Beiträge von lütte69

    Das ist doch völlig in Ordnung liebe Erna. Mir ging es zu Anfang genauso. Ich hatte viel zu viel mit mir selbst zu tun und war froh um die Hilfe, die ich hier bekam. Deine Prio 1 ist doch Deine Trockenheit und es wird die Zeit kommen, wo Du Deine Erfahrungen weiter geben kannst. Mach dir mal keinen Druck oder ein schlechtes Gewissen.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Liebe Mollyfisch,

    ich habe mal rotzfrech Auroras Spruch kopiert.

    • "Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist "gestern", der andere "morgen". Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist."

      (Dalai Lama)

    Gestern ist Vergangenheit, die kannst Du nicht mehr ändern, was morgen sein wird, weißt Du nicht, also ist Heute der Tag zum Leben. Vielleicht nimmst Du Dir jeden Tag eine kleine Sache vor, die dich zufrieden, vielleicht sogar glücklich macht. Es müssen nicht die wahnsinnig großen Veränderungen sein - kleine Tippelschritte hin zur eigenen Zufriedenheit. Geh eben allein ins Kino, wenn es ein guter Film ist oder mit einer Bekannten, einer Freundin, gönn Dir einen Cappu im Café, besuch ein Museum, eine Ausstellung. Jeden Tag zur gleichen Zeit im Park ne Runde drehen. Da kommt man doch auch mit Leuten in Kontakt. Ich glaube, es ist enorm wichtig, mit sich selbst zufrieden leben zu können. Diese innere Zufriedenheit strahlst Du dann auch aus und Du wirst sehen, dann kommt der Rest schon ins Rollen.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Erna,

    ich habe die Mittellinie der Gefühle sehr zu schätzen gelernt. Heißt ja nicht, dass wir nix fühlen, aber diese enormen Ausschläge nach unten und oben brauch ich nicht wirklich. Ich weiß das nach oben zu schätzen und weiß, dass der Ausschlag nach unten auch vorbei geht.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Pamela,

    Du scheinst auf einem richtig guten Weg für Dich zu sein. Du darfst in Deinem TB natürlich schreiben, was immer du möchtest. Es geht halt darum, seine eigenen Anteile zu sehen und in Handlung zu kommen. Das sind für Co-Abhängige schon 2 große Schritte und wir haben hier auch die Erfahrung gemacht, dass es bei einigen - Anwesende immer ausgeschlossen :wink: - leider nur beim Jammern bleibt und das kann natürlich nicht der Weg sein.

    Mir ging es damals ähnlich wie dir. Ich war froh, hierher gefunden zu haben und mir endlich mal alles von der Seele zu schreiben. Selbstverständlich dachte ich, mein Mann müsste nur aufhören zu trinken und dann wäre meine Welt wieder in Ordnung. Ich wollte unbedingt ihn und die Sucht verstehen. Dann wäre es mir sicher leichter gefallen, ihn zu manipulieren. Hat so nicht geklappt. Es hat schon ein bisschen gedauert, meine eigenen Anteile zu sehen und in die Puschen zu kommen. Dabei hat mir halt die räumliche Trennung sehr geholfen.

    Bei dir sieht das alles schon sehr straight aus, wie du in deinem letzten Post geschrieben hast. Vielleicht war das ein bisschen unter gegangen.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Geduld.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Erna,

    habe deinen Weg bis hier her verfolgt. Hier geistert unter anderem der Spruch herum; "Wer vergleicht, verliert". Da ist ganz viel für mich drin. Es ist doch am Ende schietegal, wie es den anderen da draußen geht, das hat doch keinen Einfluss auf dein Leben. Für dich ist doch klar, dass Du Alkoholikerin bist und nur das kann der Maßstab sein. Du willst nie mehr dahin zurück, wo du warst.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Fallenlassen - Loslassen? Heute sage ich, ich treffe eine Entscheidung für mein Wohlergehen. Dafür bin ich verantwortlich. Ich bin ein soziales Wesen und ich tue niemand absichtlich was Böses. Wenn ich mich in einer Beziehung - mit wem auch immer - nicht mehr gut fühle, mich diese Beziehung sogar unglücklich macht, ist es meine Verantwortung dafür zu sorgen, dass es mir wieder gut geht und manchmal heißt das eben jemanden oder eine Situation zu verlassen. Ich weiß, dass das nicht leicht ist und mir gelingt das auch viel zu selten, aber ich übe mich darin. Genau so hat doch unser Gegenüber die Verantwortung für sich. Nimmt er sie - aus welchem Grund auch immer - nicht wahr, so ist das sein Problem und nicht meins. Es hat jetzt 10 Jahre gedauert, bis das auch so wirklich in meinem Innersten angekommen und zu meiner Grundeinstellung geworden ist. Es ist Herausforderung und Erleichterung zu gleich.

    Mein Tipp für die Co's: sorgt dafür, dass es euch gut geht - unabhängig vom Alkoholiker. Das ist eine Entscheidung für euch und nicht gegen euren Alkoholiker.

    Dafür muss ich mir aber im Klaren sein, welche Bedürfnisse, Wünsche, Träume ich habe. Für mich ging das nur mit einer räumlichen Trennung, damit ich zur Ruhe kommen und mich wirklich um mich kümmern konnte und eine Chance hatte, mein Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Das war kein leichtes Unterfangen, vieles in meiner Wahrnehmung hatte sich verschoben, ich musste erst wieder lernen, mich wahr zu nehmen und dazu kamen natürlich die Reaktionen von Außen. Zu Anfang habe ich einige Entscheidungen nur mit dem Kopf getroffen und die Gefühle sind dann irgendwann hinterher gekommen und wollten gesehen werden. Es war so über 2 Jahre eine sehr intensive Zeit mit viel Tränen, Zweifeln, Angst, aber auch guten neuen Erfahrungen. Bis sich das dann alles gesetzt hatte und ich wirklich angekommen bin sind doch so 8-9 Jahre vergangen, aber die Zeit hatte ich ja und es hat sich gelohnt. Die Wege zur eigenen Zufriedenheit sind verschieden, so wie wir Menschen verschieden sind, aber meiner Meinung führen sie nicht neben einem nassen Alkoholiker dahin.

    Wenn jeder für sich sorgt, ist für jeden gesorgt.

    Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst - das heißt für mich nichts anderes, als dass die Selbstliebe der Grund jeder Nächstenliebe ist. Diese beiden Sprüche habe ich mir am Anfang meines Weges sehr zu Herzen genommen und sie begleiten mich noch heute.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Anneliese,

    mir ging es damals auch so, dass ich auf dem Bett in der anderen Wohnung gesessen habe und wie ein Schlosshund heulte. Ich hab für mich so viele große Dinge in kurzer Zeit einfach nur mit dem Kopf entschieden. Da war klar - naja, mir erst nicht so - dass das Gefühl irgendwann auch mal an die Tür klopft und raus will. Ich finde, dass ist auch in Ordnung so. Du solltest Dir die Zeit zum Trauern nehmen. Es ist ein großer Traum geplatzt, ein Lebensplan - ich finde, da muss man erst mal mit klar kommen. Es ist nur wichtig, sich nicht in der Trauer zu verlieren und den Lebensmut nicht zu verlieren. Es liegt ja auch eine große Chance in diesen gravierenden Veränderungen.

    Ich wünsche Dir, dass Du die sonnigen Momente genießen kannst.

    LG Lütte

    Seepferdchen, ich stell dir jetzt mal Fragen, die Du nicht hier beantworten musst, einfach nur mal als Anregung. Bist Du mit Dir im Reinen? Magst Du Dich selbst gut leiden? Findest Du dich ok? Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich das, was ich über mich denke auch ausstrahle. Ich wollte immer everybodies darling sein und war enttäuscht, wenn Leute mich nicht so mochten oder mit mir nicht zurecht kamen. Dieses ständige Bemühen um Anerkennung, darum gemocht zu werden hat die wirkliche Lütte versteckt, ich wurde ausgenutzt und war unglücklich. Ich war nicht authentisch. Ich bin ein fröhlicher, sehr menschenfreundlicher Typ, aber ich kenne inzwischen auch meine Grenzen. Ich sag nicht mehr zu allem Ja und Amen. Das war ein steiniger Weg zu mir selbst. Ich weiß, dass ich Ecken und Kanten hab - auch wenn ziemlich rund bin :lol: - aber ich komm gut mit mir zurecht, ich weiß, was ich möchte und was nicht und ich steh für mich ein. Und wenn ich das schaffe, dann kann das jeder.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    ..... für dich dreht sich doch auch alles um ihn. Du kannst da aber aussteigen und den Fokus auf dich richten. Was möchtest Du? Sich selbst wahrnehmen, seine Bedürfnisse und Grenzen wieder neu kennenlernen ist ein wichtiger Schritt.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Liebe Seepferdchen,

    es ist sicher keine Kritik, die hier geäußert wird, es sind Lebenserfahrungen und Denkanstöße. Was meinst Du, wie es mir damals ging. Nach so manchem Beitrag war ich echt gefrustet. Am Ende hat sich rausgestellt, dass es bei mir war, wie bei den meisten anderen. Heute nach 10 Jahren, sehe ich das alles auch aus einer anderen Perspektive. Ich war auch verzweifelt, hatte doch alles gemacht, damit wir glücklich sein können, aber mich selbst dabei absolut aus den Augen verloren. Hab alles dem Trinken meines Mannes unter geordnet. Er sollte aufhören und mir sollte es dann besser gehen - so war meine Hoffnung. Das ich auch meine Anteile hatte, hab ich zuerst nicht sehen wollen/können - ich war doch die Gute in dem Spiel. Aber so war es ja nicht. Wir sind dort hin gekommen wo wir waren, weil wir eben so waren wie wir waren. Wenn sich in meinem Leben aber was ändern soll, dann muss ich dafür sorgen, dass es passiert. Ich kann mein Leben verändern, ihm die richtige Richtung geben und das zu jeder Zeit.

    Ich möchte Dir Mut machen, wieder positiv in die Welt zu gucken und Spaß am Leben zu haben. Richte dein Augenmerk auf deine Bedürfnisse, sorge dafür, dass es Dir gut geht.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Seepferdchen,

    du schreibst bei vielen anderen, wie es dir geht und wie du dich fühlst, dass du einsam bist und du kommst mir ein bisschen hoffnungslos vor. Aber du hast es doch in der Hand, dein Leben zu gestalten, du musst nicht bei deinem Mann bleiben. Du kannst doch raus in die Welt. Wenn ich das richtig verstanden habe, wohnst du in einer großen Stadt. Da gibt es doch bestimmt viele Angebote für Senioren - von Sport über Kultur bis hin zu Handarbeiten o.ä.. Sicher kostet es erstmal Überwindung alleine los zu stiefeln, aber es ist doch alles besser, als dem Partner zuzuschauen, wie er vor sich hin vegetiert. Wenn der Wohnungsmarkt angespannt ist, dann ist es vielleicht möglich, die gemeinsame Wohnung so einzuteilen, dass jeder seinen Bereich hat und du dich nur noch um deins kümmerst und seins bei ihm lässt. Ich glaube, es gibt Möglichkeiten, nur muss man sich selber bewegen, es nimmt einen niemand an die Hand - so zumindest meine Erfahrung.

    Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, darauf zu schauen, was dir gut tut und was Du ändern kannst und dann auch den Mut, das zu tun.

    sonnige Grüße

    Lütte

    vor längerer Zeit habe ich auch zu meinem Mann gesagt das ich ihm vielleicht nicht mehr gut tue. Ich erwarte wahrscheinlich doch zu viel und habe wie viele andere Co-Abhängige wohl auch das "Helfer Syndrom". Dadurch setze ich ihn natürlich auch unter Druck und mache es vielleicht nur noch schlimmer.

    Von daher ist die Trennung eventuell wirklich besser. Für mich sowieso.

    Das hab bei einem anderen User von Dir gefunden. Ich hab das Gefühl, dass Du sehr darauf schaust, es anderen Recht zu machen, für andere da zu sein und dich dabei übersiehst. Wie gesagt, war ich auch mal so unterwegs. Heute versuche ich nicht gleich ja zu schreien sondern mich zu fragen, will ich das wirklich? Wenn ich was für andere tue, dann mit einem ja gerne, ansonsten versuche ich wirklich nein zu sagen. Damit hab ich dann auch kein schlechtes Gefühl, wenn ich andere um was bitte oder wenn jemand nein zu mir sagt. Das klappt natürlich nicht immer, aber wenn, dann ist es ein tolles Gefühl.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Du kämpfst und kämpfst. Es wird nicht honoriert.

    Kämpfst du freiwillig oder hat der andere dich darum gebeten? Ich war vor 10 Jahren genauso unterwegs. Aber wenn ich den Kampf nicht für mich kämpfe und auf Anerkennung von außen warte, kann das schon mal in die Hose gehen. Besser ich kämpfe für mich, damit es mir gut geht - als Angehörige musste ich den gesunden Egoismus erstmal wieder lernen.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Ich habe das Gefühl ganz langsam ersticken zu müssen. Und es tut sehr, sehr weh!

    Das glaub ich, liebe Seepferdchen. Aber es gibt Wege da heraus. Sie sind nicht leicht und bei mir waren sie mit ganz viel Gefühlschaos verbunden, aber es ist zu schaffen. Wichtig ist, dass Du den Fokus wieder auf Dich richtest. Was möchtest DU? Und im 2. Schritt diese Dinge dann umsetzen.

    Ich habe auch eine große Affinität zu Schweden und kann dich gut verstehen. Vielleicht tut dir die Zeit ohne ihn mal ganz gut, um zur Ruhe zu kommen und dir über einiges klar zu werden.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Herzlich willkommen Seepferdchen,

    Ich hoffe, dein Mann ist inzwischen wohlbehalten zu Hause angekommen. Dein Mann trinkt zu viel und du fühlst dich dann in seiner Nähe unwohl, wenn ich das richtig verstanden habe oder? Wir Angehörigen meinen es ja immer nur gut, aber gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht. Oft übertreten wir dabei Grenzen und übernehmen Verantwortung, die nicht unsere ist. Was ich als erstes hier lernen durfte ist, dass ich meinen Mann nicht trocken legen kann, sondern, dass er das selber wollen muss. Das war ne harte Nuss für mich.

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Eldamalu,

    Zur letzten Frage - wohl eher nicht. Zwischen dem letzten und dem ersten Bier liegt der Entzug.

    Mein Mann hat auch ein eher aufbrausendes Temperament. In Saufzeiten hat er rumgebrüllt und es ging auch mal was kaputt. Ohne Alkohol ist sein Temperament kein völlig anderes und er kann sich schon mal laut ärgern, aber es geht nix mehr zu Bruch und er ist nicht mehr verbal verletzend oder beleidigend.

    Du stellst die Vermutung an, dass du alles auf den Alk schiebst, aber wenn die Entgleisungen deines Mannes nicht vom Alkohol her rühren, kannst du dir ein zufriedenes Leben an der Seite eines Mannes mit solchen Charakterzügen vorstellen? Es geht dir nicht gut in der Beziehung. Das ist meiner Meinung nach der springende Punkt.

    Sonnige Grüße Lütte

    Für mich, in meinem Fall war sie es. Ich hätte an seiner Seite nie die Ruhe gefunden, um zu mir zu finden. Bei ihm bleibend hat es doch für mich nicht funktioniert, also musste ich etwas anders machen. Ich bin gegangen, natürlich auch mit der Hoffnung, dass sich bei ihm was tut. Für uns beide hat es am Ende funktioniert. Wir konnten getrennt voneinander anfangen gesund zu werden, unser Leben wieder selbst in die Hand nehmen. Wir sind noch/wieder zusammen und zufrieden, aber wir haben eben beide an uns gearbeitet und unser Zusammenleben ist anders als vorher. Diese räumliche Trennung war für mich und ihn aber ausschlaggebend. Daher meine Tendenz zur räumlichen Trennung. Was am Ende dann bei raus kommt, zeigt die Zeit.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hallo Nila, ich bin mit mir und meinem Kind im Reinen. Es ist nur traurig zu sehen, dass die Beziehung zum Papa nicht so ist, wie mein Kind sich das wünscht. Aber ich weiß auch, dass nur die beiden das lösen können. Ich gucke halt mit meinen Erfahrungen auf die Lebensgeschichte der Neuankömmlinge. Der Titel von meinem 1. TB war "Alles nicht so schlimm? ". Ich war klatschnasse Co als ich hier aufschlug und hab so gedacht und gefühlt wie die meisten Neuen hier. Für mich war die räumliche Trennung der beste und wichtigste Schritt. Ich hab uns beiden die Chance gegeben gesund zu werden. Was dann aus der Beziehung wird, kann man dann ja entscheiden, wenn beide trocken sind. Nur erst einmal musste ich die Verantwortung für meinen Mann zurück geben und die Verantwortung für mein Leben wieder in meine Hände nehmen. Für mich liegt darin auch der Schlüssel - sich aus einer abhängigen Beziehung zu lösen, sich selbst zu akzeptieren, zu lieben und sein eigenes zufriedenes Leben zu gestalten. Das war für mich ein steiniger Weg mit viel Gefühlschaos, der erst mit meinem Auszug wirklich begann, aber er hat sich gelohnt.

    Sonnige Grüße

    Lütte