Es ist auch schwer, das in der Therapie Erlernte anschließend im Alltag umzusetzen.
Beim Freundeskreis ist das noch am einfachsten. Welche Aktivität ist vor allem von Alkoholkonsum geprägt?
Geht man wegen des Sports zum Sport oder weil danach in der Kneipe der Korken knallt?
Wird man zum trinken animiert, aufgefordert, doch bitteschön keine Spaßbremse zu sein?
Wer da zur Entscheidung kommt, dass einem die Trockenheit wichtiger ist, wird ums aussortieren nicht herum kommen.
Etwas schwieriger ist es schon im Berufsleben. Aber auch da ist es fast immer möglich, für sich eine trockene Insel zu bauen.
Ein Beispiel kann ich geben, dass ich in einer SHG erfahren habe:
Der Betreffende war immer der vorderste Schlucker seiner Arbeitsgruppe. Doch als er sich entschied,
nicht mehr zu trinken hatten die Kollegen ein Problem mit ihm. Er wurde gemieden & geschnitten & hatte also einen sehr schweren Stand.
Sein Chef aber kutschierte ihn zu den Arbeitsorten (Führerschein war ja weg) & vertraute ihm den Azubi an.
Der Chef hatte mit dem nüchternen nämlich einen zuverlässigen Mitarbeiter, wo nichts liegen blieb, was auf Termin war.
Ganz schwer ist es dagegen mit dem Familienkreis. Enge familiäre Bindung einschließlich der dort üblichen Hackordnung,
kombiniert mit vielen alkoholgeschwängerten Familienfeiern sind das pure Gift.