Baustelle *Leben ohne Alkohol* - der Anfang

  • hi arca,

    schön das du hier bist!

    ich finde gassi gehen ist eine tolle perspektive im gegensatz zum alk trinken. ein vernünftiger anfang und vielleicht auch mal ne effektive lösung für saufdruck oder ähnliches.

    mit dem rest müssen wir einfach geduld haben. ein neues leben bzw neue strukturen in selbiges zu bringen macht man ja nicht jeden tag. sei wachsam mit deinen gedanken und dem handeln.

    probiere einfach dinge aus auf die du lust hast. bei mir war es auch so, dass ich vieles probiert und auch wieder habe sein lassen bis ich so halbwegs wusste wo der weg hin soll.

    viel erfolg dabei
    grüßé
    carnel

    7. Juni 2005

  • Hi Arca,

    schön, dass Du Dich entschieden hast, hier (D)einen eigenen Thread zu eröffnen.

    Nein, eine Ganztagsbeschäftigung ist das Gassigehen wohl nicht :D , aber es bringt doch schon mal etwas Struktur in den Alltag. Als ich hier neu dazukam, hatte ich absolut null Struktur im Tag (ausser das wecken der Kinder und das kochen für die Familie) und noch weniger Bewegung an der frischen Luft. Auch heute habe ich damit noch meine Probleme, aber es bessert langsam, weil ich mich immer besser neu kennenlerne und erkenne, wo meine Interessen liegen könnten.

    Toll, dass Du die Stärke "Geduld" mitbringst. Da hapert es bei mir noch manchmal sehr. Oft glaube ich, ich müsste in meiner Trockenheitsarbeit schon viel weiter sein, als ich bin und als überhaupt realistisch ist.

    Das neue Bild von der Welt und Deiner Umwelt ergibt sich von ganz alleine. So wie Du Dich entwickelst und veränderst, verändert sich auch Dein Blick auf das "drumherum".

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Liebe Grüsse, liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • hi arca,

    irgendjemand hat in seinem profil stehen: die gendanken sind der erste schritt vor dem handeln. oder so ähnlich!

    gedanken bezüglich des alkohols kann man nicht abschalten. aber ich, und zwar nur ich, bestimme wohin ich diese gedanken weiterdenke. rede ich mir lange genug ein das ich genau jetzt in diesem "schwachen" moment trinken muss, werde ich das wohl tun. aber es gibt auch die andere möglichkeit.

    es ist nicht unmögich nur halt bisserl schwierig sich am anfang gegen alte gewohnheiten zur wehr zu setzen. aber das ergebnis ist doch sooo schön:-)


    liebe grüße
    carnel

    7. Juni 2005

  • Hallo Arca,

    "die alten Gewohnheiten" - diese haben auch meine Rückfälle meist ausgelöst.

    Die großen "Steine", die im Weg liegen, sehen wir.
    Aber die vielen "kleinen Kieselsteine" lassen uns leicht ausrutschen.

    Gewohnte Verhaltensweisen führten mich zu gewohnten Reaktionen - trinken.

    Deshalb habe ich angefangen, Neues auszuprobieren.
    Ich habe dabei viel Hilfe bekommen und diese dankbar angenommen.

    So wie ich lebte, ging es nur bergab.

    Also konnte es nur besser werden!

    Diesen Weg konnte ich beginnen, weil ich aufgehört hatte zu kämpfen.

    Kapitulation - das ist der Anfang!

    Liebe Grüße
    Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • hallo arca,

    wenn man es "arbeit" nennt, was es meiner meinung nach auch ist, bekommt das ganze doch ein viel geschmeidigeres äusseres:-) ausserdem ist der lohn das trockene und zufriedene leben.

    dir auch einen schönen tag.

    liebe grüße
    carnel

    7. Juni 2005

  • Hallo Arca,
    was mir am Anfang der trockenen Zeit sehr geholfen hat und mir auch immer wieder Mut gemacht hat war die Vorstellung meines Ziels "nicht mehr zu trinken"!
    Ich hab mir in allen Feinheiten die Vorteile vorgestellt, wie es sein wird, nicht mehr trinken zu müssen, gesund zu sein, keine Gewichtsprobleme, höhere Leistungsfähigkeit usw..
    Diese Vorschußlohrbeeren sozusagen hab ich mit genommen und es hat mir viel Auftrieb gegeben. Ich habe auch damit begonnen viel zu lesen, vor allem über die menschliche Psyche und mir einfach viele neue Dinge erarbeitet. Dadurch habe ich die gewonnene Zeit sinnvoll invstiert und ich fühle mich auch nach mehr als einem Jahr "ohne" so gut wie nie zuvor.
    LG Toby

  • hi arca,

    wir verstehn dich schon;-)

    wenn du dir nicht sicher bist, oder sogar eine ernste gefahr darin siehst bei dieser hochzeit teilzunehmen, dann überlege dir genau ob du da hingehst.

    ich habe sehr sehr lange, teilweise auch heute nocht, bestimmte aktivitäten vermieden.

    schönen tag
    carnel

    7. Juni 2005

  • Ja, liebe Arca,

    wenn Du schon im voraus kein gutes Gefühl bei der Sache (diese goldene Hochzeit) hast, solltest Du vielleicht doch besser zuhause bleiben. Ich glaube, wir spüren, wenn wir gut hinfühlen, ganz gut, wo Gefahr lauert und wo nicht.

    Noch kurz zum Thema "Saufdruck" - was mir hilft, ist, wenn ich mich gut daran erinnere, wie schlecht es mir zu Suffzeiten gegangen ist. Also so dieses Gefühl, irgendwo zu sein und keinen Alkohol dabei zu haben und dann dieser Druck, diese Gier und Sch.....angst die da entsteht. Meine Erinnerung, die ich immer wieder rauskrame ist folgende. Im letzten Sommer waren wir bei einer Hochzeit eingeladen. Mein Sohn sollte da putzigsüss die Eheringe nach vorne bringen. Da ich wusste er macht es nicht, wollte mir die Braut die Ringe in die Hand drücken, und meinte, ich könne dann mit meinem Sohn zusammen da nach vorne gehen. Ich konnte es nicht tun, ich habe mich schlichtweg geweigert, die Ringe in die Hand zu nehmen. Mein Problem dabei: ich hatte noch nichts getrunken und zitterte wie Espenlaub. Ich fürchtete da vorne "wegzukippen"/das Bewusstsein zu verlieren. Kaum war die Kirche vorbei schlich ich mich ans Buffet und kippte mal heimlich (pah, heimlich!! dass ich nicht lache :roll: ) drei, vier Gläser Weisswein rein. Die Erinnerungen an dieses zwanghafte Trinkenmüssen und das unerträglich lange Warten auf die nächste Möglichkeit zu trinken, sowas hilft mir bei Saufdruck. Wenn ich zurückdenke, ist mir alles lieber, als wieder dahin zurück zu müssen.

    Ups, ich wollte nur kurz schreiben und texte Dich gleich so zu :oops: .

    Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst, in Bezug auf diese Hochzeit, und natürlich auch sonst :wink: .

    Liebe Grüsse, liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Zitat

    Ich denke, ich kann nicht allen "Gelegenheiten" und "Möglichkeiten" aus dem Weg gehen, zumindest nicht immer - und wenn mir dann erst mal das *Kopfkino* hilft, ist es in Ordnung.

    Schön das du es geschaft hast. Ich denke auch, das wir nicht jeder Gelegenheit aus dem Weg gehen können, denn ich möchte ja auch normal leben können. Mich zu isolieren bringt nichts. Es ist ja mein Problem, meine Krankheit.

    Liebe Grüsse Pia

  • Hallo arca,

    Zitat

    Aber ich möchte schon eine andere Normalität lernen, eine , die den Alk ausschliesst. Dieses Forum hier hilft mir sehr dabei, dafür an alle ein herzliches Dankeschön

    Dieses kannst Du nur,wenn Du,dich auch gedanklich vom Alkohol lösen kannst.

    Dieses bedarf einer langen Zeit,und wird dadurch nicht gefördert,indem Du dich weiterhin an Orten aufhältst,wo vordergründig gesellschaftlich Alkohol konsumiert wird!

    Diese Normalität,von der Du sprichst,lässt sich nur so erreichen,indem Du jegliches Risiko,für dich ausschliesst!

    Für dieses,musst Du bereit sein,deinen Weg,ohne Kompromisse,und akribisch genau zu gehen,dich ständig erneut überprüfen,und für dich jegliches Risiko ausschliessen!

    Gruß Andi

  • Hallo Arca,

    Zitat

    Ich habe die Veranstaltung als eine Art "Belastungstest" gesehen.

    Du hast diesen Belastungstest bestanden, empfindest Du Zufriedenheit und bist Du stolz auf dich???? füllst Du dich stark?????(alles nicht böse gemeint).

    Mich würde dieser Schritt wahrscheinlich dazu ermutigen es wieder zu tun weil es einmal gut gegangen ist.

    Zitat

    Bei einem eventuellen Alkoholdruck hätte ich die Veranstaltung sofort verlassen

    Woher hast Du das gewust, dass Du es noch schaffen würdest diese Veranstaltung zu verlassen ohne zu trinken????


    Unterschätzte diesen Alkoholdruck nicht, mich würde ein Rückfall mein Leben kosten, also minimiere ich die Risiken wo es nur geht.

    LG Maria
    ohne Alk. seit 5.03.2006

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