Zwieback - Hallo. Ich bin neu hier

  • Hallo , ich bin 53 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Erwachsene Kinder und ein Enkelkind....

    Ich habe das erste Mal eine Flasche Bier heimlich mit einem Freund auf einem Spielplatz getrunken. Damals war ich so 12 oder 13 Jahre alt. Ich fand den Geschmack nicht besonders schön, habe es aber trotzdem getrunken weil ich damals die "Gang" die sich da in der Nähe getroffen hatten so cool fand. Sie waren schätzungsweise so zwischen 16 und 25 Jahre alt. Ich sah oft wie einer allein oder zu zweit eine Kiste Bier anschleppten, alle sehr fröhlich und laut lachten... Die Kiste war so in einer halben Stunde leer, dann wurde noch mehr gelacht und rumgeblödelt. Das machte mich neugierig. Es fing an so mit einer Flasche Bier in zwei, drei Wochen und wurde dann langsam mehr.... Mit 17 hab ich bei einer Mutprobe eine Flasche Whiskey getrunken und landete mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Meine Eltern mussten mich anschließend abholen und ich habe damals ziemlich schlimmen Ärger bekommen. Die Jahre vergingen und ich habe viel gesoffen. Ich wusste das, das nicht auf Dauer gut gehen kann, und habe unzählige Male versucht aufzuhören oder es zu kontrollieren..... Ich habe es dreimal geschafft aufzuhören, das erste Mal für sechs Wochen. Da hatte ich etwas superpeinliches getan. Das zweite, das muss so vor 3 Jahren gewesen sein, da waren es sieben Monate. Ich war fest entschlossen nieeee wieder zu saufen aber ab dem 5. Monat wurde ich sooo traurig, einfach so ich hatte gar keinen Grund.... Nun bin ich seit etwas über 3 Monate trocken. Das Wort Alkoholiker habe ich immer gehasst, bis ich auf dieses Forum gestoßen bin.

    Nun singe ich oft innerlich, ich bin ein trockener Alkoholiker. Und freue mich dabei. Ich möchte nie wieder saufen.

    Ihr könnt mir gerne Fragen stellen,

    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Zwieback,

    herzlich Willkommen hier bei uns und was ein goldiger Nickname. :)

    Schön, daß du dich getraut hast dich vorzustellen. Wir beißen nicht und sind echt nett hier. Manchmal gehts zur Sache, aber das ist nie persönlich gemeint. Also du brauchst keine Angst zu haben.

    Herzlichen Glückwunsch zu deine 3 Monaten! Den Anfang hast du geschafft, ich wünsche dir von ganzem Herzen, daß du diesmal dranbleiben kannst. Dafür schreiben wir hier ja hier 24/7 in der Gruppe. Wann immer etwas ist, oder einfach so, kommst du jederzeit ins Forum.

    Wie ist es bei dir aktuell, ist dein Zuhause alkoholfrei? Gehst du offen damit um, also z. B. deinem Hausarzt gegenüber?

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Zwieback.

    Du hattest dich nun zweimal vorgestellt. Einfach hier weiter schreiben.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Vielen Dank ☺️

    Das mit dem Artz habe ich umgangen 🫣, mein Haus ist Alkfrei, habe einen wunderschönen drei wöchigen Alkoholfreien Familienurlaub hinter mir. Und mir ging es noch nie so gut, aber nicht weil ich diesmal stärker bin wie früher, sondern weil ich durch dieses wunderbare Forum endlich das kapiert habe was ich in all den vergangenen Jahrzehnten nicht verstanden hatte . Danke.

  • hallo Zwieback

    Nun hat es geklappt:

    Ich habe dich für den offenen Bereich freigeschaltet und an die richtige Stelle verschoben.

    Du kannst dich nun überall austauschen, aber bitte vermeide es, dies in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich zu tun.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Zwieback,

    Glückwunsch zu den ersten Monaten. Das ist toll.

    Kannst du sagen, was nun anders ist/was du verändert hast, damit es diesmal eine dauerhafte Abstinenz ist? Es klingt zumindest, als wärtst du bei den ersten Versuchen unzufrieden gewesen und jetzt nicht.

    Viele Grüße
    Seeblick

  • Hallo Seeblick. Also mein größtes Problem war das ich immer wieder die Illusion hatte das ich mein trink erhalten Kontrollieren kann. Und sobald ich gemerkt habe das es doch nicht so war, habe ich gedacht, dann ist es halt so und habe wieder unkontrolliert getrunken, am nächsten Tag mich dafür gehasst, zwei Stunden später hatte ich wieder ein Alibi... zb. Rasenmähen.

    Rasenmähen ohne dabei drei halbe zu trinken? Ging gar nicht. Dann sollte ich einkaufen fahren und habe nein gesagt. Ehekrach! usw. usw.

    Ich war all die Jahre nichts als eine Marionette vom Alkohol. Erst hier im Forum habe ich gelernt das man Alkoholismus nur stoppen kann sonst gar nichts. Irgendwie macht es mich traurig das ich sooo viele jahre im Suff hab an mir vorbei gehen lassen....

    Dann schaue ich in den Spiegel und sage mir, die Vergangenheit kannste nicht ändern, aber die Zukunft. Und schon geht es mir viel besser. Es gibt so viel zu erzählen.....

  • Oh, die frage war ja, warum ich früher so unzufrieden war. Alkohol war mein bester freund und den habe ich auch verteidigt zb. Als Alibi weil ich ja soviel Arbeiten muss.... Habe aber auch gesehen wie es mich verändert hat, vieles verschlimmert hat. Es war eine Hassliebe. Ich erinnere mich in der Zeit wo ich 6 Wochen nichts getrunken hatte waren wir einkaufen. Ich habe dort einen älteren Mann auf dem Boden sitzen gesehen. Neben ihm stand eine Schnapsflasche auf dem Boden.... Dieser Anblick ging mir damals Tage lang durch den Kopf. Aktuell, interessiert mich nicht mehr wer, was trinkt. Ich freue mich auf meine Zukunft ☺️

  • Hallo Zwieback, herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen, besseren Leben. Gut das Du noch mal die Kurve bekommen hast. Denn Alkohol zerstört auf Dauer alles: er nimmt den Führerschein, sorgt für Arbeitslosigkeit, zerstört Familien, zerstört Dich. Früher oder später.

    Auch ich wollte nichts von einem Alkoholiker wissen, ich wollte es mir nicht eingestehen. Ich hatte ein "Alkoholproblem" mehr nicht. Als ich erkannte, daß ich ein Alkoholiker bin, wusste ich im ersten Moment gar nicht, wie ein Leben ohne Alkohol überhaupt funktionieren soll bzw. kann. Ich hatte ja Jahrzehnte täglich getrunken, es war das normalste für mich, Routine. Überall gibt es Alkohol, er wird förmlich aufgedrängt.

    Ich hatte damals alle Hilfe angenommen, die ich bekommen konnte und habe so gelernt, ein zufriedenes, entspanntes und dankbarer Leben zu führen. Mit meinen heutigen Wissen über Alkohol, will ich ihn nicht mehr trinken denn Alkohol ist ja nichts anderes als eine legale harte Droge, die sehr stark süchtig macht. Als ich Alkohol noch konsumierte, wurde ich peinlich, Alkohol ist ein Zellgift welches sich durch das Blut in jede kleinste Zelle im Körper verteilt und dort Schäden anrichtet.

    Bleibe Dein Leben lang wachsam. Das erste Glas ist nur eine Armlänge entfernt. Dein Suchtgehirn kann sich jederzeit melden und Dich überlisten. Dann geht alles wieder von vorne los und die Erfahrung lehrt, das es bei einem Rückfall immer viel schlimmer wird, als es vorher war.

    Es ist schön, das Du hier bist! :)

  • Guten Morgen, danke für die netten Worte...

    Ich habe in all den Jahren so vieles versucht um aufzuhören, ich habe mir Bücher gekauft, unzählige Videos angeschaut, ich habe vor vielen Jahren mir mal eine Liste gemacht mit den schlimmsten Peinlichkeiten und mir vorgenommen diese Liste immer dann zu lesen wenn der Saufdruck kam, so der Plan.... Das waren zwar alles irgendwelche Schlüssel aber keines davon hat in das Schloss gepasst welches mich langfristig aus dieser Sucht befreien konnte.

    Durch das Lesen in diesem Forum konnte ich mir "meinen passenden Schlüssel" in kürzester Zeit anfertigen.

    Ich weiß aber auch das es für diesen einzigartigen Schlüssel keinen Ersatz gibt.

    Es geht mir wirklich sehr, sehr gut.

    Die Supermarktregale? Was ist damit?

    Nix! . Liebe Grüße.

  • Guten Morgen,

    Der Vergleich mit dem einzigartigen Schlüssel gefällt mir sehr gut.

    Was macht dieser Schlüssel bei dir aus?Wie sieht er aus, was bedeutet er für Dich?

    Viele Grüße
    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Ja, also irgendwie ist es schwierig darauf zu antworten... Ich will es mal so formulieren, in meinem Leben wusste ich eigentlich immer was Alkohol aus mir gemacht hat und auch was es aus mir machen wird, aber ich habe die Sprache nicht verstanden...

    Ich war in einem Land dessen Sprache ich nicht verstanden habe.

    Ich bin immer noch in dem selben Land, habe aber nun einen Übersetzer.

    Das Forum ist mein Übersetzer.

    Weil ich nun die Sprache verstehe kann ich auch antworten. Das ist mein neuer Schlüssel.

  • Ja, also irgendwie ist es schwierig darauf zu antworten... Ich will es mal so formulieren, in meinem Leben wusste ich eigentlich immer was Alkohol aus mir gemacht hat und auch was es aus mir machen wird, aber ich habe die Sprache nicht verstanden...

    Ich war in einem Land dessen Sprache ich nicht verstanden habe.

    Ich bin immer noch in dem selben Land, habe aber nun einen Übersetzer.

    Das Forum ist mein Übersetzer.

    Weil ich nun die Sprache verstehe kann ich auch antworten. Das ist mein neuer Schlüssel.

    Das hast du bildlich sehr gut beschrieben, da finde ich mich wieder. So erging es mir mit meiner Co-Abhängigkeit und emotionalen Abhängigkeit mit meinem Partner. Ich habe hier im Forum auch ein Post dazu. Ich bin irgendwie nun in der Lage, die Sache von "oben" zu betrachten und habe meine "Schlösser" ausgetauscht. Seine Schlüssel passen nun nicht mehr. Es hat an irgendeinem Zeitpunkt in mir "klick" gemacht und nun darf ich heilen und meine eigenen Muster bearbeiten. Die Berichte hier im Forum, von anderen Betroffenen, waren auch eine große Hilfe für mich.

  • Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe, Zwieback!

    Auch mir hat das Forum gezeigt, dass es ein Leben ohne Alkohol gibt. Und zwar ein zufriedenes sowie gesünderes Leben ohne Alkohol.

    Allerdings hat es bei mir ein paar Jahre gebraucht, es umzusetzen.

    Trotz allem habe ich immer wieder im Forum gelesen und auch meine gekaufte Literatur über das Thema Alkoholsucht gelesen.

    Irgendwann hat es "Klick" gemacht oder aber der "Groschen" ist gefallen. Ab da hat mein neues, trockenes Leben angefangen.

    Schön, dass Du so positiv in die Gegenwart sowie auch in die Zukunft siehst, und wir einen Anteil daran haben!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo, ich wollte mich noch mal melden und noch ein paar Sachen über mich schreiben.

    Heute sind es bei mir drei Monate und 27 Tage Abstinenz, das hab ich gerade von meiner Handy-app abgelesen, ich persönlich zähle nicht mit weil es mir zu 99,99% sehr gut geht. So eine klitzekleine Stimme in mir sagt ab und zu noch , was ist los? warum säufst du nicht mehr? Das sind aber seltene Momente die auch nicht lang anhalten wo ich mir denke, nee danke, lass mal.

    Ich habe die Schnxxze voll!!!

    Durch das tägliche Lesen hier im Forum ist diesmal, Gott sei Dank alles, komplett anders.

    Zu der Menge die ich so ziemlich, täglich in mich rein geschüttet habe: Bis vor ca. 15 Jahren waren es in der Regel eine Dreiviertell Flasche hoch Prozentiges plus ein paar Flaschen 0,5 Bier...

    Dann begann mein "kontrolliertes trinken". Es bestand aus fast täglich 3-6 halbe Bier. Manchmal "belohnte" ich mich durch zusätzlichen Starkbier.

    ..... Dann diese ständige rechnerei von Stunden wann ich wieder nüchtern /fit sein musste.... KRANK!!!!

    Nein danke, das will ich nicht mehr.

    Schönen Sonntag noch.

  • Hallo Zwieback,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen und herzlichen Glückwunsch zu deinem nüchternen Leben …. heute zählt es schon 3 Monate und 28 Tage. 👍

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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