saltsoul - Mut gefasst hier zu schreiben

  • Ich habe der Sozialarbeiterin die Situation erklärt.

    Bravo! Das war sehr mutig und ganz wichtig für dich und deine Tochter. Auch für dich zu sehen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn du es sagst, sondern, dass es jemanden gibt, der unterstützend für dich und die Kleine sein kann. Finde es auch toll, dass du das Thema Jugendamt gleich angesprochen hast und jetzt beruhigt sein kannst, dass es für dich keine unerwarteten Konsequenzen hat!

  • Wow, saltsoul,

    WAS für ein Schritt. Das ist klasse. Du wirst sehen, dass es nun Stück für Stück einfacher werden kann. Diese Erfahrung, dass du ernstgenommen wirst, Verständnis bekommst, kannst du nun als gute Motivation nehmen, weiter zu machen. Und du wirst ganz oft weiter diese gute Erfahrung machen dass, wenn du um Hilfe fragst und offen bist, du auch Hilfe und Verständnis und Unterstützung bekommst.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Vielen lieben Dank😊. Meine Tochter hat heute auch mit ihrer Therapeutin gesprochen. Ich fange an, Mantra artig mir vorzusprechen...Es ist seine Krankheit, nicht meine. Er muss sich selber helfen, nicht ich. Usw. Die ersten kleinen Schritte in Richtung Abgrenzung sind auch getan. Außerdem " übe" ich mich gerade mit Verantwortung abgeben. Es fällt mir furchtbar schwer und dann kommt auch der Gedanke wieder hoch, ihm unbedingt helfen zu wollen. Oder das wird alles wieder gut. Es ist also noch ein ziemliches Gefühlschaos. Vorallem wenn er scheinbar hilflos vor dir steht.

    Ich lese hier viel und das hilft mir sehr!

  • Vorallem wenn er scheinbar hilflos vor dir steht.

    Hallo saltsoul,

    es steht ausser Frage das er Hilfe brauchen wird. Aber nicht von Dir. Damit reibst Du Dich auf und es bringt am Ende doch nichts. Er muss sich selbstständig Hilfe holen ( Arzt, Entgiftung, SHG, etc. ).

    Er war auch beim Arzt und hat sich in der Klinik vorgestellt. Dort wurde er abgelehnt mit der Begründung, dass es bei ihm noch nicht so schlimm sei und er das selbst schaffen kann mit Unterstützung von mir.

    Das halte ich für ein Abspeisen weil zu wenig Plätze da waren. Vergiss das wieder. Du kannst Ihn nicht trockenlegen oder eine Entgiftung ersetzen. Wer auch immer das gesagt haben soll, hat Dir den schwarzen Peter zugeschoben.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • es steht ausser Frage das er Hilfe brauchen wird. Aber nicht von Dir. Damit reibst Du Dich auf und es bringt am Ende doch nichts. Er muss sich selbstständig Hilfe holen ( Arzt, Entgiftung, SHG, etc. ).

    Das verinnerliche ich gerade. Mal mehr mal weniger gut. Ich bekomme jeden Tag neue Erkenntnisse. Ich fange aber gerade erst an zu laufen...

    Das halte ich für ein Abspeisen weil zu wenig Plätze da waren. Vergiss das wieder. Du kannst Ihn nicht trockenlegen oder eine Entgiftung ersetzen. Wer auch immer das gesagt haben soll, hat Dir den schwarzen Peter zugeschoben.

    Da war ich wirklich enttäuscht. Jetzt bin ich skeptisch ob er sich das nicht sogar so zurecht gedreht hat. Ich war/ bin ja so gutmütig.

    Momentan sehe ich aber wirklich eine Abwärtsspirale. Ich hatte mir vorgenommen nichts mehr zu sagen. Vielleicht begreift er es wenn ich meine Grenzen ziehe und er sich mal um sich kümmern muss.

    Ich merke aber auch wie ich mich anfange innerlich zu distanzieren. Traurig 😢

  • Ich wollte euch kurz auf den neuesten Stand bringen.

    Meinen Geburtstag hat er geschmissen. Geschenk gab es dieses Jahr keines, nur kauf dir selbst etwas. Er war so betrunken . Das hat aber seinem Bruder auch die Augen geöffnet. Da bekomme ich jetzt auch Hilfe wenn ich sie brauche.

    Seitdem rede ich nur das nötigste mit ihm. Scheint ihn aber nicht so zu stören.

    Ich habe mir jetzt den Plan gemacht, einen Termin beim Anwalt zu machen. Für mich zur Absicherung auch wegen dem Haus. Im Internet habe ich mir sonst Wohnungen angesehen. Die große Herausforderung ihm das zu sagen steht noch bevor. Das wird aber bald passieren, denn ich bin kurz vor dem Platzen.

    Was ich aber die letzten Tage begriffen habe ist, dass ich ihm nicht helfen kann und gerade auch tatsächlich nicht will. Ein schlechtes Gewissen bleibt trotzdem irgendwie.

    Ich sehne mich aus der ständigen "hab acht Stellung" heraus.

    Meine Tochter ist da viel reflektierter und klarer.

    Habt ihr noch eine Idee oder Gedanken den man zeitnah umsetzten kann?

    Liebe Grüße von Saltsoul

  • An Deiner Stelle würde ich morgen schon einen Rechtsanwalt anrufen, saltsoul.

    Ich kann jederzeit mit meiner Tochter zu meiner Freundin. Meine Schwägerin hilft auch wo sie kann. Ich werde heute auch eine Tasche packen.

    Nimm, wenn nötig alle Hilfen in Anspruch, die Du bekommen kannst.

    Deine Tochter ist noch so klein und bekommt so viel mit.

    Meine Tochter ist da viel reflektierter und klarer.

    Wie kannst Du so schnell wie möglich etwas für Euch Zwei verändern?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo saltsoul,

    mir fällt nur ein, dass du ja anfangen kannst, Papiere zu sichten. Unterlagen zu kopieren zum Beispiel. Wenn ihr ein Gemeinschaftskonto habt, das zu trennen. Auch so Dinge wie Einkommen, Vermögen und so zu sichten und eventuell für dich zu kopieren. Also erstmal eher so bürokratischen Kram zu machen.

    Das hatte mir damals mein Anwalt geraten als ich entschlossen war, mich zu trennen.

    Und wenn es garnicht geht, die Freundin zu kontaktieren und ein Köfferchen zu packen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Danke, das ist ein guter Tipp! Das werde ich morgen gleich beginnen.

    Ach man, es kommt aber auch alles auf Einmal. Meine Tochter beendet nächstes Jahr die Schule. Wegen ihrer Erkrankung wird sie wahrscheinlich eine Reha gestützte Ausbildung machen. Da sind jetzt viele zusätzliche Termine zu den sonst schon vielen Terminen. Ich wollte mich eigentlich im Job verändern und mache nebenher noch ein Fernstudium.

    Aber bisher habe ich das auch irgendwie alleine geschafft.

    Ich habe wirklich Respekt vor dem Gespräch dann mit ihm. Das liegt mir schwer im Magen...

  • Hallo saltsoul,

    Ein schlechtes Gewissen bleibt trotzdem irgendwie.

    Ein schlechtes Gewissen macht nur dann Sinn, wenn Du etwas unterlässt, mit dem Du Dinge hättest verändern können.
    Du weisst, dass Du nichts tun kannst.

    Vielen Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo saltsoul Du kannst auch als Angehörige zu einer Suchtberatung gehen. Dort wird Dir auch in vielen Dingen als Angehörige eines Alkoholikers geholfen. Auch gibt es vor Ort Selbstilfegruppen für Angehörige. Auch dort wirst Du auf ein fundamentales Wissen treffen. Z.B. können Dir da vielleicht gute Rechtsanwälte empfohlen werden.

    So wie Du Deine Situation schilderst, ist es auf jeden Fall richtig, daß Du dich trennen möchtest und zwar möglichst schnell, schon alleine wegen Deinem Kind. Dabei könntest Du noch abwägen, ob Du überhaupt gehen must oder vielleicht Dein Mann das Haus verlassen sollte. Richtig und wichtig sind auf jeden Fall die Empfehlungen weiter oben, die Papierunterlagen zu sichten und zu sortieren und vor allem die Geldangelegenheiten nach Rücksprache mit einem Anwalt zu klären. Denn Du hast schließlich nicht nur Pflichten sondern auch jede Menge Rechte. Die solltest Du sehr gut kennen. Ich wünsche Dir alles Gute

  • Hallo Saltsoul,

    ich habe gerade deinen Faden gelesen. Ich finde es beeindruckend wie du nun für dich und deine Tochter einstehst.

    Hier bin ich hängen geblieben:

    Jetzt bin ich skeptisch ob er sich das nicht sogar so zurecht gedreht hat.

    Bei meinem Mann glaube ich dass das so war. Er hat dann zwar gesagt, der Arzt hat aber... Aber ich bin mir sicher, wenn er richtig Tacheles geredet hätte oder auch protestiert hätte, dann hätte er die richtige Hilfe bekommen.

    Ich finde es richtig und beeindruckend, dass du dich der Schulsozialarbeiterin anvertraut hattest. Da bist du ein echtes Vorbild auch für andere Mitlesende. Aktiv werden die ja normalerweise nur in Richtung JA, wenn das Kind dann ungeschützt bleibt. Manchmal habe ich den Verdacht, dass manche Mütter sich genau aus dem Grund nicht ans JA oder andere soziale Hilfen wenden, denn dann ist klar, dass es kein Weg zurück gibt. Dann doch wieder mit dem Süchtigen zusammen bleiben wird dann schwierig.

    Du hast mehrmals geschrieben, dass du Angst hast vor dem Gespräch, in dem du sagst du ziehst aus. Besteht die Gefahr, dass er aus tickt? Gewalttätig wird? Ausfällig wird? Vielleicht ist es besser, wenn jemand dabei ist, oder zu gehen während er weg ist?

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Genau, frage mich die ganze Zeit, warum Du jetzt ein Gespräch führen möchtest, was soll dabei herauskommen? Oder hast Du das Gefühl, Du darfst die Trennung nicht "hinter seinem Rücken" in die Wege leiten? Hoffst Du auf sein (Ein)verständnis? Oder möchtest Du ihm eine letzte Chance zur Umkehr geben?

    Das alles lese ich bei COs öfter ... Aber: Du hast es mit einem Schwerkranken zu tun, der nicht unbedingt Herr seiner Sinne ist. Das kann gefährlich werden oder Dir zumindest die nächsten Monate noch mehr zur Hölle machen und den Trennungsprozessweiter erschweren. Überleg es Dir bitte gut ...

  • Danke euch für die vielen Antworten und Anregungen.

    Ich hatte die leise Hoffnung, dass er zur Einsicht kommt und sich in den Entzug begibt. Ja, was soll ich euch sagen...Pustekuchen....Er ist kein Alkoholiker und auf Bier möchte er nicht verzichten. Ein bisschen weniger wäre ok für ihn. Ich soll ihm Zeit geben. Ich habe ihm dann gesagt, ok, dass ist dann deine Verantwortung und dein Leben aber meins ist es nicht und ich werde jetzt das tun was ich für mich und meine Tochter richtig finde. Er ist ruhig geblieben aber im Nachhinein war das so ala na lass sie doch reden, macht sie eh nicht.

    Nun brüstet er sich stolz 2 Tage 2 Bier weniger getrunken zu haben und ob ich das nicht sehe.

    Jedenfalls habe ich noch herausgefunden, dass er mich mehrfach angelogen hat. Daraufhin habe ich einen Anwalt den Sachverhalt geschrieben und um einen schnellen Termin gebeten. Unterlagen sind zusammen kopiert. Jetzt brauche ich vom Anwalt nur den Plan wie es weiter geht und gaaanz viel Kraft um nicht wieder schwach zu werden.

    Die Reaktion meiner Tochter war in etwa, na endlich, wann geht's los...

    Ein Dominostein fällt und der Rest folgt.

    Nachdem ich dem Anwalt geschrieben hatte ging es mir wesentlich besser. Ich möchte kein Opfer mehr sein....

    Passend der Spruch des Tages

    "Ich habe beschlossen, dass ich den Rest meines Lebens zu der besten Zeit meines Lebens mache."

    Ich bin fest entschlossen aber trotzdem ist mir bewusst, daß das was jetzt kommt nicht einfach wird und ich sehr aufpassen muss.

    Liebe Grüße und Danke an euch!


    Saltsoul

  • Wow, da geht ja was ab bei dir. Super.

    Liebe Grüße Aurora

    Danke. Warum das auf Einmal geht weiß ich auch nicht aber der Leidensdruck ist schon hoch. Ein guter Freund hatte vor Kurzem gesagt , wenn du jetzt am Ende deines Lebens wärst welche Entscheidung würdest du bereuen, weiter kaputt gehen oder nochmal starten auch wenn es nicht leicht ist.

    Ich hoffe, ich halte das durch und kann mir auch noch etwas Selbstbewusstsein aufbauen.

  • Ich möchte kein Opfer mehr sein....

    Ich habe beschlossen, dass ich den Rest meines Lebens zu der besten Zeit meines Lebens mache."

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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