Suse1 - Ehe retten - ist das naiv?

  • Hallo. Mein Mann trinkt und das schon sehr lange, nicht bis zum absoluten Zusammenbruch aber um abzuschalten. Ich habe ihn vor 2 Wochen verlassen, das war eher spontan als überlegt. Zum ersten Mal fühlte ich nur Ekel bei seinem Anblick am Morgen, keine Liebe oder den Drang nach einer Entschuldigung von ihm. Er sollte einfach nicht mehr mein Mann sein. Wir haben 3 Kinder, ich bin jetzt alleine mit ihnen und die Vorstellung, dass dies jetzt mein reales Leben ist, zermürbt mich. Ich möchte ihm helfen, aber weiß nicht wie. Ich lasse ihn fallen, aber nicht um mir zu helfen, sondern in der Hoffnung, dass er seine Sucht erkennt und etwas ändert, langfristig für immer.
    Ich suche den Austausch. Einer Freundin habe ich Südasien erzählt, aber ihre Hilfe war nicht empathisch, nur rational.sie versteht es schlicht nicht und denkt in Schubladen. Ist dies wirklich so trivial?

  • Hallo und willkommen Nutella,

    es ist unmöglich jemandem zu helfen, der das nicht möchte. Du lässt ihn fallen, ob er dadurch aber nun was verändert und mit dem Trinken aufhören wird, steht in den Sternen. Deshalb kannst im Grunde genommen nur dir selbst helfen und was verändern.

    Durch die Trennung hast du das ja gemacht. Na klar, das ist schwierig und erstmal musst du dich neu sortieren. Aber schau auf dich und deine Kinder, das ist das, was in deiner Hand liegt.

    Dein Mann muss sehen, was und ob er für sich nun was macht oder nicht. Darauf hast du leider keinen Einfluss.

    Wenn einer der Moderatoren und Moderatorinnen online ist, kannst du für den Austausch freigeschaltet werden.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Nutella, bitte schaue in deine persönlichen Nachrichten. Das sind die beiden Sprechblasen oben rechts.

    Danke, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Nutella,

    herzlich willkommen.

    Ich finde es mutig, dass du das durchgezogen hast. Bleib dabei, das ist das Beste, was du für dich und deine Kinder tun kannst. Du hast nicht geschrieben, wie alt sie sind. Ich habe auch drei, das Jüngste in der Grundschule, die anderen beiden bereits auf der weiterführenden. Ich wünsche mir oft, ich hätte eher den Mut gehabt zu gehen. Es wäre hart gewesen mit drei ganz kleinen Kindern, aber das ist es auch jetzt, weil es sie emotional anders mitnimmt und sie bereits mehr von dem Alkoholkonsum und seinen Auswirkungen mitbekommen habe.

    Und ja, das ist jetzt das reale Leben, aber es ist so viel lebenswerter.


    Liebe Grüße

    Matilda

  • Hallo Matilda. Meine Kinder sind 3, 7 und 10. der älteste jetzt auf der Weiterführenden. Es zermürbt mich. Ich bin so verdammt einsam. Niemand im Freundeskreis hört zwischen den Zeilen zu. Jeder findet seine Probleme am größten und bewundert meinen Mann. Ich weine still und finde doch nie richtig Zeit dazu. Ich denke an Selbstmord aber meine Verantwortung für die Kinder hindert mich daran. Ich steh am Ende und bin einfach allein und überfordert.

    Liebe Grüsse von Nutella, was ich früher geliebt habe und jetzt gar keinen Appetit mehr verspüre.

  • Hallo,

    Von mir auch noch ein herzliches Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Ich bin so verdammt einsam. Niemand im Freundeskreis hört zwischen den Zeilen zu.

    Das glaube ich dir. An der Seite eines nassen Alkoholikers wird man einsam. Das habe ich sehr ähnlich erlebt. Ich hatte eine tolle Mädelsgrupppe, von der ich micht immer weiter zurückgezogen habe, und ich habe auch daran gedacht, mir das Leben zu nehmen. Irgendwann habe ich dann mit einem der Mädels mal sehr lange telefoniert, und da ist irgendwie alles aus mir heraus gebrochen.

    Es war erleichternd, endlich wußte jemand, auch außerhalb der Familie Bescheid. Ein paar Wochen später bin ich wieder zu unseren Treffen hingegangen, und habe erzählt, wie es mir geht, und was bei uns los ist. Ich habe es klar und deutlich formuliert. Daraus wurde ein gutes Gespräch, und plötzlich erzählte eine andere von ihrem Leben als Erwachsenes Kind in der Suchtfamilie. Erstaunlich war, oder auch nicht, dass jede es geahnt hatte, und mich aus Rücksichtnahme nicht angesprochen hatte, um zu verhindern, dass es mir noch schlechter geht.

    Versuch es mal mit Klartext, nicht viele Menschen können zwischen den Zeilen hören, benenne es klar. Meine Erfahrungen damit sind gut..

    Ich steh am Ende und bin einfach allein und überfordert.

    du bist nicht alleine, du hast uns hier gefunden, und wir können dich begleiten. Sicher gibt es auch vor Ort Hilfen für dich. Du kannst dich an eine Suchtberatung wenden, diese beraten auch Angehörige. Nimm alle Hilfe die du für dich bekommen kannst, denn deinem Mann kannst du nicht helfen. Schau auf dich und die Kinder, ihr seit wichtig.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • STOP! Du brauchst Hilfe! STOP!


    Liebe Nutella! Du schreibst, dass Du Suizidgedanken hast. Deine Verantwortung für deine Kinder hält Dich davon ab. Das ist gut! Aber bei Die ist eine Grenze überschritten. Suizigedanken münden nicht selten in Suizid! Auch wenn du dich im Augenblick davon distanzieren kannst, das kann sich auch änder. Auch schnell. Vertraue Dich jemanden an. Hast Du einen Arzt? Hol Dir einen Termin am Montag. Am Wochenende: ruf die Polizei an, wenn die Suizidgedanjen drängender werden. Die können den Sozialosychiatridchen Diebst informieren. Die kümmern sich um dich und die Kinder. Ruf die Telefonseelsorge an. Geh in die nächste Klinik.
    Glaub mir: es wird die Zeit kommen, wo es dir wieder viel besser geht. Jetzt bist Du im Loch. verständlich. Aber es wird besser!!! Vertrau mir! Suizidgedanken gehen vorbei, dein VC Leben wird sich stabilisieren! Es wird besser! Aber nur, wenn Du lebst! Für deine Kinder UND für Dich!!!

  • Ich finde euch jetzt schon großartig!

    Ich war diese Woche in einer Suchtberatung. Es war sehr gut aber eben auch eine andere Realität, ein Aufrütteln. Wachrütteln weiß ich nicht.
    Ich habe mich zweimal Freunden anvertraut. Jedesmal nach einem schönen Abend mit diesen Freunden, der aber mit einem Ausraster meines Mannes endete. Dann rief ich diese Freunde an, sie halfen in diesem Moment und danach haben sie sich still und heimlich distanziert. Es fühlt sich verraten an, mein Sohn hat damit deren Sohn als Kumpel ebenso verloren. ICH wurde abgestraft für meinen Hilfeschrei. Ich überlege hin und her mit wem ich reden kann und möchte. Ich vertrau niemanden, ich kann es nicht mehr. Zu meinen Eltern habe ich seit Jahren keinen guten Kontakt mehr. Vor anderen bin ich der Optimist. Wie habt ihr diese Phase geschafft? Die Woche vergeht, da bin ich getragen von Job und Kinder. Das Wochenende ersehne ich und hasse es jetzt.

  • Ich möchte zwei Anmerkungen machen: Wenn sie (sogenannte Freunde) sich distanzieren, nachdem Du ihnen von Deinen Sorgen erzählst, sind es nie Freunde gewesen.


    Wenn sie sich erstmal zurückziehen, wissen sie eventuell erstmal nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen, dass ihr Freund nicht nur nen schlechten Tag sondern ein dickes Problem hat. Du hast es oben selbst geschrieben - viele verstehen die Situation in einem Suchtsystem auch nicht.


    Ich glaube niemand „straft“ Dich ab. Das ist eine Interpretation, die mir meine Suchtfamilue auch eingebläut hat, um mich (leider damals erfolgreich) zum Schweigen und Vertuschen der desaströsen Verhältnisse hinter der Fassade zu bringen. Ich bekam auch immer auf den Weg, ich würde mir selbst sehr schaden, wenn ich erzähle, was bei uns zu Hause abgeht. (Leider hat es mir sehr geschadet, dass ich mich so nicht getraut habe, mich jd anzuvertrauen.)


    Auch ich fühle mich sehr oft allein - und darüber bin ich ebenfalls oft sehr traurig! Aber ich bin so froh aus den Suchtsystemen raus zu sein. Und im Alleinsein liegt auch viel Raum mich selbst noch besser kennenzulernen und für mich selbst da zu sein.


    Hier kannst du dich austauschen. Offen reden! Aber auch draußen musst du keine Rolle spielen und keine Fassade aufrechterhalten. Falsche Freunde lass los. Eine virtuelle Umarmung für Dich!

  • Willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe, Suse!

    Du bist für die offenen Bereiche freigeschaltet.

    Jetzt kannst Du überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich glaube niemand „straft“ Dich ab. Das ist eine Interpretation, die mir meine Suchtfamilue auch eingebläut hat, um mich (leider damals erfolgreich) zum Schweigen und Vertuschen der desaströsen Verhältnisse hinter der Fassade zu bringen. Ich bekam auch immer auf den Weg, ich würde mir selbst sehr schaden, wenn ich erzähle, was bei uns zu Hause abgeht. (Leider hat es mir sehr geschadet, dass ich mich so nicht getraut habe, mich jd anzuvertrauen.)

    Hallo Lanananana.
    Ich gebe zu, dass ich dies meinen beiden älteren Kindern auch schon sage. WEIL die Realität auch so ist. Wir suchen jemanden jemanden für meine Kinder, der Mit ihnen spricht und nicht am Ende nur ÜBER sie. Ich suche am meisten nach Ehen und Beziehungen, die es auch geschafft haben mit der Krankheit ihre Ehe zu erhalten, der nasse A ein trockener A geworden ist. Beide an sich gearbeitet haben. Ist da wer?

  • Es gibt auch für Kinder Anlaufstellen. Deine örtlichen kann dir die Suchtberatung sicherlich nennen . Es ist wichtig die Kinder zu stärken.

    Ganz wichtig ist die altersentsprechende Ehrlichkeit .

    LG Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Suse,

    Ich suche am meisten nach Ehen und Beziehungen, die es auch geschafft haben mit der Krankheit ihre Ehe zu erhalten, der nasse A ein trockener A geworden ist. Beide an sich gearbeitet haben. Ist da wer?

    Wenn du dich hier durchs Forum liest, wirst du diese Beziehungen sehr selten finden. Hier aber wahrscheinlich eher als draußen in der realen Welt.

    Du schreibst, dass du dich vor deinem Mann ekelst. Ich kann das voll und ganz verstehen und sage mir manchmal, dass ich, als ich an dem Punkt war, hätte mich mal fragen sollen, wie es so weit gekommen ist. Wenn ich soweit bin, dass ich Ekel empfinde, ist da meiner Meinung nach auch keine Liebe mehr. Ich kann etwas eklig finden, z. B. Wenn sich mein Kind mehrfach übergibt, wenn es krank ist, aber deswegen empfinde ich mein Kind nicht als eklig. Das ist der Unterschied.

    Ich glaube, dass in vielen Beziehungen mit einer suchtkranken Person die Liebe schon längst auf der Strecke geblieben ist, die Coabhängigkeit einen aber festhält, der Wunsch nach einer stabilen Beziehung, die Angst vorm Bröckeln der Fassade, da gibt es zig Gründe. Es ist egal, was alle anderen denken. Ich habe neulich gehört, dass es wohl am alten Wohnort die Runde macht, dass mein Ex trinkt. Es ist mir einfach egal, ich schaue nach vorne, wenn man immer wieder zurückblickt, kommt man nur in Straucheln.

    Liebe Grüße

  • Liebe Sue1,

    Manchmal sind Menschen einfach mit Situationen überfordert oder haben nicht den Mut eine Meinung zu vertreten. Da hat aber nichts mit Dir und Deinem Wert zu tun, sondern mit ihren eigenen Werten.

    Warum schreibe ich Dir das... Mein Ex ist im Alkohol und Drogenwahn mit Fäusten auf mich los. Frage mich mal wie das bei Bekannten etc abläuft. Von Fragen wie: Was hast Du gemacht, dass er so zuschlägt bis "Er ist halt wie er ist" , durft ich mir wirklich Alles anhören und war am Anfang darüber echt verletzt.

    Geholfen hat mir mich erstmal nur um mich Und meine Themen zu kümmern. Mich teilweise auch mal abzulenken.

    Ab und zu habe ich noch Flashbacks auch in Bezug auf eine Art vermissen.

    Mittlerweile ist mir klar, dass ich meine selbst erschaffene Illusion einer Beziehung vermisse.

    Ob dein Partner aufwacht oder nicht, steht in den Sternen. Du bist aufgewacht und hast jetzt die Chance einen guten Weg einzuschlagen.

    Hast Du mal über eine Therapie nachgedacht oder über eine Mutter-Kind-Kur?

    Du bist auf jeden Fall nicht alleine mit Deinem Thema. Hier gibt es sehr viele, die genau verstehen wie es Dir geht und wie so ein Suchtsystem aussieht, aber auch wie jeder es schaffen kann einen guten Weg einzuschlagen.

    Schreibe hier wenn es Dir gerade schlecht geht. Mir hat das Schreiben hier extrem geholfen, meine manchmal chaotischen Gedanken zu sortieren.

    LG Momo

  • Hallo Suse,

    Ich suche am meisten nach Ehen und Beziehungen, die es auch geschafft haben mit der Krankheit ihre Ehe zu erhalten, der nasse A ein trockener A geworden ist. Beide an sich gearbeitet haben. Ist da wer?

    Was erwartest du davon, einen Austausch mit solchen Menschen zu haben?

    Es gibt hier ja Menschen, die trocken geworden sind und deren Beziehung wieder funktioniert. Aber das geht halt nur weil der Alkoholiker, die Alkoholikerin aus eigenem, inneren Wunsch und Antrieb sich Hilfe geholt hat und trocken geworden ist und lernt, mit seiner, ihrer Sucht umzugehen.

    Und die Partnerin , der Partner entweder nicht coabhängig war oder ebenfalls für sich viele Veränderungen durchlaufen hat.

    Das wird aber dir jetzt nichts nutzen. Denn dein Mann steckt voll in der Sucht drinnen und du wirst ihn da nicht rausholen können. Wenn er das nicht will. Dir wird der Austausch mit uns Coabhängigen, die wir unsere Schritte aus der Abhängigkeitsbeziehung machen oder gemacht haben mehr bringen.

    Denn es geht um das Akzeptieren der eigenen Grenzen, das Loslassen, das Zurückbekommen eines eigenen Lebens. Und um noch viel mehr.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich habe mich Heute Nachmittag einer Freundin anvertraut, auch dank euch hier. Es tat gut und ihre liebe und noch unerfahrene Art der Sucht gegenüber machte mir im Erzählen klar, wie sehr ich schon darin stecke und es nicht wahrhaben will.
    Mein ältester Sohn hat mir immer wieder geschrieben und mich gebeten heute Nacht nach Hause zu kommen. Ich wäre so gern bis Montag mal allein gewesen ohne Kinder und Mann. Ich hätte es gebraucht und konnte es aber den Kindern nicht zumuten. Dennoch war ich viele Stunden mal ganz allein und später mit meiner Freundin quatschen. Es tat gut und meine Hoffnung auf einen aufrichtigen Austausch mit meinem Mann wurde zerstört als ich heimkam und die leeren Flaschen fand. Wie sage ich ihm, dass er gehen soll??? Er soll nicht mehr in unserem Haus leben. Aber ich möchte nicht mit 3 Kindern in eine kleine Wohnung ziehen. Er wird die Kinder nicht nehmen können mit seinem Job.

  • Guten Morgen Suse,

    bitte suche dir Hilfe (Suchtberatung, Jugendamt, Hausarzt, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien etc.) und vor allem lass dich rechtlich beraten. Wenn er sich dermaßen betrinkt, wenn er mit den Kindern allein ist, grenzt das an Kindeswohlgefährdung, insbesondere wenn da noch ein kleines Kind ist. Es gibt viele Anlaufstellen mit Hilfsangeboten. Und dass dein Sohn dich regelrecht anfleht, nach Hause zu kommen, ist ein Hilfeschrei. Mach dir eine Liste, die du langsam abarbeitest, nimm dir zur Not einen Tag Urlaub, um Termine wahrzunehmen. Mir hat es geholfen, meine Chefin einzuweihen, da war ganz viel Verständnis und auch das Angebot, mir freizunehmen, um Termine wahrzunehmen.

    Es hilft nicht, nur Freunde einzuweihen, die können nur bedingt helfen, sie können eine Unterstützung sein, dir vielleicht mal ein Kind abnehmen, dich in den Arm nehmen und für dich dasein, aber um das alles wuppen zu können und da rechtlich nichts falsch zu machen, brauchst du Hilfe von außen.

    Liebe Grüße

    Matilda

  • Hallo Suse,

    ich kann mich dem, was Mathilda geschrieben hat, nur anschließen.

    Es gibt Hilfe von Anlaufstellen, da wissen die Leute Bescheid, welche Rechte und Pflichten du hast und welche Möglichkeiten. Kinder mit einem nassen Alkoholiker alleine zu lassen ist keine gute Idee...

    Ich hatte es aus deinem ersten Beitrag so verstanden, dass du dich getrennt hast und mit deinen Kindern woanders lebst. Anscheinend ist das nicht so.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Nein, ich habe mich getrennt, es ausgesprochen. Er schläft auf dem Dachboden im Gästezimmer. Er kommt spät nachts nach Hause und ich lieg dann auch schon im Bett bzw die letzte Woche war er eh auf Dienstreise.
    Am Montag vergangene Woche hat er mir eine Nachricht geschrieben, dass er jetzt einsieht, dass er uns als Team zerstört hat (das Wort Team benutzen wir seit Corona, weil wir sehr viel zusammen geschafft haben und auch mussten und nicht wie viele in unserem Freundeskreis nur gegenseitig über ihre Ehepartner zu meckern.) er hat auch eingestanden, dass er mit dem Trinken ein Problem hat und es wirklich ändern möchte, weil es so viel mehr wert ist als „Zitat: der Plopp im Kopp“.

    Auf diese Textnachricht habe ich ihn gebeten mir das mit seiner Stimme zu sagen, ich spürte wie ich sein Eingeständnis hören wollte, nicht lesen. Die Sprachnachricht war noch emotionaler von ihm. Meine Antwort war dennoch schroff, dass er den Weg nun trotzdem allein gehen muss, sich selbst stellen muss, ich kann ihm nicht mehr helfen. Ich denke diese Worte haben ihn geschockt. Er hatte sicher erwartet, dass ich natürlich seine tiefe Entschuldigung annehme. Vielleicht war ich zu schroff aber: ich wollte an mich denken und meinen Plan durchziehen mit der Hoffnung, dass er fällt und vernünftig aufsteht. Erreicht habe ich das, was ihr hier immer wieder schreibt: er trank noch mehr, ist der Krankheit verfallen.
    Allerdings: er hat so viel schon geschafft und erreicht, er hat so viele Traumas überwinden müssen, er ist allein, Waisenkind seit 16 Jahren. Hat vor 4 Jahren 40kg abgenommen mit eisernen Willen. Ich war sein Freund und habe ihn jetzt hängen lassen um an mich zu denken. Es zermürbt mich, ich liebe ihn. Ich hasse ihn. Versteht das jemand? Ich bin selbst so zerrissen. Grausam diese Erkenntnis gestern, dass er mehr trinkt als je zuvor oder habe ich es nur nie gesehen????

    Einmal editiert, zuletzt von Suse1 (8. September 2024 um 10:49)

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