NiLiHaMi - Ich weiß nicht was ich machen soll

  • Ich habe mich vor ziemlich genau zwei Jahren hier angemeldet und dann ging es für mich in kleinen Schritten vorwärts. Auch mal einen zurück, aber stehen geblieben bin ich dann nicht mehr.

    Falls du das Gefühl hast diesen Freund gerne wieder in deinem Leben zu haben, dann würde ich mal anklopfen. Du hast jetzt verstanden, was er damals gemeint hat. Es ist für Freunde ja auch nicht einfach zuzuschauen, wie sie jemanden verlieren der sich selbst aufgibt. Nur mal eine Idee. Schau, was dein Bauchgefühl dazu sagt.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo,

    ich habe auch meine Erfahrung mit "zerstörten" Freundschaften währrend der Beziehung gemacht. Ich hatte einfach keine Zeit für soziale Kontakte, keine Energie und da ich selbst die Lage nicht als bedrohlich ansah, waren die engen Freundschaften dahin.

    Doch ich habe auch bemerkt, das meine Freunde stehts da waren, obwohl ich Mist gebaut hatte oder einfach ewig nichts von mir hören lassen habe. Allerdings wurden die Freundschaften nie so wie früher, da jeder sich auch anders weiter entwickelt hat. Es ist immer wichtig ehrlich zu sein und wenn wieder Kontakt besteht auch dort weiter ehrlich zu bleiben und nicht wieder in alte Muster zurück zufallen und die Freundschaften nicht wieder auf die Probe stellt, wenns grade wieder nicht passt, was dazwischen kommt etc. Klar sagen wie es einem geht und was man sich erhofft und gleichzeitig den Freund nicht überstrapazieren, sondern neu und offen sein.

  • Hallo ihr Lieben,


    bei mir gibt es Neuigkeiten. Meine Frau wurde gestern von Demjenigen abgeholt in den sie sich das erste Mal vor fast 2 Jahren in der Entgiftung verliebt hatte.

    Auf der einen Seite bin ich froh, dass sie endlich raus ist als dem Haus, auch gerade für unsere Kinder.

    Auf der anderen Seite fühle ich mich irgendwie schlecht.

    Nunja das war mein kleines Update.

    Sie hatte die letzten 3-4 Wochen täglich 12 Prosecco Dosen getrunken. Hat geschlafen, getrunken und nichts anderes. Ich hatte ich sogar den Alkohol gekauft, da ich nicht wollte dass sie mit 4% circa (hatte sie immer als sie zur Entgiftung ging) mit meinem Auto fährt und sich was holt.

    Eigentlich bin ich schon seit 2 Jahren auf mich gestellt doch aktuell bin ich schon nachdenklich....

  • Hallo NiLiHaMi.

    bei mir gibt es Neuigkeiten. Meine Frau wurde gestern von Demjenigen abgeholt in den sie sich das erste Mal vor fast 2 Jahren in der Entgiftung verliebt hatte.

    Nach allem, was Du berichtest, ist das Einzige, was ich wirklich schade finde, dass offenbar Deine Frau diejenige war, die nun eine Entscheidung zur Trennung getroffen hat. Sie hat Dir quasi die Entscheidung abgenommen. Dabei hättest eigentlich Du Derjenige sein sollen, der sich entscheidet, einen Weg zu gehen in ein zufriedeneres Leben.

    Ansonsten kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Du jetzt leidest, aber lass Dir gesagt sein, dass es besser wird. Es ist doch kein glückliches Zusammensein, wenn Du an der Seite einer Frau bist, die sich etliches an Alkohol reinkippt und Du dann noch Alkohol nachholen musst, damit sie nicht besoffen Auto fährt.

    Führe Dir diese Situation doch mal ganz deutlich vor Augen und überlege, was Du einem Freund sagen würdest, wenn dieser Dir in so einer Situation, wie Du sie gerade erlebst, erzählen würde, dass seine Frau nun weg ist?

    LG Cadda

  • Ich wollte jetzt schon länger, dass sie geht jedoch hat sie mehrere Wochen gesagt, dass sie nicht gehen wird. Wie dem auch sei sie ist weg


    Den Kindern geht's soweit gut und haben gesagt, endlich wird es wieder ruhig zu Hause

  • Den Kindern geht's soweit gut und haben gesagt, endlich wird es wieder ruhig zu Hause

    Das ist doch mal ne Aussage! Die würde ich mir immer wieder vor Augen führen.

    Es wird ganz sicher besser werden mit dem Kummer bei Dir. Ich wünsche Dir und vor allem auch den Kindern, dass es dabei bleibt und dass Ruhe bei Euch einkehren kann.

    LG Cadda

  • Das hoffe ich auch, im Moment stelle ich mir die Frage, warum sie den Schritt gewählt hat, in Kreise der Sucht und verbunden den Personenkreis ihr Glück zu suchen. Das macht mich sehr nachdenklich, da ich nicht glaube, dass sie es dort finden wird.


    Aber gut mit mir wäre sie auch nicht mehr glücklich geworden. Ist trotzdem irgendwie befremdlich gerade....

  • Das ist doch schon mal eine gute Basis. Dann hoffe ich, dass Ihr Euch heute einen schönen und entspannten Sonntag machen und auf andere Gedanken kommen könnt, vielleicht mit einem Besuch im Tierpark?

    Kannst Du denn morgen mit Deiner Psychologin sprechen, wie Du jetzt für die Kinder und Dich Stabilität schaffen kannst, unabhängig davon, was Deiner Frau im Alkoholwahn als Nächstes einfällt? Mir ist spontan "Türschloss austauschen" eingefallen ....

    (Ich bin aus der Alkoholiker-Fraktion, habe aber auch Co-Anteile und konnte mich meiner eigenen Sucht erst stellen, als mein Ex und ich uns räumlich getrennt haben und ich mich nicht mehr an seinem Trinkverhalten abgearbeitet habe. Deshalb lese ich (und schreibe manchmal) auch bei den COs mit und hoffe, das ist ok...)

  • Das hoffe ich auch, im Moment stelle ich mir die Frage, warum sie den Schritt gewählt hat, in Kreise der Sucht und verbunden den Personenkreis ihr Glück zu suchen.


    Weil sie offensichtlich saufen möchte. Alkoholiker suchen gern ein Umfeld Oder Lebenssituationen aus, die ihre Sucht unterstützen.

  • Es ist so, dass ich sehr oft zu hören bekommen habe, dass ich daran Schuld bin, dass es ihr so schlecht geht, daher trinkt und ich nie für sie da war usw. Daher vielleicht diese Gedankengänge. Es lässt mich klar nicht kalt, dass sie nun in einem Kreis. In den sie sich verliebt hat und nun auch da ist, ist wohl Trocken, aber nimmt Drogen. Ich mache mir da klar meine Gedanken drüber. Selbst die Vorstellung, dass er mit ihr jetzt vielleicht Zärtlichkeiten austauschen wird triggert mich enorm

  • Okay schaue ich mir sofort an. Ich denke im Moment viel an sie. Ist das denn normal, dass man so oft an sie am ersten Tag denkt. Ich müsste normal im Dorf eine riesen Party feiern dass sie endlich weg ist und dennoch mache ich mir Gedanken

  • Gemischte Gefühle in so einer Situation sind bestimmt normal, die Frage ist doch aber, wovon Du Dich leiten lässt. Du hast Dir gewünscht, dass sie geht, jetzt hat sie es getan. Jetzt bist Du dran: Was machst Du z. B , wenn sie Dir besoffen schreiben oder nach ein paar Tagen wieder vor Deiner Tür stehen sollte?

    Mit diesen Denkanstößen ziehe ich mich mal eine Weile aus diesem Faden zurück und überlasse erfahrenen COS den weiteren Austausch. Muss mal wieder vor der eigenen Tür kehren ...Alles Gute!

  • Also wenn sie mir schreiben sollte, werde ich nur antworten, falls es um unsere Kinder geht. Sie hat mich erstmal überall blockiert. Falls sie wieder kommen sollte, wovon ich erstmal nicht ausgehe, ist mein Ziel, dass ich und die Kinder dann definitiv gehen werden. Denn ich will nicht wieder zum Alkoholbringer/ Versorger werden und ihr es leicht machen, dass ich alles tue, damit sie ihre Sucht ausleben kann.

  • Hallo NiLiHaMi,

    bisher habe ich nur still bei Dir mitgelesen. Aber ich will Dir Mut machen, Du warst so oft allein mit den Kindern die letzte Zeit, dass Du es bestimmt ohne sie besser schaffen wirst. Vor allem, da sie jetzt ausgezogen ist.

    Und dass Du trotz allem traurig bist und Deine Gedanken nur um sie kreisen, ist für mich völlig verständlich.

    Eine langjährige Beziehung, egal wie sie verlaufen ist, hinterlässt Spuren. Aber Du bist realistisch genug, dass Du sie zukünftig nicht mehr unterstützen willst.

    Sie ist immer wieder abgetaucht und Du hast sie wieder aufgenommen, irgendwann ist auch mal gut. Das hast Du erkannt und bist somit einen Schritt weiter.

    Weswegen sollten Du und die Kinder gehen, wenn sie zurückkommen sollte?

    An Deiner Stelle würde ich die Türschlösser austauschen, damit sie nicht wieder ungefragt auftauchen kann.

    Versuche es positiv zu sehen, Du kannst jetzt erstmal durchatmen und zur Ruhe kommen. Und nimm alle Hilfe vor Ort an, die Du bekommen kannst.

    Und Du kannst Dich hier immer melden, Du wirst gelesen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke für die lieben Worte.

    Von der Sache her sind wir seit 2 Jahren auf uns alleine gestellt. 2023 war sie 6 Mal zur Entgiftung. Dieses Jahr im Januar und nach 2 Tagen ging es non stop weiter.

    Es ist alles so traurig. Mein großer hasst seine Mutter und meinte komm ja nie wieder. Meine mittlere Tochter findet gut, dass sie endlich weg ist und keiner mehr schreit. Meine kleine Tochter die hängt an ihrer Mutter und meinte Papa es ist aber besser so für alle. Und der kleine hat gar keine richtige Bindung zu ihr aufgrund der ständigen Aufenthalte.

    Was mich geprägt hat ist zB ein Satz meiner Psychologin. Diese meinte:

    Dein kleiner M. Kennt seine Mutter nur betrunken und schlafend. Er denkt dies sei normal....

    Oder auch der Zustand, dass meine Kinder es als normal empfinden in eine Klinik zu gehen raus zu kommen ,sich zu zerstören und wieder in die Klinik.

    Was für ein Ping-Pong Spiel.

    Das hat mich alles sehr nachdenklich gemacht.

    Auch die Erzählungen über Index-Kinder.

    Ich hoffe sehr, dass ich bald nicht mehr an sie denke, wie es ihr geht, was sie macht usw denn das macht sie sicher auch nicht.

    Sie wollte den Kindern nicht mal sagen, dass sie weg geht. Das fand ich auch ziemlich enttäuschend....

    Nun müssen wir irgendwie zur Ruhe kommen, wobei ich glaube die Kinder haben es besser verstanden und umgesetzt als ich

  • Hallo NiLiHaMi,

    sie hat sich für die Sucht entschieden und ist aus Ihrer Sicht in ein Paradies gezogen.

    Ungestört den ganzen Tag mit irgendwas zulöten, der jetzige Partner ist, genau wie Du vorher, nur eine praktische oder auch lästige Nebensache. Der Stoff ist Nr.1 in den Prios. Nicht der Partner. Nicht die Kinder. Alles verschoben und vergiftet.

    Im Hinterkopf bist Du , so unwahrscheinlich das auch klingen mag, weiterhin eine Notfalloption. Darauf solltest Du Dich vorbereiten.

    Je nach Kostitution, gesundheitlicher Lage und Persönlichkeit kann dieser Zustand jetzt eine Weile so gehen. Genausoschnell wird sie aber auch wieder vor der Tür stehen... die Kinder sind dafür Ausrede genug.

    Diese Luft, welche sie Dir jetzt glücklicherweise geschaffen hat, solltest Du nutzen um die endgültige Trennung anzugehen. Tu jetzt am Besten das was dafür nötig ist.

    Die gekränkte Eitelkeit ( Eifersucht...wie auch immer )spielt jetzt natürlich eine Rolle und kann auch nicht einfach weggebetet werden. Das ist natürlich klar.

    Ein nasser Alkoholiker ist allerdings nicht in der Lage eine Bindung aus Liebe aufzubauen >>

    >> "Was hat er was ich nicht habe" ist ganz einfach zu beantworten: Ungestörter Drogenkonsum. Das wars auch schon. Die immerschwelende Angst ob noch genug Alkohol oder was auch immer da ist für den nächsten Tag, die nächste Nacht... Tunnelblick. Eine selbstgebaute Hölle, welche immer enger wird.

    Das sollte Dir ein Trost sein, auch wenn es sich im Moment nicht so anfühlt.

    Du hast den Kampf gegen den Alkohol verloren und sie auch. Sie ist allerdings völlig vergiftet und eine Marionette. Du nicht.

    Mein Tipp wäre: Lass die Waffen das nächste Mal liegen, Sieg ist unmöglich.

    Unbedingte Kapitulation vor der Kraft des Alkohols ist für Euch beide ( und die Kinder natürlich ) überlebenswichtig. Du hast jetzt eine echte Chance, sie wohl im Moment eher nicht. Hilfe ist weder gewollt noch zum jetzigen Zeitpunkt irgendwie sinnvoll.

    Selbst wenn sie Dich inständig um Hilfe bitten sollte sind Dir die Hände gebunden. Da müssen Fachärzte drann. Du kannst da nichts machen.

    Das war aus der Sicht eines trockenen Alkoholikers, welcher die Mechanismen noch bestens vor Augen hat.

    Viele Grüsse WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich wünsche Dir viel Kraft. Völlig ambivalente Gefühle sind doch normal. Das Gefühl, auch irgendwo betrogen worden zu sein auf vielen Ebenen, hat mich sehr abgeholt damals. Die Frage ist, ob sie Ressourcen binden, die gerade woanders gebraucht werden. Akzeptieren, aber begrenzen, wenn es gerade nicht passt, hat hier geholfen.

    Sie hat Dir eine Entscheidung abgenommen, vielleicht emotional unerwartet und zu früh für Dich, aber das ist eben auch das Leben. Die wichtigsten Entscheidungen treffen wir doch für uns selbst, rein mental hat sie Dir auch die Auseinandersetzung ja nicht abgenommen, nur quasi früher aufgezwungen? - Was definitiv nicht schlecht sein muss, wenn auch nicht Dein Schritt, der vielleicht wichtiger gewesen wäre.

    Mir fehlt der Vater meines Kindes als der, der er kurzzeitig war, durchaus, aber vielleicht mehr in der Rolle als Partner und Vater von , als wirklich dieser Mensch. Ich darf um die schönen Momente trauern, mich erinnern. Trotzdem unfassbar klar sein im "niemals mehr" und "zuerst unser Kind". Nicht bei ihm kleben bleiben. Absolut keine Erwartungen mehr haben, nichts mehr an ihm hinterfragen, ich bekomme keine Antworten. Hilft nicht immer gegen Wut und doch Enttäuschung, aber das hält dann bewusst kurz angenommen als Gefühl 10 min an - und nicht mehr mein Leben im Alltag.

    Es ist ein Prozess, aber ich finde nichts mehr an diesem Menschen attraktiv genug, Teil meines Lebens zu sein, abgesehen von paralleler Elternschaft (die er schon gewaltvoll torpediert). Ich akzeptiere den Krankheitsaspekt und meine Rolle, aber was er seinem Kind antat und immer noch antut, ist immer präsent - und das macht eben auch nicht jeder so in seiner Sucht. Deine Kinder brauchen Dich so sehr. Viele Dinge, die man in solchen Beziehungen entwickelt und täglich lebt, nimmt man gar nicht mehr wahr. Den Schaden, den sie wirklich anrichten. Jahrzehnte später auffallen und Therapeuten beschäftigen. Kinder reagieren jeweils anders, Umstände sind individuell, aber ich lese hier bei keinem "Kind von", dass es nicht massiv geprägt hätte. Wie viele Cos sind auch "Kinder von"? Ich gehöre dazu. Mein Sohn soll es nicht, das ist eines der wenigen Ziele, die ich noch habe im Leben. Wenigstens Wissen und Ehrlichkeit dazu leben dürfen, fragen können. Was haben wir als Familie jahrelange für krankhafte Strukturen und Strategien gelebt. Niemals wollte ich das wiederholen, aber zack, da war er - dann in meiner nächsten Familie. Deine Kinder sind jede positive Energie wert, die bei ihnen landet. Baue Dir Eure Schutzburg, das heißt ja nicht, auf Dauer keinen Kontakt haben, ist aber die Basis für eine neue Annährung für Deine Kinder, wenn sie es irgendwann zulässt und sie es wollen? Es heißt auch nicht, dass es nicht schmerzen darf. Mir hat geholfen, mich auch mal jämmerlich ein paar Stunden bewusst selbst zu bemitleiden und dann - weiter geht's.

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