche Du mit Alkohol füllen wolltest ist ja wahrscheinlich noch da, oder?

    Das zeitliche Loch (also das, das durch die frei gewordene Zeit entstanden ist) ist gut gefüllt: ich habe in den letzten 1,5 Jahren zwei Ausbildungen gemacht, durch die ich ehrenamtlich tätig sein kann, habe bei der Arbeit zusätzliche Aufgaben übernommen, die mich interessieren, habe ein super Netzwerk von netten Menschen, mit denen ich klettern gehe, in die Berge gehe…. Alles wunderbare Zeitfüller…. Problematischer ist das „seelische“ Loch… all das, was ich mache, mache ich weil es mir Spaß macht, ABER AUCH weil ich vor den Gefühlen weglaufe - ich kann mich denen nicht stellen, vermutlich weil ich Angst vor dem Schmerz habe… und ich weiß ja, dass ich auf Dauer nicht weglaufen kann…..Ich glaube ich habe hier selbst mal geschrieben, dass jedes Gefühl gesehen werden will, wie ein Kind, und wenn man es ignoriert schreit es so laut, bis man eben reagiert….

    Vielleicht kannst Du jetzt gar nichts damit anfangen. Ich habe mir vorher Deinen Thread durchgelesen und irgendwie hat mich das dazu angeregt, Dir hier von mir zu schreiben.

    Vielen Dank dafür, es ist sehr schön das zu lesen!

    Das Loch, die Lücke, welche Du mit Alkohol füllen wolltest ist ja wahrscheinlich noch da, oder?

    Ich habe ‚mein Zufriedensein‘ in mir drin gefunden. ‚In mir drin‘ ist immer da. Bei jedem Wetter

    Wie schön sich das anhört - die Worte bringen mich gerade zum Lächeln, weil ich mich daran erinnere, dass ich dieses Gefühl auch schon gehabt habe - somit kann ich mich da auch wieder hinbewegen!

    Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag, hoffentlich ohne Überschwemmungen …. Ich wohne im Süden und es ist richtig heftig im Umland…

    Grüße


    Evelin

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