Beiträge von Sunshine_33

    Hallo dieStine,

    Die Alkoholkrankheit ist ja nicht heilbar, aber wir können sie stoppen. Sie schlummert aber trotzdem in uns weiter...
    Das darf man nicht unterschätzen.

    Du hast hier hergefunden, weil sich bei Dir die Gedanken wieder vermehrt um Alkohol drehen. Du hast ein Gefahrenzeichen gut erkannt und hast gehandelt. Das ist doch schon mal gut. Du kannst Dich hier wahrscheinlich durch den Austausch wieder gut stabilisieren, ich sehe da zumindest gute Chancen.
    Eine Nabelschau ist sowas keinesfalls, Du sorgst nur gut für Dich und erkennst, das Du momentan trockenheitstechnisch Unterstützung brauchst.
    Das ist doch durchweg positiv! :)

    Zitat


    Ich glaube ich tue mich nur schwer mit diesem ständigen "Immer schön dran denken, ich bin Alkoholikerin". Ja das bin ich, lebenslänglich, aber ich bin nicht nur das, mich macht auch noch mehr aus. Und es darf (und muss?) doch auch Momente geben die mit der Zeit länger werden in denen das nicht vorne auf dem Desktop erscheint sondern als kleines Hinterprogramm läuft.

    Ich bin seit 11 Jahren trocken. Und ich denke nicht jede Minute, Stunde daran das ich Alkoholikerin bin. Manchmal auch tagelang nicht, wenn es nix in dieser Richtung zu denken oder beachten gibt.
    Es ist so, wie Silberkralle auch schon schreibt:

    Zitat

    ja das is bei mir auch so (schon lange) trotzdem hat das "kleine programm im hintergrund" allerhöchste priorität.
    s läuft die meiste zeit unbemerkt, erkennt aber die kleinsten risikosituationen ...


    So ist es auch bei mir.

    "Lebenslänglich" hört sich übrigens so nach Knast und eingesperrt an und auch so bedrohlich.
    Wie haben eine chronische Krankheit... lebenslang, ja... und?
    Wir sind deshalb aber noch lange nicht eingesperrt, sondern haben doch durch unsere Trockenheit überhaupt erst die Freiheit wieder bekommen, oder ?
    Vielleicht auch mal so sehen ? :wink:

    LG Sunshine

    Liebe Julia,
    Du mußt kein schlechtes Gewissen haben, weil Du diesen Termin abgesagt hast und das Gewissen wird sich auch wieder beruhigen. Und wer weiß, vielleicht muß dieser Kontaktabbruch auch nicht für immer sein. Ich denke immer positiv und vielleicht verstehen diese Leute doch irgendwann.

    Soso, die nehmen Dich nicht für voll... voll werden sie Dich ja auch nicht mehr sehen :wink: (hoffentlich) aber vielleicht nehmen sie Dich gerade darum irgendwann mal für voll. Weil Du nämlich nen Arsch in der Hose hattest und ausgestiegen bist aus der Sauferei. Und darauf darfst Du SEHR STOLZ sein!

    Ja, manchmal muss man sich auch von "Freunden" verabschieden, aber von wirklichen Freunden eher nicht, denn die werden Dich auch auf einem trockenen Weg begleiten. Andere sind und waren nie Deine wirklichen Freunde, so einfach ist das.
    So war es zumindest bei mir.
    Und man kann auch neue Freunde finden, die mit Alk gar nix am Hut haben, auch das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Man muss nur schauen, es GIBT diese Menschen! :wink:
    Das Problem ist manchmal, das man sich selbst ein Alk-Umfeld geschaffen hat, damit man mit der eigenen Sauferei nicht so auffällt und wo man auch nicht auf seine Sucht angesprochen wurde.
    Da muss man halt raus. Aber das geht.

    Ich finde es gut, das Du die Erfahrungen der länger Trockenen hier annehmen kannst. Damit hast Du schon mal nen großen Vorteil denen gegenüber, die sich für oberschlau halten und meinen, die Grundbausteine gelten nicht for sie, weil sie ja "ganz besondere" Alkoholiker sind.
    Schwachsinn, in unserer Sucht sind wir alle gleich.

    LG Sunshine 33

    Von mir auch noch ein Herzliches Willkommen hier, liebe Julia.
    Du kannst hier so viel und lang schreiben wie Du willst. Ich denke auch, das hilft beim sortieren.

    Zitat


    Es fühlt sich gut und richtig an, dennoch habe ich mächtige Angst davor, es wieder einmal nicht zu schaffen. Wieder zu enttäuschen, erneut mein Gesicht zu verlieren, vor meinem Mann und der Kleinen … Wobei ich mit geradem Blick nach Vorn sagen kann, dass ich zwar mal wieder diese ersten Schrittchen gegangen bin, aber so weit wie ich bis jetzt geschafft habe, war ich NIEMALS zuvor.

    Mir hat, wie vielen anderen auch, das 24-Stunden-Denken geholfen bei derartigen Ängsten. Nicht zu weit hinausschauen, sondern einfach sagen "HEUTE bin ich trocken". Und irgendwann sind es Tage, Wochen, Monate, Jahre...

    Den Besuch bei Deinem Vater würde ich absagen. Du fühlst Dich jetzt schon bei dem Gedanken unwohl, dort zu sein. Und Deine Ängste bezüglich des Besuches dort sind berechtigt. Also höre besser darauf.
    Das Trockenwerden ist kein Spaziergang und beinhaltet auch, für sich selbst und sein Wohlergehen einzustehen. Sich nix anne Backe labern zu lassen von wegen "Alkoholikerin, Du doch nicht!" etc.
    Was wissen die anderen schon??

    Julia, es geht hier um DEIN Leben, und ein Kind ist auch da. Nimm Dich wichtig! Und sei Deiner Tochter lieber eine Mutti, auf die sie stolz sein kann als ne versoffene Mum, die besoffen inner Ecke liegt, wenn Dein Kind Freunde mit nach Hause bringt. Denn auf solche und ähnliche Dinge läuft es doch immer hinaus, wenn man eine nasse Alkoholikerin ist.

    Ein abgesagter Besuch ist im übrigen nicht der Untergang der Welt. Und evtl. wird man sich auch noch von anderen Leuten trennen müssen, die der eigenen Trockenheit gefährlich sind. Dann ist das eben so. Immer noch besser, als sich totzusaufen, oder? Denn das wird ein nasser Alkie tun.

    LG Sunshine

    Hallo sarawen,

    Zitat

    Jedoch ist es gerade dann wichtig darüber zu sprechen. Es sind einige Dinge nicht geklärt und zur Zeit kriege ich halt auch keine Antworten.


    Dann musst Du wohl abwarten (und derweile DEIN Leben leben!), bis er wieder bereit zum reden ist. :wink: Wenn momentan keine Antworten kommen, dann kommen eben keine, die Welt dreht sich trotzdem weiter :wink: Du kannst ja niemanden zum reden zwingen.
    Vielleicht kommen aber auch nie Antworten, auch das ist möglich. Dann wirst Du auch damit leben müssen. Manch einer möchte eben nicht mehr reden, nicht mehr antworten, dagegen kann man dann nix tun.
    Je weniger Druck Du machst, desto wahrscheinlicher wird allerdings, doch noch Antworten zu bekommen.

    Zitat

    Was das heißt weiß ich nicht!? ... Vielleicht ist er noch in der Entscheidungsfindung oder einfach zu feige. Keine Ahnung!?


    Ja, vielleicht ist er noch in der Entscheidungsfindung. Kann ja durchaus sein. Und seine Situation ist ja momentan auch noch verschärfter, wo die Mutter der Kinder erkrankt ist. Vielleicht versucht er grade nur mal, den Tag einigermaßen vernünftig über die Bühne zu bekommen und ist einfach nur froh, wenn die Kinder im Bett liegen und er mal 5 Minuten Ruhe hat?

    Und ja, vielleicht ist er auch feige? Aber daran kannst Du dann auch nix ändern. Er ist, wie er ist :wink:

    Was willst Du denn nun ?
    Die Beziehung weiterhin oder die Beziehung beenden ?
    Oder soll er sich einfach nur in die Richtung verändern, die Du gern hättest? :wink:
    Dann wäre alles gut ? 8)

    LG Sunshine

    Liebe sarawen,
    nur zur Info... ich habe Deine Geschichte hier von Anfang an verfolgt. :wink:
    Wenn Du hier nur die Hälfte Deiner Geschichte erzählst hast, dann kann ich die andere Hälfte natürlich auch nicht kennen :wink:

    Ich weiss natürlich auch, das meine Wort unangenehm und hart sind. Nur gehöre ich nicht zu den Bauchpinslern, die immer nur den armen CO bedauern. Ist natürlich netter zu lesen, bringt aber evtl. nicht besonders weiter ?

    LG Sunshine

    Hallo sarawen,
    als Du den Mann kennenlerntest, wußtest Du, das er Kinder hat, oder? Hm...

    Zitat

    Ich wollte den Drahtseilakt mit ihm wagen und mich auch auf seine Kinder einlassen.

    Hast Du Dich wirklich darauf eingelassen ? Ich habe eher das Gefühl, Du beklagst Dich, das er zu wenig Zeit für Dich hat, er sich nicht meldet und pipapo. Es ist aber einfach so, das man mit Kindern oft wirklich wenig Zeit hat und man braucht nicht noch eine Partnerin dazu, die sich auch noch an den Rockzipfel hängt :roll: . Sondern eine stabile Partnerin, die auch mit ihrem Leben allein was anzufangen weiss.
    In der Zeit, wo er keine Zeit hatte, hättest Du Deinen Interessen nachgehen können, Deine Freundinnen treffen können, mit denen was unternehmen, Sport machen und pipapo. Aber nee, sarawen sitzt inner Bude und hofft, das "ER" sich meldet. Hm...

    So, nun hast Du gesagt, was Dich alles stört. Und er hat sich zurück gezogen. Ganz ehrlich, ich hätte das auch getan, und einfach mal geschaut, ob es denn FÜR MICH überhaupt passt? Und ich persönlich hätte mich ganz klar gegen eine Beziehung entschieden, wo ich das Gefühl hätte, der Partner käme mit meinem Kind nicht klar oder würde es insgeheim sogar ablehnen. Denn das würde mich persönlich auch verletzen, es wäre nicht nur für das Kind Gift. Von daher kann ich ganz gut den Rückzug Deines Partners verstehen.

    Ich habe das Gefühl, Du wolltest aber lieber was anderes... :wink: wie ich oft hier im Co-Bereich das Gefühl habe, mit gewissen Aktionen soll der Partner in eine bestimmte Richtung gestupst werden, das ist Manipulation vom feinsten. Und funktioniert der Partner nicht so wie beabsichtigt, geht die Heulerei los, sorry.

    Es wird hier immer geschrieben, das der CO auf sich selbst schauen soll und sich selbst in seinem Leben an die erste Stelle setzen soll, das ist ja auch richtig so. Alle anderen Menschen habe aber das gleiche Recht! Es wird hier oft bei Müttern geschrieben, das sie auch an ihre Kinder denken sollen, und sich lieber im Zweifelsfall von einem schädlichen Partner trennen sollten. Das ist auch richtig, denn die Kinder sind Kinder und können sich noch nicht wehren und sie gehören von den Eltern darum auch geschützt.
    Aber auch dieses Recht steht allen anderen Menschen ebenso zu, nicht nur einem CO. Schon mal dran gedacht, das Dein Partner evtl. nun versucht, seine Kinder zu schützen vor einer unguten Beziehung ? Ich frag nur mal so...

    sarawen, Du hast gesagt, was von Deiner Seite aus zu sagen war. Ist auch okay. Aber dann muß man auch mit den Konsequenzen leben. Und die willst Du nicht gern aushalten, weil sie auch Schmerz bedeuten. Tja... so ist aber das Leben nun mal.

    Vielleicht bist Du viel zu früh eine neue Beziehung eingegangen und hast noch gar nicht wirklich an Deiner CO-Abhängigkeit/Deinen Ängsten gearbeitet, beispielsweise der Angst, allein zu sein/zu bleiben ? Schau doch mal auf DEINE EIGENEN Baustellen und versuche nicht, andere Menschen für Dich passend zu machen
    :wink:
    Und vor allem, hör auf in Selbstmitleid zu baden, sondern geh raus, es ist ein herrlicher Sommer, unternimm was und versauer nicht in Deiner Bude.

    LG Sunshine
    (trockene Alkoholikerin und MUTTER)

    Hallo Lindi,

    wollte Dir mal einen lieben Gruß hierlassen. Ich lese schon seit geraumer Zeit bei Dir mit.

    Einige Gedanken kommen mir gerade sopntan in den Kopf, wenn Du über Deutschland im Vergleich zu Deiner Wahlheimat schreibst:

    Zitat

    Gleichzeitig vermisse ich meine Wahlheimat, wenn ich in D. bin, stehe dann in den verschneiten, weihnachtlich geschmueckten Strassen mit ordentlichen Vorgaerten und Vorhaengeschloessern an den Muelltonnen und denke "HAE?".

    Und ich könnte es mir nicht vorstellen ohne die Jahreszeiten, die es hier bei uns gibt :P. Ich freue mich nach dem Sommer jedesmal sehr auf den Herbst. Die goldenen Farben, die er uns beschert, das kühlere Wetter :P was vieles angenehmer macht und alles geht ein wenig langsamer und beschaulicher und "unlauter".
    Dann der Winter, wo man durch den tollen Schnee spazieren kann und mit roten Bäckchen zurückkommt, am besten in ein gemütliches Zuhause mit einer heissen Tasse Tee :D
    Dann die Vorweihnachtszeit, wo man beginnt, Kekse zu backen, die Bude ein bisschen zu schmücken, und Weihnachten ist für mich immer noch so ein tolles Fest wie in meiner Kindheit. Denn es wird niemand gezwungen, an dem Konsumterror teilzunehmen. Ich hab das nie getan und werde es auch sicher nie tun.
    Und dann das Frühjahr, wo alles "wieder neu" wird. Die Natur erwacht und die Tiere bekommen Junge und all das... es ist halt der natürliche Lauf der Dinge.
    Ohne all dieses wäre ich wohl ziemlich traurig.
    Darum wäre es auch nix für mich, mien Land zu verlassen, das hier ist meine Heimat und das wird sie auch immer bleiben :)

    Es muss aber nicht jeder Winter so lang sein wie der vorige, dann kriegt man echt langsam zu viel. :lol:

    LG Sunshine
    "Vorgarten-Besitzerin" :wink:

    Hallo Florena,

    natürlich kannst Du hier eine Art Tagebuch führen, das machen ja andere ebenso. Ich wollte Dich im Grunde nur ein wenig anschubsen, so schnell wie möglich Deinen Fokus auf Dich und Dein Kind zu lenken. Denn immer auf den Ex zu starren und zu zerpflücken, was er tut und was nicht, bringt Dich nicht weiter, das bedeutet ja Stillstand.

    Florena, jeder braucht seine Zeit, das weiss ich auch. Aber das kann auch ne Ausrede sein, erstmal gar nix zu machen. Ich kann dazu nur sagen, das ist wie n nasser Alkie, der immer wieder davon labert, trocken werden zu wollen, aber nix gegen seine Sucht unternimmt ausser nasse Laberei.
    Einen Alkie bringt es nur weiter, aktiv selbst was gegen seine Krankheit zu tun. Bei einem CO sehe ich das nicht viel anders.

    Außerdem, die ganze Zeit, wo man nichts gegen seine Krankheit/sein Leiden in einer kranken Beziehung unternimmt, ist verlorene Lebenszeit. Dazu gehört auch das Klammern an einen nassen Alkie, denn das hat NULL Zukunfsaussichten. Jeder muss selbst entscheiden, ob er/sie wirklich seine kostbare Lebenszeit für sowas opfern will. Zurück bekommt nämlich niemand seine Zeit...

    Und bis ein Alkie trocken werden will, wenn überhaupt... das kann dauern... da sollte man sich auch keine großen Hoffnungen machen.
    Ich hab sicher ca. 15 Jahre versoffen...und das ist keine Seltenheit bei einem Alkoholiker. Und in einem großen Teil dieser Zeit macht man auch seinen Partnern das Leben zur Hölle. Ich habe da keine Ausnahme gemacht. Und Du hast es auch schon am eigenen Leib zu spüren bekommen.

    Ich wünsche Dir von Herzen, das Du nun Dein Leben (wieder) selbst in die Hand nimmst und Du Dir selbst (wieder) vertraust. Pfeif drauf, was Dein Ex gelabert hat, der weiss das wahrscheinlich nicht mal mehr. Ich hab auch im Suff allen möglichen Mist gelabert, und wahrscheinlich manchmal sogar recht überzeugend. War aber trotzdem meist gelogen... tja...
    Dem Partner Schuldgefühle einreden ist übrigens ein "beliebter" Bestandteil eines Alkoholiker-Repertoires, damit hält man ihn klein und vor allem ruhig. Erstmal dem anderen was vorknallen, damit hat der dann erstmal was zu verdauen und man selbst kann derweil in Ruhe weiter saufen. So einfach ist das.
    Also vergiss das lieber, das ist dummes Zeug.

    LG Sunshine

    Hallo Florena,

    sogar jetzt lese ich nur "Er... er... er..." :roll:
    Mal im ernst, glaubst Du wirklich, das hier jemanden der Stand der Dinge Deines Ex interessiert? Du mußt darüber hier sicher keine Statusberichte abgeben.

    Du hast Dich doch hier für DICH angemeldet, oder sehe ich das falsch ?
    Oder willst Du Dich hier nur ausheulen und Dein schlechtes Gewissen beruhigen? Wann wirst Du beginnen, Deinen Fokus auf DICH und DEIN KIND zu richten? Das ist doch weitaus sinnvoller und die Zeit darin ist viel besser genutzt.
    Wie soll DEIN weiterer Weg aussehen ?
    Wie sind DEINE Träume und Wünsche und Bedürfnisse und wie kannst Du davon möglichst viel erreichen/umsetzen?
    Wie willst Du an DEINER Co-Abhängigkeit arbeiten?
    Nicht nur Dein nasser Ex hat eine Suchterkrankung... oder siehst Du das anders?

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin, seit 11 Jahren trocken)

    Hallo dieStine,
    Ja, was sind meine Verhaltensweisen ? Bin ja nun bereits 11 Jahre trocken.
    Da ähnelt vieles Deinen Verhaltensweisen/Hilfen...

    Als erstes möchte ich dazu anführen, das ich mich immer noch an die Grundbausteine halte. D.h., ich besuche keine Veranstaltungen/Feiern etc., wo gesoffen wird. Das fiel mir aber immer leicht, weil mir das besoffene Gequassel eh nur auf den Zeiger gehen würde und ich in dieser Zeit lieber was anderes mache.Ich gehe auch mit meiner Krankheit offen um. Und hatte dadurch auch noch nie Nachteile, weder im Beruf noch privat.

    Mir ist immer bewußt, das ich lebenslang die Alkoholkrankheit in mir trage. Neulich sagte mir jemand, ich "sei doch nun keine Alkoholikerin mehr"... ah sooo... da schau her :roll: ... ich habe dazu nur gesagt, "Doch, und das bleibe ich auch für immer". Diskutieren und erklären will ich da aber nix weiter, wer wissen will, warum das so ist, soll sich halt im net oder sonstwo informieren.

    Auch fanden einige meiner Bekannten mein Festhalten an den Grundbausteinen sicher übertrieben nach so langer Trockenheit. Dazu sage ich dann nur, das meine langjährige Trockenheit ja sehr wahrscheinlich genau darauf beruhe, das ich einfach konsequent geblieben bin.

    Das ist das, was mir so spontan dazu einfällt... :wink:
    LG Sunshine

    Dann zieh es auch durch, Louis ! Mache keine Drohungen, Versprechungen etc., die Du nicht halten kannst. Machst Dich damit nur unglaubwürdig, wenn nicht eh schon geschehen.
    Die Alkoholkrankheit ist es nicht wert, das gleich 2 Menschen drunter leiden/dabei draufgehen. Gestalte Dir lieber wieder ein eigenes, schönes Leben, in dem Du zufrieden und auch glücklich sein kannst.
    Und vielleicht, gaaanz vielleicht bekommt auch Dein Partner einen Impuls dadurch, der ihn nochmal aufrüttelt... es kann aber auch ebenso sein, das er schnell ne neue CO findet, denn in sowas sind "wir" Experten.

    Ich habe im übrigen solange gesoffen, bis es einfach nicht mehr ging und ich auf der Intensiv landete. Gute Worte, böse Worte, Drohungen, Bitten und all das haben mich vorher überhaupt kein Stück interessiert, auch wenn ich manchmal so tat. Das tat ich nur, damit Ruhe is und ich bei nächster Gelegenheit weitersaufen konnte. Danach begann das Spiel von vorn.
    Ein Alkoholiker macht sowas aber nicht, weil er so böse ist, sondern weil die Krankheit ihn so fest im Griff hat, das er gar nicht mehr anders kann. Es ist also nicht persönlich gemeint.

    Geh Du lieber Deinen Weg, liebe Lois, und hole Dir Leute an Deine Seite, die Dich dabei unterstützen können. Man muss nicht jeden schweren Weg allein gehen.

    LG Sunshine
    (Alkoholikerin)

    Ja, ich hab wohl gesehen, das dieser Thread nicht der allerfrischeste ist :lol: aber ich wußte nicht, wo ich Dich sonst persönlich ansprechen kann. Aber wenn Du im Geschlossenen Bereich ein Tagebuch führst, kann ich mich ja bald dort besser über Deinen jetzigen Stand informieren.

    Siehste, und geschadethat es ja auch nicht, den Thread nochmal hochzuholen, da kannst Du echt mal sehen, wie weit Du schon gekommen bist. :wink:

    Ich hab übrigens auch oft währen des Saufens Games am PC gespielt, und das war auch eines der ersten Dinge, die ich nach meiner Entgiftung tat: Ich löschte diese paar Spiele, die ich bevorzugt spielte. Allein die Geräusche dazu riefen zu viel Erinnerungen bei mir wach und ich fühlte mich höchst unwohl damit. Später hab ich andere Spiele gespielt, denn ich spiele auch nach wie vor mal gern was am PC :lol: Die alten Spiele hab ich aber nie wieder gespielt und ich vermiss die auch nich, gibt eh bessere :P

    Zitat

    natürlich konnte ich nicht so weitermachen wie bisher, es wäre auch nicht lange gutgegangen. ich habe erkannt, das ich mein leben ändern musste, um weiter trocken zu bleiben und habe gehandelt.


    Ich finde übrigens, das Du sehr viele Dinge sehr schnell erkannt hast und dann auch gehandelt hast zu Deiner eigenen Sicherheit. Viele tun sich allein mit dem Gedanken schwer, einiges in ihrem Leben zu verändern und finden tausend Gründe, warum das "nicht geht". Anstatt mal tausend Gründe zu finden, warum es DOCH geht
    :wink: Denn gehen tut fast alles, was man wirklich will.
    Wie ein alter Forenteilnehmer hier immer schrieb, ich habs noch gut im Gedächnis
    "Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe". Das ist ein Satz, der mich seit vielen Jahren begleitet und er hat nix von seiner Aktualität verloren.

    Zitat

    ich arbeite täglich an meiner trockenheit, trotzdem gibt´s noch viel zu tun.
    es wird ja auch nicht aufhören, die trockenheitsarbeit. es ist ne lebensaufgabe.


    Das ist super !
    Und Ja, es ist eine lebenslange Aufgabe, zumindest vermute ich das :wink: Ich bin nun 11 Jahre trocken, aber ich denke, ich arbeite auch immer noch dran. Nicht mehr so intensiv wie am Anfang, weil viele Dinge einfach in Fleisch und Blut übergegangen sind, ich checke beispielsweise mittleweile ganz automatisch, ob in irgendwelchen Lebensmitteln Alk ist und all diese Dinge eben.
    Trotz der langen trockenen Zeit checke ich mich aber immer noch regelmäßig selbst. Frage mich innerlich, wo ich stehe trockentechnisch, ob ich in letzter Zeit Gedanken an Alk hatte und all sowas halt. Ich halte es für wichtig, meine Krankheit nie zu verdrängen, ich habe sie nach wie vor und werde sie auch bis an mein Lebensende haben. Macht aber kein bisschen, ist alles gut so. Ich würds gar nicht anders haben wollen :D

    Wir lesen uns im Geschlossenen Bereich... :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Dennis,

    wollte Dir auch noch gern Hallo sagen :) . Und auch, wie toll Du die ersten Schritte in ein abstinentes Leben gegangen bist. Hast nicht mehr lange gezögert und rumgeeiert, sondern hast mit einer Entgiftung gleich Nägel mit Köpfen gemacht.

    Ja, und dann zuhause kamen die dumme Gedanken... aber Du weisst sicher selbst, das beispielsweise kontrolliertes Trinken nicht funzt bei Alkoholikern. Darüber braucht man sich also keine Gedanken zu machen und ich persönlich habe zum Glück auch nie daran geglaubt, sowas zu können. Und später, als ich länger trocken war, hab ich nie kontrolliert trinken wollen, wozu? Ich wollte einfach nie wieder meinen Körper so vergiften, wie ich es viele Jahre lang getan hatte.

    Zitat

    ich kann nicht einfach so weitermachen wie vorher.
    ich muss meine zeit anders verbringen und zwar so, das ich sie nicht mit dem trinken verbinde.


    Das ist richtig. Aber auch mit dieser Erkenntnis bist Du nicht allein. So gehts/ging es wohl uns allen. Und wer meint, er müsse nur aufhören, Alk zu konsumieren, hat noch nicht viel über unsere Krankheit begriffen. Denn mitunter ist diese Krankheit tatsächlich heimtückisch und gefährliche Gedanken schleichen sich manchmal ein...

    Ja, Du musst Dir was suchen, was Du nicht mit saufen in Verbindung bringst. Und die Zeit, die man früher mit Saufen verbracht hat, will ja auch gefüllt werden. Mir hat die erste Zeit viel Ablenkung geholfen.
    Schau mal in Dich rein, was würdest Du gern machen ? Ein Hobby, was Du schon immer mal ausüben wolltest ? Oder fällt Dir sonst was ein, Sport evtl. ? Ich habe beispielsweise, als ich wieder einigermaßen fit war, mit dem Schwimmen begonnen. Es war schon früher als Schülerin mein Lieblingssport und so ließ ich das wieder aufleben und übe diesen tollen Sport bis heute aus und ich hab immer noch viel Spaß dran.
    So, nu will ich Dich nicht weiter zutexten, lass mal bitte von Dir hören, wie es Dir geht...

    LG Sunshine

    Hallo Andreas,

    auch von mir ein Herzliches Willkommen.

    Mein Beileid zum Tod Deiner Frau. Aber sie "sieht" vielleicht, das Du Dich auf den Weg gemacht hast in ein trockenes Leben und ist jetzt schon sehr stolz auf Dich.

    Ich wünsche Dir von Herzen, das Dein Weg in einem trockenen Leben tatsächlich ein sehr laaanger Weg wird und vor allem ein zufriedener. Alles andere ergibt sich daraus...

    Wie geht es Dir denn ?

    LG Sunshine

    Hallo Wacholderfrau,

    auch von mir noch nachträglich Alles Gute zu Deinem ersten Jahr Abstinenz.

    Zitat


    Ich lege keinen Wert darauf zu vergessen, wie es mir in meinen Saufzeiten gegangen ist, aber ich lege Wert darauf, ein lebenswertes Leben zu führen.

    Das ist ein schöner Satz ! Ebenso ist es bei mir. Ich will gar nicht vergessen, wie schlimm es war, als ich noch gesoffen habe, und das ich das nie verdrängt habe, hat mich evtl. auch vor Rückfällen bewahrt.
    Heute lege ich auch viel Wert darauf, ein lebenswertes Leben zu haben, bisschen glücklich sein kann auch nicht schaden.

    Zitat

    Es hat eine ganze Weile gedauert, bis meine Angst nachgelassen hat und bis ich mir selbst wieder "über den Weg" traute. Am Anfang hatte ich sinnbildlich ständig das Gefühl, mich auf einem sumpfigen Gelände zu befinden, traute mich kaum mich zu bewegen. Ich glaube, das war auch gut so. So konnte ich erstmal sitzen bleiben, bis ich mich nicht mehr so wackelig fühlte und dann langsam aufstehen, ganz langsam, bis ich in der Lage war, erste Schritte zu machen. Inzwischen schätze ich die kleinen Schritte sehr, ich, die gerne große Sprünge gemacht hat.

    Darin erkenne ich mich wieder. Bei mir war es allerdings so, das ich wirklich nur kleine Schritte gehen konnte, denn die Entgiftung hatte mich ziemlich umgeworfen :( . Und ich traute mir auch selbst nicht. So bin ich auch mit kleinen Schritten Richtung Trockenheit gegangen.

    Es dauerte bei mir auch sehr lange, bis ich es mir überhaupt das erste Mal wagte, mich als "trocken" zu bezeichnen. Nach einem Jahr tat ich das sicher noch nicht, aber ungefähr zu diesem Zeitpunkt bekam ich das erste Mal Hoffnung, das ich es wirklich schaffen könnte, trocken zu bleiben.

    Ich wünsche Dir, für immer trocken bleiben zu können. Der Anfang ist gemacht !

    LG Sunshine
    :)

    Hallo Luna,

    Auch von mir einen Willkommensgruß !

    In der Beschreibung Deiner Gefühle erkenne ich mich gut wieder, auch wenn ich mittlerweile seit 11 Jahren trocken bin. Nur war bei mir kein Elternteil alkoholkrank.

    Das Täuschen und Vertuschen, das Verheimlichen der Sucht und sich dabei innerlich so elend zu fühlen, kenne ich auch sehr gut. Und wenn es jemand wieder so beschreibt wie Du, erinnere ich mich auch genau wieder an diese Zeit...
    Es sind aber auch die typischen Anzeichen und Begleiterscheinungen der Alkoholkrankheit. Man muss sich nicht dafür schämen, das man Symtome einer lebensgefährlichen Erkrankung zeigt(e).

    Ich freue mich auf einen weiteren Austausch mit Dir, gern auch im erweiterten Forenbereich :)

    LG Sunshine

    Lieber Sebastian, ich bezweifel, das Du Dich wirklich "endlich wieder gut gefühlt" hättest, wenn Du wieder gesoffen hättest...

    Aber es ist ja glücklicherweise heut nochmal gut gegangen.
    Und wenn Du mit einem Therapeuten nicht klar kommst, dann versuche, einen anderen zu bekommen.
    Nicht jeder Mensch kommt mit jedem klar und mit seinem Therapeuten sollte man schon klar kommen, wenn es helfen soll.

    Gibt es noch andere Dinge, die Du gern tust ?
    Womit Du Dich bei Saufdruck ablenken könntest ?
    Denn es ist doch so, man hat ja unheimlich viel Zeit mit Saufen verbracht als nasser Alkoholiker, die will nun (sinnvoll) gefüllt werden.

    Ich habe glücklicherweise nur selten unter Saufdruck gelitten, aber ansatzweise kenne ich das auch. Ich habe mich dann immer mit irgendwas abgelenkt.
    Denn der Saufdruck wird vergehen, und die Zeit bis dahin will überbrückt werden.
    Und schau auch immer in Dich rein... fehlt Dir etwas ?
    Hast Du Hunger ?
    Hast Du Durst ? (gerade bei der momentanen Hitze !)
    Bist Du müde, möchtest Du schlafen ?
    Diese Bedürfnisse wollen auch gestillt sein, achte also gut auf Dich !

    LG Sunshine

    Hallo Carolyn81,

    Das man sich durch Sauferei die Leber kaputt machen kann, weiss im Grunde jeder. Hier jetzt so zu tun, als sei das Unsinn, wäre gelogen.

    Aaaaber ich möchte Dir Mut machen, das es nicht zwangshalber so sein muss !
    Ich habe durch viele viele Jahre Alkoholmissbrauch meine Leber ganz sicher geschädigt. Das war eindeutig an den Werten festzumachen, als ich zur Entgiftung eingeliefert wurde, da gibts nix schön zu reden. Kurzum, ich stand kurz vorm Leberversagen.
    Meine Leber hat sich ganz erstaunlich gut regeneriert, ich hab seit vielen Jahren wieder ganz normale Werte. Selbst meine Ärztin, übrigens auch Internistin, war verwundert, wie sehr sich meine Leber regeneriert hat.
    Also mache dich nicht verrückt !

    Wichtig wäre aber, das Du trocken werden kannst. Denn je länger die Leber leiden muss, desto schwerer hat sie es ja danach.
    Könntest Du denn mit dem Internisten über Deine Sorgen sprechen ? Weiß der Bescheind über Deine Alkoholsucht ?
    Wie sieht Dein weiterer Plan aus ?
    Wie willst Du weiter leben ?

    LG Sunshine

    Hallo Sebastian,
    wenn es Dir nicht gut geht, bleibe hier im Forum und schreibe. Und viel Wasser trinken hilft wirklich.

    Schau mal, Du bist erst 30 Jahre alt und hast Dein Problem/Deine Krankheit bereits erkannt. KLASSE ! Wenn Du jetzt trocken werden kannst/bleibst, dann ersparst Du Dir einen langen weiteren Leidensweg.
    Wenn Du jetzt trinkst, machst Du auch nichts leichter, einfacher oder was auch immer... im Gegenteil. Du machst Dein bisher erreichtes wieder kaputt.
    Trocken werden ist kein Spaziergang, verspricht auch niemand hier, aber es ist sehr gut möglich !
    Und ein trockenes Leben ist das Schönste, was man sich nur vorstellen kann, auch wenn das anfangs noch nicht ganz so aussieht. Aber das wird schon... !

    LG Sunshine