Hallo liebe Jump, und alle
Oh ja, die Küche hab ich vorige Woche bekommen, sie ist toll. Ich mag meine kleine Wohnung sehr, es ist das erste mal dass ich alleine wohne. Als die Kinder flügge wurden zog mein Partner zu mir, und so ist es das erste mal dass ich ganz für mich sein kann. Ich bastle viel, lese, schau mir interessante Videos an und hab sogar das Meditieren für mich entdeckt Grade ich, die dachte ich muss die Wände hoch gehen wenn ich still sitzen soll, nur mit meinen Gedanken. Ich nenne es für mich nicht meditieren sondern "Kerzerl schauen".
Leider hat mein Wauzi den Umzug nicht so gut verkraftet, und sie hat wenn sie alleine war stundenlang gebellt. Ich denke es war zu viel für sie, die Epilepsie, Medikamente, ständig zum Arzt, dann die neue kleinere Wohnung. Sie ist jetzt bei meinem Partner in ihrer vertrauten Umgebung und bellt nicht mehr. Das tut mir im Herzchen weh, denn sie begleitet mich seit 10 Jahren, und nun ist sie unter der Woche nicht bei mir, aber ihr geht es besser.
Ich bin meinem Partner sehr dankbar dass er sich um sie kümmert, aber natürlich, ich habe Sorge um sie.
Ich weiß nicht was die nahe Zukunft für meinen Partner bringt, aber ich denke früher oder später wird er in LZT gehen, ob er die Wohnung und Job behält längerfristig glaube ich nicht.
Ich fühle mich nicht wohl wie wir derzeit in Beziehung stehen. Wir telefonieren nach wie vor täglich, und er erzählt mir viel davon wie es ihm mit seinen Süchten geht. Im Gegensatz zu vorher, zerbreche ich mir jedoch nicht mehr den Kopf darüber wie er was machen könnte, angehen könnte, usw.. das sag ich ihm auch so, dass ich einfach keinen Rat mehr für ihn habe, aber dass ich ihn lieb habe. Sein Kartenhaus bricht erneut! auseinander, und ich bin halt einfach nur da. Es ist ein bisschen so als würde ich am Rande eines Spielfeldes stehen und zusehen was da genau passiert.
Ich frage mich oft wie es mit der Bindung zwischen uns steht. Ganz ehrlich, ich bin ihm dankbar dass er vorerst meine Hündin bei sich behält, ich bin ihm dankbar dass er mich nach wie vor unterstützt, auch finanziell. Das bindet auch! Doch ich bin nicht mehr so investiert wie vor einem Jahr. Ja, ich verbringe meistens das Wochenende bei ihm, da schläft er viel weil er ausnüchtern muss, ich fühl mich auch nicht so wohl bei ihm. Ich verfalle fast sofort in alte Gewohnheiten, werde träge und dann ist nicht mehr viel los, weder bei ihm noch bei mir.
Ich frage mich ob ich einfach auf den nächsten Knall warten soll, bis er in Therapie ist. Denn ich weiß was dann für ein wundervoller Mensch wieder zum Vorschein kommt. Ich glaube nicht mehr an das große Happy End zwischen uns zweien, aber ich kann doch trotzdem eine Begleiterin in seinem Leben sein?
Oder ich halte nur daran fest weil es gerade so toll bequem ist für mich? Er kümmert sich um meinen Hund, er macht alles wohnungstechnisch für mich, drückt mir Geld in die Hand wenn ich etwas brauche, er freut sich ehrlich für mich für jeden Fortschritt den ich mache. Und ich höre nur zu, wenn es mir zu viel ist gehe ich einfach wieder..
Ich habe eine sehr liebe Freundin, wir kennen uns seit 25 Jahren, und sie hat als wir noch jünger waren ihre Sexualität und Weiblichkeit sehr eingesetzt um zu bekommen was sie wollte. Das wollte und konnte ich nie.
Nun fühle ich mich etwas schäbig, ich schaue dem Elend aus Entfernung zu, möchte ihn nicht gehen lassen.
Deshalb habe ich hier auch nicht mehr geschrieben. Ich bin in seiner Sucht gefangen, und warte.
lg Alexa