Beysah - Mein Mann ist Alkoholiker und sieht es nicht

  • Guten Abend ihr Lieben,

    Ich heiße Beysah. Mein Ehemann ist Alkoholiker. Die ersten Jahre hatte ich noch die kindliche Vorstellungen mit Liebe, Geduld und reden wird es sich geben.

    Zu einem Problem wurde es nach der Geburt unseres erstes Kindes vor 12 Jahren.

    Ich habe mich verändert schließlich hat man eine Verantwortung. Er blieb wie er war. Es folgten Jahre die zermürbend waren.

    Mittlerweile bin ich an dem Punkt ihm nicht mehr helfen zu wollen und habe eingesehen, dass ich es auch nicht kann. Der Grund wieso ich mich nicht trenne ist Angst.

    Bisher hatte ich eine Art Kontrolle über das ganze, vorallem was die Kinder betrifft. Er ist nicht die Art Vater die man sich wünscht.

    Er ist nicht gewalttätig sondern eher abwesend, mental und auch physisch und verantwortungslos. Und wenn er dann noch trinkt.....

    Die Kinder und ich leben unser Leben seit Jahren alleine und ihm ist das recht.

    Nun will er aber Umgang wenn ich mich trenne und da ist das Problem. Ich kann die Kinder nicht mit ihm alleine lassen und dürfte ihm aber auch den Umgang alleine nicht verwehren.

    Nach außen hin geht er arbeiten, bezahlt seine Dinge und alles läuft. Er hat überhaupt kein Problem.

    Diese Angst hindert mich nun schon seit drei Jahren mir eine eigene Wohnung zu suchen.

    Alleine der Gedanke wenn er die Kinder hat und ich habe nicht die Kontrolle, er betrinkt sich .. Ich bin mit einer alleinerziehenden alkoholkranken Mutter aufgewachsen und weiß welch Schaden man davon trägt.

    Mit meiner Kontrolle über das ganze habe ich versucht eine sichere Konstante für meine Kinder zu sein. Aber ich gehe hier zu Grunde und kann mit ihm nicht mehr leben.

    Ich finde einfach keine Lösung.

    Lieben Gruß

  • Hallo Beysa,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Leider ist es so, dass sich viele Geschichten der Angehörigen bei uns im Forum ähneln.

    Erkundige Dich doch erstmal, wie es mit dem Umgang für die Kinder laufen würde. Bestimmt haben andere Teilnehmer hier im Forum einige Tipps für Dich.

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen Angehörigen austauschen?

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige"
    verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Beysah,


    herzlich willkommen bei uns. Ich habe dich für die offenen Bereiche freigeschaltet, und wünsche dir einen guten Austausch. Du kannst jetzt überall schreiben, nur bitte in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • zu Grunde und kann mit ihm nicht mehr leben.

    Ich finde einfach keine Lösung.

    Hallo Beysah,

    dann versuch doch erstmal aufzuschreiben wie für Dich eine Lösung aussehen könnte, so abwegig sie auch sein mag.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Guten Morgen,

    Volka er hat seitdem wir zusammen sind 4 MPUs machen müssen.

    Die letzte war 2018.

    Seitdem ist er schlauer und fährt Bus oder geht besoffen zu Fuß. Was aber nicht bedeutet das ich ihm da vertraue. Ich würde ihm sogar zutrauen mit den Kindern besoffen Auto zu fahren da er ein bisschen Größenwahnsinnig ist und meint er ist der einzige der sogar besoffen Auto fahren kann.

    Ansonsten wurde er nicht auffällig. Trinkt er ja meistens in seinem Zimmerlein oder wenn er mal eben einkaufen muss. Dokumentiert ist es einzig und alleine in meinem Kopf.

    Und halt beim Verkersamt.

    Liebe Grüße

  • Liebe Beysah,

    die 4 MPUs können da sehr wertvoll sein.

    Ich empfehle dir eine Rechtsberatung, Familienanwälte sind da im Thema drin und können dir sagen, ob du Chancen hast, unter den Umständen das Umgangsrecht einzuschränken. Es gibt da meines Wissens eben die Möglichkeit, dass der Umgang nur unter Auflagen zulässig ist. Also, nur wenn noch eine Begleitperson dabei ist, o.ä..

    Ich kann dir das nur ans Herz legen, dir Informationen einzuholen. Das gibt Sicherheit.

    Mit meiner Kontrolle über das ganze habe ich versucht eine sichere Konstante für meine Kinder zu sein. Aber ich gehe hier zu Grunde und kann mit ihm nicht mehr leben.

    Auch das kann ich gut nachvollziehen.

    Toll, dass du den Schritt gemacht hast, um dich hier anzumelden.

    Viele Grüße

    Volka

  • Ich danke dir, Volka.

    Vor zwei Jahren habe ich mit einer Anwältin für Familienrecht ein Gespräch gehabt. Leider war es nicht so wie ich es mir erhofft habe, denn sie meinte leider kann ich nichts machen solange keine Kindeswohlgefährdung und auch keine häusliche Gewalt vorliegt.

    Mit anderen Worten erst wenn was passiert.

    Das kann ich einfach nicht verantworten. Aber ich hatte damals tatsächlich nicht die MPUs erwähnt.

    Ich weiß auch sobald ich alle Schritte gehe, wird mein Mann so in seinem Stolz gekränkt sein das er fies wird. Er kann sehr gut manipulieren. Also muss das alles sehr gut durchdacht und geplant werden. Nur habe ich das Gefühl keine Kraft zu haben, ich bin so ausgelaugt.

    Du meintest du bist in ähnlicher Situation?


    Lieben Gruß

  • Ja, nicht exakt so, aber im Grunde interessiert uns wohl das Gleiche.

    Ich war erst vor ca. 2 Wochen bei einem juristischen Beratungsgespräch. Es lief so, wie ich es erwartet habe, allerdings nicht, wie ich es erhofft habe.

    Die Anwältin sagte, solange keine Beweise für eine Alkoholsucht vorliegen, dann wird eine Trennung ersteinmal hinsichtlich Sorge-/Umgangsrecht behandelt, wie jede andere Trennung auch.

    Beweise könnten bspw. sein:

    - Verlust des Führerscheins
    - eine angetretene Therapie
    - Verletzungen (bspw. mit Einsatz RTW) auf Grund des Konsums

    Zumindest einer der Punkte trifft ja, bei euch zu. Also, unter dem Gesichtspunkt könntest du dir nochmal eine aktuelle Expertise holen.

    Viele Grüße

    Volka

  • Hallo,

    macht er denn die ganze Zeit freiwillig und gerne etwas mit den Kindern? Vielleicht kommt alles entspannter, weil er die Verantwortung los ist und in Ruhe trinken kann? Das weiß man vorher nie, von daher finde ich es gut, daß du dich beraten läßt.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    nüchtern unternimmt er nichts mit den Kindern. Da liegt er auf der Couch und guckt seine Serien, spielt am Handy oder hat draußen was zu erledigen. Betrunken gibt es immer zwei Szenarien im Wechsel. Entweder liegt er in seinem Zimmer und verlässt es nur um auf Toilette zu gehen oder er bekommt nach dem 6. Bier Lust darauf mit den Kindern raus zu gehen, mit ihnen zu spielen oder zu kochen. Dies unterbinde ich immer, da ich nicht möchte das die Kinder dann Umgang mit ihm haben und er sie zu lallt, geschweige denn mit ihnen draußen ist. Seit Jahren bin ich in dieser Hab - Acht Stellung.

    Ich bin mir zu 100 Prozent sicher das er, wenn ich mich auch räumlich trenne, dies nicht verändern sondern sogar steigern wird, denn dann hat er einen Grund gefunden. Dieser Gefahr kann ich meinen Kindern nicht aussetzen.

    Lieben Gruß

  • Ja den hat er jedesmal wieder bekommen.

    In den Berichten die ich auch gelesen habe stand aber jedesmal, daß die Gefahr besteht das er noch einmal unter Alkohol und oder Drogeneinfluss fährt.

    Also zumindest hat er daraus gelernt und ist bisher nicht mehr gefahren oder aber nicht erwischt worden. Das kann ich so nicht sagen da ich ihn dahingehend nicht kontrolliere.

    LG

  • Weitere Beweise für seine Sauferei könnten doch auch Bilder von Verstecken von seinen Alkoholika sein, entweder leer oder voll, denn er geht sicherlich nicht nur in der Kneipe trinken? Wenn du alle ‚Beweise‘ zusammen hast (MPUs, Bilder von Verstecken, vielleicht schonmal eine Einweisung zur Ausnücherung in ein Krankenhaus, weil jemand ein Rettungsdienst bestellt hat oder gestürzt ist…) ist das m.E. schon Kindeswohlgefährdung und er hat sich dann als Alkoholiker geoutet etc. und sowas ist kein Vorbild für eine normale Kindeserziehung.

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