• hallo mama,

    herzlich willkommen hier im forum.

    puuhh, was du schreibst, hört sich ja ziemlich böse an. als allererstes: MACHEN kannst du nicht, dass dein sohn aufhört zu trinken. er muss es selbst wollen, sonst hat alles andere keinen zweck. was du allerdings machen kannst, ihn nicht mehr bei seinem trinken zu unterstützen.

    zum beispiel: wo hat er das geld her, sich 6 liter bier am tag zu kaufen, bzw. wer kauft ihm das? so wie du ihn beschreibst hört es sich nicht so an, als könne er regelmäßig arbeiten gehen?! wer macht ihm die wäsche und kocht für ihn? wer verschleiert nach aussen, was bei euch abgeht, und wer lässt sich bedrohen ohne konsequenzen? warum ich das aufzähle: mit all diesen handlungsweisen unterstützt ihr euren sohn beim trinken. ihr macht es ihm leicht, warum sollte er wirklich aufhören müssen? er hat doch trotzdem alles, was er zum leben braucht. so etwas einzustellen, wäre schon mal ein schritt. er muss konsequenzen spüren, die sein trinken hat, und zwar empfindliche.

    der medizinische weg wäre ein gespräch mit dem hausarzt, dann ein ärztlich überwachter entzug (in eurem fall sicher am besten im krankenhaus) und anschliessend eine therapie. aber all das muss euer sohn natürlich WOLLEN, zwingen könnt ihr ihn nicht dazu.

    tja, und wenn jetzt auch noch körperliche gewalt ins spiel kommt wäre es vielleicht doch an der zeit, mal über einen rauswurf nachzudenken, bzw. ihm diesen anzudrohen und dann auch zu realisieren, wenn er nichts tut. oder willst du künftig in deiner wohnung vor deinem eigenen kind angst haben müssen :shock: ?

    ich weiss, dass sich das sehr hart anhört, aber eine "weiche" lösung gibt es beim alkoholismus nicht. es heißt oft, der betroffenen müsse seinen persönlichen tiefpunkt erreichen, um aufhören zu wollen. den hat dein sohn scheinbar noch nicht erreicht. um es noch brutaler zu sagen: wenn er so weitermacht, wird er früher oder später sterben, und zwar elend. wenn ihr ihn aber - vielleicht durch einen rausschmiss - schneller an seinen persönlichen tiefpunkt bringt, habt ihr vielleicht eine chance. so wie es jetzt läuft, sicher nicht.

    wünsche dir viel kraft

    lavendel

  • ich bin zwar keine mutter, aber ich werde dir trotzdem mal antworten.

    klar gibt es die möglichkeit, einen entzug ohne krankenhaus macht. er kann zu therapeuten gehn, zu alkoholikergruppen (bei uns gibts da des blaue kreuz, suchtberatung sowie die bekannten anonymen alkoholikern). kannst dich ja mal umhören. euer hausarzt kann dir bestimmt auch tipps geben.

    so wie du das aber beschrieben hast mit dem nicht schlafen können, durchfall, schlecht sein, glaube ich nicht, das es dein sohn schaffen wird. dafür wird er unter aufsicht sein müssen und zwar unter ärztlicher, weil halt die körperlichen entzugserscheinungen vorhanden sind.

    vielleicht hilft ihm eine entgiftung im krankenhaus (dauer ca. 2 wochen) und das er danach heimkommt und dann regelmäßig zum therapeuten oder so geht? vielleicht läßt er sich erstmal so helfen. den willen hat er ja anscheinend schon, besonders wenn er auch mit dir über alles redet. das finde ich auf jeden fall mal ein gutes zeichen.

    ihr könnt auch versuchen ihn zu einer alkoholtherapie zu überreden (dauer oft 16 wochen), aber wenn er nicht weg will, wird es schwer sein ihn dazu zu überreden.

    würde dir persönlich empfehlen, das mit der entgiftung zu probieren, das sind nur zwei wochen, also keine lange zeit, meine mom konnte die damals auch bei uns im örtlichen krankenhaus machen, also könntet ihr und freunde ihn da auch regelmäßig besuchen.

    aber red erstmal mit dem hausarzt, der wird da bestimmt noch andere tipps und empfehlungen auf lager haben, der kennt sich da auch besser aus.

    viele liebe grüße und ich wünsche dir das bald alles besser wird.

    - Dani -

  • Hallo mama und auch von mir ein herzliches Willkommen

    In deinem zweiten Beitrag schreibst du sinngemäß, dass es ihm bewusst ist, zuviel zu trinken und er ohne Hilfe nicht davon wegkommt. Das lässt ein wenig hoffen, dass du/ihr in einem Gespräch doch noch etwas erreichen könntet. Bevor ihr ihn vor die Tür setzt, wäre es einen Versuch wert. Dieses Gespräch müsste zu einem Zeitpunkt stattfinden, an dem er möglichst nüchtern oder aber zumindest etwas aufnahmefähig ist. Ihm muss klar werden, wenn er nicht diesen ersten Schritt zum Hausarzt tut, es ihm immer schlechter gehen wird. Gegen die auftretenden Beschwerden wird dann auch eine noch höhere Dosis Alkohol nicht mehr helfen. Macht ihm ruhig die Hölle heiß, aber keine Vorwürfe, sonst blockt er ab.

    Zur Vorgehensweise, Hausarzt usw. hat lavendel bereits alles geschrieben. An einer stationären Entgiftung wird er nicht vorbeikommen. Bei über 200 g reinem Alkohol pro Tag ist mit massiven Entzugserscheinungen zu rechnen. Deine, im ersten Beitrag von ihm beschriebenen Knochenschmerzen könnten sogar auf einen Krampfanfall hindeuten. Der Betroffene selbst muss das nicht einmal bemerken, hat nur anschließend vom vielen krampfen Muskelschmerzen. Es kann aber auch zum Delir kommen, das bleibende Schäden verursacht und sogar tödlich sein kann. Im Krankenhaus kann ihm in solchen Fallen sofort mit den entsprechenden Medikamenten geholfen werden.

    Aber nicht nur ihm, sondern auch dir muss geholfen werden. Auf die Dauer wirst du das nervlich nicht durchhalten. Versuche deshalb auch dir Hilfe zu holen. In jeder Stadt gibt es eine Suchtberatung mit entsprechenden Fachkräften, die auch für die Angehörigen da sind.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Mama,

    meine beiden ältesten Söhne sind eine ganze Weile durch die Sucht gegangen (Drogen). Ich lebte in ewiger Angst, dass einer von ihnen stirbt. Ich habe ihnen irgendwann aus Selbstschutz den Geldhahn zugedreht. Das fiel mir sehr schwer, einer heulte, der andere trat mir die Tür ein, es war ganz schrecklich. Aber ich blieb hart. Sie brauchten lange, um ihren Weg zu finden (fast zeitgleich mit mir, seit November, komisch, nicht?), aber erst der zugeschraubte Geldhahn brachte sie zur Besinnung.

    Gib doch einfach mal die Verantwortung ab, sprich Deinem Jungen Erwachsensein zu. Mich interessiert, was Dich daran hindert. Wieso willst Du das Leben Deines Sohnes führen, anstatt Dich um Dein eigenes zu kümmern?

    LG, Meni

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