Nüchtern betrachtet

  • Mehr als 2,5 Jahre ohne Alkohol ist doch super, da brauchst Du doch nicht von "erst" sprechen ;)

    Dankeschön 🤩

    ‚Erst‘ deshalb, weil ich ja 15 Jahre gesoffen habe.
    Und ‚erst‘ auch, weil ich noch ganz viele Jahre leben will, nüchtern leben will.
    Da sind meine ‚erst‘ etwas über 2 einhalb Jahre eben doch ‚erst‘ ….

    Aber ich genieße jeden dieser nüchternen Tage und ich freue mich einfach nur, dass ich den Tag nüchtern (er) leben darf. 😀

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • ber Hartmut, wahnsinn, wie lange Du hier nun im Forum bist

    Wenn User zurückkommen, die noch nach der guten alten Art trocken geworden sind, muss ja einer da sein, der die Tür aufhält. :)

    Wenn Du schreibst, dass Du ganz selten Suchtdruck bekommst, passiert das einfach so?

    Mittlerweile im Gegensatz vor früher. Wenn es einfach mal so passiert, ergründe ich es nicht mehr. Da es theoretisch alles sein könnte.

    Es war bisher nur ein kurzzeitiges Aufflammen gewesen. Vielleicht hat sich da auch schon nach fast 17 Jahren eine Routine entwickelt. Trocken werden ist ja ein sehr langer Prozess und hört nie auf.

    Zugutekam auch das ich mein komplettes nasses-Umfeld in ein Trockenes umgewandelt habe.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ohne die Kapitulation wird es auf Dauer nichts mit dem Trocken werden ...

    Absolut! Und das habe ich für fast alle Lebensbereiche erkannt. So lange ich gegen was ankämpfe, im Kampf mit mir selbst bin, dann wird es nahezu unmöglich rauszukommen. Zufriedenheit konnte ich erst erreichen, als ich kapituliert habe und meinen Frieden damit gefunden habe. Sei es die Alkoholsucht oder meine Co-Abhängigkeit oder andere Themen.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Martha,

    welcome back. Du kennst Dich ja aus hier. Schön zu lesen, dass es Dir gut geht und Du Strategien hast, mit dem Suchtdruck umzugehen.

    Ich bin Dir immer noch sehr dankbar für Deine Hilfe in meiner Anfangszeit.

    sonnige Grüße Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Wenn User zurückkommen, die noch nach der guten alten Art trocken geworden sind, muss ja einer da sein, der die Tür aufhält. :)

    Merci Hartmut <3 :lol:

    Das ist interessant, dass Du das gar nicht mehr hinterfragst, wenn dein Suchtgedächtnis anspringt...okay, du hast 4 Jahre Vorsprung 8). Mal gucken, wie es mir in 4 Jahren geht. Schön fände ich es ja, wenn diese Stimme gar nicht mehr da wäre – auf der anderen Seite ist sie mir auch immer ein Mahnmal - die Stimme erinnert mich daran, dass mein Hirn, was Alkohol betrifft, anders tickt ...

    Hallo Kintsugi, ich sehe das zu 100% so wie Du :)

    Liebe Lütte, das ist ja schön, Dich hier zu lesen und dass Du auch noch im Forum bist, toll <3 :)! ... und wie hat sich Dein Leben zum Positiven entwickelt :lol: Wir haben uns alle gegenseitig aus dem Schlick geholfen ... :S

    Hab gerade Drybabe wieder gefunden. Habt ihr 2 alten Hasen eure Rückkehr abgesprochen?

    ... sagen wir mal so: wir hatten zeitgleich die gleiche Idee :idea:8)

    Viele Grüße, Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Martha,

    ich mag es sehr, wenn "Alte Hasen" hier wieder " reinhoppeln" ^^.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Heute möchte ich mal einen kleinen Rückblick auf meine Anfänge der Trockenheit werfen:

    Als ich mich nach meinem letzten Totalabsturz (im Juli 2010) entschloß, ein Leben ohne Alkohol zu führen, konnte ich mir trotzdem kaum vorstellen, dass ich tatsächlich alkoholkrank bin. Wie jeder von uns war ich nur im Vergleich mit anderen, die schlimmer trinken als man selbst :roll:

    Die erste Zeit meiner Abstinenz war relativ easy. Vielleicht, weil ich nicht täglich getrunken habe und mein letzter Absturz saß mir noch tief im Nacken. Mein Suchtgedächtnis war zumindest im Tiefschlaf und ich habe sogar gedacht: okay, in einem Jahr setze ich mich mit einer Flasche Wein hin und gucke, ob ich mein Trinken kontrollieren und nur ein Glas Wein trinken kann … (Nicht weil ich wieder trinken wollte, sondern weil ich es mir nicht vorstellen konnte, tatsächlich keine Kontrolle über den Alkohol zu haben).

    Nach 4 Monaten Abstinenz kam mein Wendepunkt: mir wurde eine „gute“ Flasche Hochprozentiges als Mitbringsel geschenkt ( die Person wusste nicht, dass ich nicht mehr trinken wollte) und wenig später sprang mir mein Suchtgedächtnis an. Nicht für eine Minute, sondern bestimmt über eine Stunde. Eine eloquente, penetrante und manipulative Stimme der übelsten Sorte.

    Ich habe mich glücklicherweise zeitnah ins Forum begeben, statt den Schnaps zu öffnen 😅

    Für mich war das der ALL IN Moment:

    Ich stellte es nicht mehr in Frage, ob ich ein Alkoholproblem habe - ja, ich bin alkoholkrank! Gleichzeitig begann der Prozess meiner persönlichen Kapitulation. Es dauerte gefühlt 2 - 3 Tage, in denen ich mit mir kämpfte mir einzugestehen, etwas nicht über meine Kraft und Willen steuern zu können. Ich sah das als Schwäche von mir an. Es mir umzudrehen, dass es eine Stärke ist, zu meiner Schwäche zu stehen die ich habe, war mein persönlicher Gamechanger. Ich erinnere mich, dass es ein ungewohntes, aber sehr befreiendes Gefühl war: ich muss endlich nicht mehr gegen den Alkohol kämpfen🙏🙏 !

    Ich konnte meinen Individualismus und mein Ego in die Ecke stellen, dass bei meiner Sucht doch alles anders sei, als bei anderen. Ich hab´s hier tagtäglich gelesen, dass die Sucht nur nach unten geht - warum sollte das ausgerechnet bei mir anders sein …. 8). Auch die anfängliche Risikominimierung bekam für mich eine ganz andere Dimension, da es mich soviel Kraft und Energie kostete, dem Suchtgedächtnis entgegenzutreten.

    …. und den Versuch mit dem Trinken vom Wein in einem Jahr, den brauchte ich schlagartig auch nicht mehr 😁. Den brauche ich bis heute nicht , den brauch ich in Zukunft nicht - ich weiß, ich werde bei dem Versuch verlieren:!:

    Das ist nun 13 Jahre her - ich konnte noch früh aussteigen 🙏.

    Mein Leben ist heute nicht nur rosarot und toll - nö - die Welt da draußen hat sich ja nicht verändert - aber ich muss nicht mehr zusätzlich täglich gegen einen Gegner kämpfen, gegen den ich sowieso verlieren werde und kann diese gewonnene Energie für das ganz normale Meistern des Lebens nutzen , das ist schön 😁

    Viele Grüße Martha 🌸

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Moin Martha 66

    Danke für deine ehrlichen Rückblick.

    Ich habe mein Ende vor 15 Jahren anders erlebt. Es gibt eben viel Facetten. Hauptsache, die Sucht ist gestoppt.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Moin drybabe und Pellebär - Euch beiden ist nicht aufgefallen, dass meine 66 gar nicht mehr da ist 8) - die hab ich jetzt mal nach 14 Jahren abgegeben 😁

    Danke für Eure Rückmeldungen. Ich denke, dass unsere Kapitulationen alle etwas anders sind. Vielleicht hat das etwas mit dem Trinkverhalten zu tun, aber letztendlich ist es egal - Hauptsache die Sucht ist gestoppt.

    Meine Beobachtung von Gleichgesinnten die lange trocken sind ist, dass sie alle ihren persönlichen Tiefpunkt hatten und er aus meiner Sicht massgeblich dazu beiträgt, trocken zu bleiben.

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    Heute hatte ich einen richtigen Doof Tag :roll: , das fing schon beim Aufstehen an und ich mußte mich regelrecht durch den Tag schleppen . Ich mag mich gar nicht, wenn ich so ausgebremst bin, nicht in die Latschen komme und mich zu allem zwingen muss. Am späten Nachmittag habe ich mich schliesslich an den Herd begeben, etwas Gutes gekocht und ein Brot backe ich auch grad noch- das geht dann heute Nacht als Stückgare in den Kühlschrank und wandert morgen früh gleich in den Ofen. Ich freue mich schon jetzt, wenn sich Morgen früh der Duft von frischem Brot und Kaffe vermengt und durch die Wohnung zieht :love:

    Jetzt ist meine Welt wieder okay - ich bin in die Aktivität gekommen und habe etwas Kreatives erschaffen, das hilft mir immer 😁

    Einen guten Abend für alle, Martha 🌸

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Moinsen drybabe,

    die "Stückgare" ist die letzte Ruhe- und Reifephase des geformten Teiglings in einem Gärkörbchen, bevor er in den Backofen kommt . Das heisst, ich muss meinen Teig morgens nicht mehr bearbeiten oder in Form bringen sondern hole ihn nur noch aus dem Gärkorb und ab in den Ofen (die lange Reifezeit im Kühlschrank gibt den Geschmack 💡😁)

    Beste Grüße zurück :)

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Moin Martha

    In Zukunft also ohne 66.

    Tut mir leid, das hatte ich übersehen, dabei war ich so stolz, dass ich die 66 nicht vergessen hab.:oops:

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Moin Pellebär,

    das habe ich mir fast gedacht, dass Du stolz darauf bist, an die 66 gedacht zu haben😂 ich fühle mich geehrt, dass Du daran gedacht hast :love:. Du kannst weiterhin die 66 benutzen , wenn Du möchtest. Ich habe die 66 damals in der Eile beim ersten Anmelden genommen, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass der Name Martha alleine geht :mrgreen: Ich muss mich aber tatsächlich auch an diesen Nickname wieder gewöhnen, da ich sonst natürlich nur mit meinem richtigen Namen unterwegs bin 😅

    Herzliche Grüße

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

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