Momo2006 - Irgendwie hilflos- Ich weiß gerade nicht weiter

  • Momo ich habe jetzt doch in die Studie, die du genannt hast geschaut. Ja, die ist richtig gut! Allerdings über 150 Seiten 😅.

    Und dann habe ich einen super zusammen-fassenden, ganz aktuellen Artikel von den beiden zum "Mythos Co-Abhängigkeit" gefunden. Jetzt fühle ich mich richtig befreit! Nicht dass ich jetzt denke ich bin's nicht - nur hat sich das alles so geordnet innerlich.

    Also vielen Dank 🙏🏼 für den Hinweis!

    Dann habe ich noch kurz zum Gehirn-Thema geforscht und habe auch hier meine Antworten gefunden.

    Kurz: für heute ist mein eigenes Gehirn gesättigt und ich bin gerade richtig froh meine inneren Dissonanzen zusammen gekriegt zu haben. Merci!

  • Mal eine winzig kleine rhetorische Zwischenfrage: Ist das Ziel die Co-Abhängigkeit bzw. den Alkoholismus zu begreifen oder ein zufriedenes Leben zu führen?

    Ich merke in der Rückschau bei mir, daß sich nämlich mein Ziel mit der Zeit gewandelt hat.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich denke am Anfang habe ich erstmal versucht Alkoholismus und meine Themen zu verstehen. Das war für mich wichtig. Aber so gehe ich alle Themen an, welche mich bewegen. Mittlerweile und mit dem entsprechenden zeitlichen Abstand, arbeite ich an meiner Zufriedenheit. Aber bei mir kam diese Gewalterfahrung dazu und ich konnte Alles erstmal nicht greifen.

    Im Endeffekt habe ich für mich dadurch sehr viel zum positiven schon geändert.

    Also ja Linde, das Ziel ist es ein zufriedenes Leben zu führen unabhängig von dem Verhalten Anderer.

    LG Momo

  • Mal eine winzig kleine rhetorische Zwischenfrage: Ist das Ziel die Co-Abhängigkeit bzw. den Alkoholismus zu begreifen oder ein zufriedenes Leben zu führen?

    Ich verstehe nicht weshalb das eine das andere ausschließen soll?

    Für mich ist es entscheidend meine inneren Fragen zu klären. Sonst blockiert mich das im Handeln eher. Und umgekehrt motiviert es mich zu weiterem Handeln, wenn ich was verstanden habe. Eine Wechselwirkung und kein entweder - oder.

    Die inneren Fragen sind ja nicht weg, wenn ich sie nicht ausspreche oder schreibe. Sie rauben mir dann eher Energie, weil ich sie immer wieder weg drücken muss.

  • Vielleicht ist dieses unbedingt verstehen wollen auch etwas, was wir Co's gemeinsam haben. Wir wollen unbedingt verstehen, also auch: Verständnis haben. Auch wenn es oft weniger bringt als erhofft, wie Jana schon sagte. Oder oft auch einfach gar nichts bringt.

    Vielleicht ist das auch ein Punkt warum wir so schwer los lassen können. Wir haben es einfach noch nicht vollends verstanden was da eigentlich los ist und warum es so sein muss.. Und das wollen wir unbedingt.

    Denn mir ging es lange genau so. Unbedingt wollte ich verstehen wieso das alles.

    Aber vielleicht ist noch wichtiger zu verstehen, warum man meint alles verstehen zu müssen. Warum quälen einen diese Fragen eigentlich. Warum kann man es nicht einfach dabei belassen kann das es ist wie es ist.

    Ich glaube nicht das ein Angehöriger jemals wirklich verstehen kann was in einem Alkoholiker vorgeht.

    Würde ich von einer weniger nahestehenden Person grundlos schlecht behandelt werden, würde ich nicht unbedingt verstehen wollen wieso, sondern für mich einstehen. Nur in der Beziehung sah das eben anders aus. Darum würde ich nicht sagen "ich bin einfach ein Typ der alles verstehen muss um damit klar zu kommen"

    Wobei ich das schon oft gesagt habe. Aber die ganze Wahrheit ist es nicht.

  • Hmmm, also mir hat es sehr geholfen den Charakter der Sucht zu verstehen. Das es derjenige aus sich heraus schaffen muss, etc. Die vielen Antworten und auch Erklärungen hier von der Seite der trockenen Alkoholikern. Ich habe meinen eigenen Gedanken ja nicht mehr getraut. Mir hat es geholfen, mich selbst auch immer wieder zu reflektieren, nicht wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen. Auch gerade der Gedanke, wenn er mich richtig lieben würde, dann, etc. Das konnte ich hier sehr gut bearbeiten und auch mir dem Verständnis über die Sucht.

    Aber wie gesagt, so gehe ich mit allen Themen um.

    LG Momo

  • P.S.: Ich habe am Anfang auch mal mit einer Krisenhotline (ich glaube es war vom Kreuzbund, oder so) telefoniert . Ich denke es war eigentlich für trockene Alkoholiker in Not gedacht. Aber egal, der Mann auf der anderen Seite hat sich Zeit für mich genommen und mir in aller Ruhe erklärt, was ich machen muss. Und das es keine Beziehung zu Dritt (Flasche) geben kann. Er selbst war trockener Alkoholiker. Diese Ruhe und Kraft, welcher er ausgestrahlt hat, war so gut in dem Moment. Die Erklärungen und auch Tipps waren im Nachhinein Alle richtig. Der Arme hatte ein heulendes Nervenbündel am Telefon. Da habe ich zum ersten Mal verstanden was es heißt Suchtkrank zu sein. Danach habe ich dann angefangen mich zu informieren.

  • Auch gerade der Gedanke, wenn er mich richtig lieben würde, dann, etc.

    Genau! Und ich merke, dass ich die Beiträge der ehemaligen Alkoholiker förmlich aufsauge, weil es mir insbesondere hilft zu verstehen, dass all das, was passiert ist, rein GAR NIX mit mir zu tun hat. Sondern, dass die Dynamik nicht funktionieren KANN, solange Alkohol im Spiel ist. Und, dass es definitiv nicht meine Schuld ist, dass meine Ehe zerbrochen ist, sondern die Sucht der Auslöser war.

  • Genau! Und ich merke, dass ich die Beiträge der ehemaligen Alkoholiker förmlich aufsauge, weil es mir insbesondere hilft zu verstehen, dass all das, was passiert ist, rein GAR NIX mit mir zu tun hat.

    Ja, so ist es mir am Anfang auch gegangen. Das hat mich sehr erleichtert. Und es war auch für das Loslassen einfacher. Zu verstehen, dass ich rein garnix tun kann und das nicht an mir liegt sondern an dem Wesen der Sucht.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Umgekehrt geht es mir übrigens ähnlich, Jana, weil ich mich in Bezug auf andere Suchtmittel vor vielen Jahren co-abhängig verhalten habe ...

    Gerade für die stillen Mitleser und Neulinge möchte ich aber auch kleinkrämerisch sein und betonen, dass wir vielleicht von ehemaligen Trinkern, aber nicht von ehemaligen Alkoholikern sprechen können : Ein Alkoholiker wird, egal wie lange abstinent, immer ein Alkoholiker, d. H. Süchtig bleiben, so wie ein schlummender Vulkan immer ein Vulkan bleiben wird, der irgendwann wieder ausbrechen kann ...

  • dass wir vielleicht von ehemaligen Trinkern, aber nicht von ehemaligen Alkoholikern sprechen können

    Du hast natürlich recht - das war nicht der richtige Begriff - ich meinte die trockenen Alkoholiker, die sich super reflektiert haben und uns einige Sichtweisen näher bringen, wofür ich wirklich sehr dankbar bin!

  • Guten Morgen Zusammen,

    Ich glaube es wird Zeit meinen Titel zu ändern. Wäre das möglich?

    Vielleicht in: Ich war total hilflos, aber es geht weiter oder so ähnlich

    Und dann hatte ich heute Morgen noch den Gedanken, dass hier viele sehr verzweifelt aufschlagen und dann auf einmal wieder von der Bildfläche verschwinden. Irgendwie hat mich das heute Morgen beschäftigt. Ich finde das sehr schade.

    LG Momo

  • Guten Morgen Momo,

    die Fluktuation im Forum war schon immer recht hoch.

    Das kann allerdings an vielen verschiedenen Gründen liegen. Und für manche ist der schriftliche Austausch dann doch nicht das Richtige.

    Melde Dich, wenn Du eine neue, kurze Überschrift für Deinen Thread gefunden hast. Wir ändern das gern für Dich!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Und dann hatte ich heute Morgen noch den Gedanken, dass hier viele sehr verzweifelt aufschlagen und dann auf einmal wieder von der Bildfläche verschwinden.

    Alkoholiker können Rückfälle erleiden oder glauben, nichts weiter tun zu müssen. Co-Abhängige trennen sich von ihrem Partner oder suchen sich einen neuen. Manche finden nicht die Unterstützung, die sie suchen.

    Einige wollen nur ihre Geschichte erzählen, während andere in der Opferrolle verharren. Es gibt auch Personen, denen der Austausch nicht gefällt, und solche, die aufgefordert werden, anderswo Hilfe zu suchen.

    Jedoch frage ich dich, warum du dir darüber Gedanken machst? Liegt es am Interesse oder daran, dass man denkt, nicht helfen gekonnt zu haben?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Trocken seit 2007

  • Hi Hartmut,

    ne einfach am Interesse. Ich kann halt nur für mich sagen, dass mir das Forum am meisten geholfen hat.

    Gerade die Antworten, welche ich nicht lesen wollte... Es gab einige Momente in denen ich trotzig für mich gesagt habe: So das war es mit dem Forum... Aber das waren eigentlich die Punkte, die den Nagel auf den Kopf getroffen haben.

    Aber ihr habt es ja gut erklärt. Jeder ist halt anders. Dem Einen hilft das Forum den Anderen eben nicht.

    Schönes Wochenende Euch!

    LG Momo

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