Ella1803 - Angehörige eines Alkoholikers

  • Hallo,

    Mein Mann ist seit mehr als 30 Jahren Alkoholiker. Wir sind selbstständig und versuchen das Unternehmen zu retten.

    Ich habe Angst, dass er sich versehentlich oder mutwillig umbringt wenn ich gehe oder ihn nachts alleine lassen, aber ich möchte mein Leben so nicht weiter führen.

  • Hallo Ella,

    herzlich willkommen in unserer Onlineselbsthilfegruppe. Es ist gut, dass du dich hier angemeldet hast.

    Ich habe Angst, dass er sich versehentlich oder mutwillig umbringt wenn ich gehe oder ihn nachts alleine lassen, aber ich möchte mein Leben so nicht weiter führen.

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen, ich habe mich auch immer verantwortlich gefühlt. Diese Verantwortung hast du aber nicht. Du kannst ihn nicht "überwachen", das würde auch nichts ändern. Ich glaube, du setzt dich damit sehr unter Druck. Es geht um dich, was kannst du für dich tun, damit es dir besser geht.

    Ich lasse dir mal die Bewerbung für den offenen Bereich da, einfach dem Link folgen.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Ella,

    herzlich Willkommen hier bei uns. Ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und Dein Thema dorthin verschoben. Du kannst jetzt überall schreiben, jedoch bitte nicht in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch.

    Ansonsten kann ich mich Morgenrot nur anschließen. Du trägst nicht diese Verantwortung und ich kann mich der Frage nur anschließen, wie Du für Dich sorgen könntest?


    LG Cadda

  • Ich müsste tatsächlich gehen, das bedeutet aber auch, dass ich unsere Existenz (das Unternehmen) komplett aufgebe. Kann man mit über 60 Jahren wirklich nochmal bei 0 anfangen ? Ohne Geld, ohne Wohnung …

  • Und was kann ich für ihn tun. Im Suff ist er sehr Schizophren und erzählt mir immer wieder, dass er nicht mehr leben möchte…. Das schlägt, dann natürlich irgendwann ins Gegenteil um, aber er mischt extrem Schmerztabletten mit Alkohol, habe ich nicht die Verantwortung ihn zu schützen, ihm Hilfe zu besorgen ?

  • Nein, hast du nicht! Du hast die Verantwortung, Dich zu schützen und er hat die Verantwortung für sich. Er hat ein Recht zu trinken und sich ggfs. auch ins Nirwana zu saufen. Aber Du musst Dir das nicht mitansehen. Du hast Liebe, und mehr Leichtigkeit verdient. Sorg dafür, das Du das Leben bekommst, das Du Dir wünschst. Er hat offenbar andere Pläne.

  • Hallo Ella1803,

    ich kann mich Morgenrot und Lanananana nur anschließen. Du bist nicht für ihn verantwortlich. Du schreibst er ist seit 30 Jahren Alkoholiker. Dann hast du die letzten Jahre ganz sicher schon viel zu viel getan.

    Du kannst ihm nicht helfen wenn er diese Hilfe nicht möchte. Er muss es wollen.

    Und natürlich kann man mit 60 noch mal anfangen. Warum auch nicht. Das Alter sollte niemals der Grund sein in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben.

    LG

  • Meine Tochter erstellt sich ihren eigenen Account. Nun dann zu mir….. Ich wage es tatsächlich, ich werde ausziehen und habe einen neuen Job. Ich freue mich, aber ich habe so große Angst, so ein schlechtes Gewissen. Mein Mann hat mir teilweise ein schönes Leben geschenkt, er ist oder eher er war ein liebevoller Mensch. Und ich lasse ihn nun im Stich. Ich kann bei ihm so nicht weiter leben, es stinkt alles nach Alkohol, nach Urin, er brüllt den halben Tag, die ganze Nacht, wenn er nicht schläft, er schmeißt mit Sachen, aber tief in ihm ist doch noch der Mensch den ich geliebt habe. Wie kann ich ihm helfen ?

  • hallo Ella,

    willkommen zurück.

    Wie kann ich ihm helfen ?

    Du kannst nichts tun, und ihm auch nicht helfen und du mußt auch kein schlechtes Gewissen haben. Es ist gut, dass du mal an dich denkst. Ich weiß selbst wie schwer es ist, dieses schlechte Gewissen abzulegen.

    Alkohol ist ein Nervengift, welches deinen Mann verändert. In nassem Zustand geht die Spirale nur nach unten, er ist nicht mehr der ehemals liebevolle Partner.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ist es denn sinnvoll ihm noch zu zeigen, dass man für ihn da ist wenn er einen Entzug machen möchte. Ich habe das Gefühl ich müsste ihm das immer wieder vor Augen führen, damit er den Notausstieg doch noch finden könnte. Er muss sich doch komplett alleingelassen fühlen …

  • Ich habe das Gefühl ich müsste ihm das immer wieder vor Augen führen, damit er den Notausstieg doch noch finden könnte.

    Wieviele Jahre hast du dass denn schon ohne Erfolg probiert? Um etwas tun zu können, braucht er eine Krankheitseinsicht, die er ja nicht zu haben scheint.

    Alkoholismus ist eine Familienkrankheit, die macht mit jedem Familienmitglied etwas. Mit deinem Auszug tust du etwas für dich, und dass ist vollkommen in Ordnung.

    Er muss sich doch komplett alleingelassen fühlen …

    dass wird er dir sicherlich auch zu verstehen geben, aber er muß eben auch die Konsequenzen seiner Trinkerei spüren. Du setzt eine klare Grenze, die sicherlich sehr nötig ist.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen Ella,

    du hast mehrmals erwähnt, dass dein Mann schizophrene Anzeichen zeigt und sagt nicht mehr leben zu wollen. Von außen ist das nicht möglich abzuschätzen. Wenn du aber den Eindruck hast es liegt eine akute Eigengefährdung oder Fremdgefährdung, also akute Lebensgefahr! vor, dann kannst du den Notruf wählen. Dann wird ärztlicherseits entschieden, wie weiter vor gegangen wird. Andernfalls geht eine Behandlung nur mit seinem Einverständnis.

    Vielleicht magst du dich mal bei deinem zuständigen Sozialpsychiatrischen Dienst beraten lassen oder bei der Suchtberatung. Dort werden ja auch Angehörige beraten.

    Ich finde es sehr wichtig und gut, dass du ausziehst! Das ist das einzig sinnvolle! Wenn er noch nichts weiß davon - besteht die Gefahr, dass er dann austickt? Hast du Hilfe und Schutz?

    Du lässt ihn nicht alleine! Er ist ja derjenige, der dich quasi "verlassen" hat, denn er ist ja nicht mehr erreichbar. Du kannst nichts machen. Leider!

    Alles Liebe,

    Jump! 🏵️

  • Liebe Ella,

    Ich habe Deinen Beitrag eben erst gelesen und freue mich für Dich und Deinen Neustart! Es ist ja furchtbar was Du durch gemacht hast. Uringestank, Rumschreierei... OMG. Ich finde Du brauchst Dir kein schlechtes Gewissen machen. Du hast das jetzt Jahre lang ausgehalten. Und Du hast keine Verantwortung für ihn. Du kannst seinen Weg nicht ändern. Egal ob Du da bist oder nicht. Du hast auch das Recht auf Dich und Deine Gesundheit zu schauen und diese zu schützen. Vielleicht hilft es Dir ihm die Telefonnummer von einem Arzt, Klinik, Suchtberatung hinzulegen bevor Du gehst. Dann bist Du vielleicht gedanklich freier.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen super Neustart!!! Viel Ruhe, Freude am Leben und ein super Gefühl in der neu gewonnenen Freiheit!

    LG Momo

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