foxi58 - Betroffenes Elternteil, auf der Suche nach dem Umgang mit dem Trinken ihres (mittlerweile erwachsenen) Kindes

  • Hallo, habe mich angemeldet um für mich einen Weg zu finden mit der Alkoholkrankheit unseres Kindes umzugehen..

    Ich merke wie schwer es ist darüber zu schreiben, obwohl mich das Thema ja seit ca 15 Jahren begleitet, früh ging es lo, im Alter von 15 Jahren.

    Alles haben wir (mein Mann und ich) versucht um zu helfen, seitenfüllend......alles ist passiert was dazugehört.....,nix nützt was....

    Ich merke ich bin psychisch angeschlagen und muss mich positionieren...

    Ich werde mich hier umschauen und lesen....

    Danke für das Forum

  • Hallo foxi,

    erstmal herzlich willkommen.

    Ein alkoholkrankes Kind zu haben ist schon eine Hausnummer. Ich war sehr lange coabhängig von meinem ersten Mann, das war schon schlimm. Da spielen ja viele Emotionen mit. Bei einem Kind ist die Verbindung ja nochmal eine andere, ganz tiefe Sache.

    Du schreibst, du möchtest dich hier umschauen und lesen. Das kannst sehr gerne machen.

    Wenn du dich auch austauschen möchtest, kannst du dich mit diesem Link bewerben:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Durch das Draufklicken auf diesen Link öffnet sich eine neue Seite. Schreib einfach kurz was dazu und du wirst dann freigeschaltet. Dein Thema findest du danach im Bereich für Angehörige und Coabhängige.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Liebe foxi,

    ich hab dich eben freigeschaltet und du kannst dich gerne überall austauschen. Mit einer Ausnahme, bitte schreibe die ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich. Du erkennst diesen Bereich daran, dass die Namen in roter Schrift erscheinen.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Guten Morgen, wieder ein Tag der für mich um 3 Uhr beginnt, wieder ein Tag wo ich überlege wie ich mit der Situation umgehe....

    Ich versuche es kurz… im Teenie Alter begann unser Kind zu trinken, es folgten später 3 Auto Crashs unter Alkoholeinfluss, 3x in der Probezeit Führerschein weg, 3x MPU und natürlich auch 3x Therapien, die man dann ja nachweisen muss. Jedesmal habe ich als Elternteil natürlich geholfen, zur Urinabgabe gefahren, zu den Schule und Ausbildungsorten gefahren damit das Leben erstmal normal weitergeht .....Immer wieder Diskussionen, Vorhaltungen, Bitte es endlich aufzuhören usw.

    Im Normalzustand ist unser Kind nett, empathisch , zuvorkommend, aber sobad Alkohol getrunken wird erfolgt eine Art Mutation, anders kann ich es nicht erklären.

    Die Arbeit täglich läuft, es wird sich um alles gekümmert was anliegt und vor kurzem wurde geheiratet. Ich oder eben wir haben gedacht mittlerweile wäre das Trinken unter Kontrolle, aber jetzt haben wir selber erlebt und dann auch vom Ehepartner gehört dass es nicht so ist, das Problem mit dem Trinken besteht weiterhin...

    Zu mir: Ich habe früher auch ein paar Jahre zu viel Alkohol getrunken, habe dann vor 24 Jahren von heute auf morgen aufgehört weil ich mir immer bewusst war dass ich ein Alkoholproblem habe und seitdem nicht mehr getrunken. Ich weiss also dass es zu schaffen ist ,das sage ich auch immer aber es nützt natürlich nix.....

    Mitbekommen hat das Kind das damals nicht, da hatten wir schonmal drüber gesprochen, zumal ich entweder in der Damenrunde oder nur am Abend zu Haus Soft Drinks konsumiert habe, Sekt oder Wein, sonst nichts anderes.....

    Ja und jetzt merken wir , mein Mann und ich, wir können nicht mehr helfen....ich könnte stundenlang schreiben was ich alles versucht habe und wie wir geholfen haben, egal, hat nicht gefruchtet.

    Vorgestern habe ich das auch in einem Gespräch klargemacht: Wir können nicht mehr, und wir sind am Ende....ich schlafe kaum noch, es gibt noch einen Sohn mit Down-Syndrom der bei uns lebt, er arbeitet täglich in einer Werkstatt für Behinderte und ist geistig nicht so sehr fit als dass er mitbekommt was los ist....

    Und ich kümmere mich noch um meinen Vater, der ist 93…}}} Ach ja und arbeiten gehe ich auch halbtags, aber das bringt mir eher Entspannung weil ich meine Arbeit liebe....Viel um die Ohren und das Alkoholproblem des Kindes steht mittendrin seit Jahren....

    Die Ansage steht, wir können nicht mehr helfen, ich habe auch gesagt dass ich vielleicht früher zu viel geholfen habe und zu viel abgenommen habe, meine/unsere Befindlichkeit habe ich dargelegt ohne zu beschuldigen.......das Gespräch war ok und der Wille besteht es selber , also alleine hinzubekommen ....Emotional ist es ganz schlimm für uns, das kann man glaube ich nicht ändern..... Was soll ich sagen, ich muss jetzt überlegen wie ich mich schützen kann........wir sind mit den beiden eng verbandelt, wir verwahren ihren Hund täglich weil beide Vollzeit arbeiten und wir wohnen um die Ecke.......Daher bin ich auf der Suche nach Strategien und Ideen, wie ich vorgehe und wie wir uns jetzt verhalten, darum habe ich mich angemeldet...vielleicht kann ich auch lesen wie andere damit umgehen, mal abwarten.....


    Soweit, so siehts aus...ich versuche mal ich hier zurechtzufinden, leider finde ich über die Suchmaske nicht viel zu Eltern alkoholkranker Kinder.... aber ich schau mal

  • Hallo Foxy,

    Auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Ich wünsche dir, dass du viel aus den Beiträgen von anderen Betroffenen für dich mitnehmen kannst.

    Vielleicht hast du das ja oben überlesen: Bitte schreibe die ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.
    Der Eigentliche Austausch findet erst in den offenen Bereiches dieses Forums statt.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Stern, dann lösch das bitte, ich finde den Bereich irgendwie nicht weil ich das System hier nicht ganz durchblicke.....ich dachte ich bin nicht im Vorstellbereich...Kannst den Beitrag ruhig löschen, entschuldigung

    Ich kann es leider nicht löschen…{{{{

    Einmal editiert, zuletzt von foxi58 (31. Januar 2025 um 05:45)

  • dann lösch das bitte

    Habe ich schon erledigt.

    Es hat sich bewährt, erstmal komplett bei sich zu bleiben. Du hast dich ja auch für dich hier angemeldet.

    Natürlich können wir auch einander unterstützen, aber ich persönlich habe erstmal durch viel hier im Forum lesen und bei mir schreiben sehr viel über mich und auch über die Alkoholsucht gelernt. Das hat mir auf meinem Weg sehr geholfen.

    Nun ist deine ‚Ausgangsposition‘ hier eine ganz andere. Ich bin Alkoholiker, du die Mutter eines Alkoholikers.
    Was uns aber gemeinsam ist: Jeder kann nur für sich ins Handeln kommen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo foxi,

    du hast lange Zeit Alkoholmissbrauch betrieben, bist aber nicht abhängig geworden. So war das auch bei mir. Ich war viele Jahre coabhängig von meinem ersten Mann. Habe kräftig mitgetrunken teilweise. Auch ich hab irgendwann einfach aufgehört, ohne Probleme.

    Wenn aber eine Sucht entsteht, haben im Gehirn verschiedene Prozesse stattgefunden und der Betroffene kann nicht einfach so von heute auf morgen aufhören. Es muss ein tiefer Wunsch von innen sein. Dann ist es wichtig zu entgiften, eventuell Therapie und so weiter.

    Das hat dein Kind alles schon hinter sich aber anscheinend war bisher der innigste Wunsch noch nicht da, das Erkennen von Entweder / Oder. Also weitersaufen bis zum Tod oder aufhören und leben. Und du als Mutter stehst daneben und kannst nichts machen.

    Inzwischen hast du, aus Liebe und weil du gedacht und gehofft hast, etwas zu erreichen, alles für dein Kind getan. Und jetzt ist es so, dass du genug getan hast. Es gibt einfach nichts, was da was ändert außer dein Kind will das. " Der Wille ist da" schreibst du. Aber das scheint nicht genug zu sein. Daraus müssen ernsthafte Schritte folgen.

    Mein erster Mann hat auch immer gesagt, er würde es ja einsehen, er würde es nun angehen usw. Aber daraus ist nichts erfolgt. Außer dass ich wieder gehofft habe, dass er endlich was macht. Was er nicht tat. Er war eine gewisse Zeit ruhig, verständnisvoll, schien nicht zu trinken... Und dann, zack, ging es wieder los.

    Im Grunde genommen hilft nur totale Abgrenzung, Kontaktabbruch. Und das ist nochmal viel schwerer, wenn es das Kind ist...

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Foxi,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Du kannst hier schreiben, Du bist für den offenen Bereich freigeschaltet. Hier findet der Austausch statt.

    In 4 Wochen kannst Du Dich für den geschützten Bereich bewerben, hier kannst Du jedoch sofort mit dem Schreiben starten. Einfach hier unten im freien Feld weiterschreiben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo foxi,

    genau, du bist hier in deinem Bereich, jeder hat hier sein eigenes Thema.

    Du schreibst hier deine Gefühle, Gedanken, einfach alles rein, was dich beschäftigt. Natürlich so, dass es so anonym wie möglich ist, so, wie du es sowieso schon machst . Du wirst hier auch Beiträge von anderen Mitgliedern erhalten.

    Und du kannst hier überall auch bei den anderen Mitgliedern was schreiben. Und überall lesen sowieso.

    Die Gruppe der Eltern abhängiger Kinder ist leider nicht so groß. Aber das Prinzip der Coabhängigkeit ist schon ähnlich wie bei Menschen in Beziehungen mit abhängigen Partnern. Also kann es einen guten Austausch für dich geben, was ich dir wünsche.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich finde hier leider nirgendwo einen Post von Eltern abhängiger Kinder, unser Kind ist ja auch schon 31 Jahre alt aber das Thema begleitet uns schon lange, wie ich geschrieben habe....Und wir sind mit ihm ja auch in Kontakt daher bleibt es auch Thema.....na ja, ich habe mich ja schon lange mit dem Thema beschäftigt und werde mich auch weiter mal durchlesen....

  • Liebe foxi,

    das Lesen kann auch schon helfen. Denn im Grunde genommen, wie ich gestern schon geschrieben hatte, ist Coabhängigkeit vom Kind genauso wie Coabhängigkeit vom Partner.

    Nur dass zum Kind noch andere emotionale Verstrickungen sind. Das ist klar.

    Die Ansage steht, wir können nicht mehr helfen,

    Das ist schonmal gut, dass du eine Ansage gemacht hast. Nun ist es wichtig, das auch umzusetzen. Denn wenn daraus keine Konsequenz folgt, du immer wieder einknickst, nimmt dein Sohn dich nicht mehr ernst. Ich hab das so mit meinem ersten Mann erfahren.

    Als ich endlich soweit war mich tatsächlich zu trennen meinte er zu meinem Sohn: das macht die eh nicht, das hat sie schon oft gesagt.

    ich muss jetzt überlegen wie ich mich schützen kann..

    Hast du denn schon eine Idee, wie das sein kann?

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Liebe Aurora , ich/wir werden die Ansage einhalten und wollen nichts über das Thema mitbekommen , haben auch der Ehepartnerin gesagt das wir nichts aktives mehr tun werden. Nicht mehr hinfahren und wenn man angerufen wird und vermitteln, nichts mehr.....Wir haben natürlich auch hin und wieder gefragt wie der momentane Stand ist, das ist gestrichen, ich will nichts mehr hören davon. Die Ehepartnerin wusste worauf sie sich einlässt, da muss sie jetzt selber durch....Ich muss das Thema für mich fernhalten . nd weißt du Kinder kann man nicht verlassen wie einen Ehepartner, finde ich. Und unsere spezielle Familiensituation mit dem anderen behinderten Sohn lässt es nicht zu, der würde die Welt nicht mehr verstehen.....Ich kann mich nur vorarbeiten und gucken wie es klappt. Er trinkt ja auch hauptsächlich am Abend, er geht normal arbeiten, das ist alles noch im Rahmen bei ihm...Mehr kann ich im Moment nicht ermessen was ich tue, ich habe klipp und klar gesagt wie ich ihn erlebe und sehe, dass er Hilfe braucht ..... und das bei mir Ende mit Hilfe ist und fertig. Er muss das selber und mit seiner Partnerin hinbekommen, ich bin raus (Originaltext). Das ist mein Stand heute, ich kann mehr gar nicht sagen.....lg Foxi

  • Liebe foxi,

    du liest dich sehr klar und entschlossen, das finde ich gut. Ja, wenn dein Kind betroffen ist, ist es nochmal eine ganz andere Hausnummer als wenn es sich um den Partner handelt. Vom Gefühl her. Das ist ganz klar.

    Aber die Schritte, die Abgrenzung ist ebenso das, was das Beste ist. Für dich als Mutter, für mich damals als Ehefrau. Zuzusehen, wie ein geliebter Mensch sich zugrunde richtet ist unglaublich schmerzlich. Die Hilfestellungen, die du aus Liebe machst, bewirken nicht das, was du damit bewirken möchtest. Du bist im Dauerstress und der macht dich kaputt. Nach und nach.

    Und für die Ehefrau kannst du eben auch nichts tun, wie du schon schreibst. Da muss sie selbst Wege finden.

    Es ist mutig, dass du dich, dein Mann sich sicher auch, dem jetzt stellst und ihr euch abgrenzt.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Liebe Foxi,

    Meine Tochter ist auch Alkoholikerin aber mit vielen weiteren psychischen Erkrankungen. Dein Entschluss ist wirklich gut, aber falls es jemals ‚hart auf hart‘ kommen sollte (Job Verlust, die Partnerin schmeißt ihn raus, er weiß nicht wo hin), solltest du gewappnet sein. Sucht euch professionelle Hilfe! Eine Gruppe für Angehörige, Suchtberatung oder eine Therapeutin.

    Ich war in dieser Situation. Mein Kind ist ganz unten angekommen, wohnungslos und gerade in der Geschlossenen. Es war so ein unglaublich zerreißender Moment sie an der Tür abzuweisen. Mehrfach. Auch mit Hilfe der Polizei. Ich liebe mein Kind aber die Erfahrung hat gezeigt, dass ich sofort mit im Abgrund bin, wenn ich ihr die Hand reiche.

    Lass dich bei diesen Entscheidungen unterstützen- durch Profis.
    Die meisten Laien können nicht nachvollziehen wie man ein Kind das man von ganzem Herzen liebt so ‚wegstoßen‘ kann.

    Aber ich habe im Bekanntenkreis gesehen was passiert wenn man es nicht tut. Dem Kind ging es nicht besser und die Mutter führte kein eigenes Leben mehr.

    Tut Euch das nicht an!

  • Liebe AnnaBlume, ich habe eine Therapeutin kontaktiert, als Selbstzahlerin sonst hat man ewige Wartezeiten.....der telefonische Kontakt ist in Arbeit, sie will sich melden..... derweil merke ich dass es emotional wirklich schwierig ist und versuche einen klaren Kopf zu behalten....

  • Das ist ein guter und wichtiger Schritt. Diese innere Zerrissenheit gepaart mit schlechtem Gewissen, egal was man tut, ist kaum auszuhalten.

    Jeder bei dem man versucht sich auszuheulen ist sofort betroffen/wütend/vorwurfsvoll/mitleidig. Sich bei einer neutralen Person auskotzen zu können ist da wirklich eine Erleichterung.

    Ich bekomme eine Therapeutin seit Jahren verschrieben. Mein Hausarzt kennt die Situation und versteht dass man das nicht alleine packt.

    Ich wünsche dir, dass du Entlastung findest. Bleib bei dir- so schwer das ist. Letztendlich geht es dir so, wie du reagierst und nicht wie dein Sohn sich verhält.

    Den Unterschied musste ich lernen. Fühl dich mal gedrückt!

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