Beiträge von Whitewolf

    Es dauert etwas länger ( 2-3 Monate würde ich schon rechnen ) bis sich das alles wieder einspielt. Die Aussage des Arztes ist nachvollziehbar. Hab Geduld. Solltest Du Dir doch mehr Sorgen machen dann lass Dir eine Überweisung an einen Neurologen geben. Neurologie und Psychiatrie ist richtig. Leider total überlaufen.

    lG WW

    Hallo Schmidtty,

    ich bin gerade über Deinen Thread gestolpert und hab mal kurz quer drübergelesen.

    Dann hab ich gestutzt und etwas genauer gelesen : Dein Tread trieft so voller Alkohol das man den auswringen könnte.

    Dich scheinen noch sehr viele Verzichtsgedanken zu beuteln.

    Du könntest jetzt auf Konfrontation gehen, und schreiben ich wäre doof und das stimmt so nicht. Du könntest aber auch drauf eingehen und mal etwas darüber schreiben was da genau passiert. Wenn nicht hier in einem Alkoholikerforum...wo dann?

    Schreiben wir doch nicht um den eisgekühlen Drink... : Du würdest gerne wieder saufen weil es so gut schmeckt und wirkt nehme ich mal an? " Bääm"...was ist denn mit dem los? Wie kann er nur.... Er kann.

    Es wird wirklich Zeit die "nassen Gedanken " genauer zu beleuchten. Solange der Alkohol noch so oft Dein Leben bestimmt, mit Ängsten, Saufdruck und Verzichtsgedanken bist Du nur abstinent.

    Fangen wir doch mal ganz unten an: Warum vermisst Du den Alkohol? Was würde passieren wenn Du den ersten Schluck zu Dir nimmst? Wie glaubst Du wirkt er und, viel wichtiger: Was passiert dann? Möchtest Du nach einer gewissen Stabilität versuchen wieder kontrolliert zu trinken?

    Du bist 2023 rückfällig geworden und arbeitest gerade wieder darauf hin. Was ist damals passiert und warum? Und jetzt?

    Welchen Platz nimmt der Alkohol in Deinem Leben ein, wofür und warum hast Du ihn eingesetzt.

    Du setzt Dich Gefahren aus und schreibst von ausprobieren. Probiere lieber mal eine ungeschönte Selbstanalyse hier, statt in Gedanken fässerweise Alkohol zu trinken.

    Triff die klare Aussage gegenüber Mitmenschen "Ich trinke keinen Alkohol". Warum...? Das will eigentlich keiner so genau wissen. Sag einfach für den Übergang das Du Medikamente nimmst wenn Du ( noch ) nicht offen damit umgehen möchtest, mehr will echt keiner wissen. Und lass den Kopf dabei oben. Dann fragt auch keiner mehr.

    Wenn Du das nicht tust, lässt Du Dir Türen offen. Im Krieg sind alle Mittel erlaubt... Hauptsache Du trinkst nicht. Nasses Gelaber über Weinkühlschränke oder ähnliches braucht kein Mensch.

    Warum machst Du das? Um den Schein zu wahren das Du eigentlich ja kein Problem hast? Nicht dauerhaft krank bist? Doch, bist Du. Und das muss Dir auch keine Angst machen , schau Dich hier im Forum um.

    Du solltest das nach der langen Zeit alles besser wissen, oder? Nach der Reha erst recht.

    Du hoffst, das der Alkohol seinen angestammten Platz im Kopf von selbst aufgibt? Das wird er nicht tun. Warum sollte er? Er bekommt ständig Nahrung und kann sein Spiel in Ruhe fortsetzen. Er macht keine Gefangenen.

    Trockenarbeit ist angesagt. Was ist das? Wie geht das? Für solche Fragen bist Du hier goldrichtig. Wenn Du sie stellst.

    Ein Rückfall findet weit vor dem ersten Schluck im Kopf statt. Der erste Schluck ist die letzte Aktion. Dann ist es kein Rückfall mehr sondern Du säufst wieder.

    Ich habe das absichtlich alles provokativ dargestellt. Warum? Weil ich der Meinung bin das Du bald wieder soweit bist und nen kalten Schlag Wasser über den Kopf brauchen könntest. Weil Du Dich quälst.

    Umdenken.

    Ich bin ein A...loch und wegen mir und der bösen Darstellung machst Du Dir gleich mal ne Pulle auf? Um zu beweisen wie schlecht die Welt ist und das Du da ja garnicht anders konntest?

    Kannst Du machen, Du bist der Chef.

    Mach Städtereisen die einfach nur anstrengend sind, geh in Restaurants um dem Alkohol im Essen hinterherzuweinen oder dem Ouzo umsonst nach dem Essen. Was auch immer um schön getriggert zu werden . Wate ruhig bis zu den Knieen noch in einer Alkoholpfütze, bei der es nur eine Zeitfrage ist wann sie wieder bis zum Kinn reicht und darüber.

    Was genau ist da los mit Dir und dem Alkohol, das Du Dich oft mit "Skills" abstinent halten musst. Herrgott... das ist schon beim lesen anstrengend. Wie schlimm muss das im Kopf und im Bauch sein. Es reicht nicht einfach nichts zu trinken um trocken zu werden.

    Du bist jetzt sauer weil Du ja schon so weit gekommen bist und ich das nicht gebührend annerkenne? Tue ich, aber das klingt alles sehr anstrengend. Du trittst auf der Stelle...

    naja, es wird besser werden mit der Zeit, nehme ich an….

    ... nimmst Du an. Sieht nicht danach aus.

    Ich lasse mich gerne korrigieren. Das wäre ein Anfang. Schimpfe von mir aus, wäre auch ein Anfang. Du machst Dir Gedanken darüber? Auch das wäre ein Anfang.

    Es gibt keinen Fahrstuhl der zur Trockenheit fährt, wir müssen die Stufen nehmen... und nicht springen sonst gehts wieder abwärts. Runter gehts nunmal schneller als rauf. Naturgesetz.

    lG WW

    dass dort steht, dass auch die Epigenetik mit vererbt wird

    Fand ich auch etwas verwirrend. Würde ja heissen das sich ein einmal geschädigtes Histon immer weiter vererbt. Da noch weitere Schäden am Histon pro Leben dazukommen, müssten wir eigentlich mitlerweile alle als saufende Botenstoffzombies aus irgendeiner Generation herumlaufen.

    Der Botenstoff-Webfehler ist für mich nachvollziehbar. Medikamente mit dem Ansatz gibt es massenhaft. Und alle wirken irgendwie anders wie ich leider weiss. Es kann also länger dauern bis was funzt. Für uns als Süchtige ist es sehr wichtig ein Medikament zu finden, welches die richtige Wirkung entfaltet und nicht abhängig macht.

    Sonst heisst es : " Pille statt Pulle "

    Die Autorin hat am Ende noch einen Buchtip gelinkt, das Buch ist wohl von Ihr.

    Guten Morgen Jump, Du bist ja auch ziemlich früh unterwegs.

    Was für eine Reha ist das eigentlich? Psychosomatisch oder Alkohol? Kommt immer auf den Klinikschwerpunkt an und was der Kostenträger aus dem Arztbericht macht.

    1-2 Jahre gilt als trocken?

    Das ist so eine Frage, welche eigentlich nur von Ihm beantwortet werden kann. Es gibt mit Sicherheit viele Ärzte und Therapeuten die das so bezeichnen würden nach den Kalenderdaten.

    Wir hier im Forum unterscheiden da etwas differenzierter. Es gibt den Ausdruck " nasse Gedanken" oder "nasses Verhalten" Der Alkohol wird auch nach längerer Abstinenz im Kopf noch als probates Hilfsmittel vorgeschlagen oder es tauchen alte Verhaltensweisen aus der nassen Zeit auf, welche dann wieder einen Übergang in den nächsten Schritt einleiten könnten. Da muss dann ziemlich anstrengend gegengehalten werden. Das Wort "triggern" kannst Du hier oft lesen im Forum.

    Die eigentliche Arbeit findet also nach der Therapie statt.

    Deswegen sagen wir auch, das der eigentliche Prozess der Trockenheit mit "Trockenarbeit" verbunden ist. Es reicht eben nicht einfach nur nicht mehr zu trinken.

    Eigentlich nicht Deine Baustelle, höchstens unterstützend. Denn das kann Ihm keiner abnehmen.

    Das war mal oberflächlich angekratzt, im Alkoholikerbereich kannst Du da viel drüber lesen.

    Abstinent oder Trocken beinhalten beide : Es wird kein Alkohol mehr getrunken.

    Zufriedene dauerhafte Trockenheit beinhaltet etwas mehr.

    Noch zum Rückfall, weil das ja nun schon öfter passiert ist bei Euch und jetzt schon wieder etwas Angst aufkommt wenn ich das richtig interpretiere :

    Der letzte Schritt bei einem Rückfall ist der erste Schluck. Dann wird wieder getrunken. Ein Rückfall findet vorher im Kopf statt, und da gibt es dann die Möglichkeit gegen anzugehen. Es passiert äusserst selten das jemand in einem Totalblackout von jetzt auf gleich wieder anfängt. Da gibt es Vorzeichen auf die der Alkoholiker achten muss um schlimmeres zu verhindern. Manchmal ist das auch für den wissenden Partner schon vorher zu erkennen, das ist aber abhängig davon wie offen er damit umgeht.

    Nur mal miterwähnt weil es grade im Thema war.

    lG WW

    Das liest sich tatsächlich so als ob er sein (Whiskey-) Fass erstmal austrinken muss. Irgendwann kommt der Punkt an dem es nicht mehr schmeckt, sondern wo der "Genuss" zur echten Qual wird. Wenn Du Ihn weiter unterstützt ist das nur eine Leidensverlängerung. Für Ihn und natürlich für Dich auch.

    Sieh es positiv: Dadurch das Du den Kontakt komplett abbrichst und nicht mehr zur Verfügung stehst, verkürzt Du seinen Prozess erheblich. Du tust Ihm also etwas gutes, so paradox das auch klingen mag.

    lG WW

    Ja, der Punkt für mich ist, wie ich mit einem starken, Nein-sagendem Gegenüber klar komme.

    Wenn Du in seiner Reha die Fäden komplett aus der Hand gibst, könnte genau das dabei herauskommen.

    Das würde ein anderes Licht auf

    Wäre doch auch wieder co, wenn ich ihn verlasse, damit er bessere Chancen hat es wirklich dauerhaft und ernsthaft zu schaffen?

    werfen. Kontrollverlust?

    Er versucht nicht mich zu binden. Das bin ich selbst, die sich nicht lösen kann oder will.

    Er leidet unter einer Erkrankung welche das Wesen verändert und vom Partner nicht kontrolliert werden kann. Da rennst Du mit normaler Kommunikation gegen eine Wand. Nicht planbar, nicht einzuschätzen. Verlauf in einer Spirale nach unten.

    Das einzige was wir Dir mit Sicherheit schreiben können ist, das diese Krankheit unbehandelt immer schlimmer wird. Gegen jede Vernunft.

    lG WW

    Hallo Jump,

    Er ist mehr so ein bisschen autistoid

    Wenn da was drann ist, wäre es um so wichtiger das ohne Alkohol anzugehen. Wenn überhaupt behandlungsbedürftig. Das würde auf einige Darstellungen natürlich ein anderes Licht werfen und da soetwas nicht von heute auf morgen kommt, hast Du Ihn ja auch so kennen-und lieben gelernt. 20 Jahre sind ja irgendwie schon eine Hausnummer.

    und kein manipulativer Typ - das bin eher ich 🙈

    Das war nach der Autistoid-Erklärung das erste woran ich gedacht habe, ohne das jetzt genauer zu thematisieren.

    Aber Du bist ja hier um für Dich zu schauen was geht, möglich ist und evtl. sinnvoll.

    Wir hier versuchen immer den Fokus auf dem Mitglied hier zu halten, Ferndiagnosen von ggf. vorhandenen Persönlichkeitsstörungen sind uns unmöglich , von daher verteilen wir hier nur die einfache Kost der persönliche Erfahrungen und sehen immer wiederkehrende Mechanismen. Und um damit etwas anzufangen, sind wir auf evtl. lückenhafte Darstellungen und Beobachtungen angewiesen. Fehler also jederzeit möglich.

    Aber das wäre SEIN Ding das für sich zu entscheiden, oder? Wäre doch auch wieder co, wenn ich ihn verlasse, damit er bessere Chancen hat es wirklich dauerhaft und ernsthaft zu schaffen?

    Das dürfte hier einigen Co`s ein dezentes schmunzeln oder verschreckte Augen :shock: bescheren. Da muss ich jetzt nochmal drüber nachdenken, hab ich so noch nicht gelesen.

    Hört sich jetzt wahrscheinlich alles sehr nach Entschuldigen und Herausreden an

    Nein, tut es für mich nicht. Wofür solltest Du Dich entschuldigen? Du bist hier nicht in einer Angeklagten-Defensivsituation. Du hast klar Deine Sichtweise formuliert und Empfindungen dazu. Ob das Ausreden und Entschuldigungen sind, das weisst ja nur Du selber für Dich. Du kennst Dich hald selbst am Besten und weisst was gut für Dich ist.

    Ich habe den Eindruck das Du das alles durchdenkst und für Dich eine oder zehn gute Lösung(en) findest.

    Mir kommt es so vor ,das Du hier etwas in das sortieren gekommen bist.

    Allerdings ist der Alkohol auch ein zäher und sehr dauerhafter Gegner , welcher von Dir garnicht bekämpft und von Ihm nur dauerhaft gestoppt werden kann. Er bleibt Thema.

    Um eine dauerhafte Abstinenz zu erreichen muss er sich persönlich stark verändern. Willst Du Ihn dann überhaupt noch als Partner wenn das geschehen sollte?

    Gestärkt in der Persönlichkeit, egoistisch zum Selbstschutz, klare Grenzen und eigene Ziele um die Trockenheit nicht zu gefährden? Die Möglichkeiten zum manipulieren würden ins bodenlose sinken... ich weiss wovon ich da schreibe. Ich sehe es an mir und das kann ganz schön anstrengend sein für einen Partner.

    Deshalb hab ich mich hier angemeldet. Ich bin Mitte 50 und ich will keine Zeit mehr verplempern.

    Harter Ausdruck, klingt so ünnütz...

    Ich persönlich finde ja , das eine Neuorientierung, Selbstwahrnehmung und ein Lernzyklus nicht zwingend verplemperte Zeit sind. Hamsterrad und täglich grüsst das Murmeltier zementieren die Wahrnehmungen und können dann als Entscheidungshilfe fungieren . Fehlende Reset-Taste, kaputter Akku und sekundärer Krankheitsgewinn, durchwachte Nächte, Alkoholgeruch, Angst vor Rückfällen nach kurzer Trinkpause ? Da hast Du doch schon einiges zusammengetragen was Dir auch für die wie auch immer gestaltete Zukunft einiges bringt.

    Erfahrungsgemäss ist ja der erste entscheidende Schritt am schwierigsten ( z.B. tatsächlich einen Mietvertrag unterschreiben oder gar eine Wohnung kaufen ). Danach ist es ja oft so, das es sich zum Selbstläufer entwickelt und das eigentliche "ob" oder " warum" nicht mehr so in Frage gestellt wird. Alles spielt sich auf die neue Situation ein und ein wirkliches "Zurück" gibt es nicht mehr.

    Alle Folgen , auch im zwischenmenschlichen Bereich, lassen sich leider nicht konkret voraussehen, nur erahnen, erhoffen und/oder befürchten.

    Du hast ja für Dich schon eine ( Los )Lösungsstrategie entwickelt. Auf den ersten Blick sieht sowas immer sehr egoistisch aus ( Ist es natürlich auch, aber es gibt ja "gesunden Egoismus" ). Allerdings bedeutet eine radikale Veränderung ja auch für beide Seiten eine bis dato versperrte Möglichkeit der ( positiven)Veränderung.

    Irgendwann macht es irgendwo "klick" und dann weisst Du was richtig ist. Zumindest läufst Du nicht vor der Thematik davon, stellst Dich hier den eigenen Denkprozessen, bist zum Austausch mit Leidensgenossen bereit und arbeitest daran. Dann wird sich der Rest auch bald finden.

    lG WW

    Hallo Jump ( warum muss ich immer an Van Halen denken, irgendwo muss ich noch die Platte...:mrgreen:...)

    denn wenn ich ausziehe, dann hätte er sich sowieso innerhalb eines halben Jahres tot gesoffen und ich hätte das Haus für mich (er wäre aber auch bereit auszuziehen). Er sagt das gar nicht als Drohung oder manipulativ, sondern ernst und sachlich.

    Bei solchen Aussagen würde jeder Therapeut die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

    Bedeutet:

    -Der Alkohol ist immernoch Lösung Nr. 1 wenn was schiefläuft.

    -Dein Verhalten Ihm gegenüber steht zwischen Ihm und dem Alkohol.

    Das ist weit weg von " ich will und werde nicht trinken" . Und natürlich manipulieren solche Aussagen und hinterlassen Spuren. Gewollt oder ungewollt. Was solltest Du denn mit so einer Info anfangen , steckt da überhaupt eine Info drinn?

    Wenn er wüsste wovon er da spricht, dann käme das sowiso nicht mehr über seine Lippen. Sich totsaufen ist nicht so einfach wie es klingt. Qualvoll, extrem schmerzhaft und nicht absehbar. Das kann er nicht wollen und den Versuch würde er bald wieder abbrechen wenn er dann noch kann.

    Aber wenn ich da an die Schlafsackaktion denke von der Du geschrieben hast, scheint er ja zu Extremdarstellungen zu neigen.

    Einen Partner schonmal auf das eigene Abbleben vorbereiten wenn er nicht spurt, ist in meinen Augen keine besonders kluge Idee. Bist Du sein Sinn des (Über) Lebens? Dir könnte ja auch mal etwas passieren... was dann?

    Frag Ihn doch mal ganz direkt was passieren würde, wenn Du Dich entschliesst Deine Klebestreifen von den Schuhen zu nehmen? Geht er dann in den Laden um sich hochprozentiges zu besorgen um mit der Selbstauflösung zu beginnen?

    Den Entschluss sich umzubringen könnte man ja auch schneller und effektiver umsetzen als langwierig mit Alkohol. Grundvoraussetzung für diesen Blödsinn ist nämlich, das Du dabei zuschaust, mitleidest und dann Erbarmen zeigst. Und das ist nicht manipulativ?

    Du warst ja schonmal Zeuge eines "schlimmen Zustandes" ( Krampfanfall ), hast die Bilder vor Augen und mitgelitten. Dieser " Schockzustand" hat ja nicht gereicht wenn ich das richtig gelesen habe? Und das sollst Du Dir doch gefälligst noch ein paarmal anschauen ?

    Er sollte nach den ganzen Reha`s irgendwie schlauer sein und andere Lösungsstrategien haben. Für sich. Nur für sich.

    Es wäre vermutlich besser für Ihn wenn er die kommende Reha ohne Partner angeht. Dann kann er entscheiden ob er eine Umorientierung für Sich ohne Alkohol schafft und will.

    Ich habe nichts davon wenn Du aus Eurem Leben in Dein Leben jumpst. Daher auch kein Ratschlag von mir. Du triffst ja die Entscheidungen und entwickelst Dich weiter wie man hier gut lesen kann.

    Es sind einfach nur Denkanstösse von jemandem, welcher diese Äusserungen und Aktionen bin zum erbrechen kennt und deshalb scharf verurteilt.

    lG WW ( der jetzt die Platte suchen geht...:wink: )

    Vermutlich hast Du an der Rezeption den Ball flach gehalten was Dein Befinden angeht. Es war ja auch so schon schwer genug wie Du ja geschrieben hast.

    Normalerweise hätte ich gedacht das Du zumindest im Wartezimmer landest....

    Hast Du eine Telefonnummer bekommen? Oder wie kann ich mir das vorstellen?

    lG WW

    Diese Einschätzungen, Bewertungen, Verurteilungen, die ich im Kopf habe, wenn ich Menschen beobachte, sagen eben viel mehr über mich aus, wie über den Beobachteten. Meisst ist es die Angst vor eignenem Versagen, wenn ich ein Urteil über eine vermeintliche Schwäche an jemandem fälle. Ich würde es sogar als eine Selbstabwertung bezeichnen.

    Das ist auf jeden Fall einen Gedankengang wert.

    Wenn ich jetzt Alkoholiker sehe, draußen oder auch im Supermarkt, die schon morgens schnapps kaufen geht's mir richtig schlecht.

    Tut mir leid, ich hänge mich da gerade drann auf. Ein ungutes Gefühl macht sich breit...

    Kommen da nicht Erinnerungen hoch? Irgendwie beschäftigt uns das evtl. doch etwas mehr als es sollte. Das hätte jeder "gute Bürger" so schreiben können.

    Ich poste meine kurzen Gedankengänge dazu mal hier in meinen Thread, damit es niemand in den falschen Hals bekommt.

    >> Woher wissen wir eigentlich das diese Menschen Alkoholiker sind?

    Es gibt übrigens auch Co`s die morgens Schnaps kaufen , warum dürfte klar sein. Das macht sie nicht zu Alkoholikern.

    Und wenn wir schon diagnostizieren das wir einen akut erkrankten Menschen vor uns haben.... warum helfen wir dann nicht? Würde jemand akute Atemnot haben, wäre das selbstverständlich , oder?

    Wir hier wissen das wir einem nassen Alkoholiker nicht helfen können solange er nicht darum bittet. Wenn er umkippt ist die Lage klar. Trotzdem ist der Grundgedanke der Gesellschaft garnicht in dieser Richtung sondern eher ablehnend... als wenn man sich tödlich anstecken könnte?

    Diese Schiene des Vordiagnostizierens gefällt mir irgendwie nicht. Gefiel mir nie... ist aber leider ein Volkssport. Der nächste Gedankengang " zum Glück gehts mir nicht soooo schlecht " liegt dann irgendwie nahe.

    Der übernächste Gedankengang könnte dann sein :" ich bin ein besserer Alki " . Gaaanz dünnes Eis und das Forum ist voll mit den Ergebnissen dieser Gedankengänge.

    Wir haben es zum Glück nicht mehr nötig nach durchzitterter Nacht morgens Alkohol zu holen. Und auch nicht jeder war schon soweit. Wir haben es unter vielen individuellen Umständen geschafft uns von der akuten Sucht zu lösen...das macht uns aber tatsächlich nicht zu besseren Kranken.

    Nehmt es mir nicht krumm, ich wollte nur einen kurzen Denkanstoss liefern. Ist nichts persönliches und auch leider nichts ungewöhnliches, wollte aber gerade irgendwie raus.

    Die Vermutung bei solchen Beobachtungen ist natürlich für uns als Alkoholiker duchaus nachvollziehbar. Dennoch sehen wir nur einen Mitbürger, welcher Schnaps kauft oder auch trinkt. Evtl. ist dieser Mensch tatsächlich auch " krank ". Alles möglich.

    Wie sieht es mit der " Unschuldsvermutung " aus, nach der sich bei Anklagen gerichtet werden muss? Das lässt sich schon irgendwie übertragen meine ich.

    Wenn Suchtkranke mit sich selbst so hart ins " Gericht " gehen würden wie bei anderen evtl. Kranken... gäbe es wohl sehr viel weniger davon.

    Leider ist die Verbindung "krank + Alkohol " von der Gesellschaft stark ins negative geprägt. Das klebt wie Pech.

    Das hängt mit mehreren wesentlichen Faktoren zusammen wovon der zweite ganz wichtig sein "sollte" :

    Der oft mit der Krankheit einhergehende soziale Abstieg was viele Menschen zu etwas besserem macht im Empfinden

    und

    das schnelle Aburteilen um nicht bei sich Selbst schauen zu müssen wie es eigentlich mit der Trinkerei aussieht.

    Wir sollten ob unserer Erfahrungen etwas sensibeler sein, .... wenn wir uns schon über andere Gedanken machen.

    Gerne Eure Gedankengänge dazu... könnte interessant werden.

    Grüssle an die Mitleser

    WW

    So dämlich, als ob bei mir das Suchtgehirn anders funktionieren würde als bei anderen...

    Du bist nicht dämlich.

    Das ist ein Prozess aus dem Du lernst. Du hast den Alkohol unterschätzt und das ganze Forum ist voller ähnlicher Berichte. Jetzt hast Du eine rote Ampel vor Augen und kannst das verwenden.

    lG WW


    Ich fragte mich, bevor ich hier ins Forum fand nach dem „ Tiefpunkt“ …. Der Punkt an dem er merkt , bis hier und nicht weiter. Ich meine ihm sind die gesundheitlichen Folgen auch bekannt.

    Hallo Denisa,

    für Dich ist diese Frage nicht zu beantworten. Das hat etwas mit einem immensen inneren Leidensdruck zu tun, welcher sich langsam aufbaut und immer schlimmer wird. Das ist je nach Probant von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

    Salopp gesagt ist der Punkt erreicht, wenn der Alkohol mehr Schmerz als alles andere hervorbringt. Seelischer und körperlicher Schmerz in Kombination. Beispiele aus der Verwandschaft haben bei mir z.b. auch nichts geholfen, der Alkohol hat sie geholt unter schlimmsten Umständen und ich habe weitergesoffen.

    Für Dich ist das nichts worauf Du warten solltest. Das kann noch Jahre dauern oder auch nur einen Monat.

    Wenn noch von seeliger Entspannung gesprochen wird ( Ruhe im Kopf...) ist da wohl noch nichts weiter abzusehen.

    Wird mir immer mehr bewusst das der Weg ein sehr schwerer ist …

    Deiner oder seiner? Oder kombinierst Du das noch?

    Über allen Beteiligten hängt das Damoklesschwert.

    Du beobachtest und bist auf dem Sprung, trinkt er wieder, wann, warum, wie ...wo..? 24 Stunden .

    Er beobachtet und schätzt sich ab wann er wieder trinkt, was, wieviel und warum...? Das " ob " wird eigentlich noch garnicht gefragt.

    Bedeutet nichts anderes, als das der Alkohol alle durchgehend beschäftigt. Ob aktiv nass oder gedanklich trocken.

    Dazwischen wird irgendwie gelebt.

    Wenn bei Dir der Punkt kommt " was zum Geier mache ich hier eigentlich..." dann solltest Du das tatsächlich als Absprung nutzen.

    lG WW

    Welche Frau möchte in einer Partnerschaft die Nummer zwei sein?

    Damit meine ich keine anderen Frauen, sondern die stoffliche Sucht.

    Ein aktiv Süchtiger hat ( gezwungener Maßen )andere Prioritäten. Nimm das Suchtmittel weg... und Du merkst was plötzlich eigentlich wichtig ist.

    " Liebe " zu einem Partner ist es definitiv nicht. Die Sucht verändert einen Menschen, er wird ein anderer.

    Du gehst immer weiter zurück, gehst immer mehr Kompromisse ein... um dann doch festzustellen das die Substanz ( Alkohol, Drogen, Tabletten...etc. ) wichtiger sind als Dein ( Euer ) Wohlbefinden.

    Du veränderst Dich unmerklich immer mehr, und bewegst Dich plötzlich auf einer Schiene auf die Du nie wolltest. Wenn Du nicht loslässt, nimmt das Leben automatisch eine andere Richtung, nämlich spiralförmig nach unten.

    Der eigentliche körperliche Entzug dauert je nach Suchtsubstanz mehrere Monate. Der Körper und ( das wird gerne vergessen ) das Gehirn müssen entgiftet sein von einem ( konzentriert)tödlichen Nervengift.

    Danach kann man langsam wieder von einem "normalen " Menschen sprechen, unverändert ohne Substanzen. Diese kurzen Trinkpausen bringen zwar eine kurze nüchterne Phase aber sonst nicht viel. Die Sucht ist noch voll aktiv.

    Ich persönlich habe diese ( nötigen )Kontaktabbrüche der Partnerinnen wärend meiner Saufkarriere immer von 2 Seiten empfunden: Katzenjammer wenn ich mal wieder eine nüchterne Phase eingelegt habe und voller Jubel wenn der Alk wieder geschmeckt hat ( keiner nervt rum, ungestört saufen...).

    In jeder Phase stand der Alkohol noch auf Platz 1. Dazwischen waren Halbwahrheiten und gebrochene Versprechungen.

    Kopf hoch und irgendwie versuchen den ( ehemaligen) Partner zu ignorieren um wieder in die eigene Spur zu kommen.

    Und jetzt wird es interessant: Wenn Du das nicht kannst und es eigentlich brauchst Dich um diesen Partner zu kümmern, unbedingt helfen willst und informiert bleiben willst... dann gehst Du in Richtung Co-Abhängigkeit. Eine eigenständige Persönlichkeitsstörung von der Du hier viel lesen kannst.

    Da ich eben weiss wie nasse Alkoholiker ticken, kann ich Dir nur schreiben das Du alles richtig machst. Aber lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

    lG WW

    Wahrscheinlich hätte ich damals einfach das Telefon übernehmen und meiner Schwiegermutter direkt sagen sollen, dass ich mich momentan einfach zu schwach fühle, um Besuche zu empfangen), einfach aus der Neugier heraus...

    Solange Dein Mann den Spagat hinbekommt solltest Du dieses Minenfeld lieber auslassen. Da gibt es eh nichts zu gewinnen. Das hat mit Schwäche nichts zu tun, eher mit Weitblick.

    lG WW

    Verantwortlich fühl ich mich daher eigentlich nicht, aber der Gedanke, dass er wegen mir trinken muss ist schrecklich.

    Falls Du diesen Gedanken weiterverfolgen solltest , begibst Du Dich in einen gnadenlosen inneren Kampf gegen Windmühlen. Ein Alkoholkranker findet immer Gründe um zu trinken und er hätte diesen auch auf Nachfrage immer parat.

    und mein Vater ist Alkoholiker.

    Es ist wichtig für Dich das auch genauso zu sehen, das er Alkoholiker ist und krank, und das nicht als vorübergehende Phase zu betrachten ist , welche einen Auslöser braucht. Das Problem liegt in der Sucht und damit sehr viel tiefer als sich das ein Nicht-Süchtiger vorstellen kann. Du siehst nur das Ergebnis, nämlich den Betrunkenen.

    Daher ist es gut das Du hier bist und Dich hier informieren kannst worum es bei dieser Erkrankung eigentlich geht, und Du hier an den EKA`s und Co`s siehst das der Alkohol keine Grenzen kennt und zur Familienerkrankung werden kann. Evtl. solltest Du Deiner Mutter auch mal raten sich Hilfe zu holen ( falls nicht schon geschehen...).

    lG WW

    Hallo beebee,

    Ich schau gerade nach Allgemeinmedizinern, will jemand mit dem ich das Vorgehen besprechen kann, aber es haben so viele Aufnahmestopp....

    Du brauchst auf jeden Fall einen Arzt wenn Du weiterführende gesundheitliche Maßnahmen oder eine Therapie beantragen willst. Wenn Du nicht fündig wirst kannst Du bei Deiner Krankenkasse anrufen, die vermitteln Dir einen Termin.

    lG WW