Izzy - Bereit für eine Änderung...

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich möchte mich gerne kurz vorstellen. ich bin leider noch nicht trocken, bin aber fest entschlossen, trocken zu werden und zu bleiben. Ich habe vor 4 Wochen zum ersten Mal vor meiner Psychiaterin und meinem Partner zugegeben, dass ich nicht nur ein Alkoholproblem habe, sondern bereits Alkoholikerin bin. Hinzu kommt, dass ich schon sehr lange psychisch vorerkrankt bin (schon lange vor meiner Alkoholsucht, ich habe etliche Diagnosen gehabt und bin letztendlich bipolar). Ich werde meinen qualifizierten Alkoholentzug in 2,5 Wochen antreten und habe bereits einen Reha-Antrag gestellt und hoffe, das alles gut geht... Ich will es unbedingt schaffen, habe aber zugleich eine verdammte Angst, zu versagen...

    Angefangen hat es bei mir vor gut 14 Jahren. Ich muss dazu sagen, dass ich mittlerweile Anfang 40 bin, seit meinem 12. Lebensjahr mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte und (leider) immer noch habe. Alkohol war im jüngeren Alter (16-30) nie ein Thema. Ich gehörte immer eher zu den introvertierten, depressiven und "unbeliebten" Menschen, die nie zu Partys eingeladen wurden und ich hatte auch keinerlei Bezug zu Alkohol. Mit 16 hatte ich eine sehr schlechte Erfahrung mit Alkohol, von daher habe ich die Finger davon gelassen. Mit Anfang 30 fing es dann mit Problemen im Job an... ich habe nach Feierabend auf dem Rückweg nach Hause Panikattacken bekommen. Und habe dann abends - erst ab und zu- am Wochenende vielleicht 1-2 Flaschen Bier getrunken... Richtig eskaliert ist es dann (von der Alkohomenge) während der Corona-Pandemie. Mein Mann (der total ausgebrannt von seinem Job war), ist durch den Stress auf der Arbeit so krank geworden, dass er in die Psychiatrie musste. Es war für mich ein Schock und zugleich auch riesige Angst - ich habe ja Psychiatrie-Erfahrung und habe da leider auch viele negative Erfahrungen gemacht, die mir lebenslänglich in Erinnerung bleiben werden. Ich durfte ihn nur einmal die Woche für eine Stunde besuchen. Das hat mich richtig fertig gemacht.. In dieser Zeit wurde es bei mir richtig schlimm, ich habe an einem Abend eine Flasche Wein oder mehrere Flaschen Bier geleert. Nicht täglich, aber an mehreren Tagen pro Woche. Hinzu kam eine unangenehme Situation an meinem Arbeitsplatz, gegen die ich mich dann letztendlich erfolgreich wehren konnte. Dann habe ich (nach etlichen Bewerbungen) einen neuen Job gefunden und habe gedacht: "hier passt alles, ich bin erleichtert und zufrieden". Ich habe dann mehrere Monate nicht getrunken. Und dann kam eine "Stresssituation" vor meinem Urlaub. Ich habe danach den ganzen Urlaub durchgetrunken... Danach war Alkohol unter der Woche für mich kein Tabu mehr und ich brauchte immer mehr, um nach Feierabend einen Zustand der Erleichterung zu fühlen. Ich muss dazu auch erklären, dass ich kein Mensch bin, der gut entspannen und abschalten kann. Entspannungstherapie in der Psychiatrie war für mich damals regelmäßig der Horror, ich kann das einfach nicht. Ich schlafe immer schlecht und zu wenig.Mit Alkohol ist es mittlerweile noch schlimmer, weil der Blutdruck natürlich extrem in die Höhe schießt. Naja, ich bin bis 1 Uhr wach geblieben und habe getrunken und bin um 5 Uhr morgens aufgestanden und zur Arbeit... total verkatert, aber ich habe funktioniert. Der Wendepunkt kam dann Anfang Juni, als ich bis 3 Uhr nachts getrunken habe und morgens nicht mehr aufstehen konnte. Das war der Zeitpunkt, zum Arzt zu gehen und mit offenen Karten zu spielen....

    Einmal editiert, zuletzt von Izzy (6. Juli 2024 um 03:05)

  • Hallo Izzy,

    willkommen im Forum. Die ersten Schritte hast du schon gemacht und bis zur Entgiftung ist es nicht mehr lange hin. Auch wenn es komisch klingt, wird geraten, bis dahin moderat weiter zu trinken, damit du nicht in den Kalten Entzug kommst.

    Die Zeit kannst du nutzen um schon mal zu überlegen, welche Veränderungen für dich notwendig sind, damit du mit den Stress-Situationen umgehen kannst und wie du dein Leben gestalten möchtest. Ganz wichtig ist der alkoholfreie Haushalt. Du kannst in der Klinik und in der Reha ansprechen, dass du mit den Entspannungsübungen nichts anfangen kannst. Vielleicht gibt es für dich andere Optionen.

    Du musst keine Angst haben. Geh alles Schritt für Schritt.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Izzi,

    Herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Du hast schon so viel geschafft. Du hast erkannt, dass du Alkoholikern geworden bist, du willst für immer mit dem Trinken aufhören. Du hast einen Termin für die Entgiftung und die Reha ist beantragt.

    Ich will es unbedingt schaffen, habe aber zugleich eine verdammte Angst, zu versagen...

    Die Alkoholsucht ist eine Krankheit.
    Da von Versagen zu sprechen, finde ich nicht richtig und auch nicht zielführend. Ich finde sogar, dass solche ängstlichen Gedanken eher hinderlich sind.
    Freue dich auf dein neues nüchternes Leben. Es beginnt schon bald.

    Zwar ist die Alkoholsucht eine Krankheit, die nicht heilbar ist, aber wir können sie zum Stillstand bringen….mit absoluter Abstinenz.

    Wie Seeblick schon schrieb, höre jetzt nicht sofort mit dem Trinken auf. Das ist gefährlich und deine Entgiftung ist ja schon bald und wird dann gut begleitet werden.

    Bis dahin kannst du hier schon viele Erfahrungsberichte lesen.
    Mir hat es gerade ganz am Anfang meines nüchternen Weges sehr geholfen, hier lesen zu können, dass es möglich ist ….dieses nüchterne Leben.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Vielen Dank an Euch beide! Ich habe schon einige Beiträge im Forum gelesen und es ist beruhigend zu wissen, nicht alleine mit dem Problem zu sein. Das ein kalter Entzug gefährlich ist, wurde mir auch schon von der Suchtberatungsstelle und der Psychologin in der Klinik gesagt. Von daher mache ich da keine Experimente bis zur stationären Entgiftung.

    Viele Grüße

    Izzy

  • Darf ich Euch vielleicht fragen, wie lange es bei Euch gedauert hat, bis Ihr nach der Entgiftung mit der Reha beginnen konntet? Ich habe auf dem Reha-Portal der Rentenversicherung gesehen, dass die Wartezeiten in den Kliniken teilweise sehr lange sind. Ich habe als Wunschklinik in meinem Antrag blöderweise nur eine Klinik angegeben, danach aber erfahren, dass die 4 Monate Wartezeit haben. Das ist definitiv viel zu lang. Da ich noch auf den Sozialbericht der Suchtberatungsstelle warte, sind meine Unterlagen für den Reha-Antrag noch nicht ganz vollständig, die Rentenversicherung hat mir die Frist zum Nachreichen der Unterlagen bis Anfang August verlängert. Leider hat sich alles etwas verzögert, weil meine Fachärztin zwei Wochen für den Befundbericht gebraucht hat, ich den Reha-Antrag aber schon Mitte Juni online eingereicht habe (zumindest die Unterlagen, die ich selbst ausfüllen muss). Und der Suchtberater braucht den Befundbericht für den Sozialbericht. Da habe ich übermorgen einen Termin vereinbart, um die Unterlagen vorbei zu bringen. Kann man vor Genehmigung des Antrags noch weitere Wunschkliniken bei der Rentenversicherung angeben, die eine kürzere Wartezeit haben? Habt Ihr da Erfahrungen?

    Meine Erfahrung bezüglich Hausärzten und Outing als Alkoholikerin möchte ich gerne noch teilen, weil ich in ein paar Beiträgen gelesen habe, dass manche Ärzte blöd reagieren: Bei meiner Hausärztin bin ich auch Mitte Juni gewesen, und diese war total verständnisvoll und wusste auch direkt, welche Laborwerte auf jeden Fall überprüft werden müssen. Leider hätte sie erst Ende Juli einen Termin frei (also kompletter Gesundheitscheck mit Labor, EKG etc.). Da sich das mit meiner Entgiftung überschneidet, habe ich die Termine auf Mitte August verschieben müssen. Aber in der Klinik werden auch die Laborwerte geprüft, was schon einmal gut ist.

  • Hallo Izzy,

    es freut mich, dass du auch so eine gute Erfahrung mit deiner Ärztin gemacht hat und dass du so entschlossen bist, deinen nüchternen Weg bald zu gehen.

    Hier ist ja noch der Vorstellungsbereich und der eigentliche Austausch kann erst beginnen, wenn deine Entgiftung in der Klinik begonnen hast. Das ist ja schon in 2 Wochen.
    Bis dahin kannst du hier schon viele Erfahrungsberichte lesen. Sie werden dir sicher die eine oder andere Frage schon beantworten können.

    Ich fand es auch gerade am Anfang sehr wichtig für mich, dass ich hier feststellen durfte, dass ich gar nicht alleine bin. Da habe ich hier so viele Beiträge gelesen und das hat mir gezeigt , dass ein nüchternes Leben wieder möglich ist.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Sorry, aber das hilft mir leider gerade nicht wirklich weiter. Ich denke, es ist besser, wenn Ihr mein Profil erstmal wieder löscht. Eventuell werde ich mich dann noch einmal erneut registrieren.

  • Du musst doch dein Profil nicht löschen.
    Hier findest der direkte Austausch für bekenne Alkoholiker, die eine lebenslange Abstinenz anstreben, erst nach der Entgiftung statt oder wenn sie stationär begonnen hat.

    Mir hat das Lesen hier ganz am Anfang schon ganz viele wichtige Erkenntnisse gebracht, von den ich noch heute profitiere.

    Du bist doch hier, um dich auf deinem nüchternen Weg begleiten zu lassen …. für deine Selbsthilfe.
    Dazu gibt es hier schon ganz viel zu lesen.
    Bis zu deiner Entgiftung ist es nicht mehr lange. Hier kannst du die Zeit schon mit wertvollen Informationen und Erfahrungsberichten ,überbrücken‘.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Danke für Dein Verständnis und sorry, dass ich ein bisschen überreagiert habe...das war nicht böse gemeint! ich habe eine verdammte Scheiß-Angst vor allem.... Ich denke immer drei Schritte voraus und habe Panik, das alles schiefgeht. Das ist eine Eigenschaft von mir (auch schon vor meiner Alkoholsucht). ich habe sogar noch vor 4 Wochen (kurz nach meiner Krankmeldung beim Arbeitgeber) auf Bitte meines Chefs Sachen für die Arbeit erledigt - obwohl ich krankgeschrieben bin. Ich war komplett überfordert mit allem und habe aber trotzdem nach 1,5 Tagen abgeliefert. Weil ich meinen Rechner zuhause habe und ein schlechtes Gewissen habe... aber das ist doch nicht richtig? Mein Suchtberater meinte heute zu mir "Im Ernst, Ihr Arbeitgeber verlangt während der Arbeitsunfähigkeit, dass Sie etwas machen??? Was ist das für ein Arbeitgeber?"

    Jaaa, aber... Ich habe auch gesagt, dass ich überlegt habe, nach der Entgiftung zur Überbrückung bis zur Reha wieder arbeiten zu gehen. Ist in meinem Fall eigentlich eine ganz schlechte Idee und der Suchtberater hat mir auch umgehend davon abgeraten...Echt, ich bin voll kaputt, und habe es über Jahre nicht wahr haben wollen. Heute, als ich mit dem ÖPNV auf dem Weg zum Suchtberater war, hatte ich das erste Mal seit langem einen "Anflug" von Panikattacke. Ich musste echt mit mir kämpfen. Jedenfalls ist jetzt alles für die Reha auf den Weg gebracht. Ich hoffe, es klappt alles. Vielleicht hilft es auch noch einmal zum Verständnis: Ich war schon lange vor meiner Alkoholsucht psychisch erkrankt und bin eh schon ein kleiner "Sozialphobiker". Ich habe sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht. Deswegen meine Panik. Ich gehe schon mein ganzes Leben lang immer vom Schlimmsten aus, egal ob es beruflich oder privat ist. Kann sich vielleicht jemand vorstellen, unter welchem permanenten (emotionalem/psyschischen)n Druck ich stehe?

    Einmal editiert, zuletzt von Izzy (10. Juli 2024 um 19:46)

  • Hallo Izzy,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du Dir Unterstützung bei Deinen Ärzten und bei uns gesucht hast.

    Wenn Du Medikamente nimmst, ist es auf alle Fälle besser, wenn Du nüchtern bist.

    Und so oder so ist es besser, wenn Du keinen Alkohol mehr trinken wirst. Denn Alkohol ist ein Nervengift und wirkt auf Körper und Seele.

    In meiner nassen Zeit hatte ich sehr oft Panikanfälle, war sehr schreckhaft und auch hektisch. Das alles wurde besser im Laufe der Abstinenz. Meine Laune wurde wieder ausgeglichen und die panischen Anfälle sind fast ganz weg. Ich habe wieder mehr "die Ruhe" weg.

    Es dauert dann alles seine Zeit, denn man erholt sich dann von einer langen Krankheit. Aber alles wird besser!

    Ich will es unbedingt schaffen, habe aber zugleich eine verdammte Angst, zu versagen...

    Warte erstmal ab, wenn es richtig startet, dann wirst auch Du Deine Zuversicht wiederfinden.

    Ich war oft überglücklich, weil ich nicht mehr saufen musste!

    Jetzt ist es nur noch etwas über 1 Woche und dann geht es los. Freue Dich auf Dein neues Leben! Und wenn Du es wirklich willst, wirst Du es, genauso wie die anderen trockenen Alkoholiker hier im Forum, schaffen gut abstinent zu leben.

    Lies Dich bis dahin weiter ein bei den "Erste Schritte für Alkoholiker", da sind viele Mutmacher Geschichten zu finden.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke Dir - die Panikattacken habe ich auch schon vor dem Alkohol gehabt. Ich hoffe trotzdem, das nach der Behandlung alles besser wird. Angst ist irgendwie schon immer ein Thema in meinem Leben gewesen und ich habe so viele Therapien gemacht, egal ob tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch - ich habe anscheinend nie etwas daraus gelernt.

  • Hallo Izzi,

    alles gut. Ich kann das verstehen, dass du dich direkt wieder abmelden wolltest.
    Es ist schwer zu verstehen, dass du hier Hilfe suchst und diese Hilfe erst bekommen sollst, wenn du in der Klinik bist. Aber so ist es gar nicht. Du kannst dir auch jetzt schon hier ganz viel Hilfe nehmen. Es gibt hier eine wahre Schatzkiste an Erfahrungsberichten ….du brauchst sie nur zu lesen, dir schon mal mitnehmen, was dir wichtig erscheint und liegen lassen, was für dich nicht passt.

    Ich wollte mich damals, vor 3 Jahren, auch direkt wieder abmelden, weil ich mich so unverstanden gefühlt habe und mir mehr Hilfe erhofft hatte. Aber ich wollte unbedingt mit dem saufen aufhören. Und wollte mich nicht ‚wegschicken‘ lassen. Ich wollte für mich hier sein und so habe ich gelesen und gelesen und gelesen.
    Beim vielen lesen verlor sich meine Angst vor dem Unbekannten. So viele Menschen hier haben den Absprung geschafft. Das wollte ich auch unbedingt.

    ich habe eine verdammte Scheiß-Angst vor allem.... Ich denke immer drei Schritte voraus und habe Panik, das alles schiefgeht

    Es gibt nichts, wovor du Angst haben müsstest.
    Du hast erkannt, dass du Alkoholiker geworden bist, du willst mit dem Alkohol aufhören, du bist schon bei einem Suchtberater, deine Entgiftung beginnt bald, dein Therapieplan steht …..Du bist bestens für den Start in dein nüchternes Leben vorbereitet.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Danke, ich werde mich auf jeden Fall wieder hier melden, wenn der Entzug durch ist. Ich mache einen sogenannten "qualifizierten Alkoholentzug", der geht über drei Wochen, die erste Woche körperliche Entgiftung, danach zwei Wochen volles Programm mit Therapien und Teilnahme bei den AA. Ich brauche auf jeden Fall eine Selbsthilfegruppe, und ich bin sehr froh, mich hier registriert zu haben, weil man hier direkt anonym ist. Trotzdem nehme ich mir vor (insbesondere nach Entzug bzw. nach Reha) an einer Selbsthilfegruppe mit Präsenz teilzunehmen. Und dann sehe ich ja, was für mich gut funktioniert

  • Hallo Izzy,

    Du bist im Moment noch ziemlich getrieben und hast Angst das Dir alles über dem Kopf zusammenbricht.

    In den 3 Wochen in der Klinik wirst Du etwas zur Ruhe kommen. Wenn dann der Alkohol raus ist wirst Du in der Lage sein " übersichtlicher" zu entscheiden was wichtig oder unwichtig ist. Es wird alles leichter, die Panik wird weniger.

    Kann sich vielleicht jemand vorstellen, unter welchem permanenten (emotionalem/psyschischen)n Druck ich stehe?

    Das ist sehr personenspezifisch, bei jedem etwas anders. Aber grundsätzlich denke ich ja.

    Der Alkohol tut übrigens einen großen Teil dazu. Das Gehirn ist mit einem Nervengift vergiftet und die Botenstoffe kommen durcheinander. Schau mal nach der Entgiftung, da wirst Du einen erheblichen Unterschied merken.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Mein Suchtberater ist großartig, ich bin so froh, dahin gegangen zu sein. Er hilft mir wirklich sehr, insbesondere beim Reha-Antrag und beim Finden einer vernünftigen Klinik für den Entzug (ich habe sehr viel Psychiatrie-Erfahrung und habe ihm direkt gesagt, wo ich auf gar keinen Fall einen Entzug machen werde). Ich habe ja erst überlegt, einen ambulanten Entzug und eine teilstationäre Reha zu machen, weil ich nicht so gerne von zuhause weg möchte. Da hat er mir explizit abgeraten, weil ich jemand bin, der abends (bis in die frühen Morgenstunden) trinkt. Und das ist halt für mich gefährlich. Von daher hab ich mich für stationären Entzug und stationäre Reha entschieden. So, jetzt sind es noch ca. 1,5 Wochen bis zur Entgiftung (am 23.7. geht es los) und ich "verabschiede" mich vom Alkohol. Aber nicht in dem Sinne, dass es weniger wird sondern ich gebe noch einmal Vollgas, weil ich weiß, dass ich danach verzichten will (und auch muss, um mich und alles andere nicht zu zerstören). Ich habe ja in den letzten 5 Wochen (seit meinem Outing) mehrmals versucht, selber zu entgiften - in dem Irrglauben, ich könnte ja ohne Probleme verzichten. Mal abgesehen davon, dass ich weiß, dass es auch nach 3 Tagen noch sehr gefährlich werden kann, habe ich keine 48 Stunden ausgehalten. Jetzt weiß ich, was Suchtdruck ist. Wie ein Hunger hat es sich angefühlt.

    Ich werde ja eine Wartezeit bis zur Reha haben. Das wird bestimmt nicht so einfach, aber ich gebe alles und nehme mir vor, auch in dieser Zeit schon eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen (also eine Vor-Ort-Gruppe). Bin gespannt, ob mir eine Vor-Ort-Gruppe hilft, durch meine jahrelange Psychiatrie-Erfahrung habe ich festgestellt, dass Gruppentherapie immer kontraproduktiv bei mir war, weil ich mich lieber um die Probleme der anderen als um meine eigenen gekümmert habe...

    Ich hoffe, ich gehe Euch nicht auf die Nerven mit meinen Beiträgen...

    Und ein großes Kompliment an Euch: Ihr seid großartig und ich bin froh, mich hier registriert zu haben :)

  • Aber nicht in dem Sinne, dass es weniger wird sondern ich gebe noch einmal Vollgas, weil ich weiß, dass ich danach verzichten will (und auch muss, um mich und alles andere nicht zu zerstören).

    Wir raten dazu bis zur Entgiftung gemäßigt weiter zu trinken und es nicht eskalieren zu lassen.

    Ich erinnere Dich nochmal daran, dass wir noch im Vorstellungsbereich sind und hier sollte der Austausch so knapp wie möglich sein, Izzy.

    Du kannst mitlesen und Dich innerlich vorbereiten.

    Aber der Austausch findet erst mit bzw. nach Deiner Entgiftung statt.

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Alles gut, behaupte ich mal, wenns bei den ersten Schritten geholfen hat..., ich hab z. B. ähnlich angefangen. 😉

    Alles Gute, freue mich darauf, demnächst mehr von Dir zu lesen, hast ja schon einiges in die Wege geleitet.

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