Landliebe - Bin ich egoistisch?

  • So heute habe ich das erste mal mit meiner Mama telefoniert. Sie klang müde und traurig hat aber verstanden wieso sie dort ist.

    Sonntag werde ich sie besuchen, ich denke das es ihr nochmal Kraft gibt auch wenn ich eigentlich auf Abstand gehen wollte. Sie tut mir leid.

    vielleicht kann mir jemand diese Frage beantworten: Ist einem bei der Entgiftung sehr kalt? Sie sagt sie friert, möchte dicke socken und kuschelige Pullover haben. Mein Papa hatte es damals auch nach dem Entzug, dass er immer kalte Hände hatte. Hat da noch jemand Erfahrungen zu?


    LG Landliebe

  • Liebe Landliebe,

    hier soll es doch um dich gehen. Deine Mutter ist endlich in der Klinik, und Du kannst Dich guten Gewissens auf Dich und deine kkeine Familie konzentrieren..

    Klar, geht ein Entzug nicht spurlos an einem vorüber, aber da haben die Profis schon ein Auge drauf. Wie geht es DIR?!

    Sonntag werde ich sie besuchen, ich denke das es ihr nochmal Kraft gibt auch wenn ich eigentlich auf Abstand gehen wollte. Sie tut mir leid.

    Das ist die Co-Stimme, die Dich noch fest im Griff hat. Lies doch am besten noch mal deinen Faden durch ... Alles Gute

  • Ich merke es immer wieder wie meine Gedanken um meine Mutter kreisen und ich immer noch in der Co Abhängigkeit gefangen bin. Mache mir Gedanken wie es nach der Klinik mit ihr weitergeht und so weiter …

    Mir geht es tatsächlich viel besser jetzt wo ich weiß dass sie dort Hilfe bekommt. Ich kann meine Energie wieder für positive Sachen einsetzen (bin ehrenamtlich aktiv). Den Mäusen geht’s gut und ich genieße die Kuschelzeit (bei dem Wetter bleibt einem auch nichts übrig). 😊

  • Ein kleiner Abriss der letzten Wochen. Der Besuch bei meiner Mama war ein Gefühlschaos, zwischen Freunde, Trauer und allem drum herum. Ich habe ihr schonungslos meine Meinung gesagt und sie auch direkt mit allen Vorfällen konfrontiert. Sie versteht wieso sie dort ist und reflektiert auch selbst seid wann es wirklich schnell bei ihr abwärts ging.

    sie meldet sich selbstständig jeden Tag bei mir und wir telefonieren dann. Heute hat sie auch das erste mal am Telefon geweint nachdem ich ihr wiederholt sagte, wie sehr sie mich verletzt hat. Ich bin stark genug um zu wissen, dass sie noch einen langen Weg vor sich hat. Das meine Wunden, die sie mir angetan hat, nicht schnell wieder zuwachsen und tiefe Narben bleiben. Es muss erstmal wieder ein Vertrauen zwischen uns aufgebaut werden und dies muss aus ihrer Initiative und Motivation geschehen. Sie selbst muss es wollen trocken zu werden und zu bleiben und nicht nur weil die Ärzte ihr heute gesagt haben, dass sie keinen Alkohol mehr trinken darf weil sie schon Schädigungen im Gehirn erlitten hat.

    Morgen werde ich sie besuchen und bin sehr gespannt was jetzt in einer Woche passiert ist bei ihr.

    Ich konnte mich in den letzten beiden Wochen sehr auf meine Mädchen fokussieren und endlich auch wieder auf mich. Bin froh alles an den gesetzlichen Betreuer abgeben zu können. Kommenden Freitag haben er und ich einen Vortort Termin in der Klinik mit der Ärztin wie es mit Mama weitergehen soll. Dort werd ich aber nur zuhören und mit keine Aufgaben aufladen und mit nachhause nehmen (vielleicht müsst ihr mir bis dahin nochmal ins Gewissen reden, dass ich das auch wirklich durchziehe 🙈).

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