Vayana - Wie schätzt ihr das ein?

  • Liebes Forum,

    Wie schätzt ihr das ein: …

    Ich kenne meinen Mann seit 9 Jahren. Alkohol war schon ganz am Anfang Thema(er lallte wütend am Telefon: ich bin nich betrunken, warum sagst du das? 🤔 Wir hatten eine Fernbeziehung, er trank zu bestimmen Anlässen so viel, dass gar nichts mehr ging, dann oft 1-3 Bier, dann auch gar nicht. Irgendwann war mir klar, dass ich das nicht ertrage. Er gab zu, dass es schon länger ein Problem sein könnte, er aufhört, Hilfe sucht… etc. Hat er dann auch, aufgehört, irgendwann dann wieder mal ein Bier, dann regelmäßig 2-3 , dieser Ablauf regelmäßig, dann wie Freitag Nacht 12 Halbe. Zwischendurch immer mal gar nix, dann alkoholfrei, dann Abschuss. (Ich war nicht da, hab hinterher die Flaschen gezählt.) Wir haben seit langer Zeit massive Beziehungsprobleme, kurz vor Trennung. Alles probiert, nix hilft wirklich. Heute dämmerte mir dann: Ich glaube , wir können unsere Beziehung erst retten, wenn er anfängt, Therapie zu machen und nicht mehr der Alk zwischen uns steht. Er sieht es einseitig. Nur er soll jetzt was machen? Alkohol ist doch „nur“ ein Problem neben vielen anderen. Er hilft sich gerade doch selbst (also ohne Therapie). Ich habe gesagt: ohne Alktherapie macht Beziehungsarbeit keinen Sinn. Siehtcer Anders. Fühlt sich unter Druck gesetzt. Ich bin heute so erschrocken aber auch total erleichtert, weil es mir wie Schuppen von den Augen gefallen ist, dass es ein großes Problem ist und ich gar nicht so viel mapksnn, dass Alk der Gegner ist. Und jetzt zweifel ich schon wieder. Bin ich co-abhängig und mach mit?

  • Hallo Vayana,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe.

    Du schreibst, dass der Alkohol nur ein Problem von vielen ist, die Ihr in der Partnerschaft habt.

    Nicht alles liegt immer nur am Alkohol. Aber Dich stört, dass er teilweise maßlos Alkohol trinkt. Du kannst es nicht ertragen.

    Da geht eins ins andere.

    Und nur Du kannst Dir klar werden, ob Du so weiterleben möchtest oder wie Du Deine Situation verändern kannst.

    Ein Alkoholiker kann nur aus sich selbst heraus trocken werden, und nach Deiner Schilderung ist er dazu nicht bereit.

    Möchtest Du Dich mit den anderen Angehörigen im offenen Bereich austauschen?

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben. Dann wirst Du freigeschaltet und Dein Thema zu den "Erste Schritte für Angehörige" verschoben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Vayana!

    Jetzt kannst Du überall schreiben, jedoch bitte die ersten 4 Wochen nicht bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Vayana,

    Ob es Alkoholismus ist kann meiner Meinung der Alkoholiker nur selbst sagen. Aber! Der Konsum hat einen negativen Einfluss auf Euch. Also macht es keinen Unterschied am Ende des Tages.

    LG Momo

  • Alkohol ist nicht der Feind - der bist jetzt du. Denn du bist eine Bedrohung fuer seine "Selbstmedikation", mit der er seine anderen Probleme gegebenenfalls bekaempfen will.

    Er gab zu, dass es schon länger ein Problem sein könnte, er aufhört, Hilfe sucht…

    Sofern er es nicht bloss gesagt hat, um dich zu beschwichtigen, spricht das neben den Filmrissen, dem Leugnen und dem Abstreiten mitten im Suff, den Versuchen kontrolliert zu saufen, schon fuer einen problematischen Konsum. Er kann sich dem Problem aber nicht stellen, weil es nur die Spitze des Eisbergs zu sein scheint.So oder so macht seine "Diagnose" fuer dich wirklich gar keinen Unterschied. Es gibt viele Alkoholiker, die recht lang gut beruflich "funktionieren".

    Du hast es weder in der Hand noch bist du der Ausloeser. Dennoch zaehlst du seine Biere, (ver)zweifelst, du fuehrst ein bisschen Tagebuch... Koabhaengige machen sowas. Und doch ist es ebenfalls eine persoenliche Angelegenheit, ob du dich so bezeichnen willst. Bedeutsam ist nur, welche Konsequenzen du fuer dich ziehst. Und ob du das mitmachen willst, das hast du sehr wohl in der Hand.

  • Nun kann dir keiner eine Ferndiagnose erstellen, inwieweit das Saufen deines Panters schon an Alkoholismus grenzt oder ob er schon Alkoholiker ist. Das weiß nur dein Partner. Und er weiß auch was zu tun ist, sollte es so sein, so bescheuert ist keiner.

    Ich weiß auch, dass so eine Anfrage hier im Forum meist der letzte Hoffnungsstrohhalm ist. Aber da muss wir dich enttäuschen.

    Wo Hilfe zu bekommen ist, zudem er es schon mal sich geholt hat, weiß er auch. Also hat das alles nichts mit dir zu tun. Auch dem Irrglauben eine Therapie rettet den Alkoholiker und zeitgleich die Beziehung ist nur ein Wunschdenken. Das funktioniert so nicht.

    Eine Wohlfühloase für einen Alkoholiker ist immer der Partner, wenn dieser sich mehr Gedanken um ihn, als um sich selbst macht.

    Wenn ich das alles mal kurz zusammenfasse. Du kannst nur dich retten, wie, kannst du hier bei den zig tausend ähnliche gelagerten Geschichten nachlesen.

    Mein Tipp. Lass ihn laufen, saufen und seine eigene Entscheidung für sich treffen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke, für eure Antworten. Ich bin selbst so hin-und hergerissen. Das hatten wir alles schon ein paar mal. Da war mir immer ganz klar, es ist ein mega Problem, dann hörte er auf, (guck mal, doch alles gar nicht so dramatisch)trank alkoholfreies, mal 1 Bier. Dann irgendwann auch mal 2 Bier, irgendwann wieder ein bisschen mehr. Bis dann die Exzesse kommen, die ich nur vermute, weil ich dann nicht zu Hause bin. Oder schlafe. Ich glaube, dass unsere Beziehungsprobleme auch daraus resultieren, dass ich mich nicht wirklich auf ihn einlassen kann, weil ich immer auf halb-acht-Stellung stehe.

  • Er ist ein toller Mensch, er ist sehr intelligent, steht zu seinen Fehlern. Und deswegen verunsichert es mich zutiefst, dass ich empfinde, dass er ein ausgewachsenes Problem hat, er das zwar nicht abstreitet, aber auch nicht soooo ernst nimmt. Ich weiß, dass das typisch ist. Es wäre so hilfreich für mich, wenn er sagen würde: ja! Ich bin Alkoholiker! Ich denke dann wieder: ich übertreibe, ich sehe das zu eng. Gestern fragte er mich was ich will? Dass er nie wieder auch nur ein Bier trinken würde? Das könne ich vergessen…

  • Hallo Vajana,

    Ich bin Alkoholiker!

    was wäre daran für dich hilfreich? Das du es richtig eingeschätzt hast?

    ich übertreibe, ich sehe das zu eng.

    nein, das tust du ganz sicher nicht. Vertrau deinen Wahrnehmungen, sie sind richtig. Lass sie dir nicht von dem nassen Alkoholiker klein reden.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Vayana,

    was ich an deinem Geschriebenem merke ist, das du seinen Alkoholkonsum, was, wann, wie viel... ganz schön im "Visier" hast und ihn unterbewusst dadutch ziemlich kontrollierst, was typisch für eine Co-Abhängigkeit ist.

    Wie schon geschrieben, ist nicht jedes Problem auf den Alkohol zurück zuführen, jedoch kann Alkohol Probleme verstärken, anstatt sie zu lösen.

    Wichtig ist, das du Abstand gewinnst, für dich. Momentan bist du ziemlich auf der Suche nach Lösungen, Bestätigung und willst etwas verändern, wozu er allerdings (noch) nicht bereit zu sein scheint und daran kannst du nichts ändern, es ist sein Leben und seine Entscheidungen, ob du das willst oder nicht.

    Du bist unglücklich momentan und das ist nicht gut - dagegen solltest du dringend was für Gutes dich tun.

    Inwieweit sein Alkoholproblem fortgeschritten ist, kann dir keiner sagen. Du wirst es nur merken, wenn er sich in Verbindung mit Alkohol im Verhalten verändert und der Alkohol ihm Wichtiger wird als andere Dinge.

    Du solltest aufhören ihn kontrollieren zu müssen und ihn machen lassen. Es gibt einen schönen Spruch, wenn man wissen will was jemand tut oder wie jemand ist, muss man ihn einfach frei machen lassen, dann kann man sehen was passiert und sich selbst fragen, ist das mein Leben? Kann und will der andere etwas verändern? Oder sollte ich mich auf mich konzentrieren und dafür sorgen, das es mir wieder besser geht?

    Liebe Grüße an dich

  • Heute dämmerte mir dann: Ich glaube , wir können unsere Beziehung erst retten, wenn er anfängt, Therapie zu machen und nicht mehr der Alk zwischen uns steht.

    Hallo Vaya,

    Das hattest du in deinem ersten Beitrag geschrieben

    Gestern fragte er mich was ich will? Dass er nie wieder auch nur ein Bier trinken würde? Das könne ich vergessen…

    Das hat er dir nun eindeutig gesagt. Du kannst es vergessen, dass er abstinent leben wird.

    Nach dem derzeitigen Stand gibt es dann nur zwei Optionen… wenn du das, was du eingangs geschrieben hast so fühlst, dass der Alkohol immer zwischen euch steht, dann bleibt nur die Trennung.
    Oder… du arrangierst dich mit einem Leben neben ihm, mit seinen Regeln

    Beides ist möglich! Was wird dich glücklicher machen ? Vielleicht eine kleine Anregung…

    Hab einen guten Tag heute 🌞

    Viele Grüße Blume

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Danke für die Nachrichten, ich habe ordentlich was zum nachdenken…

    Hier ist seit Tagen 7 Tagen alkoholfreies Bier angesagt und er hat beste Laune… ich kann mich nicht freuen…

  • Hallo Vayana,

    eigentlich ist es egal ob er Alkoholiker ist oder nicht. Dich stört die Trinkerei. Fertig.


    Ich könnte nie mit jemandem zusammen sein, der raucht oder trinkt. Egal wie viel oder wie oft.

    Dein Partner möchte trinken und ihn gibt es nur als Gesamtpaket mit Alkohol. Kannst dir ja überlegen, was du jetzt machst. Abwarten oder schonmal Plan B überlegen.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Danke für deine Antwort. das trifft es nicht ganz. Ich möchte mit ihm zusammen leben. Aber ich möchte nicht belogen werden. Und darum geht auch gerade. Wem vertraue ich: ihm, der sagt, ja es ist ein bisschen viel in letzter Zeit, aber nie wieder ein Bier trinken, das kannst Du vergessen und ich arbeite jetzt an mir aber mehr sage ich nicht, oder meinem Gefühl, das sagt, es ist ein großes Problem, er bagatellisiert und ich mache schon wieder mit. (Ist ja vielleicht doch nicht so schlimm). Ich habe Schwierigkeiten meinem Gefühl/ meiner Wahrnehmung zu vertrauen. Ichvejrl mich vor der Version von ihm, die volltrunken mit Fahne ins Bett fällt und in dem Moment keine Verantwortung mehr übernimmt. Ich komme nicht darauf klar, dass er den ganzen Tag gereizt ist und schlecht drauf und dann nach 1-2 Bierchen(ich hasse dieses Wort) anfängt bester Laune zu sein und ärgerlich wird, wenn ich darauf nicht klar komme. Und jetzt ist wieder alkoholfrei angesagt und wir machen jetzt alles anders! Darauf komme ich nicht klar! Mir geht es schlecht… ich habe krin y A vertrauen mehr in : jetzt wird alles besser! Und mit der Einstellung kann’s ja auch nicht besser werden, meint er. Hat er ja auch irgendwie recht. Aber so fühle ich mich instrumentalisiert.

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