Rückkehr sinnvoll?Lieben Dank für Antworten

  • Ja Kadip,
    ich befürchte da ist ganz viel dran was Du schreibst über die Pläne und Strategien. Vielleich sind diese wie Schnegsche schreibt wirklich nicht gut durchdacht oder geplant. Aber durch unser Verhalten der letzten Jahre innerhalb der Beziehung scheinen Alkoholiker ein feines Gespür zu bekommen wo sie entlang gehen müssen.

    Ich selber bin gestern fast auch wieder aus der Spur gekommen. Eine fast übliche Art von Spiel veränderte er leicht und schon, ging mein Verhalten wieder ähnlich alter Muster ab. NIcht gleich nicht unreflektiert - aber dennoch unterschwellig.

    Mal ganz erhlich Ihr LIeben, auch wenn ich noch gerade mittendrin stecke und es mir nicht gut geht, so stellt sich mir doch die Frage ob mein Schmerz und meine Bewältigung nicht einfacher zu ertragen sind als Stückwerke aus Lügen, Halbwahrheiten und Überlebensstrategien, zu denen ein Abhängiger quasi greifen muss um das Gefühl zu haben noch alles im Griff zu haben.

    Ich habe nämlich das Gefühl, welches auch falsch sein könnte, dass mein Ex große Probleme damit zu haben scheint dass das Machtgefüge nicht mehr für ihn stimmt, eine Rücknahme immer unwahrscheinlicher wird, da ich mir beginne mein Leben zu zimmern. Und das auch sage - auch in Bezug auf die Beziehung habe ich einen Abstand gewonnen den er zu spüren scheint und den er - so habe ich den Eindruck - beständig versucht zu verkürzen.

    Tja Schneggsche, das mit dem Ändern ist so eine Sache. Ich denke mal, wenn wir solche Beziehungen betrachten, die uns nicht gut tun, so verändern wir uns automatisch. Wohl aber nicht unbedingt in die Richtung, die der (Ex-)Partner gerne hätte. In meinem Fall muss es für ihn ein tolles Gefühl gewesen sein als ich versuchte um den Bestand der Bezeihung zu kämpfen. Eine Gefühl von Macht und Größe, das Gefühl, ein besonderer LIebhaber zu sein.

    Nunmehr gehe ich und sage "das habe ich nicht nötig" ich kämpfe nicht mehr, keine Tränen, keine offensichtliche Wut, alles das scheint nicht in das Schema zu passen, welches einmal von mir angefertigt wurde.

    Ja, auch ich stelle fest, ich komme wieder viel schneller auf die Beine, die Trauer ist ganz ganz anders und die bodenlose Traurigkeit weicht bei mir der Gewißheit, dass ich das so nicht wollte, was alles war - und bleiben würde.....

    Viel Kraft also auf diesem Wege,
    lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar, das ist vermutlich absolut richtig, von seiner Seite aus ist das alles noch schlimmer. Diese Lügerei, Verdreherei, das gesamte fiese Verhalten, das macht keinem Spaß, das belastet. Und was tut man? Klar, mehr trinken, denn es ist ja alles so schrecklich. Du hast recht, das muss man auch von der Seite sehen. Aber irgendwann kommt der Selbsterhaltungstrieb. Ich hab Schneggsche schon in einem anderen thread was dazu geschriebnen, da wir alle nur ein einziges zu kurzes Leben haben! müssen wir sehr genau achten, was wir damit anfangen. Das dürfen wir uns nicht kaputt machen lassen. Eine gesunde Portion Egoismus ist durchaus nützlich dabei. Leicht gesagt gell?? Lach!! Als ob ich das hätte leben können...aber jetzt gehts besser...man lernt. lg

  • Richtig Kadipp! Ja und liebes Schneggsche das mit dem kurzen Leben ist etwas, das mir erst heute so richtig klar wird. Als mein Drama anfing erschien mir mein Leben sinnlos, es tat so unwahrscheinlich weh, alle Illusionen und Wünsche (wenn auch utopisch, aber meine Begleiter) waren wie Seifenblasen zerplatzt, mein Leben noch ein paar Tropfen.

    Warum? Es ist doch MEIN Leben und nicht sein. ICH selber bin nun gezwungen zu versuchen mir ein lebenswertes Leben aufzubauen. NIcht ganz einfach gleichzeit Job, Partner und Haus zu verlieren. Aber vielleicht die einzige Chance aufzuwachen.

    Weißt Du Schneggsche, du bist die Böse. Auch ich habe das nun zum ersten Mal gehört (wegen mir seien die Stromkosten zu hoch, weil ich den Streunerkatzen im Winter ein Schweinelicht stundenweise anschalte). Es traf mich sehr wohl diese Vohaltung! Aber: ich zahle die Hälfte der Stromkosten - auch seine HOchdruckgeräte sind wohl in einem ähnlichen Stromverbrauch angesiedelt. Eigentlich ganz einfach: wenn ich ausgezogen bin soll er nach 3 Monaten den Zählerstand vergleichen und um eine neue Aufrechnung bitten.

    Wir sind die bösen, natürlich - müssen wir sein, denn ohne Gegner und fiese Menschen würde offensichtlich werden dass die Flucht in Alkohol nur Ausrede ist. Glaub mir, am schlimmsten sind diejenigen dran, die sich verzweifelt diese Schuldzuweisungen suchen müssen. Versuch es mit Humor zu sehen: wieviel Zeit wird benötigt um solche netten Unterstellungen oder kränkenden Äußerungen zu finden? Zeit, die wir für unser glückliches Leben nutzen können.

    Mir geht es wir Dir Schneggsche, oft frage ich mich ist das ein bewußt durchdachtes Handeln oder einfach nur Zufall. Ich denke, es wird beides sein. Denn ich denke, es gibt Momente, in denen diese Menschen spüren sie verlieren den Boden unter den Füssen. Auf die Idee, dass sie nun selber gefordert sind, dürften sie in den seltensten Fällen kommen - es ist ja alles normal....

    MEIN EGOISMUS - oder der von Kaddip oder der von DIR ist wichtig - dieser Egoismus ist nämlich unser eigener Wille zu UNSEREM Leben! Nicht runterziehen oder anstecken lassen von einem Suchtmittel, welches wir nicht wollen - von Begleithandlungen, die wir nicht ertragen wollen.

    Jeder Mensch ist ein Individuum und für sich selber verantwortlich: wir für unser Glück die Suchtkranken für ihren Lebensstil. Jeder von uns kann sein Leben ändern - wenn er/sie will, die Kraft haben wir alle - wir müssen sie nur aus dem Keller holen.

    Lieben Gruß von Dagmar

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