releaseme - Wie soll es weitergehen?

  • Du hast geschrieben, dass er schon öfter mal entzogen hat und dann Entzugserscheinungen hatte. Das spricht sehr dafür, dass er Alkoholiker ist, und dann gibt es für ihn kein kontrolliertes Trinken mehr. Entweder er sieht ein, dass er Alkoholiker ist und er nie wieder trinken kann. Dann kann er sich Hilfe suchen. Wenn er weiter trinken will, wird alle Hilfe nichts bringen.

    Du kannst da dann leider auch nichts machen. Bist du schon mal bei einer Suchtberatungsstelle gewesen? Die bieten auch Hilfe für Angehörige an. Ich war damals da und es hat mir sehr gut getan, mal mit einer neutralen Person über alles reden zu können.

    Die Vorwürfe und das Abstreiten sind typisch für Alkoholiker. Hat mein MAnn auch gemacht. Alle haben gesehen, dass er betrunken war, sogar die Kinder haben mitbekommen, dass er nach Wein gerochen hat. Und er steht vor mir und sagt, er hätte nichts getrunken. Er hat sich selbst angelogen in dem Moment, er wollte einfach nur seine Ruhe und weitertrinken.

    Deine ersten Schritte sollten sein, dir Hilfe von externen Beratungsstellen zu suchen und dich eventuell auch mal anwaltlich beraten lassen. Fakt ist, du bist für dich und die Kinder verantwortlich. Sie können sich nicht selbst helfen. Er ist erwachsen und muss sich selbst um Hilfe kümmern, wenn er welche will. Wenn er trinken will, lass ihn trinken. Aller Streit und alle Vorwürfe nützen eh nichts.

  • Hättet ihr euch wirklich gewünscht, dass sich eure Mütter früher getrennt hätten, auch wenn ihr dadurch vl alles verloren hättet? Schulwechsel, das Zuhause, eine vollständige Familie.. ?


    Hallo releaseme,


    ich beantworte Deine Frage hier in Deinem Faden.


    Rückblickend ganz klar ja. Letztendlich wäre es besser gewesen, meine Mutter hätte diese Entscheidung für uns getroffen. Auch wenn sie Mut erfordert hätte und vielleicht mit finanziellen Abstrichen einhergegangen wäre.


    Als Kind selbst siehst Du das nicht so. Mir war wichtig, dass sich meine Eltern nicht trennen, weil ich natürlich auch meinen Vater geliebt und gehofft habe, das es irgendwann wieder besser wird. Dass er wieder der Mensch wird, der er früher war.


    Und jetzt kommt das große Aber:


    Das Aufwachsen in einer suchtbelasteten Familie ist nicht gesund. Punkt. Und als Kind/Jugendlicher weißt Du sehr genau, worin das Problem tatsächlich liegt. Man bekommt mit, dass die Eltern sich streiten, oft abends und laut. Irgendwann entscheidest Du, einzugreifen, weil Du schlafen willst und das nicht kannst, weil dauernd Konflikte sind. Deine Kinder werden auch spüren, das Mama teilweise neben sich steht und Kummer hat wegen Papa. Meine Mama hat oft geweint und ich hab ich dann als älteres Kind meine Schulter zum Ausheulen geliehen. Das ist aber nicht die natürliche Rolle des Kindes, das wirst Du selbst merken. Später wird es so sein, dass die Kinder sich nicht mehr trauen, Freunde mit nach Hause zu bringen, weil Papa am Abend immer voll ist und die Gefahr besteht, dass er dümmliche Bemerkungen macht. Es gibt als Kind in einer suchtbelasteten Familie wenig Unbeschwertheit, dafür ganz früh ganz viel Verantwortung.

    Du schreibst in dem Faden von Anthurie, dass Du Dich zu 100% um Deine Kinder kümmerst. Tatsächlich wirst Du Dir das einreden. Allein an deinen ausführlichen Texten hier sieht man, wie sehr Dich Dein Mann und seine Themen in Beschlag nehmen - und diese Energie fehlt Dir vielleicht bei Deinen Kindern. Bitte verstehe das nicht falsch, ich will Dir nichts unterstellen. Ich weiß nur eben selbst aus eigener Erfahrung, was für ein Drahtseilakt das Zusammenleben mit einer alkoholkranken Person ist. Man versucht so sehr, den Menschen zu retten, dass man alles um einen herum teilweise vergisst - sich selbst, die Kinder, einfach alles.


    Es tut mir leid, dass ich Deine Frage nicht anders beantworten kann.


    Viele Grüße


    Seb

  • liebe releaseme,
    du hast hiernach gefragt.

    Hättet ihr euch wirklich gewünscht, dass sich eure Mütter früher getrennt hätten, auch wenn ihr dadurch vl alles verloren hättet? Schulwechsel, das Zuhause, eine vollständige Familie.. ?

    Ein paar Gedanken dazu.
    Ich hätte eine Trennung sehr begrüßt, ich erinnere mich an eine Freundin aus der Kindheit, die in einem Haushalt aufwuchs, ohne Vater. Ich bin da immer sehr gerne hingegangen, sie hatten ein offenes Haus, ich habe mich immer willkommen gefühlt. Es war leicht, und ich konnte wenn ich dort war, ein wenig der erdrückenden Atmosphäre zuhause entfliehen. Ich habe für mich dann Wege gesucht, wo ich Ablenkung und Trost fand. Bücher. Meine Großmutter, leider viel zu weit weg. Mein Bruder, ein Verbündeter.
    Schulwechsel? Wäre sicher tough geworden. Der Punkt fällt mir schwer ihn aus rückgewandter Kindersicht zu beantworten.
    Zuhause lässt sich in meiner Erinnerung kaum trennen von dem was ich als belastend empfand, es war nie ein Rückzugsort für mich.
    Also nein, kein Verlust. Ich wollte sehr früh weg von dort.

  • Hättet ihr euch wirklich gewünscht, dass sich eure Mütter früher getrennt hätten, auch wenn ihr dadurch vl alles verloren hättet? Schulwechsel, das Zuhause, eine vollständige Familie.. ?

    Ja! Weil ich dabei viel gewonnen hätte: Ich hätte gesehen und gelernt, dass es wichtig und möglich ist Grenzen zu setzen, ich hätte die Chance gehabt, emotional sicher aufzuwachsen, viele Erinnerungen wären mir erspart geblieben, Alkohol wäre nicht der Dreh und Angelpunkt meiner Kindheit gewesen … Ich könnte noch seitenweise weiterschreiben. Im Grunde stärkt es euer aller Bewusstsein für Selbstwert und Selbstwirksamkeit und bewahrt euch vor traumatischen Erfahrungen.

    Danke, dass Du fragst und nicht wie so viele Co-Anhängige die Kinder vorschiebst, um nicht handeln zu müssen. Ich als Kind, das so aufwachsen musste, bin wirklich manchmal erschrocken, dass so viele Kinder das alles erleiden müssen.

  • Danke für deine Worte und obwohl ich frage, schäme ich mich trotzdem noch hier zu sein, in unseren 4 Wänden mit dem Mann und dem Alkohol. Dieser Ausstieg ist so schwer. Würde es mir eine Freundin erzählen, würde ich sagen, pack deine Koffer und lauf. Aber selbst diesen Schritt zu wagen... Wie erstarrt fühlt es sich an für mich.. Es gibt 1000 Gründe.. die ich nicht vorschieben will, sondern die mir wirklich Angst machen. Darunter leider auch, dass mir mein Sohn vorwerfen könnte, dass er sein zu Hause verliert, dass er nicht in einer Wohnung sein will, ohne seinen Garten, ohne seine Haustiere.. Meine Kleine ist noch zu klein, aber ich weiß, dass sie jeden Tag Papa vermissen und nachfragen würde, aber sie versteht das alles noch nicht.. Und da ich mir nicht sicher bin, inwieweit mein Großer das alles versteht (7Jahre) habe ich euch danach gefragt..

    Ich WILL was ändern, aber das einzige was für mich zählt, ist dass es meinen Kindern gut geht und ich habe aktuell die Angst, dass es "nur mir nicht gut geht" und sie das alles gar nicht so empfinden wie ich und ich voreilig falsche Entscheidungen treffe. Sind manche Dinge erstmal ins Rollen gebracht, kann man die auch nicht mehr ändern.. Deshalb versuche ich zurückzustecken und auszuhalten..

    An meinem Co- Verhalten arbeite ich sehr entschieden.. Ich decke ihn nicht mehr, besorgen nichts oder bringe keine Flaschen mehr weg, wenn er nichts machen will unternehme ich es alleine mit den Kindern.. lediglich Flaschen zähle ich noch und dokumentiere- aus Angst, dass mir niemand glauben würde wenn die Trennung kommt..

    Und was mache ich, wenn die Kinder ihn dann trotzdem noch als "Superdaddy" sehen? Wie du schon sagst, sie lieben Eltern ja, auch wenn die sich nicht so verhalten, wie es sein soll.. oder wenn er sie dann manipuliert?

    Es macht mir Angst, dass ich so über meinen Mann denke, hab mir nie gedacht, dass das mal so kommen könnte .. aber er ist aktuell nicht mehr der, den ich geheiratet habe..

  • Hallo releaseme,

    Ich habe mir vorgenommen, in den Sommerferien mit den Kindern zu gehen, wenn es nicht anders wird. Ich will die Große nicht aus der Schule reißen..

    Hier hast Du ja schon eine Aussage für Dich getroffen. Bis dahin könntest Du Dich beraten lassen und das Ganze auf rechtlich sichere Füße stellen. Das scheint ja ein großes Problem für Dich zu sein ( dokumentieren von Flaschen als Beweis, kann man machen, bringt aber eigentlich garnichts ausser Stress für Dich )

    Nach einer Wohnung Ausschau halten, etwas Zeit wäre ja noch. Am Besten selbst eine Anzeige schalten.

    Sind manche Dinge erstmal ins Rollen gebracht, kann man die auch nicht mehr ändern

    Was meinst Du damit genau? Solange keine Unterschriften auf irgendwelchen Verträgen sind kannst Du alles wieder rückgängig machen. Du verharrst in dieser Starre aus Angst vor den Konsequenzen und startest deshalb den Weg nicht.

    Ziemlich klar ist wohl, auch nach Deinem letzten post, das diese toxische Umgebung nicht gut sein kann für die Kinder. Für Dich sowieso. Es klingt nicht danach als ob er jetzt endlich trocken werden möchte / will. Er sagte ja selbst, das er für dauerhafte Abstinenz noch zu jung ist. Also ist sein weiterer Weg in die Trinkerhölle schon gebucht. Da müsst ihr nicht zwingend mitgehen denke ich.

    Fang doch einfach mal an, nichts von den Sachen welche anstehen passieren von heute auf morgen. Es geht um Perspektiven, im Moment ist da nur ein schwarzes Loch.

    Auch bei dem "warten auf ein Wunder" in der Alkoholkrankheit und der Co-Abhängigkeit wird sehr oft der Zeitfaktor vergessen. Nichts passiert da von heute auf morgen bis es besser wird.

    Einen Entzug hast Du ja schon miterlebt wenn ich das richtig gelesen habe, und selbst wenn das dann Erfolg hat, geht die eigentliche Arbeit erst dann los. Das ist nicht mal eben und weit mehr als Wochen und Monate. Das musst Du dann alles mit tragen auf Deinen Schultern, die Kinder hängen dazwischen.

    Fang einfach mal an. Schlimmer kann es dadurch nicht werden.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • lediglich Flaschen zähle ich noch und dokumentiere- aus Angst, dass mir niemand glauben würde wenn die Trennung kommt..

    Warum denkst du, dass es dir so wichtig ist, ob dir irgendwer glaubt?


    Wichtig ist doch nur, dass du dir und deinen Wahrnehmungen glaubst und dass du deinen Kindern die Chance gibst, an sich und an ihren Wahrnehmungen zu glauben.

    Darunter leider auch, dass mir mein Sohn vorwerfen könnte, dass er sein zu Hause verliert, dass er nicht in einer Wohnung sein will, ohne seinen Garten, ohne seine Haustiere.

    Dein Sohn ist 7.
    Ich fürchte, er könnte dir mit 17 viel viel schwerwiegende Dinge vorwerfen.

    Ich WILL was ändern, aber das einzige was für mich zählt, ist dass es meinen Kindern gut geht und ich habe aktuell die Angst, dass es "nur mir nicht gut geht" und sie das alles gar nicht so empfinden wie ich und ich voreilig falsche Entscheidungen treffe.

    Glaubst du wirklich, dass deine Kinder nicht mitbekommen, was da bei euch los ist?

    Kinder haben so feine Antennen, denen entgeht nichts. Und das, was sie nicht verstehen, weil es vertuscht wird und damit für sie weggeredet wird, macht unsicher und das macht Angst….. und diese Unsicherheit und diese Angst bleibt bei so Vielen ein Leben lang. Das prägt. Das macht so unsicher, dass die Kleinen noch gar keinen Wortschatz dafür haben und die Worte in dieser Situation verharrend auch nicht lernen können. Für die ist das der Normalzustand und das Einzige, was sie daraus lernen ist, dass man aushalten muss….irgendwie.
    Da sind Haus, Garten und Haustiere aus der Kindheit leider keine wirkliche Hilfe.

    Ich lese hier bei so Vielen, dass genau dieses ‚aushalten‘ in der Kindheit, dieses sich nicht mitteilen können, diese Unsicherheit und diese Ängste aus Kindertagen auch im Erwachsenenalter ständige Begleiter sind. Keine schönen Begleiter, denn sie machen das Leben um so viel schwerer als ein fehlendes Haus, Garten und Haustiere.

    Wie soll ein Erwachsener erkennen, warum sein Leben so schwer ist, wenn ihm diese in der Kindheit aufgebürdete Last als das Normalste der Welt vermittelt wird, sogar noch als ‚Gewinn‘ präsentiert wird, weil es ja auch ein Haus, einen Garten und Haustiere gibt….. ?

    Ich bin ehrlich gesagt immer erschrocken und zutiefst betroffen, dass wirklich angenommen werden kann, dass es Kindern in einem Säuferhaushalt gut gehen könne und die da unbeschadet in ein Erwachsenleben starten könnten.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Für die ist das der Normalzustand und das Einzige, was sie daraus lernen ist, dass man aushalten muss….irgendwie.

    Von vielen absolut richtigen Dingen, die Stern geschrieben hat, ist diese Feststellung aus meiner Sicht die wichtigste.


    Ich kann aus meinem Leben erzählen, dass es gerade in meiner Jugend mit 14/15, als die Sauferei meines Vaters merklich zugenommen hat, ein ständiger Überlebenskampf war. Ich weiß noch heute, wie ich immer verkrampft auf die Uhr geschaut habe, weil gegen 16:30 Uhr wurde das erste Bier aufgemacht und die Wesensveränserung nahm ihren Lauf. Selbstbewusstsein hatte ich zu dieser Zeit gleich null. Ich war ja stets damit beschäftigt, zu schauen, ob nicht wieder alles eskaliert. Hab mir dann im Suff das eine oder andere vorwerfen lassen müssen, wenn ich mal aufbegehrt oder rebelliert habe - da wurde ich richtig schön niedergemacht. Geschlafen habe ich zu dieser Zeit beschissen. Besser wurde es erst mit 19, als ich zum Grundwehrdienst beim Bund war (!!).

    Körperlich hat sich das irgendwann auch bemerkbar gemacht. Ich hatte überall Hautausschlag und Ekzeme. Eine Heilpraktikerin, die mich damals behandelt hat, und meinen Vater kannte, hat mich mal angesprochen, ob er wieder trinkt. Nach anfänglicher Leugnung habe ich es dann unter Tränen erzählt. Seine Wesensveränderungen, seine erheblichen Trinkmengen und dass ich Flaschen gefunden habe im Keller.


    Auch wenn es Deine Kinder jetzt nicht verstehen - später werden sie Dir dankbar sein. Kein Haus, kein Garten, keine Haustüre kann eine extrem belastete Kindheit kompensieren!

  • Ich WILL was ändern, aber das einzige was für mich zählt, ist dass es meinen Kindern gut geht und ich habe aktuell die Angst, dass es "nur mir nicht gut geht" und sie das alles gar nicht so empfinden wie ich und ich voreilig falsche Entscheidungen treffe.

    Wieso sollen sie das anders empfinden? Sie lesen dich doch. Sie lesen es in deinen Augen, sehen es an deiner Körpersprache. Sowie sie an Papas Augen und Körpersprache lesen, daß etwas nicht stimmt.
    Ich habe als Kind schon gewusst daß da etwas sehr im Argen ist, wenn ich auch keine Ahnung von Alkoholkosum hatte. Wenn meine Mutter geweint hat, habe ich sie getröstet, zugehört. Versucht stark zu sein, damit sie schwach sein darf.

    Ich wünsch dir von Herzen, daß du dein eigenes Wohl als ebenso wichtig erachten kannst wie das deiner Kinder.

  • Ich habe zwei Kinder kennen gelernt da waren sie sehr klein, der Jüngere war da gerade erst geboren und ein Elternteil war wohl vom Jugendamt verpflichtet den ältesten in die Kindertagesstätte zu bringen täglich. Unser Haus liegt am weg und so bekam ich Kontakt zu dem Jungen. Es war immer sehr sporadisch. Der Ältere lief immer sehr schnell um bei mir vorbei zuschauen so dass es der Papa nicht mitbekommen soll.

    Beide Elternteile sind wohl erkrankt . Jetzt sind beide Kinder in der Schule und der Älteste sehr auffällig. Dann waren sie längere Zeit nicht da und eines tages stand der Älteste vor der Tür. Er hatte großen Redebedarf und wußte bei mir kann er reden, ich konnte fast das weinen nicht verbergen über Dinge die er mitbekommen hat und trotzdem die familie zusammenhalten wollte. Kurz darauf war die trennung und er zog mit einem Elternteil in einen entfernteren Ort. Ich bin froh dass ich weiß dass das Jugendamt da mit eingeschaltet ist aber es zog sich solange hin und wenn man da zuschauen muss wie die Kinder leiden wenn die kinder in dem Konflikt bleiben da könnte ich schreien vor Schmerz.

    Ich habe sie jetzt längere Zeit nicht gesehen und mache mir Sorgen um die jungen Seelen. Der Ältere vor allem kam immer kurz vorbei wenn er zu Besuch war.

    Mariexy

  • Warum denkst du, dass es dir so wichtig ist, ob dir irgendwer glaubt?


    Wichtig ist doch nur, dass du dir und deinen Wahrnehmungen glaubst

    Exakt so ist es... Ich habe das Gefühl, dass ich diese "Beweise " brauche um die Bestätigung für mich zu haben, dass ich mich nicht irre, dass ich mich da nicht in irgendwas verrenne.. manchmal denke ich, dass ich ja nichtmal weiß, was "normal" ist.. schlimm oder? Ich war ja bislang schon "zufrieden" wenn er "nur" 2 Bier hatte pro Tag... Man wird manipuliert, die Grenzen verschwimmen irgendwie total.. Ich glaube, jemand der das so erlebt wie ich gerne weiß genau, was ich damit meine.. Und ja, ich denke ich suche auch Bestätigung, dass es "okay" ist, wenn ich das hier alles hinwerfe..Ich mache das ja nicht zum Spaß, eigentlich möchte ich mein Leben behalten, so wie es vor dieser ganzen Sch...e war.. Und diese Dokumentation hilft mir, nicht mehr zurückzufallen und ich hoffe, ich kann somit endlich aufhören, an meinem Bauchgefühl zu zweifeln..

  • Für die ist das der Normalzustand und das Einzige, was sie daraus lernen ist, dass man aushalten muss….irgendwie.

    Leider war das auch in meiner Kindheit der Normalzustand, aber da hatten beide ungehemmt getrunken! Also der Tisch war immer voller Biere wenn ich mir heute Bilder aus meiner Schulzeit angucke...

    Durch diesen Normalzustand musste ich das halt auch irgendwie aushalten, (man hat ja als Kind absolut keine andere wahl!), also meine Eltern im Suff, vorallem meine Mutter war sehr anstrengend, anhänglich, wenn sie besoffen war und wehe ich habe mal was gesagt, dass ich meine Ruhe haben möchte oder ähnliches.. naja, will nicht weiter ausschweifen. Was ich damit sagen möchte ist:

    Am Ende darf ich jetzt die sch... mit schon jahrelangen ehemaligen Therapien bis jetzt und noch demnächst folgende ausbaden, nur weil Meine Mutter sich nicht von dem mir geliebten Papa wegen mir trennen wollte... Weil sie auch im Konflikt mit sich selbst und natürlich in ihrer sucht gefangen war.. ich sollte mit dem Papa aufwachsen, war egal, dass er für mich nur körperlich da war, wenn ich mich daran erinnere könnte ich jetzt fast weinen...

    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Dir die ganzen Nachrichten ein bisschen Mut geben können, dass ganze irgendwie in Bewegung zu bringen!!

    Liebe Grüße

    Matrix

  • Und vorallem nun halte ich meine schon länger andauernde und sich immer wiederholende sch... leider wegen dem gelernten aushalten und aus Angst vor der Angst was passieren könnte und es nicht konsequent kommunizieren, durchziehen und durchhalten könnte.. sagt das eingespielte muster

  • Ich sitze hier, lese eure Worte und kann einfach nur weinen... ich fühle mich wie eine leere Hülle, der man das Herz raus gerissen hat. Das schlimme ist, dass ich genau weiß, dass es keinen Ausweg gibt. Und wenn man dann so schwarz auf weiß liest, was man eigentlich ja schon im Unterbewusstsein längst weiß, dann ist das einfach so hart und endgültig. Und schon wieder fühle ICH mich als schlecht, weil ich all das weiß und weil ich es einfach nicht hinbekomme den Schlussstrich zu ziehen..Wenn er sage würde, es ist Ende, dann wäre das viel leichter, weil dann die Verantwortung für das Ende, fürs das Scheitern, nicht bei mir liegen würde.

    Hallo du Liebe,

    Ich bin gerade auf deinen Feed aufmerksam geworden und fühle so sehr mit dir.

    Vor allem die „leere Hülle“.. Ich habe in den letzten 2 Jahren eine riesige emotionale Mauer um mich gebaut, fühle mich eiskalt und einsam.

    Den Kindern zuliebe versucht man irgendwie gute Laune und Spaß zu haben. Aber in einem sieht es so anders aus, meine Gedanken kreisen, wie viel hat er wohl intus wenn er von Arbeit kommt, usw.

    Aktuell resigniere ich, ich habe keine Kraft. Ich will ihn so gern verlassen, aber schaffe es noch nicht..

    Ich hab also keinen Rat, möchte dir nur sagen, dass ich dir viel Kraft wünsche!

  • Diese bleierne Leere, die innere Erschöpfung und Starre kenne ich von früher nur zu gut. Das hat mir alle Kraft geraubt mich zu bewegen.

    Bei mir kam dann der Punkt an dem ich mir nur noch gesagt habe: Gefühl aus, Kopf an! Handeln. Sofort. Wohnung suchen. Mechanisch alles organisieren.

    Alles andere ist verrückt. Denn es ändert sich nichts, wenn ich nichts verändere.

    Jump! 🏵️

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