Beiträge von Christian W.

    Hallo Penta

    ebenfalls sorry Poster das wir uns gerade auf Deinem Thread austauschen.

    Natürlich kann ich Pech haben, beim Trinken oder eben Nichttrinken und auch wenn ich bei Rot über die Strasse gehe um bei dem Beispiel zu bleiben.

    Ich glaube, es hat auch viel mit Toleranz zu tun.
    ich gönne jedem von Herzen sein Glas Wein, sein Glas Bier und von mir aus auch noch einen Schnaps dazu. Und wenn jemand vieleicht mal einen über den Durst trinkt, ist das auch in Ordnung. Nur für mich kommt das eben nicht mehr in Frage.

    Als ich die 10 Tage zum Entzug war hatte ich viel Zeit um nachzudenken wie ich mich verhalte wenn ich wieder im normalen Leben bin.

    Und mich ganz in ein Schneckenhaus zu verkriechen wollte ich nicht.
    Dafür habe ich meinen Freundeskreis einfach zu gern.

    Und keiner hat mich bis jetzt zum Mittrinken verleiten wollen.
    Habe nur wohlwollende Kommentare zu meinem Entzug und anschliessender Abstinenz gehört.
    Und wenn ich mal das Gefühl habe, das Trinken der anderen wird mir zuviel, steht es mir doch immer frei zu gehen.

    Wie ich schon sagte, es hat viel mit Toleranz zu tun.
    Leben und leben lassen.

    Gruss Christian

    Hallo Penta,

    unter Hardcore- Trinkern verstehe ich die Menschen, zu denen ich auch gehöre, die kein normales Trinkverhalten mehr an den Tag legen können und wo klar ist das sich eine Sucht bereits abzeichnet .

    Habe lange Zeit in zwei Welten gelebt. Auf der einen Seite bin ich am Wochenende mit Freunden unterwegs gewesen die vieleicht dann mal etwas getrunken haben,auf der anderen Seite hatte ich immer Leute mit denen ich täglich abends in der Woche regelrecht gesoffen habe. Und diese " Freunde " sehe ich nun nicht mehr.

    Und ich glaube zu dem Vegleich mit dem Überqueren der Strasse sage ich lieber nichts.

    Gruss Christian

    Hallo Poster,

    denke da ähnlich wie Du.
    Das ganze Leben komplett umzukrempeln fällt mir auch extrem schwer, dafür lebe ich mein Leben einfach zu gern und der Weg der für den einen gut und richtig ist muss nicht unbedingt für den anderen auch richtig sein.
    Ich werde auch weiterhin mit Freunden in Lokale gehen,nur von den echten Hardcore-Trinkern habe ich mich getrennt.

    Klar ist aber auch das Leute wie wir immer doppelt so viel aufpassen müssen als andere. Wir haben eben nicht die Mauer um uns herum aus Verhaltensregeln hinter denen wir Schutz suchen könnten.

    Im Krankenhaus wurde mir gesagt das von den Alkoholikern die es ohne Langzeittherapie, Selbsthilfegruppe oder ähnliche Stützen versuchen, 92 % in ersten Jahr wieder anfangen zu trinken. Das bedeutet aber auch das 8% das erste Jahr trocken überstehen.
    Hoffe, wir gehören zu der zweiten Gruppe.

    Gruss Christian

    Hallo Matthias,

    danke für den Gedultsfadenverstärker, den könnte ich in einigen anderen Lebenslagen auch gebrauchen.

    Ob mir die Disskussion etwas gebracht hat, ja, denke schon.
    Werde vieleicht einiges von meiner Einstellung überdenken aber nicht das Grundsätzliche.

    Habe hier sehr viel von " Ständig auf der Hut sein, Aufpassen, sich keiner Gefahr aussetzen usw "gelesen.

    Der Alkohol hat eine lange Zeit mein Leben bestimmt. Habe durch ihn meine Freundin und auch meinen besten Freund verloren. Schon da wollte ich nicht mehr trinken, Alkohol hat mich die letzten zwei Jahre nur noch angeekelt. Aber ich musste trinken um zu funktionieren. Im Job und ich habe auch noch eine demenzkranke Oma zu betreuen. Ausserdem war ich zu stolz um mir Hilfe zu suchen.
    Erst der körperliche Zusammenbruch hat mich aufwachen lassen

    Aber um nochmal auf meine ersten Sätze zurückzukommen:
    Wenn ich mich ständig vor dem Alkohol fürchten muss, dann bestimmt er ja wieder mein Leben und das werde ich nicht zulassen.
    Werde ganz einfach weiterleben nur eben ohne Alkohol und auch ohne die Angst davor.

    Gruss Christian

    Hallo,

    ein paar Gedanken ..........

    Bin erst zwei Tage hier angemeldet und habe schon jede Menge Prügel bezogen.
    Habe geglaubt das die Toleranz und Bereitschaft, auch mal eine andere Meinung als die Eigene zu aktzeptieren, gerade bei Alkoholikern stärker ausgeprägt ist. So kann man sich irren. Damit sind natürlich nicht alle gemeint.

    Und was man alles nicht sagen/ schreiben darf.
    Nichts uber die Leiden die ein kalter Entzug mit sich bringt,obwohl das doch vieleicht gerade erst jemanden der mit dem Gedanken an sowas spielt, davon abbringen könnte.

    Medikamente darf man nicht mit Namen nennen, obwohl doch jeder weiss das manche Ärtzte sehr verantwortungslos mit dem Rezeptblock umgehen und dadurch schon so mancher in eine Abhängikeit gerutscht ist,die er garnicht wollte.

    Das ist ein Bisschen so wie in der Selbsthilfegruppe die ich zur Probe mal besucht habe.
    Dort wurde nur um das Thema herumgeredet,natürlich mit allergrösster Freundlichkeit, aber niemand hat mal gesagt wie es ist,nämlich das Alkohol Scheisse ist und das dieser Dreck in die Hölle verbannt gehört weil er Menschen kaputt macht. Aber das durfte man da nicht sagen.

    So. nun habe ich mir ein paar Dinge von der Seele geschrieben.
    Ich hoffe, ich bin damit niemandem auf den Schlips getreten,denn das musste einfach raus.

    Gruss Christian

    Hallo,

    @ Linde,

    Wie lange dauert denn ein körperlicher Alkoholentzug??
    Bei mir wurden nach drei Tagen die Tabletten abgesetzt und ich hatte nicht die geringsten Probleme.Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

    @ Poster,

    eine alkoholfreie Wohnung halte ich zumindest für mich wichtig sozusagen als letzte Bastion für den Rückzug wenns mal hart kommt.
    Aber wenn Du damit umgehen kannst, umso besser.
    Ich hätte da noch so meine Probleme.

    Ich weiss nicht wie lange Du getrunken hast aber ich würde auch wenns mir gut geht,auf jeden Fall nochmal einen Gesundheitscheck beim Arzt machen. (Leberwerte und so )

    Gruss Christian

    Hallo Poster,

    Glückwunsch zu Deinem Entschluss und zum ersten Monat ohne Alkohol.
    Im Gegensatz zu anderen glaube ich,wenn Du bereits einen Monat trocken bist und keinen Entzug verspürst, dann hat sich eine stätionäre Entgiftung für Dich erledigt.
    Nach einem Monat ist man zumindest mit der körperlichen Geschichte durch.

    Und ob eine längerfristige Therapie das Richtige ist, hängt von jedem selbst ab.

    Bin auch erst seit kurzem trocken (3 Monate ). Bei mir ging es allerdings nicht ohne Entgiftung.
    Habe allerdings erstmal schlucken müssen als mir in der Klinik gesagt wurde das der Alkohol dort mit - edit, keine Medikamentennamen nennen, Linde - entzogen wird.
    Die machen ebenfalls süchtig. Aber mir wurde glaubhaft versichert das eine so kurze Einnahme nicht zu einer neuen Sucht führt.

    Was tust Du um trocken zu bleiben?
    Eine alkoholfreie Wohnung ist ganz wichtig und auch nichts von Aussen hereintragen lassen.
    Ich halte es so, wer noch drauf ist bleibt draussen Punkt.

    Wünsche Dir viel Kraft, gerade jetzt über die Feiertage wo die Versuchung noch stärker lauert.

    So, und jetzt werde ich mal nach Allen Garr googeln, habe davon noch nichts gehört und mit dem Rauchen würde ich auch gern noch aufhören.

    Gruss Christian

    Hallo,

    @ Hartmut,

    mit "Man "habe ich mich gemeint, niemanden sonst.
    Mir hat das mal eine Ärtztin erklärt; Die Wege in eine Sucht sind sehr unterschiedlich und hängen von der eigenen Veranlagung ( sensible Menschen greifen eher zu Drogen und oder Alkohol als andere )und natürlich vom Umfeld ab in dem der Mensch sich bewegt. So gut wie keiner wird allein zuhause auf dem Sofa zum Alkoholiker.

    Warum ich mich hier angemeldet habe?
    Einfach um zu hören/ lesen wie es anderen in der Situation so geht und um vieleicht noch Wissenswertes für mich zu erfahren.

    Und warum soll ich hier etwas anderes erzählen als das was ich bis jetzt so unternommen habe um gegen kommenden Suchtdruck gewappnet zu sein. Ich glaube immer noch das es zumindest für mich richtig war,mich gleich von Anfang an dem Alkohol zu stellen,als dann irgendwann in eine Situation zu geraten wo
    Alkohol präsent ist und ich dann aus allen Wolken falle weil ich nicht gelernt habe so einen Moment trocken zu überstehen.

    @ hans klein,

    sicher ist es eine gewisse Suchtverlagerung gewesen. Das Suchtgedächtnis vergisst nicht.

    Nur funktioniert Alkohol nur bedingt als Ersatz fürs H .
    Opiate docken im Gehirn unter anderem auch an die Rezeptoren des Belohnungszentrums an, das tut Alkohol auch aber das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

    Frage: Was ist ein Notfallkoffer ? Kenne ich nur aus der Notfall-Medizin

    Allen einen schönen zweiten Advent

    Gruss Christian

    Hallo Matthias,

    ja, Danke.Hoffe auch das ich es schaffe.
    Noch war alles ganz easy aber ich bin sicher das die harten Prüfungen noch kommen werden.
    Aber was solls,nirgendwo steht geschrieben das das Leben ein Rosengarten ist. Zitat von Garfield.

    Dir einen schönen zweiten Weihnachtstag

    Gruss Christian

    Hallo Pierre,

    zu meiner Heroinzeit war Alkohol kein Thema, schon aus dem Grund weil ich mein Geld für die Droge brauchte. Hatte oft nichtmal genug Geld zum essen.

    Habe dann 10 Jahre " normal " getrunken wie andere auch. Mal am Wochenende zum Feiern.
    Bin auch bis zuletzt nie ein Frusttrinker gewesen sondern eher ein Spasstrinker bei dem das irgendwann ausser Kontrolle geraten ist.

    Aber ich bin sicher das es irgendwie mit dem Suchtgedächtnis aus der Drogenzeit zu tun hat.
    Ohne die frühere Drogensucht wäre es vieleicht mit dem Alkohol nicht so weit gekommen. Man ist halt vorbelastet.

    Gruss Christian

    Hallo,

    es ist nicht so das ich jetzt noch unbedingt in Kneipen gehe oder mich sonst demonstrativ dem Alkohol stelle. Das habe ich gemacht als ich frisch aus der Klinik kam,noch mit den abschreckenden Bildern und Geschichten einiger Mitpatienten im Kopf.Das hält einen schon einige Zeit vom trinken ab.

    Nein, ich laufe der Versuchung Alkohol nicht hinterher aber ich schliesse mich auch nicht in den Elfenbeinturm ein. Lebe einfach ganz normal weiter, nur eben ohne Alkohol.

    Wollte davon eigenltlich nicht schreiben weil es nicht in dieses Forum gehört,aber nun doch zum vieleicht besseren Verständnis:

    War vor 20 Jahren Heroinabhängig, so etwa 8 Jahre lang. - edit, Linde -

    Aaaaber der Kopf, der braucht noch Monate bis die Gier nach dem Stoff vergeht.
    Dagegen ist des was ich gestern verspürt habe (hätte gern auch ein Glas Wein gehabt )ein Witz. Jede Zelle im Hirn schreit nach der Droge und ich habe sie trotzdem nie wieder angefasst.

    und das gibt mir Hoffnung, es mit dem Alkohol auch zu schaffen.


    Bitte keine Beschreibungen vom Kalten Entzug, danke, Linde

    Hi Karsten,

    ich weiss leider garnichts besser, ist meine erste Entgiftung gewesen.
    Wenn es einen Kardinalsweg gibt, würde ich ihn gehen.

    In der Klinik habe ich Menschen gesehen,die haben keinen vollständigen Satz mehr herausbekommen,so geschädigt war der Kopf vom Alkohol und ich weiss genau wieviel Glück ich habe das es mir nicht ähnlich geht.

    Habe vor Alkohol genau den Respekt der ihm zukommt. Aber ich möchte auch weiterleben und dazu gehört eben nicht,ständig Angst zu haben.
    Respekt ja,Furcht nein.

    Und wenn es einen Rückfall gibt, was ich mit all meiner Kraft zu verhindern versuche, dann bleibt mir doch nichts anderes übrig als nicht aufzugebem und es nochmal zu versuchen.

    Gruss Christian

    Hi Matthias,

    tut mir leid, das mit Deiner Ex Frau.

    Ob ich jetzt nach drei Monaten unbedingt noch solchen Gefahren aussetzen muss, denke ich nicht. Aber am Anfang glaube ich, es hat geholfen, eine richtige Einstellung zum Alkohol zu entwickeln; Auch wenn ich trocken bin,wird die Welt auch weiterhin Alkohol trinken und er wird mir an jeder Ecke begegnen.

    Jeder mit dem ich darüber gesprochen habe ( Hausarzt, Personal in der Klinik,Psychologe, Bekannte) haben mir Angst vor einem Rückfall einreden wollen bis ich mir irgendwann gesagt habe NEIN!!!.

    Ich bin jetzt trocken und ich gehe da nicht ängstlich sondern voller Hoffnung ran. Wenn ich immer Angst haben muss, was wäre das denn für ein Leben. Und wenn ich falsch liege, dann fange ich eben wieder von vorne an.( Hoffentlich passiert das nicht.....)

    Gruss Christian

    Hallo HansHa,

    ist richtig, Sucht verläuft erstmal ziemlich gleich aber der Weg daraus kann schon unterschiedlich sein. Der eine geht in z.B. Selbsthilfegruppen und findet da Hilfe, andere suchen lieber das Gespräch mit Psychologen oder geschulten Beratern.

    Aber ich glaube eine Garantie fürs Trockenbleiben gibt es nirgendwo.

    In der Klinik wo ich zum Entzug war,gab es diverse Leute die bereits ihren X.ten Entzug machten obwohl ein ganzer Betreungsapparat um sie herum war.

    Ob mein Weg der richtige ist, weiss ich nicht aber zur Zeit ist er für mich der einzig gangbare.

    Gruss Christian

    Hallo Matthias,

    leider kann man es nicht steuern ob oder wann das Gefühl trinken zu wollen wiederkommt. Ginge das dann würde glaube ich kein trockener Alkoholiker je einen Rückfall erleiden.

    Wenn mir das passiert dann versuche ich mich mit anderen Dingen abzulenken( Sport, Internet, Gitarre oder mit der Katze spielen ect.)

    Bis jetzt hatte ich aber relative Ruhe vor solchen Attacken. Habe mich aber auch ganz bewusst mit dem Verlassen der Entzugsklinik jeder Gefahr ausgesetzt. Bin in meine alten Kneipen gegangen,natürlich ohne Alkohol zu trinken, habe im Supermarkt ganz bewusst die Spirituosenabteilung angesteuert und eine Flasche meiner beforzugten Vodkamarke in die Hand genommen, nur um zu sehen was dann in mir vorgeht.

    Nur von meinen alten Saufkumpanen habe ich mich verabschiedet.

    Habe mir gesagt, Alkohol wird mir ständig begegnen und wenn ich nicht den Rest meiner Tage mit gesenktem Kopf und Scheuklappen durchs Leben gehen will, muss ich lernen damit umzugehen. Bis jetzt klappt es.

    Aber auch bitte nicht nachmachen, das ist nichts für Jeden.

    LG Christian

    Gestatten......Christian W.

    Hallo,

    Schreibe zum ersten Mal hier.
    Meine Geschichte: Habe etwa 10 Jahre lang zuerst fast täglich, dann täglich getrunken.Zum Schluss eineinhalb Flaschen Vodka am Tag. Habe in der Zeit zwei mal versucht auf eigene Faust zu entziehen ( kann ich nur jeden von abraten,ist brandgefährlich ),und bin jedesmal gescheitert.

    Dann der Zusammenbruch mit entzündeter Bauchspeicheldrüse, krankem Magen, entzündete Nervenbahnen in den Beinen und natürlich einer vergrösserten Leber.

    Habe dann vor drei Monaten eine stationäre Entgiftung gemacht und bin seitdem trocken. Hatte in der Zeit auch noch nicht wirklich das Bedürfnis zu trinken, habe mir selbst von Anfang an so etwas wie eine Konfrontationtherapie verordnet. Nur Gestern beim Essen mit der Verwandschaft hatte ich zum ersten mal das Gefühl ein Glas Wein mitrinken zu wollen.

    Bin aber hart geblieben und hoffe das so ein Bedürfnis nicht so schnell wiederkommt.

    Lg Christian W.