monnek - Ratlos stelle ich mich vor

  • Hallo Ich bin 47 Jahre alt und mit meiner Frau seit 10 Jahren zusammen.

    Sie trinkt seit wir uns kennen jeden Abend ihr Bier.Anfangs 2 und seit letzter Zeit 4 bis 5. Es kommt immer öfter vor das sie auch darüber hinaus noch mehr trinkt eigentlich bis sie total stramm ist.

    Ich habe nie etwas dazu gesagt und auch nur seltenmitgetrunken. Es war einfach so und es war nie Thema oder Problem. Sie war immer lieb zu mir und wir haben uns viel aufgebaut in den Jahren.

    Jetzt seit ein paar Wochen ist sie total verändert trinkt immer mehr und mehr will sich von mir trennen aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Sie möchte lieber alleine leben. Ihr wird alles zu viel mit den Kindern. Es ist ihr zu stressig. Sie fühlt sich ausgebrannt.

    Wir haben viel gesprochen und wir lieben uns sehr.

    Meine Frage ist liegt das am Alkohol? Kann das wirklich davon kommen? Geht das irgendwann so schnell wie bei uns wo ja lange immer alles gleich war? Ich bin ratlos und total fertig.

    Danke das ich hier sein darf

  • Guten Abend monnek,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Leider verändert das Nervengift Alkohol den Menschen, körperlich wie auch seelisch.

    Auch an mir habe ich festgestellt, wie sehr mich damals alles genervt hat und ich immer mehr unzufrieden wurde.

    Du kannst bedauerlicherweise nichts wirklich tun, nur Deine Frau kann ihre Sucht stoppen und damit die Spirale, die immer weiter nach unten führt, aufhalten.

    Hier im Forum gibt es ähnliche Fälle und der Austausch wird Dir guttun und Dir vieles erklären.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige" verschieben. Dann geht es dort gleich mit dem Austausch für Dich weiter.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hast Du mit Deiner Frau noch nie über ihren Alkoholkonsum gesprochen, monnek?

    Dann solltest Du das nachholen. Am besten, wenn sie den Tag noch nichts getrunken hat.


    Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank

    Jetzt erstmals habe ich ihr gesagt das ich das Gefühl habe das der Alkohol zwischen uns steht.

    Ich bin nur einfach so irritier weil es jetz auf einmal so schnell geht und sie so schnell ausziehen wil Sie sieht diesen Schritt als einzige Chance und denkt das es ihr besser geht ohne den Stress zu Hause und das es ihr dann gelingt weniger zu trinken

    Aufhören will sie eigentlich nicht

  • Der Stress wird durch den Alkoholkonsum nur größer. Denn je länger und mehr sie trinkt, desto mehr Auswirkung hat der Alkohol auf Deine Frau.

    Aber wenn sie selbst nicht aufhören will zu saufen, dann kannst Du leider nichts tun.

    Dann steht der Alkohol tatsächlich zwischen Euch.

    Sie will ausziehen, ohne die Kinder?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja das ist wohl leider so.

    Wir haben zusammen 3 Kinder mit Behinderungen. Ich werde die Kinder alle bei mir behalten. Ich bin entsetzt das sie mich mit dieser Aufgabe zurück lässt obwohl wir uns zusammen entscheiden haben in dieser Konstellation als Familie zusammen zu leben. Ich bin selbst eine Frau das nur am Rande.

    Was sie uns damit antut ist unglaublich. Leider muss ich mir eingestehen das ich emotional abhängig bin. Ich hoffe einfach ich schaffe es standhaft zu bleiben weil ich ihr gesagt habe wenn sie geht ist es aus.

    Ich weiß das ist richtig aber ich bin leider total schnell zu knicken. Traurigkeit und Wut ich weiß überhaupt nichts mehr.

    Danke das du mir schreibst.

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (8. Mai 2024 um 18:43) aus folgendem Grund: Bitte keine Details.

  • Noch ist sie ja nicht ausgezogen, aber es steht im Raum.

    Kannst Du das alleine schaffen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo monnek und herzlich willkommen,

    da hast du erstmal wirklich eine Menge zu verdauen. Warum es bei deiner Frau jetzt alles so schnell geht weiß sie nur selbst.

    Aber ich erinnere mich noch gut daran, wie es bei meinem ersten Mann war. Da war für mich gefühlt auch ein Konsum, den ich schon zu viel fand. Das ging lange so und ich wurde immer unzufriedenen und unglücklicher. Aber ab einer bestimmten Zeit wurde es merklich schlimmer mit der Trinkerei und er war immer öfter völlig weggetreten. Und auch stark in seiner Persönlichkeit verändert.

    Was ich wichtig finde ist diese Aussage:

    Aufhören will sie eigentlich nicht

    Wenn das so ist dann ist es wirklich besser, die Trennung durchzuziehen. Auch wenn es wehtut wie verrückt. Denn das Zusammenleben mit einer abhängig trinkenden Person tut unglaublich mehr weh. Und vor allem, da hängen ja auch eure Kinder mit drin.

    Es ist super, dass du dir Hilfe im Austausch suchst. Das ist ein guter Schritt.

    Und jetzt geh ich mal schlafen und wünsche dir, trotz allem, auch eine gute Nacht.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich bin nur einfach so irritier weil es jetz auf einmal so schnell geht und sie so schnell ausziehen wil Sie sieht diesen Schritt als einzige Chance und denkt das es ihr besser geht ohne den Stress zu Hause und das es ihr dann gelingt weniger zu trinken

    Aufhören will sie eigentlich nicht

    Hallo monnek,

    da kenne ich 1:1 meinen Ex wieder. Vor ca. einer Woche hat er seine Sachen gepackt in eine möblierte Wohnung. Gaming PC, auch die Aussage "Ich möchte alleine sein, raus finden, was ich will, ich kann nicht mehr". Eine rapide Abwärtsspirale wie es scheint. Gemeldet hat er sich seitdem nicht, aber vielleicht aktuell besser so.

    Und auch ich stehe da im Schockzustand. Es ist schwer begreiflich.

    Erklärungen, die mir helfen: Das ich nur die Spitze des Eisbergs sehe, vieles darunter, bleibt verborgen und die chemische Erklärung, dass Alkohol ein Nervengift ist. (Als Kind aufgeschlagenes eiterndes Knie, ich kann mich erinnern, dass meine Mutter dieses mit Alkohol desinfiziert hat, und wie das gebrannt hat......). Also eine ähnliche Wirkung im Körper, ja, die Persönlichkeit verändert sich.....Rational nicht mehr zu fassen.

    Bei uns sind halt keine betroffenen Kinder. Kannst Du dir in Bezug auf die Versorgung der Kinder denn Hilfe besorgen?

    Beste Grüße und einen schönen Sonntag

    aufzuneuenUfern

  • Meine Güte

    Ihr seid gerade eine gute Stütze.

    Hilfe habe ich Gott sei Dank an meiner Familie. Trotzdem ist es unglaublich schwer.

    Theoretisch weiß ich im Kopf das es besser ist wenn die Trennung kommt und ich hoffe wir bekommen das ohne größeren Streit zustande. Das haben wir jedenfalls so besprochen.

    Nur meine Gefühle stehen mir im Weg. Nach 10 wunderschönen Jahren alles Schwer zu verdauen. Ich sage mir immer wieder das es ja wahrscheinlich der Alkohol ist der das ausgelöst hat und das es nicht an unserer Liebe zueinander liegt.

  • Hallo monnek,

    es ist tatsächlich so. Die Sucht hat das Oberkommando. Der Zwang dem nachzugehen ist, wie ich es aus Beschreibungen der Alkoholiker hier kenne, unheimlich groß und zwingend. Ein Nichtabhängiger, wie ich eine bin und du ja auch, kann das nicht nachvollziehen. Ich kann aber gut nachvollziehen, wie schwer und traurig sich das für dich anfühlt.

    Es hat nichts mit dir oder euren Kindern zu tun. Das ist ganz wichtig, dass du dir das klarmachst. Deine Frau ist gewissermaßen fremdgesteuert.

    Ich drück dich mal

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ja das stimmt

    Vielen Dank

    Meine Frau hat mir gesagt das es ihr ein großes schlechtes Gewissen hinterlässt das sie mich mit den Kindern zurück lässt. Das es sie sehr belastet wie ich unter dem Auszug der jetzt kommt leide.

    Ich wünsche mir für uns das sie vielleicht in ihrer Wohnung dann doch noch schafft weniger zu trinken. So denkt sie jedenfalls.

    Ich habe dem Auszug jetzt zugestimmt und wir wollen versuchen alles zu klären bis dahin.

    Ich weiß nicht mehr was noch gut ist oder wie es überhaupt noch wird alles.

  • Guten Morgen Monnek,

    Ich wünsche mir für uns das sie vielleicht in ihrer Wohnung dann doch noch schafft weniger zu trinken. So denkt sie jedenfalls.

    Weniger trinken wird leider nicht funktionieren, wenn Deine Frau süchtig ist. Jedenfalls nicht über längere Zeit.

    Weniger trinken wäre der Versuch kontrolliert zu trinken.

    Alkoholiker können aber nicht kontrolliert trinken. Wenn sie dies könnten, wären sie keine Alkoholiker.

    Eine Alkoholsucht kann letztendlich nur durch eine lebenslange Abstinenz gestoppt werden.

    Ich weiß, dass man sich als Angehöriger wünscht, dass es mit dem weniger trinken klappt. Leider geht’s langfristig gesehen in der Abwärtsspirale aber immer nur weiter nach unten.

    Ich wünsche Dir deshalb die Kraft, das mit den Kindern stemmen zu können!

    LG Cadda

  • Ich wünsche mir für uns das sie vielleicht in ihrer Wohnung dann doch noch schafft weniger zu trinken.

    Hallo Monnek. Meine eigene Erfahrung ist folgende.

    Als ich vor 20 Jahren ausgezogen bin, habe ich in meiner Wohnung alleine gesoffen, wie ein Loch. Da war ja nichts mehr, was mich noch gebremst hätte.

    Es hat auch seinen Grund, wieso viele gerade im Home-Office verstärkt trinken.

    Ich kann es ja von hier nicht sehen. Es kommen mir nur Bedenken, dass sie einfach die "Bahn freihaben" möchte.

    Dennoch denke ich, dass eine Trennung erstmal, das Richtige ist. Eine Beziehung mit einem nassen Alkoholiker ist nicht gut. Wenn sie das ist.

  • Eine Beziehung mit einem nassen Alkoholiker ist nicht gut. Wenn sie das ist.

    Das frage ich mich auch ob sie schon abhängig ist oder nicht? Ich weiß es nicht?

    Wenn es so ist dann muss ich die Trennung durchziehen das ist mir alles sehr bewusst. Ich hoffe ich schaffe das sobald sie eine Wohnung gefunden hat. Für mich und für die Kinder.

    Danke für eure Antworten

    Sprechen den die Umstände für bereits eine Abhängigkeit? Sie ist so verändert. Stimmungen sind oft mieslaunig gereizt und genervt. Irgendwie sind immer andere oder die Umstände schuld. Wir sind jetzt gerade im Urlaub gewesen, sie wollte nach 4 Tagen zurück fliegen weil ihr die Umstände dort unerträglich vor kamen. So schlimm war es nicht das ich das verstehen konnte, Wir sind dann mit vielen Litern Bier 14 Tage dort geblieben. Am Abflug Tag hatte sie sich am Flughafen in der Wartezeit richtig voll laufen lassen. So sehr das sie nochhingefallen ist. Solche Abstürze sind in den letzten 4 bis 6 Wochen vorgekommen, vorher noch nie. Ich bin einfach ratlos.

    Liebe Grüße

  • P.S. Ich habe jetzt im Nachhinein irgendwie das Gefühl das sie es vielleicht blöde findet das ich nicht mit ihr trinke. Als ob ich dadurch vielleicht langweilig oder uninteressant in ihren Augen wirke ? Ist nur so ein Gefühl? Kennt das jemand?

  • Danke für eure Antworten

    Ja das wäre ja super für sie da mit zu saufen.

    Ich bin total geschockt sie hat mir heute - einen heftigen - Vorschlag gemacht.

    Sie hätte dann ein weitaus weniger schlechtes Gewissen und könnte dann besser ausziehen. Sie möchte mir nicht die ganze Last überlassen und das wäre doch eine gute Sache.

    Wie kann man so egoistisch sein?

    Es hilft mir sehr hier alles auf zu schreiben und eure Meinungen dazu zu hören.

    Lieben Dank an euch alle.

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (8. Mai 2024 um 18:46) aus folgendem Grund: Bitte keine Details.

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