20102612 - Neu hier :) Erwachsenes Kind - alkoholsüchtige Mutter

  • Hallo :) Ich bin eben auf dieses Forum gestoßen und hoffe das man sich evtl. mit Leuten austauschen kann die ähnliches erlebt haben.

    Ich bin 27 Jahre alt und meine Mutter ist "Teilzeit" Alkoholikerin. Einmal in der Woche betrinkt sie sich, dann aber richtig. Das Trinken und ausnüchtern dauert ca. Drei Tage.

    Ich wohne nicht mehr zuhause. Mein Vater und mein Bruder allerdings schon. Ich bin mit 18 ausgezogen weil ich diese negative Energie und das Trinken nicht mehr ertragen konnte und nicht selbst in ein Loch fallen wollte. Seit einiger Zeit habe ich den Kontakt zu meiner Mutter auf ein minimum reduziert.

    Aber jedes Mal wenn sie getrunken hat wird sich wieder bei mir gemeldet. Und das Thema bin meist immer nur ich. Wie kann ich wagen mich nicht mehr zu melden, nicht mehr vorbei zu kommen. Sie versteht es einfach nicht. Ich bin der Grund wieso es ihr so schlecht geht. Das das nicht stimmt ist mir bewusst, es war ja auch vorher schon so. Aber meine Distanzierung wird einfach nicht akzeptiert.

    Betrunken ruft sie sogar auf meiner Arbeit an um mit mir in kontakt zu treten, was mich auch sehr belastet.

    Auch psychisch ist sie nicht komplett gesund, ich vermute es sind Depressionen. Genaueres weiß ich nicht, sie möchte nicht zum Arzt.

    Ich möchte nicht in ein Loch fallen, und ohne Kontakt zu ihr geht es mir besser. Auch wenn mich hin und wieder ein schlechtes gewissen plagt, weil sie nüchtern der fürsorglichste Mensch ist.

    Meine Familienmitglieder haben keine Energie mehr, sie nehmen es einfach hin um schadensbegrenzung zu betreiben. In deren Augen "mache ich es mir zu leicht". Diese Grenze zu ziehen den Kontakt zu begrenzen war aber alles andere als leicht.

    Wenn meine Mutter getrunken hat wird sie gemein und aggressiv (nicht körperlich, sondern psychisch) ich werde beleidigt, mit Vorwürfen überhäuft und es werden absurde Gründe gesucht warum ich den Kontakt mehr oder weniger abgebrochen habe, das letzte mal hieß es mrin Verlobter würde mich misshandeln, anders könnte sie sich das nicht erklären. Mich macht diese ganze Situation fertig und jede Woche aufs neue geht es wieder von vorne los.

    Ich hoffe das ich mich hier austauschen kann und eventuell den einen oder anderen Tipp bekommen kann von Menschen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

  • Hallo 20102612,

    Herzlich willkommen.

    Dass du dich abgrenzt ist eine gute Sache, nicht gut ist allerdings, dass deine Mutter diese Grenze nicht akzeptiert. Wahrscheinlich helfen da auch klare Ansagen nicht.

    Es gibt hier viele erwachsene Kinder alkoholabhängiger Eltern ( EKA), vielleicht hast du den Bereich schon entdeckt und ein wenig gelesen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo 20102612,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Der regelmäßige Alkoholkonsum schädigt Körper und Seele. Meine nasse Zeit war meine traurigste Zeit. Bei vielen Alkoholikern ist es ähnlich, zusätzlich verstärkt das Nervengift Alkohol vorhandene Depressionen.

    Meine Mutter war damals ähnlich. Sie wollte sich von niemanden helfen lassen. Leider kann man da als Angehörige nichts erreichen.

    Es ist gut, dass Du auf Distanz gehst, denn das ist das Einzige, was Dich ein wenig vor dieser Übergriffigkeit schützt.

    Übergriffig ist auch, dass sie Dich an der Arbeit anruft. Das solltest Du Dir verbitten und wenn das nicht wirkt, sofort das Gespräch beenden und auflegen.

    Der Austausch mit den anderen Angehörigen wird Dir guttun.

    Hier ist der Link zur Freischaltung für den offenen Bereich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Bitte anklicken und ganz kurz etwas dazu schreiben.

    Danach werden wir Dein Thema in den offenen Bereich zu den "Erste Schritte für EKA" verschieben.

    EKA = Erwachsene Kinder von Alkoholikern

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du machst es dir nicht leicht. Ich habe eine Zeitlang Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen und weiß wie schwer das ist. Mit Mutter ist das sicher nicht um einiges schwerer. Wenn du Hintergründe zu meiner stors lesen willst findest du die ja hier ...


    Ich kann dich nur bestärken das zu tun was für dich gut ist. Wenn das ein Kontaktabbruch ist, dann ist das so und muss akzeptiert werden. Du könntest konsequent nicht ans Telefon gehen wenn du weißt es wird nur in den nassen Phasen angerufen. Du kann Kontakt auf einem Minimum halten, wenn es dir was bringt. Sonst gebe ich dir den Rat, tu es nicht. Du bist dafür nicht verantwortlich sondern deine Mutter ist das. Es kann helfen ein klärendes Gespräch oder Brief zu verfassen und die eigenen Beweggründe und Bedingungen für Kontaktaufnahme und Pflege zu kommunizieren. Und auch kalt zu mache wann oder wie lange du vielleicht gar keinen Kontakt willst. Das ist ja a um dich zu schützen und b auch für deine Mutter sehr wichtig um Konsequenzen ihrer Sucht zu spüren. Das kann sie nicht in einem Umfeld das coabh ist.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut . Es werden egal wie du dich entscheidest immer wieder Zweifel kommen. Das Forum hier kann da eine tolle Stütze sein.

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

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