Beiträge von Dante

    gerade ist Tag 53 meiner Nüchternheit angebrochen, Mir gehts gut. Die Abstinenz ist nicht wirklich schwer. Es gibt tägliche kurze Einschläge von Suchtdruck, ein kurzes komisches Gefühl im Magen, die aber genauso schnell wieder verschwinden, wie sie kamen. Die Therapiemaschienerie läuft langsam aber stetig vor sich hin. Hab endlich die Papiere zum Ausfüllen. Hoffe ich bekomme alles hin bis nächste Woche zum Termin bei der Suchtberatung. Gestern war ich endlich mal wieder in der SHG nach fast 3 Wochen Pause. Vielleicht war es das, was fehlte.


    Ich befürchte, dass mein Tiefpunkt evtl. noch nicht erreicht war. Ich noch nicht genug gelitten habe. Für mein Gefühl habe ich gar nicht gelitten. Ich habe mich geschämt. Das ist ein Gefühl, dass ich für mich greifen und nachempfinden kann. Ich empfinde bedauern wegen meines Sohnens. alles andere in meiner Entscheidung nicht mehr zu trinken kommt vom Kopf. Ich weiß, dass ich verkatert nicht ordentlich arbeiten kann, ich weiß sachlich, dass mein Haushalt nicht tiptop war, ich weiß, dass ich meine Organe kaputt mache. Rein vom Kopf her weiß ich, dass ich nur so sein kann, wie ich mich gerne hätte, wenn ich nicht trinke.


    Evtl. reicht es auch, es einfach nur rational anzugehen. Aber die Gedanken verfliegen eben so schnell. Gefühle nicht, sie beißen, sind schmerzhaft, prägen sich vielleicht besser für mich ein. Versuche gerade immer wieder, mir die Scham hervorzuholen. nach anderen Gefühlen zu graben.....mal sehen....


    Genau so sah es am 53. trockenen Tag auch bei mir aus. Es war der 22. Oktober 2006 & ich gerade drei Wochen in Therapie.

    Ich war voller Zweifel, ob ich das packen würde - nicht mit der Abstinenz sondern mit der Therapie.

    Ich dachte immer wieder daran, die Therapie abzubrechen. Die Therapiegruppe hatte mir arg zugesetzt.

    Aber was dann & wie weiter?

    Kurz & gut, es ist viel zu früh zum Rückblick. Einfach weiter machen.

    & dass die Gefühle mit dir Polka tanzen ist überhaupt nicht ungewöhnlich.

    Wir haben uns über Jahrzehnte den Hormonhauhalt krumm gesoffen, da dauert es seine Zeit, bis das wieder ins rechte Lot rückt.

    Manches wird nie ganz "richtig" werden, aber was ist im Gefühlsleben richtig?

    Also nochmal: Einfach weiter machen. ;)

    Es ist auch schwer, das in der Therapie Erlernte anschließend im Alltag umzusetzen.

    Beim Freundeskreis ist das noch am einfachsten. Welche Aktivität ist vor allem von Alkoholkonsum geprägt?

    Geht man wegen des Sports zum Sport oder weil danach in der Kneipe der Korken knallt?

    Wird man zum trinken animiert, aufgefordert, doch bitteschön keine Spaßbremse zu sein?

    Wer da zur Entscheidung kommt, dass einem die Trockenheit wichtiger ist, wird ums aussortieren nicht herum kommen.

    Etwas schwieriger ist es schon im Berufsleben. Aber auch da ist es fast immer möglich, für sich eine trockene Insel zu bauen.

    Ein Beispiel kann ich geben, dass ich in einer SHG erfahren habe:

    Der Betreffende war immer der vorderste Schlucker seiner Arbeitsgruppe. Doch als er sich entschied,

    nicht mehr zu trinken hatten die Kollegen ein Problem mit ihm. Er wurde gemieden & geschnitten & hatte also einen sehr schweren Stand.

    Sein Chef aber kutschierte ihn zu den Arbeitsorten (Führerschein war ja weg) & vertraute ihm den Azubi an.

    Der Chef hatte mit dem nüchternen nämlich einen zuverlässigen Mitarbeiter, wo nichts liegen blieb, was auf Termin war.

    Ganz schwer ist es dagegen mit dem Familienkreis. Enge familiäre Bindung einschließlich der dort üblichen Hackordnung,

    kombiniert mit vielen alkoholgeschwängerten Familienfeiern sind das pure Gift.

    Zwei Schritte hast du doch schon geschafft, Hanni.

    Du machst keinen Hehl aus deinem Problem, & du willst an deinem Zustand etwas ändern.

    Sich das Leben suff-frei zu gestalten ist ein Lernprozess.

    Nimm dir ruhig eine Suchtberatungsstelle in Anspruch! Die können dir einen Leitfaden bieten.

    Wichtig ist aber vor allem, dass du dir ab sofort keine Ausnahme mehr gestattest.

    N bisschen schwanger sein geht nicht, n bisschen trocken sein auch nicht.

    Dein xy hat sich ja ein gutes Stück in Richtung Grabesrand gesoffen,

    aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob du ihn überleben wirst.

    Du warst 4 Wochen wg. deiner Nerven in Behandlung, du kippst in Ohnmacht... Dein Körper sendet dir da sehr deutliche Signale.

    Das liest sich jetzt recht dramatisch, aber bei deiner Geschichte hilft wirklich nur die Flucht.

    Achso, dass deinem xy nicht zu helfen ist, wirst du ja schon bemerkt haben.

    Das gilt übrigens für alle Alkoholiker. Die müssen das nämlich selber tun.

    Mach nicht zu viel auf 1x, Tim.

    Gesunde Ernährung ist ja gut & schön, aber bei Veränderungen ist man erfolgreicher, geht man der Reihe nach vor.

    & die Sauferei an den Nagel zu hängen ist ein schwerer Brocken!

    Sehr gut finde ich deine Tour de France-Idee. Lenk dich ab.

    Hallo Spirit,

    hau dich erst 1 x aufs Ohr.

    Trocken wird man nicht von heute auf morgen . Das ist ein langjähriger Prozess.

    Erst 1x nicht trinken. Dann Psychologe. Dann sacken lassen. & dann ist schon mehr als eine Woche um.

    Freundin-Geschichte kommt später. Das schaffst du nicht so nebenbei & erst recht nicht halbnass in der Birne.

    Irgendwie fiel es leichter, 2 Liter Bier zu trinken wie 1 Liter Saft/Tee..

    Das liegt daran, dass die 2 Liter Bier vorwiegend deinen Bedarf an Alkohol abgedeckt, nicht den an Flüssigkeit/Wasser.

    Den meisten frisch trockenen Alkoholikern geht es ähnlich.

    Ich habe mich zum Anfang an ACE-Säfte gehalten (& auch ganz gut dabei abgenommen), bin dann kostenbedingt auf Cola/Orange-Mix vom Discounter umgestiegen (die kg wieder rauf) & nutzte anschließend diese sog. Fitnessbrausen aus den 1,5 Literflaschen. Wasser war mir zu labbrig.

    Erst später, weil mir das mit den verschiedenen Sorten zu umständlich zu besorgen war, stieg ich auf Wasser um.

    Mittlerweile trinke ich allerdings viel Mate; die kg haben sich seit meiner Eheschließung eh in die Höhe geschraubt. Mittlerweile bin ich 60 & habe mir vorgenommen, mir nichts mehr daraus zu machen.

    Morgens trinke ich viel Tee, aber das war auch schon zu meiner Saufzeit so.

    Mittlerweile habe ich das richtig kultiviert. Ich habe ca. 20 Sorten Tee auf im Schrank.

    Wir behandeln mit dem Thema Alkoholsucht ein ausgesprochen sensibles Thema und bieten mit den geschützten Bereichen die Möglichkeit eines vertraulichen Austausches, abgeschirmt von den allgemein einsehbaren Bereichen.

    Für den Zugang zu den geschützten Bereichen gibt es daher einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen:

    • eine mindestens vierwöchige Zugehörigkeit zum Forum
    • eine engagierte Mitwirkung im Forum
    • die Bereitschaft, einen persönlichen Thread in den geschützten Bereichen zu führen
    • bei Alkoholikern zudem eine stabile Abstinenz


    Wenn ihr Interesse oder das Bedürfnis habt, euren Austausch in den geschützten Bereichen zu führen, wendet euch an jemanden unseres Moderatorenteams:

    Einfach einen Namen auswählen, auf "Konversation" klicken (die beiden Sprechblasen) und formlos anfragen.

    Das Moderatorenteam entscheidet in jedem einzelnen Falle zusammen über eure Anfrage, was demzufolge auch einige Tage dauern kann.

    Hallo Sandy,

    schön, dass du zu uns gefunden hast.

    Deine Geschichte ist der von vielen Menschen hier im Forum so ähnlich, da wird es bestimmt für dich zu einem guten Austausch kommen.

    Guck dich hier in Ruhe um, & wenn du Fragen hast, stelle sie einfach hier in deinem Vortellungsthread.


    Hallo Musicus,

    das liest sich ja so richtig locker-flockig, wie du vom Alkohol weg kommst.

    Wie schätzt du dich denn denn in der Alkoholikerfrage ein? Mit 2 Scherzmittelpillen in der Anfangsphase der Trockenheit ist noch keiner aus der Sucht ausgestiegen.

    Die nächste Sache ist dann die mit deiner Partnerin. Aber vielleicht bleiben wir besser 1x bei dir.

    Dieses Mittrinken ist überhaupt nichts ungewöhnliches in Co-Abhängigkeiten.

    Das wichtigste ist wirklich, ihn mit allen Folgen seiner Sauferei alleine zu lassen.

    & natürlich für sich selbst etwas gutes zu tun.

    & nein, du machst nicht alles falsch. Woher solltest du in deiner Situation in dieser Sache eine algorithmische Entscheidung treffen können?

    Drohungen bringen nichts, wenn sie nicht konsequent umgesetzt werden.