Ja Kadip,
ich befürchte da ist ganz viel dran was Du schreibst über die Pläne und Strategien. Vielleich sind diese wie Schnegsche schreibt wirklich nicht gut durchdacht oder geplant. Aber durch unser Verhalten der letzten Jahre innerhalb der Beziehung scheinen Alkoholiker ein feines Gespür zu bekommen wo sie entlang gehen müssen.
Ich selber bin gestern fast auch wieder aus der Spur gekommen. Eine fast übliche Art von Spiel veränderte er leicht und schon, ging mein Verhalten wieder ähnlich alter Muster ab. NIcht gleich nicht unreflektiert - aber dennoch unterschwellig.
Mal ganz erhlich Ihr LIeben, auch wenn ich noch gerade mittendrin stecke und es mir nicht gut geht, so stellt sich mir doch die Frage ob mein Schmerz und meine Bewältigung nicht einfacher zu ertragen sind als Stückwerke aus Lügen, Halbwahrheiten und Überlebensstrategien, zu denen ein Abhängiger quasi greifen muss um das Gefühl zu haben noch alles im Griff zu haben.
Ich habe nämlich das Gefühl, welches auch falsch sein könnte, dass mein Ex große Probleme damit zu haben scheint dass das Machtgefüge nicht mehr für ihn stimmt, eine Rücknahme immer unwahrscheinlicher wird, da ich mir beginne mein Leben zu zimmern. Und das auch sage - auch in Bezug auf die Beziehung habe ich einen Abstand gewonnen den er zu spüren scheint und den er - so habe ich den Eindruck - beständig versucht zu verkürzen.
Tja Schneggsche, das mit dem Ändern ist so eine Sache. Ich denke mal, wenn wir solche Beziehungen betrachten, die uns nicht gut tun, so verändern wir uns automatisch. Wohl aber nicht unbedingt in die Richtung, die der (Ex-)Partner gerne hätte. In meinem Fall muss es für ihn ein tolles Gefühl gewesen sein als ich versuchte um den Bestand der Bezeihung zu kämpfen. Eine Gefühl von Macht und Größe, das Gefühl, ein besonderer LIebhaber zu sein.
Nunmehr gehe ich und sage "das habe ich nicht nötig" ich kämpfe nicht mehr, keine Tränen, keine offensichtliche Wut, alles das scheint nicht in das Schema zu passen, welches einmal von mir angefertigt wurde.
Ja, auch ich stelle fest, ich komme wieder viel schneller auf die Beine, die Trauer ist ganz ganz anders und die bodenlose Traurigkeit weicht bei mir der Gewißheit, dass ich das so nicht wollte, was alles war - und bleiben würde.....
Viel Kraft also auf diesem Wege,
lieben Gruß von Dagmar