Mine - Mein Mann trinkt…

  • Hallo Mine,

    es ist eine tragische Situation, die Du da mitmachst. Danke, dass Du das mit uns teilst. Es zeigt mal wieder auf, wohin die Alkoholsucht führt, irgendwann...

    Darf ich Dich fragen, was das ganze sonst noch in Dir auslöst, außer natürlich, dass Du hoffst, dass er es schafft?

    Gibt es da ein Gefühl in Dir, was Dich bestärkt, dass Deine Zukunft so mit ihm nicht weitergehen kann?

    Denn es ist ja nicht gesagt, dass er nun aufhört zu trinken, wenn er wieder aus dem Krankenhaus raus kann. Es kann ja sehr gut sein, dass sich das Karrussel dann erneut zu drehen beginnt.

    Ich hoffe, ich trete Dir nicht zu nahe mit der Frage bzw. dem Gedanken. Aber diese Gruppe ist ja dafür da, deshalb hab ich sie trotzdem gestellt.

    LG Cadda

  • Hallo Cadda,

    Ich bin im Moment der festen Überzeugung das er nicht mehr trinken wird. Ich weiß nicht wieso ich das denke aber ich klammere mich an den Gedanken.
    Bevor er ins Delirium kam war er gewillt und er wollte gesund werden, das hat er klar und deutlich gesagt. Und ich weiß das er seine Kinder aufwachsen sehen will.
    Was ich für mich fühle ist das ich auch nie wieder trinken werde. Nicht das ich das jemals so exzessiv getan hätte. Vor den Kindern halt mal am Wochenende auf Partys oder was auch immer. Aber niemals alleine. Seit 6 Jahren kann ich das an einer Hand abzählen wo ich mal was getrunken habe. Wenn dann auch nur mal ein Glas. Mir schmeckt es auch einfach nicht. Und seit einiger Zeit löst es sowieso Ekel in mir aus wenn ich sehe was das alles anrichten kann.


    Edit:

    Ich habe überlegt ihn bei WhatsApp von jedem Tag einen kleinen Zusammenfassung zu schicken was so passiert ist. Glaubt ihr das ist sinnvoll oder eine blöde Idee ? Er könnte es dann lesen wenn er wieder bei Verstand ist.

  • Hallo Mine,

    wenn es sich für dich in dieser Situation gut und sinnvoll anfühlt ihm zu schreiben, dann tu das und es ist richtig.

    Ich finde das erstmal am wichtigsten, dass du Dinge machst, die dir gut tun in dieser Situation. Daher ist das sinnvoll.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich habe überlegt ihn bei WhatsApp von jedem Tag einen kleinen Zusammenfassung zu schicken was so passiert ist. Glaubt ihr das ist sinnvoll oder eine blöde Idee ?

    Ich an deiner Stelle würde es nicht tun. Stattdessen würde ich versuchen, die Zeit zu nutzen, um was für mich zu tun - und über meine Bedürfnisse, Werte und Ziele nachzudenken. Ich verstehe deine Hoffnung … aber aus eigener Erfahrung rate ich Dir auch darüber nachzudenken, wie es für Dich weitergehen wird, wenn sein Wille abstinent zu leben doch nicht so unumstößlich ist.

    Du magst das vielleicht gerade nicht hören - aber mit etwas Abstand ist das schlimmste, was Angehörige sich selbst antun, dass sie sich mehr um den anderen kümmern und sorgen als um sich selbst.

  • Ach dann werd ich das lieber nicht machen.
    Morgen werde ich auch nicht ins Krankenhaus fahren. Ich brauche mal einen Tag Pause. Es deprimiert mich immer mehr ihn so zu sehen und keine großen Fortschritte zu sehen.

  • Ach man. Ich bin grade so traurig.
    Ich bin mit dem kleinsten heute wieder zuhause. Die große und den Hund hab ich bei meinen Eltern gelassen. Ich wollte meinen Abend nun irgendwie genießen, hab mir grad die Farbe in die Haare geschmiert, will mir einen Film an machen aber nun kommt diese Traurigkeit so heftig hoch ☹️

  • Hallo Mine.

    Es ist völlig verständlich, dass Du traurig und verzweifelt bist.

    Es kann ja auch sein, dass es sein Tiefpunkt ist und er aufhört. Doch der Ernst der Lage war ja schon länger absehbar (gelbe Haut, gelbe Augen), dennoch wurde das von ihm ausgeblendet.

    Ich würde mir für Dich wünschen, dass Du von der Überzeugung los lässt, dass er auf jeden Fall aufhört zu trinken. Denn das kann zwar sein, aber es gibt eigentlich keinen Grund davon überzeugt zu sein. Er wäre nicht der Erste, der trotz aller Lebensgefahr diese Tatsache nach einer Weile verblassen lässt oder meint, dass weniger trinken ausreichen müsste.

    Ich wünsche Dir (und ihm), dass das sein Tiefpunkt ist und nicht nur vorübergehend die Angst ihn bremst.

    Aber vor allem wünsche ich Dir, stark genug zu sein und gut genug für Dich zu sorgen, falls Deine Hoffnungen zerplatzen sollten.

    LG Cadda

  • Liebe Mine,

    ich lese seit Tagen deinen Faden, der mich sehr berühert und ja, fassungslos macht und zu gleich nochmal die Augen öffnet, was Alkohol so plötzlich für ein totales "Chaos" bringt und wie schnell dann der Körper sagt, es geht nichts mehr, es war zu viel.

    Es tut mir so leid für dich, deine Familie... Schrechlich Ich danke dir sehr das du das alles hier mit uns teilst und hier bist du nicht allein!

    Ich glaube dein Mann will das alles nicht, was momentan mit ihm passiert, er will auch nicht sterben. Das Problem ist die Sucht, die ihn nicht loslässt, da kann leider niemand was dran ändern. Er kämpft ums Überleben, aber die Sucht ist stark und erstmal muss sein Körper das jetzt schaffen. Was danach passiert entscheidet er, er muss sich seiner Sucht stellen, er braucht professionelle Hilfe und Unterstützung um den Kampf gegen die Krankheit aufzunehmen und gesund werden zu können. Das wird kein leichter Weg für ihn, der aber machbar ist. Wenn er wieder körperlich gesund wird, wird er entweder zum Gegner seiner Sucht oder er wird wieder rückfällig, weil die Sucht stärker ist.

    Es ist ganz ganz schlimm, was Sucht anrichtiet und wie machtlos selbst der Süchtige ist.

    Jetzt ist erstmal wichtig, das sein Körper die Tortur übersteht, danach kommen Seele und Psyche.

    Du kannst leider nicht viel für ihn tun, auch wenn du alles für ihn tun würdest. Wichtig ist, das du dich jetzt stärkst, du musst für dich und die Kinder stark und da sein. Er muss diesen Weg momentan "alleine" gehen, es ist seiner und er ist in guten Händen, die Menschen im Krankenhaus werden alles tun, damit er überlebt.

    Und du selbst musst dich jetzt fragen, ob du selbst noch in der Co-Abhängigkeit bleiben willst. Du wirst einem Süchtigen nie helfen können gesund zu werden, so lange er es selbst nicht will und kann. Du kannst den Kampf gegen die Sucht nicht gewinnen, du wirst immer Außenstehende bleiben, es wird immer der alleinige Kampf deines Mannes bleiben. Du hast nur die Verantwortung für dein Leben und das deiner Kinder, so lange sie noch Klein sind.

    Es ist jetzt wichtig, das du Grenzen ziehst und das Leben lebst, was für dich Richtig ist. Momentan befindest du dich in einer Außnahmesituation und es ist klar, das dein Kopf ganz woanders ist, aber frage dich auch, was du im Leben willst und wie es für dich weiter geht. Entweder dein Mann wird gesund oder die Sucht ist stärker. Du kannst nichts dagegen tun. Wenn er gesund wird, abstinent bleibt und an sich arbeitet, wirst du einen neuen Menschen vor dir haben, einen der einen furchtbaren Kampf gewonnen hat - aber all das wird die Zeit und die Zukunft zeigen. Momentan ist doch nur wichtig das er überlebt und das es dir und deiner Familie so gut es geht geht.

    Entscheide immer für dich welche Schritte du gehst, höre auf dich selbst und deine Kraft. Nehm dir Abstand, tu dir Gutes, rede, schreibe dir alles von der Seele, sei bei Menschen die dir Halt geben, die du liebst und sei dir selbst immer ehrlich und lass deine Gefühle raus.

    Fühl dich gedrückt und ich wünsche dir und deiner Familie alles undenklich Gute, das alles gut werden wird für euch!

  • Hallo Mine,

    das ist ja wirklich eine schlimme Sache. Das klingt so, als ob er nach der Akutbehandlung erstmal in eine Psychiatrie kommt? Wurde da schonmal etwas gesagt?

    Eigentlich dürfte das alles etwas länger dauern.

    Obwohl es nach so einem Alptraum unwahrscheinlich klingt, wäre es durchaus möglich das er nach der Entlassung weitertrinkt. Du solltest Dir schonmal Gedanken über eine weitere Strategie machen falls es passieren sollte.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Nein, dazu hat bisher keiner was gesagt wie es weiter geht.
    Wahrscheinlich weil keiner glaubt das es ein danach gibt. 🙈

    Wenn nur endlich dieses Delirium zumindest mal überstanden wäre. Oder vielleicht ist es das und er hat einfach keine Kraft für mehr? Dienstag Abend fing das Delirium an. Eigentlich müsste es doch jetzt schon auf dem Rückzug sein zumindest wenn man nach dem Lehrbuch geht.
    Wenn er tatsächlich weiter trinkt… ja dann… dann kann er sich sein Grab selber schaufeln. Dann bringt er sich um. Punkt.
    Und ich glaube dann ist meine Kraft auch am Ende wo ich nicht mehr will. Seine Familie weiß es ja nun. Dann müssen die ihn unterstützen oder was weiß ich.
    Bin auch immer noch am überlegen ob ich doch ins Krankenhaus fahren soll heute. Auf der einen Seite will ich ja aber auf der anderen Seite ertrage ich auch diese Enttäuschung nicht wenn er immer noch so da liegt.

  • Ach liebe Mine,

    Es ist wirklich so furchtbar Eure Situation. Ich würde an Deiner Stelle immer so entscheiden, wie es sich für Dich richtig anfühlt und wie es Deine Kraft erlaubt. Deine Kinder brauchen Dich ja. Ich sende Dir mal eine virtuelle Umarmung.

    LG Momo

  • Zumindest weisst du für dich dass hier deine grenze erreicht ist. Wo sie für ihn ist, wird sich ja erst noch herausstellen. Er hat es weit kommen lassen. Und selbst wenn das gift aus seinem körper raus ist, ist es noch lange nicht aus seiner gedanken- und gefühlswelt draussen. Wer so tief drinsteckt(e) hat einen harten weg vor sich. Ich wünsch dir viel kraft mine. Nutz die zeit um für dich herauszufinden, wie es weitergehen kann, für dich und deine kinder. Der kleine mag kognitiv noch nichts erfassen, aber deine kinder bekommen ja dein gefühlsleben sehr wohl mit. Selbst wenn sie sich später nicht erinnern können. Nichts schönreden. Finde heraus, mit was du es zu tun hast, also ist zustand und folgen. Das hab ich für mich herausgefunden, es hilft den eigenen weg zu finden.

    Fühl dich umarmt, schreib dir alles vom gemüt. Hier wirst du gelesen. Alles gut für deinen tag!

    Lg koda

  • Bin auch immer noch am überlegen ob ich doch ins Krankenhaus fahren soll heute.

    Ich denke nicht das Du ein schlechtes Gewissen haben solltest. Es wird ja alles für Ihn getan. Wenn er das übersteht, hat er einen langen Weg vor sich. Da hättest Du noch genug Gelegenheiten.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich bin jetzt im Garten und mache da bisschen Ordnung, lasse den Pool ab usw. Da wird dieses Jahr eh keiner mehr drin sein. Für meine Tochter reicht auch das kleine Planschbecken.
    Bald kommen meine Eltern um mir noch mehr beim aufräumen zu helfen und auch um die Flaschen zu entsorgen die hier noch so rum fliegen.

  • Grade der Anruf vom Krankenhaus. Der klinische Zustand hat sich verschlechtert. Seine Sauerstoffsättigung verbessert sich nicht. Jetzt musste er intubiert werden. Während dem intubieren hat sein Herz aufgehört zu schlagen und sie mussten ihn reanimieren…

    Wann kommen endlich bessere Nachrichten?

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