restart - Hallo zusammen

  • Sicherlich lässt sich anknüpfen und auch die "Grundbausteine" habe ich gelesen...war allerdings auch nicht mein Thema in meinem post.

    Nun, das ist jedoch ein Thema hier im Forum. Schreibst zwar das nichts mehr getrunken hast, aber wie das gemacht hast eben nicht. Oder habe ich es überlesen? Nur das Glas wegstellen, die Faust in die Tasche stecken bringt ja nichts.

    Deswegen würde mich und sicherlich viele andere interessieren, wie und was du bisher umgesetzt hast.

    Mein Weg war simpel und m Nachhinein ganz einfach. Alkoholfreies Umfeld zu Hause und was machbar auch außen geschaffen.Bei Feste und Feiern wo vordergründig gesoffen wurde ferngeblieben und mir in dieser Zeit etwas anderes gesucht. Die Zeiten mit sinnvollen Tätigkeiten, damit kein Saufdruck aufkam, ersetzt.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,


    im Prinzip sehr ähnlich. Ich habe nochmal meine alten Depots abgesucht, ob auch wirklich kein Alkohol mehr da ist. Partys auf denen viel getrunken wird, lasse ich ausfallen. Unternehmen viel mit der Familie am WE und werkel in der Garage oder im Garten. Lese hier viel im Forum. Auf der Arbeit einen Rollenwechsel gemacht, wobei ich das erst noch lernen muss...mit Leerlauf kann ich noch ganz schlecht umgehen...


    Viele Grüße restart

  • ….mit Leerlauf kann ich noch ganz schlecht umgehen...

    Ich hatte anfangs ziemlich große Bedenken, was ich denn nun mit meiner vielen neu gewonnenen Zeit machen soll.
    Der ganze Tag gehörte auf einmal mir.
    In meiner Saufzeit war die nüchterne Zeit nach der Arbeit ja praktisch nur der Heimweg über den Supermarkt bis kurz nach meiner Wohnungstür.

    Ich habe mir meine Zeit gefüllt. Mit Forumlesen, über die Beiträge nachdenken, meine Gedanken und Gefühle sortieren und mich suchen.
    Ich habe meine Bude bis in den letzten Winkel sortiert, aussortiert, schön gemacht. Mein Zuhause ist wie meine sichere Festung geworden. Das war und ist mir wichtig, weil ich hier ja immer gesoffen habe und diesen Ort ja nun nicht meiden kann.
    Und ich habe ein altes Hobby neu entdeckt und darin so viele Möglichkeiten ausprobiert, die ich noch nie für mich in Betracht gezogen hatte.

    Heute ist es so, dass ich mich (wieder) gefunden habe, mich in meiner schönen Wohnung wohl fühle und viel zu wenig Zeit für mein Hobby habe.
    Partys waren noch nie so wirklich meins. Wenn ich doch mal irgendwo hingehe, fahre ich grundsätzlich selbst und kann jederzeit entscheiden, wann ich wieder gehen will. Es ist schön, dass mein Partner dann auch mitkommt….auch, wenn er selbst gern noch bleiben würde.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Achja, ich Versuche mehr in mich reinzuhören, meine Gefühle wahrzunehmen ...auch das ist extrem schwer für mich, aber es gelingt mir ab und an ...emotional habe ich mir einen sehr dicken Panzer aufgebaut, so dick das ich meine Gefühle selbst nicht bewusst wahrnehmen, geschweige denn kommunizieren könnte.

  • Ich hatte anfangs ziemlich große Bedenken, was ich denn nun mit meiner vielen neu gewonnenen Zeit machen soll.
    Der ganze Tag gehörte auf einmal mir.
    In meiner Saufzeit war die nüchterne Zeit nach der Arbeit ja praktisch nur der Heimweg über den Supermarkt bis kurz nach meiner Wohnungstür.

    Hallo Stern,


    bei mir war das etwas anders. Bei mir war die Saufzeit nicht die Freizeit, sondern in der Arbeitszeit. Ich hatte eine sehr zeitintensive Rolle (meist von mir selbst auferlegt, weil ich mich für alles verantwortlich fühlte), habe zeitweise 80h die Woche gearbeitet. Das alles klingt paradox im Zusammenhang mit Alkohol...ich weiß.

    Einer der Gründe für meinen Rollenwechsel...jetzt bin ich freier und habe teilweise einfach Leerlauf...


    Liebe Grüße restart

    (ich musste meinen Beitrag editieren, weil mein tablet nicht das tut, was ich will)

    Einmal editiert, zuletzt von restart (22. Juni 2024 um 11:32)

  • Hallo zusammen,

    wollte mich mal wieder melden. Mir geht es soweit gut, nur die enorme Hitze derzeit macht mir zu schaffen...ist so gar nicht meins...

    Bin derzeit arbeitstechnisch gut ausgelastet, kann es aber gut handeln und habe bald Urlaub. Hatte letzte Woche wieder eine Situation, wo ich mich beinahe wieder in die Verantwortung gezogen hätte für Dinge die nicht in meiner Verantwortung liegen. Ich weiß, das mich das triggert und habe früh für mich den Stop gemacht.

    Bleibt es halt liegen...war ein komisches Gefühl, etwas zu sehen was getan werden müsste ( auch wenn es nicht in meinem Aufgabenbereich liegt) und es dann liegen zu lassen.


    P.s. das mit dem Test könnte ich klären...soll zum "Selbstschutz" und wegen dem Versicherungsträger sein. Verstehe ich ...


    Liebe Grüße restart

  • Nochmal ich. Mich beschäftigt derzeit noch was anderes, was ich hier einmal teilen will und eure Gedanken dazu.

    Ich habe eine Kollegin, eigentlich habe ich mit ihr kaum etwas zu tun. Bin mir aber trotzdem sehr sicher, das sie trockener Alkoholikerin ist (kennt ihr das, wenn ihr euch irgendwie selbst in jemanden sehen könnt, auch wenn es eigentlich kein Verbindungen gibt). Sie scheint derzeit unter großem psychischen Druck zu stehen und ich habe etwas Angst um sie. Ich weiß nicht ob und wie ich das ansprechen soll, eigentlich haben wir ja nichts miteinander zu tun...ich Frage mich auch, ob mir das was geholfen hätte, hätte ich es angenommen? Hätte ich dicht gemacht? Wäre ich vielleicht total froh gewesen?

    Versteht ihr, was ich meine?


    Liebe Grüße restart

  • Hallo restart,

    es sind nur Vermutungen Deinerseits und außerdem hast Du keinen engeren Kontakt zu ihr.

    Wer weiß, was in ihrem Privatleben gerade passiert.

    Im Moment ist es wichtig, dass Du Dich um Dich selbst kümmerst und stabil abstinent bleibst.

    Belaste Dich nicht mit Problemen von anderen, die im Grunde nichts mit Dir zu tun haben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Persönlich wäre ich nicht erfreut, wenn ein Kollege, mit dem ich nur beruflichen Kontakt habe, nach meinem Privatleben fragen würde.

    Wahrscheinlich ist beim nächsten Mal, wenn Du sie wiedersiehst, alles wieder ok bei ihr.

    In der Firma wird es bestimmt Vorgesetzte oder auch Kollegen geben, mit denen sie im engeren Kontakt steht.

    Wieso meinst Du, eingreifen zu müssen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Sollte sie tatsächlich trockene Alkoholikerin sein, dann weiß sie, wo sie Hilfe und Unterstützung bekommt, bzw. wie sie sich selbst helfen kann, meinst Du nicht auch?

    Du hast hier bei uns Deine Anlaufstelle und sie wird ebensolche haben, wenn Deine Vermutung richtig ist.

    Wenn Ihr ganz engen Kontakt hättet, dann wäre das etwas anderes.

    Aber da ihr anscheinend noch nicht mal in der Firma miteinander zu tun habt, würde ich davon Abstand nehmen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Warum glaubst du, dass sie trockene Alkoholikerin ist? Das ist eine doch ziemlich spezifische Vermutung.

    Worauf stuetzt sich dein Eindruck, dass sie derzeit etwas durchmacht, wenn ihr kaum Kontakt habt? Flurfunk? Wenn ich an ihrer Stelle waere, wuerde es mir schon helfen, wenn die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, nicht hinter meinem Ruecken ueber mich raunen.

  • Stimmt, das ist schon ziemlich spezifisch, ist allerdings nicht unbegründet. Ich kann und will das hier allerdings nicht weiter ausführen.

    Und nein, es ist kein Flurfunk, aber auch das würde hier zu weit führen.

    Mir ging es darum, ob es mir damals was geholfen hätte oder nicht wenn jemand mich angesprochen hätte oder ob es das Gegenteil bewirkt hätte.

    Zum Thema Vorgesetzte...ich denke das ist noch schwieriger. Da ist man ganz schnell auf dem Abstellgleis, wenn nicht mehr...

  • Mir ging es darum, ob es mir damals was geholfen hätte oder nicht wenn jemand mich angesprochen hätte oder ob es das Gegenteil bewirkt hätte.

    Was könntest du mit einer Antwort für dich anfangen?
    Jede Antwort wäre doch nur ein ‚vielleicht‘…eine Vermutung.


    Ich würde mich vermutlich ‚ertappt‘ fühlen und komplett dicht machen.
    Ich glaube auch nicht, dass es mir bei irgendetwas helfen würde, würde mich bei der Arbeit jemand ansprechen…. nicht, als ich noch gesoffen habe und jetzt schon mal gar nicht.
    Auch heute, seit 3 Jahren nüchtern, würde ich von keinem flüchtigen Kollegen darauf angesprochen werden wollen.

    Ich persönlich würde aufgrund einer Vermutung niemandem ansprechen. Wenn ich vermuten würde, er sei trockener Alkoholiker schon mal gar nicht. Wozu?
    Geht jemand ganz offen mit seiner Sucht um, mag das vielleicht anders sein.
    Vermutungen lasse ich Vermutungen sein.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Mir ging es darum, ob es mir damals was geholfen hätte oder nicht wenn jemand mich angesprochen hätte oder ob es das Gegenteil bewirkt hätte.

    Es geht auch erstmal darum, dass Du ihr gerne helfen würdest.

    Dieses Bedürfnis war für mich auch neu. Habe z. B. direkt vor meiner realen SHG noch ein bisschen eingekauft. Hinter mir hat jemand einen "Alibikauf" gemacht. Ihm war es gleich auch recht umgangenem, weil ich da so geglotzt habe. Ich hatte Mitgefühl. Er hat dann den Alk sogar getrennt bezahlt.

    Da habe ich den Drang verspürt, ihm zu sagen: "Komm doch gerade mit. Meine SHG geht in einer viertel Stunde los."

    Habe es nicht gemacht. Hätte nie geklappt. Inzwischen habe ich das schon so oft gesehen. Jetzt sehe ich es eben.

    Im Geschäft gibt es auch bei mir eine Kollegin. Mit der habe ich damals gebechert, wie verrückt. Teilweise täglich. Da weiß ich, dass sie Alkoholikerin ist. Aber sie würde ausrasten, wenn ich da etwas zu ihr sagen würde. Es ist nicht schön, zu sehen, wie sie verfällt. Und das tut sie.

    Bei Leuten, die ich privat kenne, könnte ich von mir erzählen und dann kommen sie vielleicht. Habe ich gemacht und sie haben sich etwas reflektiert. Aber gekommen ist keiner. Trotzt Aussagen, die ich zu hören bekommen habe wie: "Wenn ich nicht trinke, geht es mir nur die ersten Tage schlecht. Dann gehts irgendwann."

    Ja natürlich. Ganz normal. Kein Problem.

    Von diesen Freunden hatte ich viele. Jetzt keinen mehr davon.

    Mein Fazit. Sollte jemand, den ich privat kenne, irgendwann so weit sein, weiß er, dass er mit mir darüber reden kann. Ich glaube nicht, dass da jemals einer kommen wird. Aber vielleicht erkennt irgendwann noch einer, was er ist und sucht sich irgendwo Hilfe.

    Das kann ich mir nur wünschen. Sonst nichts.

    Deine Kollegin ist ja vielleicht wirklich trocken. Aber ich würde es lassen. Besonders, wenn Du es im Geschäft für Dich behalten willst. Das kann dermaßen daneben gehen.

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