Meks - Vorbei ist vorbei

  • Ich lese hier oft die Frage, ab wann kann ich wieder wo teilnehmen wo eventuell oder auch ziemlich sicher Alkohol konsumiert wird.

    Warum will ich da teilnehmen, wär erstmal die wichtigere Frage für mich.

    Das ist in meinen Augen nasses Denken.

    Genau auf den Punkt.

    Wenn ich ganz am Anfang auf ein Sauf Fest gehen möchte, und die Begründung "der Alkohol ist überall und allgegenwärtig vorschiebe oder ähnliches wie, "ich kann mich ja nicht zu Hause einsperren" dann ist es das berühmte nasse Denken.

    Ich habe von einem nicht Süchtigen noch nicht gehört, dass der Alkohol allgegenwärtig ist. Höchstens er wurde gefragt.

    Das andere was ich immer wieder hier am Anfang bemerke, dass die Euphorie und Motivation etwas zu verändern an dem Punkt "umsetzten" ihre Grenze hat.

    Wir schreiben ja auch von dem ersten Jahr, wo ich alles, was mit Sauf-Veranstaltungen zu tun hat, zu vermeiden wäre und sich in dieser Zeit ein alkoholfreies Umfeld aufbaut. Die wenigsten suchen sich neue Freunde, die wenigsten neue Hobbys fern der Sucht. Oder geschweige denn machen die Bude alkoholfrei.

    Unabhängig von dir mal Meks.

    Wenn ich Empfehlungen als Zwangsjacke sehe, habe ich den Sinn der Empfehlung nicht verstanden. Entweder ich möchte die Hintergründe der Empfehlung verstehen oder weil ich eben darauf keinen Bock habe, nur gegenargumentieren.

    Dann kommt der Klassiker. Im Supermarkt, im Café um die Ecke, in der Kneipe steht der Alkohol oder am Nachbartisch wird gesoffen. Alleine das zeigt mir doch schon, wie mein Denken auf dem Alkohol fokussiert ist.

    Im trockenen Zustand habe ich zumindest die Möglichkeit zu entscheiden, laufe ich darauf zu oder ich gehe ich auf Konfrontation. Das war im nassen Zustand anders. Es ändert aber bei allem, was ich tue eines nichts. Ich bin und bleibe Alkoholiker. Und da läuft eben einiges in den Hirnrinden anders ab.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Eben erst gelesen

    Danke auch das du sofort darauf hinweist, das man ja nichts zu toll oder gut sehen darf, das motiviert so richtig und tut gut!!(ironie off)

    Das habe ich mir auch mal herausgepickt. Wieso so angespannt? Ich selbst habe da nun nichts in der Post gelesen, was mich jetzt irgend nur annähernd aufregen lässt. Heute zumindest nicht mehr.

    Brauchst du eine Motivation, um trocken zu bleiben? Was ist, wenn die Motivation weg ist? Du stellst hier eine Frage, die wird, beantwortet. Wie die Frage ankommt oder die Antwort aufgenommen wird, liegt jeweils an seinem eigen emotionalen Zustand. Was quält dich gerade?

    Und manche Aussagen kommen mir so vor, wie in der Arbeit, dass machen wir schon immer so oder das macht er seit 20 Jahren gleich!

    Warum ist das wohl bei der Alkoholkrankheit so? Hat doch seinen Grund. Das Thema Grundbausteine ist dir sicherlich bekannt.

    Diese sind nicht willkürlich erstellt worden. Da haben sich trocken Alkoholiker zusammengesetzt und aus Jahrzehnten Erfahrungen zusammengefasst worden. Und wenn sich hier Langzeit trocken im Forum tummeln, sind die meisten davon den Weg gegangen.

    Schwarz -Weiß Denken war mein Weg, keine Diskussionen über die Grauzonen, keine Kompromisse und schon gar nicht mein eigenes Denken bei Langzeit trocken als das Richtige angesehen.

    Das bedeutet nicht das es richtig ist oder der einzige Weg!

    Es gibt nur einen Weg, der richtig ist, das ist der, der dich zufrieden, trocken hält. Nur woher weiß das jemand, der ganz am Anfang steht, was richtig oder falsch ist?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Da wird jetzt aber schon viel herausgepickt und nicht auf den ganzen Satz reagiert!

    Und auch meine Gefühlslage gleich als angespannt zu beurteilen, naja…

    Ansonsten verstehe ich schon was hier mitgeteilt wird, hab es ja nicht verneint, eher über das wie.

    Euer Forum eure Regeln, bin ja nur Gast hier, alles gut!

    Lass es mal so stehen!

    Danke für eure Antworten

    Lg

  • Hi Meks,

    ich motiviere sehr gerne Menschen, die aus der Sucht aussteigen wollen. Ich motiviere allerdings keine Wege, die aus meiner Sicht und aus der Erfahrung von vielen vielen Alkoholikern nicht zielführend sind. Dazu ist mir diese Erkrankung zu ernst. Wir befinden uns hier ja in einer Selbsthilfegruppe für Alkoholismus und nicht in einem Diätforum, oder?

    Du kannst gerne Deinen Weg mit Euphorie gehen und wenn es Dir gelingt, auf diesem Wege ein lebenslanges, trockenes Leben zu erreichen, dann freut es mich sehr für Dich.

    Die Erfahrung zeigt leider oft etwas anderes ... aber vielleicht gehörst Du auch zu den Ausnahmen ...

    Beste Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Ich würde ein Diätforum nicht herunterspielen, da Magersucht ein ernstes Problem unter jungen Mädchen und Frauen ist! Kann für betroffene genau so schlimm sein!

    Euphorie ist hier nicht erwünscht, ich habe es verstanden!
    Im Gegensatz dazu verursachen κ-Opioid-Rezeptor-Agonisten wie das endogene Neuropeptid Dynorphin bekanntermaßen Dysphorie , einen der Euphorie entgegengesetzten Stimmungszustand, der Gefühle tiefer Unzufriedenheit mit sich bringt.

    Ich merke meine Beiträge passen hier nicht so, also werde ich zum stillen mitlesenden Teilnehmer.😉

    Danke aber für eure Beiträge werde hier echt gerne weiter mit lesen und mich wenn wer was fragt oder sich meldet gerne Antworten.

    Bin auch nicht eingeschnappt, angespannt oder ähnliches!

    Finde es toll dass es euch gibt!

    Alles gut, einen schönen Sonntag noch ✌️

  • Euphorie ist hier nicht erwünscht, ich habe es verstanden!

    Das ist Unfug. Zeigt aber, dass du es nicht verstanden hast. Noch nicht. Alleine schon der Vergleich von der Alkoholkrankheit zur Magersucht/Diät ist unsinnig .

    Ich merke meine Beiträge passen hier nicht so, also werde ich zum stillen mitlesenden Teilnehmer.

    Auch das ist Blödsinn. Nur, weil etwas nicht bestätigt wird, dann heißt das nicht, dass sie nicht passt. Es passt dir nicht, so wird ein Schuh draus. Und das ist auch Deins. Alles Gute auf deinen weiteren Weg.

    Ich lasse trotzdem mal den Thread, auf den mit der Zeit liest, sich vieles anderes als es zuerst aufgenommen wurde.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Du kannst gerne Deinen Weg mit Euphorie gehen und wenn es Dir gelingt, auf diesem Wege ein lebenslanges, trockenes Leben zu erreichen, dann freut es mich sehr für Dich.

    Hartmut du nicht böse gemeint, aber genau das steht hier!!!!


    Und niemals würde ich einen Vergleich ziehen, mein Satz war nur das man ein Diätforum in Verbindung mit Magersucht nicht runterspielen soll, da es für betroffene eine auch ernste Sache ist!

  • ich bin etwas erstaunt über Deine Reaktion Meks. Du bist einer SHG für Alkoholismus beigetreten, weil Du durch Deine eigenen Wege bisher nicht trocken geworden bist, oder?

    Du verhälst Dich ein bisschen wie " wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" was übrigens auch nicht ganz untypisch für den Anfang der Trockenheit ist ...

    Hier geben dir "alte Hasen" sehr gute Denkanstöße, nicht um Dich zu massregeln, sondern schlicht um Dir zu helfen aus der Sucht zu kommen, weil sie die Stolpersteine kennen - also vielleicht einfach mal in Ruhe drüber nachdenken ....

    VG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • ich mach das so mit teilnahmen, wenn es auch alkohol gibt: ich gehe in der regel nicht hin (4 monate ist noch nicht gefestigt). ausnahmefälle bereite ich vor: möglichkeit des "verschwindens", information an die gastgeber meiner situation und ich mach es abhängig von der tagesform.

    beispiel: ich war zum geburtstag eines sehr guten freundes eingeladen. es war halb wunsch, halb verpflichtung, da hinzugehen. edles restaurant, tolles essen, erlesene wein. es war ein mittagessen. das habe ich mir zugetraut, zumal meine frau auch dabei war. ich habe wasser getrunken, war auch kein problem, kein "komm-ein-gläschen-zur-feier-des-tages"-gerede. war gut. es war ein schöner nachmittag,

    aber auch nicht frei .... .

    anschließend gab es beim geburtsagskind noch einen lustigen umtrunk mit wein und wurst, der sich bis in den sehr späten abend gezogen hat. da bin ich nicht mit und wollte es auch nicht. hartmut -glaube ich- fragt in solchen fällen immer: frag dich, was willst du dort? meine antwort war: nichts, im mittelpunkt stehen dann nicht die gespräche, sondern die "geselligkeit" ... . und da verpasse ich nix.

    obwohl der tag schön war, das essen toll, die menschen nett, war ich froh wieder daheim zu sein. ob du willst oder nicht, es ist eine versuchung. ich habe zu hause sport gemacht und film geschaut, dann war 's wieder gut.

    fazit für mich nach 4 monaten: es geht schon, aber es ist auch noch stress. also nur in ausnahmefällen und mit absicherung. und es ist eine illusion zu meinen, dass es vorbei ist, wenn du aus dem restaurant wieder raus bist. das suchtgedächtnis ist ein gemeiner sauhund. es denkt, wenn du schon ins wirtshaus gehst, wär es ein etappensieg für ihn. und es dauert ein weilchen im klar zu machen, dass du nicht wegen ihm dort warst.

    das wäre so mein beitrag zum thema, "wann kann ich wieder an treffen mit alkoholausschank teilnehmen."

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • das suchtgedächtnis ist ein gemeiner sauhund

    :thumbup:Genau so ist es.es tarnt sich und schleicht sich mit Lob und schulterklopfen in die Gedanken. Wie gut ich die Situation doch gemeistert hätte, wie stabil ich doch wäre, wieviel ich doch erreicht hätte usw.

    Auch nach vielen Jahren klopft es manchmal bei mir so heimtückisch an.Mit der Zeit kennt man seine Pappenheimer.

    Gemeiner Sauhund find ich gut;)

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Lieber Meks,

    ich habe mich bisher zurückgehalten in deinem Thema etwas zu schreiben, da wir ja ungefähr auf der gleichen "Laufhöhe" unserer Abstinenz sind und ich wahrlich keine guten Tipps verteilen kann. Ich bin ja selbst noch wackelig und mit Baby-Steps auf den Weg in die Abstinenz.

    Ich würde es sehr schade finden, wenn du dich hier zurück ziehst und nicht mehr aktiv schreibst. Manches von den Dingen, die mir geschrieben wurde hat mich auch gezwickt und teilweise habe ich mich missverstanden gefühlt. Aber ich bin mir sicher, dass alle hier mit guten und positiven Intensionen unterwegs sind. Mit etwas Abstand haben sich die Beiträge häufig nochmal anders gelesen. Ich nehme das an, was sich richtig anfühlt und bei allen anderen höre ich zumindest in mich hinein, ob es einen Punkt trifft über den ich noch nicht nachgedacht habe, bzw. ob es sich nicht doch lohnt noch einmal aus einer anderen Perspektive auf die Dinge zu schauen.

    Ich will dir sagen, nimm dir selbst nicht die Chance dich hier mitzuteilen und Unterstützung zu finden.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg auf deinem Weg!

    „Nur wenn das, was ist, sich ändern lässt, ist das was ist, nicht alles. “ - T.W. Adorno

  • Hallo zusammen,

    ich lese hier gerade sehr interessiert mit, weil mich das Thema auch immer wieder beschäftig. Ich weiß, ich stehe ganz am Anfang und habe noch einen weiten Weg vor mir..

    Weil es sich hier gerade anbietet schreibe ich hier, was ich gestern erlebt habe …. Ich habe lange überlegt, ob ich es überhaupt schreibe, weil ich es nicht gut aushalte, wenn Urteile über mich gefällt werden… das hatte ich ja schon in meine Thread angesprochen.

    Ich habe gestern eine organisierte Skitour gemacht - super toll, 1550 HM, Pulver, Sonne - hauptsächlich Männer dabei. Nach der Tour einkehren - kommt regelmäßig vor. Normal wird dann Kaffe, Kaiserschmarrn etc. konsumiert. Gestern fand ich mich auf einmal mitten unter 7 Leuten, die alle Bier tranken, nur eine andere Frau hat ein alkoholfreies Bier getrunken. Ich hab mein Spezi genossen, wie immer nach solchen Touren….

    Es war ok, ich hatte keinen Saufdruck, ich war total klar, habe überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt mir auch was Alkoholisches zu bestellen. Bevor ich in die Wirtschaft rein bin, hatte ich auch überhaupt nicht darüber nachgedacht, wer was trinken wird.

    Trotzdem war ich einen Moment total geschockt, als ich da dann so saß… Ich hatte einfach nicht weiter gedacht, warum auch immer (Interpretation 1: Ich gehe leichtfertig mit meiner Nüchternheit um, Interpretation 2: ich lasse mir Hintertürchen auf, Interpretation 3: Alk hat an dem Tag überhaupt keine Rolle gespielt…… und noch viele mehr) Und ich war tatsächlich auch so erschrocken, weil ein solches Verhalten hier so „abgeurteilt“ wird, ich aber doch eigentlich offen hier schreiben will…

    Wann und wie letztendlich der richtige Zeitpunkt ist und was die richtige Veranstaltung ist, muss denke ich jeder für sich selbst entscheiden

    Darauf muss ich lernen zu vertrauen….die Aussage fühlt sich für mich gut an!

    Wenn ich meine Nüchternheit an oberster Stelle im Leben priorisiere, dann lasse ich von jeglichen Gelegenheiten, wo Alkohol konsumiert wird, die Finger. Und halte größtmöglichen Abstand.

    Das hätte für mich gestern bedeutet, ich könnte meinem Hobby, dass mir sehr wichtig ist, nicht mehr nachgehen - sollte ich mich nicht sicher fühlen, würde ich auch eine Skitour absagen, aber für mich ist der Weg immer schön in mich reinhorchen, gut hinhören und auf mich vertrauen.
    Ich lag gestern Abend im Bett und war glückselig, weil der Tag so schön war, die netten Leute, die Umstände, den Spaß, den wir zusammen hatten - ich habe keinen Gedanken an Alkohol verschwendet.
    Meine Nüchternheit steht an erster Stelle - mit dieser Klarheit kann ich auch mal eine solche “Veranstaltung“ besuchen.

    Gute Nacht alle zusammen!

    Evelin

  • So eine alkohollastige Veranstaltung kann nachwirken. Falls sich zeitnah ein diffuses Gefühl nach Alkohol einstellen sollte, könnte ein direkter Zusammenhang mit Deinem Kneipenbesuch bestehen.


    Wer fordert denn, das Du Dein Hobby aufgeben sollst? Eine Skitour ist sicherlich etwas Feines. Apres-Ski in der Kneipe gehört m.E. nicht notwendig zu einem solchen Hobby dazu. Ein gerade mal leicht angetrockneter Neueinsteiger hat m.E. in einer Kneipe erst mal nichts verloren.


    Was machst Du, wenn Dir einer der Zecher unaufgefordert einen Wein/Schnaps oder ein Bier mitbestellt und Dir in die Hand drückt? Bist Du auf so eine Nummer vorbereitet? Wohl kaum.

  • Hallo Evelin

    Ist ja gutgegangen,dieses Mal.Du bist ja achtsam,hörst in dich rein,und wenn in einer solchen Situation das Suchtgedächtnis anspringt,kannst du ja sofort gehen,(Plan B)

    Die Touren kannst du auch weiterhin machen,das danach kann problematisch werden.Nicht dieses Mal,aber nächstes Mal vielleicht.und auch solche Ereignisse können nachwirken,am nächsten oder übernächsten Tag.Also aufpassen;)

    Das hätte für mich gestern bedeutet, ich könnte meinem Hobby, dass mir sehr wichtig ist, nicht mehr nachgehen

    Das hobby sind doch die Touren;)

    beim Erbsenzählen,könnte man das falsch verstehen^^

    Lg Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Moin!

    Genau das meine ich: Das Suchtgedächtnis kann auch noch Tage später anspringen aufgrund einer solchen Situation.

    Ich hatte einige Rückfälle, bevor ich trocken werden durfte. Ich wollte anfangs, nach meinem ersten stationären Entzug auch nicht auf Festivitäten verzichten.

    Die Quittung habe ich dann in Form diverser Rückfälle und folgender stationärer Entgiftungen bekommen.

    Daher rate ich, aus eigener Erfahrung, mindestens im ersten , vielleicht auch noch im zweiten Jahr, gänzlich auf Veranstaltungen zu verzichten, bei denen Alkohol getrunken wird.

    Beste Grüße

    drybabe

    never give up

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