Siri Sommer - Vorstellung

  • Ich bin die Partnerin eines nassen, psychisch abhängigen Alkoholikers.
    Ich versuche schon seit ca. einem Jahr ihn zu einem Entzug mit anschließender Therapie seiner Depressionen zu bewegen.
    Neben vielen Versprechungen ist bisher nichts wirklich Entscheidendes passiert, außer dass sich die Sucht immer weiter manifestiert hat.

    Die ganze Situation quält mich sehr, ich weiß nicht was ich noch tun kann oder wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
    Oft bin ich einfach nur noch wütend auf ihn, weil er nichts unternimmt und mich mit allem anderen allein lässt. Ich weiß zwar, dass das ihm gegenüber ungerecht ist, aber ich kann meine Wut nicht abstellen.

  • Hallo und willkommen Siri Sommer,

    dass du wütend bist, verstehe ich gut. Ich war selbst viele Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet. Und kenne die vielen Gefühle, die da aufkommen.

    Er lehnt jegliche Hilfe ab, will weder einen Entzug noch eine Therapie. Es bleibt dir leider nichts anderes übrig als das zu akzeptieren. Er ist erwachsen und darf das für sich so entscheiden.

    Helfen kannst du aber dir selbst und dafür bist du hier richtig. Im Austausch kannst du Wege für dich finden, damit klarzukommen.

    Hier ist der Link für die Freischaltung:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Du klickst einfach drauf, schreibst kurz was dazu und wirst dann freigeschaltet. Dein Thema findest du dann im Bereich

    Erste Schritte für Angehörige und Coabhängige

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Siri,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Bei der Alkoholsucht leidet die ganze Familie. Und egal wie wütend Du bist oder Du es gut meinst, Du wirst gegen die Sucht nichts ausrichten können.

    Egal ob die Sucht nun psychisch oder physisch ist. Sucht ist Sucht. Und nur der Alkoholiker kann aus dieser Spirale herausfinden, wenn er es wirklich will.

    Alkohol ist ein Nervengift und löst Depressionen und auch Angstzustände aus.

    So gesehen ist Dein Ansatz, erst den Alkohol weglassen und dann eine weitere Behandlung, völlig richtig.

    Aber so bitter es auch ist, Du kannst nichts bewirken. Nur dafür sorgen, dass es für Dich leichter wird.

    Möchtest Du Dich mit den anderen Angehörigen im offenen Bereich austauschen?

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige"
    verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nun hast Du eine doppelte Begrüßung bekommen, Siri!

    Aber Du brauchst nur einmal den Bewerbungslink auszufüllen! ;)

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Huhu,

    du heißt nicht zufällig mit Familiennamen so?

    Dann wäre es gut den Nicknamen ändern zu lassen.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Siri.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Die ganze Situation quält mich sehr, ich weiß nicht was ich noch tun kann oder wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.
    Oft bin ich einfach nur noch wütend auf ihn, weil er nichts unternimmt und mich mit allem anderen allein lässt. Ich weiß zwar, dass das ihm gegenüber ungerecht ist, aber ich kann meine Wut nicht abstellen.

    Hallo Siri,

    ob das jetzt ungerecht oder nicht, darüber kann man streiten. Aber meistens ist es ja so, das auf Grund der Sucht viele Dinge nicht mehr zuverlässig erledigt werden, es ist kein Verlass mehr, Absprachen sind am nächsten Tag vergessenen usw. Meistens bleibt das dann am Partner hängen und da wird man wütend.

    Du kannst nichts tun. Wenn er nicht einsieht das er Hilfe brauch und das ganze auch von selbst in Angriff nimmt kämpfst du auf verlorenem Posten. Das ist leider so.

    LG

  • Hallo Mollyfisch,

    Du hast recht und vermutlich ist es auch diese Ohnmacht, die einen wütend werden lässt.
    Und Laufe der Zeit ging mir einfach das Verständnis verloren, Je öfter die Situation eingetreten ist. Die ersten Male als ich erkannt habe, das ein Alkoholproblem besteht habe ich alles übernommen und ihn abgeschirmt, damit niemand etwas merkt.
    Wir haben geredet und er hat auch zugegeben, dass er ein Problem hat und er mit meiner Unterstützung da raus will. Dann erfolgte eine Phase, in der er versucht hat, abstinent zu bleiben, was allerdings nicht funktioniert hat und zu heimlichem Konsum und Alkoholverstecken geführt hat. Wir haben wieder geredet und das Alkoholproblem auf die Depression geschoben, die eigentlich seit Jahre besteht und in Absprache mit dem Hausarzt wurde die Medikation erhöht. Aber natürlich hat das auch nicht funktioniert, da die Sucht schon etabliert war. Das einzusehen hat wieder Monate des Verheimlichens, des Lügens, Kontrollierens gedauert, bis mein Vorrat an Verständnis einfach aufgebraucht war.
    Derzeit gelingt es mir nicht mehr, den Menschen und die Sucht zu trennen, ich bin auf ihn wütend, nicht darauf dass er süchtig ist. Ich bin wütend, dass sich so lange nichts geändert hat und dass ich mich immer wieder von Versprechungen habe einwickeln lassen, wieder Monate ins Land gegangen sind…
    Und trotzdem kann und will ich ihn (noch) nicht loslassen, will ihn nicht allein lassen. Ich möchte, dass er es schafft frei zu werden und dass dann auch noch etwas von uns als Paar übrig ist.

  • Derzeit gelingt es mir nicht mehr, den Menschen und die Sucht zu trennen, ich bin auf ihn wütend, nicht darauf dass er süchtig ist. Ich bin wütend, dass sich so lange nichts geändert hat und dass ich mich immer wieder von Versprechungen habe einwickeln lassen, wieder Monate ins Land gegangen sind…

    Guten Morgen,

    das meiste was du schreibst habe ich und wohl die meisten hier genauso erlebt bzw. empfunden. Ja auch bei mir wandelte sich das am Anfang noch vorhandene Verständnis immer mehr in Unverständnis und später auch in Wut um. Bei Streitigkeiten ging dann auch der Respekt verloren, es wurden sich gegenseitig viele unschöne Dinge gesagt.

    Man versteht einfach nicht warum der andere immer weitermacht und nichts unternimmt. Auch wenn ich durch das Forum viel über diese Krankheit erfahren habe würde ich trotz allem meine Entscheidung heute wieder so treffen.

    Dieser ständige Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung nimmt Energie und löst irgendwann bei fast jedem gesundheitliche Probleme aus.

    Pass gut auf dich auf.

    LG

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