NovaSol - Und noch eine Neue

  • Hallo zusammen,


    wie stellt man sich vor und erzählt seine Geschichte, wenn man selbst zurückschaut und sich fragt, wie dieser schlechte Film eigentlich heißt? Ich versuche es…Ich bin 40, lebe in einer liebevollen Partnerschaft, habe einen gut bezahlten Job, ein tolles Haus und ein massives Problem. Einen missbräuchlichen Umgang mit Alkohol habe ich bestimmt schon seit 10 Jahren…richtig schlimm wurde es ca. vor 5 jahren. Das coronabedingte Homeoffice hat das ganze dann völlig eskalieren lassen. Wo ich zunächst „nur“ am Abend getrunken habe und höchstens im Urlaub auch schon mal mittags, war plötzlich nicht selten auch schon am Vormittag Wein in meiner Kaffeetasse. Eine oder zwei Flaschen Wein am Tag waren eher die Regel, als die Ausnahme. Ich habe es trotzdem irgendwie hinbekommen, meine Job gut zu machen.

    Das erfordere viel Organisation in Form von Mitschriften über Gesprächsinhalte, denn viel zu oft hatte ich Gedächtnislücken und hätte am nächsten Tag nicht mehr sagen können, welche Infos ich im smalltalk bereits hatte. Von etlichen peinlichen Auftritten auf Feierlichkeiten will ich gar nicht erst anfangen. Mein Partner weiß nicht, wie viel ich trinke. Häufig habe ich auf feiern heimlich getrunken, damit er nicht sieht, wie viel es wirklich ist. Offiziell habe ich dann zwei Gläser Wein getrunken und sie „einfach nicht vertragen“ inoffiziell habe ich meinen Stoff heimlich auf dem Klo getrunken. Mit meinem Partner immer noch „nur“ soviel, dass ich nicht völlig abgestürzt bin. Das habe ich mir für die Wochenenden aufgehoben an denen mein Partner nicht zuhause war.

    Da gab es kein Halten mehr…saufen bis zum Filmriss. Dann mit Herzrasen und klatschnass geschwitzt mitten in der Nacht aufwachen…erster Griff zum Handy und durchgescrollt, ob ich Unsinn geschrieben habe, ob Telefonate geführt wurden. Nachrichten von meinem Partner, ob alles okay wäre, weil ich so kurz angebunden war, als wir gute Nacht am Telefon gesagt haben. Oh lieber Gott…was hab ich gesagt? Was hat er mir erzählt. Panikattacken, es kaum ausgehalten, bis es endlich Tag war und wir zum Guten morgen sagen telefonieren können. Lage checken…Kleine Ausrede gefunden (Allergietablette mit einem Glas Wein getrunken und das hat mich ausgeknockt)…nochmal gut gegangen. Und noch eine Runde…auf die Uhr geschaut am Sonntag um zu schätzen, wann ich aufhören muss zu trinken, um kein totalausfall zu sein, wenn er heim kommt.

    Ich kann das nicht mehr und ich will es nicht mehr. Ich liebe meinen Partner sehr und ich will mein Leben zurück. Keine Lügen, keine Ausreden, keine Heimlichkeit mehr. Ich habe es versucht kontrolliert zu trinken…ein Glas ist zu viel und die folgenden 10 niemals genug. Ich kann es nicht! Ein Glas Wein zum Essen und gut…keine Chance! Das habe ich verstanden und möchte es angehen. Am Montag war ich bei meiner Hausärztin und habe die Hose runtergelassen. Wir sind nun in engem Kontakt. Eine stationäre Entgiftung hält sie nicht für notwendig aber eine Therapie. Darum kümmere ich mich. Aber ich wünsche mir Austausch. Den letzten Schluck habe ich am Sonntag getrunken, also ist heute mir 4. Tag ohne Alkohol. Körperlich geht es mir im Moment ganz gut. Ich schlafe schon besser und wache auch nicht mehr total verschwitzt auf. Ich genieße es, meinen Partner einfach so küssen zu können, ohne Angst zu haben, dass er meine Fahne riecht. Ich möchte das nicht mehr hergeben aber ich habe große Angst. Heute war ich einkaufen. Ich saß 20 Minuten im Auto auf dem Parkplatz und habe auf mich eingeredet: Brot, Wurst, Käse, Waschmittel…Brot, Wurst, Käse, Waschmittel. Schnell rein…Brot, Wurst, Käse, Waschmittel und sofort!!! Zur Kasse! Keine Diskussion! Ich bin so schnell es ging durch den Laden gescheppert, zur Kasse, mit Hechtsprung ins Auto und heim. Ich war stolz. Mein Partner weiß nichts von meinem Problem…zumindest bilde ich mir das ein. Ich möchte, dass das auch so bleibt.

    Danke fürs lesen

  • Danke für die Blumen 🙂. Das Aufnahmeprozedere wird vermutlich nicht so schlimm, wie der Moment, in dem man aufwacht und einem der „was hast du getan?“ Blitz in die Glieder fährt. Das schaffe ich…

  • Hallo NovaSol

    willkommen bei unser Online SHG,

    Schön, dass du erkannt hast, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Du schreibst von missbräuchlichen Trinken. Umgehst du das Wort Alkoholiker bewusst oder war es wirklich nur ein "missbräuchliches" Trinken?

    Es ist relativ einfach, den Missbrauch zu beenden, aber bei Alkoholismus ist es nicht so einfach; es ist eine komplexe Angelegenheit. War es tatsächlich Corona und Homeoffice, die dein Trinkverhalten verstärkt haben, oder hat die Sucht nur eine Gelegenheit gefunden?

    Aber dazu später eventuell mehr.;)

    Im Vorstellungsbereich geht es um die ersten Schritte: zu prüfen, ob der User Alkoholiker ist, eine lebenslange Abstinenz anstrebt und bereits Schritte zur Entgiftung unternommen hat. Beim Arzt warst. Wie sieht deine ambulante Entgiftung aus?

    Wie sieht es sonst aus?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    absichtlich habe ich den Terminus Alkoholikerin nicht vermieden. Wo es vor 10 Jahren vielleicht „nur“ missbräuchliches trinken war, ist es seit 5 Jahren anders. Ich bin alkoholikerin! Da gibt es nichts zu beschönigen und so hat es auch meine Ärztin formuliert. Mein Ziel ist die Abstinenz. Ein bisschen schwanger geht nicht und genauso wenig funktioniert bei mir ein bisschen trinken. Die ambulante Entgiftung findet nun dergestalt statt, dass ich Montag in der Sprechstunde war und mich meiner Ärztin anvertraute. Es wurde mir direkt Blut abgenommen und ich wurde für Dienstag direkt nochmal einbestellt, da wurden die Blutwerte besprochen, ekg geschrieben, Blutdruck gemessen…also ich wurde einmal auf den Kopf gestellt. Dann hat sie mir erklärt, wie das jetzt mit der Therapie funktioniert und mich noch zum Internisten überwiesen, um einen Ultraschall durchführen zu lassen. Gestern haben wir telefoniert heute war ich wieder in der Sprechstunde, morgen telefonieren wir erneut. Ich habe noch einige Broschüren erhalten. Darin enthalten waren Infos zu selbsthilfegruppen hier vor Ort.

    Ich werde tun was nötig ist um gesund zu werden. Mir ist das ernst. Ich möchte und muss mich damit auseinandersetzen. Es wird sicher nicht immer leicht und manchmal vielleicht sogar schmerzhaft, genauer hinzusehen aber wenn das der Preis dafür ist, das ich noch ganz viele solcher Tage wie heute habe (unverkatert aufwachen, mich nicht für irgendwelchen Unsinn schämen müssen), dann zahle ich ihn gern.

  • Finde ich gut! Nägel mit Köpfen machen und dann den geraden Weg gehen, das ist lobenswert.

    Da du überwacht entgiftet wirst und vier Tage schon hinter dir hast, bekommst du auch hier noch mal einen Link, bei dem du dich ganz kurz bewerben kannst. Bitte freischalten reicht da aus. Der nächste Moderator wird es dann erledigen.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo NovaSol,

    Ich freue mich auf den Austausch mit Dir, sobald Du über den Link freigeschaltet bist.

    Viele Grüsse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo NovaSol,

    wilkommen hier in der Selbsthilfegruppe. Du hörst dich sehr entschlossen an und hast schon die ersten Schritte unternommen. Das ist super. Für eine Therapie kannst du dich bei einer Suchtberatungsstelle informieren, dort kannst du auch die Anträge ausfüllen.

    Ich denke, dass du deinem Partner schon alles erzählen kannst. Zum einen geht es um ein stabiles und alkholfreise Umfeld und zum anderen denke ich, dass dein Partner dich gern unterstützt. Ich würde in meiner Beziehung die Ehrlichkeit bevorzugen.

    Viele Grüße
    Seeblick

  • Mein Partner weiß nichts von meinem Problem…zumindest bilde ich mir das ein. Ich möchte, dass das auch so bleibt.

    Guten Morgen NovaSol,

    meinst du nicht, dass dein Partner schon ein Recht darauf hat zu erfahren, mit wem er sein Leben teilt? Wie authentisch bist du, wenn du solch wichtige Geheimnisse vor ihm hast? Irgendwann kommt es vielleicht eh raus und dann ist der Schaden noch viel größer je mehr Zeit ins Land zieht und wird sehr viel Vertrauen und vielleicht auch die Liebe zerstören. Ich bin ein großer Fan von Ehrlichkeit. Auch wenn sie weh tut. Die Wahrheit kann nie verkehrt sein. Was ist das sonst für eine Basis für eine liebevolle Beziehung auf Augenhöhe? Auch nimmst du ihm sonst eine Entscheidung für SEIN Leben ab, wie er leben möchte.

    Weiter oben hast du geschrieben: "Keine Lügen, keine Ausreden, keine Heimlichkeit mehr"

    Viele Grüße

    Mel

  • Guten Morgen,

    Die Bewerbung habe ich grad eben erledigt. Ob ich es meinem Partner sage…Ich werde nach euren Ausführungen nochmal darüber nachdenken. Ich schäme mich sehr dafür wie ich die Kontrolle über das Thema Alkohol verloren habe. Ein alkoholfreies Umfeld ist bereits gegeben, da er keinen Alkohol trinkt (also gar keinen und nie). Ich lasse das mal ein paar Tage in mir arbeiten und vielleicht finde ich dann den Mut ihm zu sagen, was Sache ist. Ein Recht darauf hat er -aus meiner Sicht- nicht. Ich bin autonom. Alkoholismus ist eine Krankheit, das weiß ich aber es fühlt sich für mich so an, als wäre mir das nicht „passiert“ so wie beispielsweise Krebs, sondern als wäre ich selber schuld. Ich fühle mich im Moment noch nicht bereit, diese Diskussion zu führen und möchte das gern in meinem Tempo tun oder mir wenigsten im Vorfeld Schützenhilfe suchen, um dieses Gespräch- wenn ich es führen möchte, auf sichere Füße zu stellen. Blinder Aktionismus ist nicht meins. Aber danke für eure Sicht auf die Dinge

  • Ich kann nur sagen, ich wäre tief enttäuscht, wenn mein Partner nicht das Vertrauen zu mir hätte, um sich mir anzuvertrauen. Ich würde die ganze Beziehung in Frage stellen und mich wahrscheinlich trennen, wenn mich jemand in einem so wichtigen Thema hintergangen hätte. Auch empfände ich "Verheimlichen" als eine sehr schwache Charaktereigenschaft, Allerdings bin ich familiär vorbelastet (EKA) und hätte schon gerne die Wahl, ob ich mir so eine Beziehung vorstellen könnte. Mit einem "nassen" oder "trockenen" Alkoholiker. Es ist ja auch meine Lebenszeit, die ich dann evtl. auf falschen Tatsachen verschwende und mein Vertrauen, welches ich wieder aufbauen müsste.

    Allerdings würde es mich wundern, wenn er bisher so gar nichts mitbekommen hätte, eine Fahne riecht man doch. Und falls er was ahnt und er spricht es selbst nicht an, dann spricht das, meiner Meinung nach, auch nicht für eine ehrliche, offene und vertrauensvolle Beziehung...

  • Hallo NovaSol,

    herzlich Willkommen bei uns.

    Du warst schon beim Arzt , das ist eine sehr gute Voraussetzung für dein neues nüchterne Leben.
    So können auch alle wichtigen Werte kontrolliert werden und du musst dich nicht quälen mit: Vielleicht hat die Sucht schon Schäden hinterlassen.

    Keine Lügen, keine Ausreden, keine Heimlichkeit mehr.

    Das war auch mein Wunsch, als mich vor über 3 Jahren hier angemeldet habe.
    Und ganz schnell durfte ich merken, wie befreiend es ist, nicht mehr trinken zu müssen.

    Du bist jetzt für den offenen Bereich freigeschaltet und ich habe dein Thema dorthin verschoben.
    Du kannst Dich jetzt überall austauschen, jedoch bitte nicht in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.

    Wenn du bald gar nicht mehr so neu hier bist, kannst du dir auch gern einen anderen Titel wählen. 😉
    Sag dann bitte einfach Bescheid.


    Ich wünsche dir eine guten und hilfreichen Austauschen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Engel, ich habe deinen Punkt verstanden. Ich werde darüber nachdenken und wenn ich es für richtig halte, werde ich das Gespräch suchen. Ich habe vor 5 tagen den Entschluss gefasst, dass es so nicht weitergehen kann, ich habe mich meiner Ärztin anvertraut, ich habe mir Hilfe gesucht. Das ist für nicht mal eine Woche eine ganze Menge, die ich da verpacken musste.
    Ich habe ja geschrieben, ich lass es in mir arbeiten. Ich schaue jetzt grade das erste mal in meinem Leben so intensiv auf mich und schaue was mein aktuelles Bedürfnis ist. Und wenn diese Partnerschaft es nicht übersteht, dass ich Zeit brauche, um für mich zu verarbeiten, was die letzten 5 Tage in meinem Leben passiert ist, dann soll es so sein. Es würde mir sehr weh tun, aber es geht hier grade um nicht weniger als mein Leben.

  • Ich schäme mich sehr dafür wie ich die Kontrolle über das Thema Alkohol verloren habe.

    Das habe ich auch. Die Kontrolle über den Alkohol verloren und mich unsagbar dafür geschämt.
    Auch ich habe alle, und damit meine ich wirklich alle, auch meinen Partner, meine Familie, Freunde angelogen, getäuscht, mich mit Ausreden zur nächsten Weinflasche gelogen….

    Du bist gerade so voller Zweifel. So lese ich das aus deinen Worten.
    Genau so voller Zweifel war ich auch.

    Mir hat der Austausch hier so sehr geholfen, mich wieder zu finden …. mein Leben wieder zu finden.
    Es fühlt sich so schön an, nicht mehr trinken zu müssen, ehrlich sein zu können, nicht mehr lügen und verheimlichen zu müssen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.



  • Du bist gerade so voller Zweifel. So lese ich das aus deinen Worten.
    Genau so voller Zweifel war ich auch.

    Es ist einfach für mich nicht nachvollziehbar. Ich bin eine erwachsene Frau in Führungsposition, habe viel erreicht, viel Mist durchgestanden und da zwingen mich 0,75 Liter in die Knie? Das ist unheimlich schwer zu begreifen und deswegen tue ich mich sehr schwer damit, es auch Menschen in meinem Leben zu vermitteln, die mir sehr viel bedeuten. Das Gespräch sieht in meinem Kopf etwa so aus:

    Ich: Du Schatz, ich bin Alkoholikerin.

    Schatz: Hä? Wie ist das denn passiert?

    Ich: puh! Du keine Ahnung.

    Und dann? Diesen Geist bekomme ich doch nie wieder in die Flasche.

  • Erstmal solltest du auf dich schauen, was für dich gut ist. Wenn du noch warten möchtest, ist das ja ok.

    Gespräche verlaufen nun oft anders, als man sie sich vorstellt. Du kannst damit beginnen, dass du gemerkt hast, dass du zu vielAlkohol trinkst. Das wird er mitbekommen haben. Und dann, das du abstinent leben möchtest. Für dich und deine Gesundheit. Du kannst ihm auch sagen, wie unglücklich du mit Alkohol bist und wie du dich fühlst.


    Seeblick

  • Ich werde darüber nachdenken und wenn ich es für richtig halte, werde ich das Gespräch suchen. Ich habe vor 5 tagen den Entschluss gefasst, dass es so nicht weitergehen kann, ich habe mich meiner Ärztin anvertraut, ich habe mir Hilfe gesucht. Das ist für nicht mal eine Woche eine ganze Menge, die ich da verpacken musste.

    Du hast sogar eine richtig große Menge die du da geschafft hast in 5 Tagen.
    Ganz großen Respekt. 👍

    Und wenn diese Partnerschaft es nicht übersteht, dass ich Zeit brauche, um für mich zu verarbeiten, was die letzten 5 Tage in meinem Leben passiert ist, dann soll es so sein. Es würde mir sehr weh tun, aber es geht hier grade um nicht weniger als mein Leben.

    Du hast dich jetzt erstmal für dich hier angemeldet. Und das ist gut so. Denn nur nüchtern kannst du irgendwas gut entscheiden.
    Wann du was machst, wird sich ergeben. Erstmal ist es wichtig, dass du für dich einen Weg findest, nüchtern zu bleiben.
    Meine Partnerschaft hat genau das alles überlebt. Hätte ich weitergetrunken, hätte sie das wahrscheinlich nicht.

    Du bist jetzt erstmal für dich hier. Das Forum bietet dir eine echte Chance, dich und dein Leben wiederzufinden.
    Hier kannst du Berichte der nüchtern gewordenen Alkoholiker lesen und dir ganz viel für dich mitnehmen.

    Klar sind auch die Beiträge der Angehörigen oft hilfreich. Nur haben sie einen völlig anderen Blickwinkel auf unsere Krankheit, sie können nicht verstehen, was es heißt, abhängig trinken zu müssen und sie können auch nicht die sich daraus ergebenden Unsicherheiten verstehen.
    Genauso wie es uns nur schwer möglich ist, uns in die Angehörigen von Alkoholikern reinzuversetzen und verstehen zu wollen, warum sie ihr eigenes Leid nicht einfach beenden.

    Meine Nüchternheit an oberste Stelle zu setzen, hat mir mein Leben gerettet.
    Und es hat mir ein Leben geschenkt, in dem frei bin….frei in meinen Entscheidungen, frei in meinem Leben ….

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Und dann? Diesen Geist bekomme ich doch nie wieder in die Flasche.

    Soll er denn wieder in die Flasche?

    Das bist du, das ist dein Leben und deine Lebensrealität. Du hast sicher recht, erstmal musst du es "begreifen" und auch annehmen und du darfst dir auch verzeihen. Wenn du ab jetzt keinen Alkohol mehr trinkst, wärst du ab jetzt eine "trockene" Alkoholikerin. Und ob dein jetziger Partner das mitträgt oder nicht, bei einer evtl. nächsten Partnerschaft ist das auch eine wichtige Information für einen potentiellen neuen Partner. Ich höre mir gerne Podcast an, u.a. von 2 jungen Frauen, die auch jetzt trocken sind. Die eine sagte in dem Podcast, wenn sie jemanden datet, sagt sie es direkt beim ersten Treffen, damit die Karten auf dem Tisch liegen. Es geht sonst soviel Vertrauen flöten. Ich habe hier auch im Forum geschrieben und bin seit 5 Wochen getrennt. Bei mir sieht es jetzt so aus, dass ich tatsächlich stark an mir zweifel, ob ich mich unbewusst zu Menschen mit Suchtproblem hingezogen fühle, weil mir die Muster und Mechanismen vertraut sind. Ich war in meiner letzten Beziehung direkt auf dem Weg in die Co-Abhängigkeit, wie damals als Kind mit einem alkoholkranken Vater. Ich vertraue mir aktuell selbst nicht, brauche dazu noch Zeit und darf auch noch einiges aufarbeiten.

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