Beiträge von °Avalon°

    ich hab auch immer gesoffen beim kochen. koche jetzt abe noch lieber wie vorher. bin jetzt auch experimentierfreudiger..

    iwie tu ich jetzt alles lieber...

    ich habs mit diesen dingen mittlerweile so: geb den dingen ne chance. also ne echte chance.

    wenns dann ned gefällt isses halt nur schöngesoffen worden.

    ausprobieren.

    Zitat von ratlos

    deshalb trinkt er wieder täglich, weil er sich nicht vorschreiben lässt, was er zu tun hat.

    Also mal zusammengefasst:

    -Er entscheidet, dass er zu Hause nicht mehr trinkt.
    -Er entscheidet, dass nun diese Regel nicht mehr gilt, und trinkt trotzdem zu Hause.
    -Du weist ihn darauf hin, dass er sein Wort nicht hält.
    -Du bist schuld weil er wieder mehr trinkt.


    Is' ja praktisch, wie er sich das zurechtlegt.
    So muss er der Tatsache, dass er Alkoholiker ist, nicht in's Auge schauen.


    Wie oben genannt: Das Ganze wird schlimmer. Und wenn Dein Mann bei 4 Flaschen Bier bereits aggressive Züge entwickelt, dann stellt sich die Frage: Was tut er bei 10 Flaschen Bier?

    Dass Du Angst haben musst, ist traurig, und nicht tolerierbar. Wenn man in seinen eigenen vier Wänden Angst hat, dann besteht da echter Handlungsbedarf.

    Du stellst Dich schlafend, um Konflikten (mit einem alkoholisierten Menschen) aus dem Weg zu gehen?

    Du hältst etwas zusammen (Familie), was auf Dauer auf diese Weise keinen Bestand haben wird.

    Dein Mann sollte handeln. Bald. (oder gestern)

    Zitat von Hans

    Meiner Meinung nach ist die einzige Hilfe, die du dabei leisten kannst, ihm eindeutig klar zu machen, dass du sein selbst- und fremdzerstörerisches Handeln nicht weiter tolerierst.

    Naja, Ernest, ist das nicht etwas zu schwarz-weiss? Ich mein... diejenigen, mit denen ich regelmässig Kontakt habe, und die mir nahe stehen, also mein direktes Umfeld, sollte das schon wissen... nicht aber Hinz und Kunz, da wäre ich ja auch einig mit Dir.

    Ich denke, man darf das nicht verallgemeinern. Ich würde zum Beispiel NIE jemanden am Arbeitsplatz darüber informieren... obschon ich mit denen oft zu tun habe...habe da auch schlechte Erfahrungen gemacht.

    Aber mein Freundeskreis und meine Familie? Auf jeden Fall sollen die das wissen.

    Flüchtige Bekanntschaften: nö...wieso auch... das sind eh diejenigen, denen ich jetzt aus dem Weg gehe..

    ja, so ähnlich handhabe ich das auch, Hartmut... ich schreib nieder was mir einfällt... wenn's auch manchmal etwas "meschugge" daherkommen mag.*ggg*...

    Da ich eh' einen anner Waffel hab, darf ich das. *höhö*

    Ich widme mich jetzt dem Linsensalat.

    ... und komischerweise macht mich das jetzt traurig. Echt, könnt heulen, und ich weiss nicht wieso. Vielleicht wieder mal so ne dämliche Selbstmitleidsregung oder so.

    Naja, ich werde mal das Abendbrot zubereiten.

    Stay tuned.

    Flo

    Hartmut
    "Wenn ich dem Alkohol noch eine Macht einräume (auch hypothetisch) bin ich gedanklich noch nicht fertig mit der Kapitulation. Er tut mir nichts, er läuft mir nicht nach. Er macht ja nichts außer ich personalisiere ihn."

    Stimmt. Ich habe damit noch nicht abgeschlossen. Ist ja nach 2,5 Wochen auch kein Wunder. Bin am Anfang. Und der Alkohol HAT eine Macht über mich, durch meine Sucht, durch mein Suchtgedächtnis. Leider. Und ich fahre anscheinend besser - ja sicherer - wenn ich ihm "zur Sicherheit" genügend Macht einräume. So kann ich unter Anderem sicherstellen dass ich nicht mehr bagatellisiere. (Was mir sonst gerne passierte)

    Ich nehm' den $cheisskerl zum ersten Mal ernst.

    Mir tut der Alkohol eben (noch) etwas. Ein kleiner werdender Teil in mir vermisst ihn sogar. Diese alte, miefende Lederjacke hat ja jahrelang gepasst.
    Dennoch möchte ich nicht mehr trinken. Und bis jetzt gelingt mir das. Mit Hilfe, ok, aber es gelingt.

    Vielleicht ist mein "Wunsch nach Personalisierung des Alkohols" auch der Versuch, meine Sucht nach aussen zu projizieren, aus mir herauszuprügeln... um Distanz zu bekommen. Wer weiss..
    Ob das falsch ist oder nicht.. nun.. ich weiss es nicht. Bis jetzt funktioniert es auf jeden Fall...

    Nun, ich dämonisier da ziemlich gerne. Der Dämon wäre die Sucht selber, in mir drin, von mir selbst in's Leben gerufen. Ich gestehe dem Alkohol auf Grund seiner Wirkungsweise eine "Macht" zu, welche meine Kraft, MIT ihm zu kämpfen, übersteigt. Ich kann ihm eigentlich nur noch so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Und ich lasse mich nicht mehr auf einen Kampf MIT ihm ein... ich bekämpfe (nur noch) meine Sucht... und das geht besser OHNE ihn.

    Ich gebe dem Alkohol nur allzugerne eine Art "Persönlichkeit".. im Wissen dass es sich um eine Instanz in mir drin handelt.

    Ob jemand davon was hält ist für mich sekundär, solange es für mich seinen Zweck erfüllt: Es soll mich abstinent halten und trocken werden lassen.

    Jedem seine gedankliche Strategie, oder?

    Aber es ist Dein Thread, ich möchte den eigentlich nicht mit Dingen vollmüllen, welche Dir die Nackenhaare sträuben lassen. *tschuldige*
    Darum lass ich das ab jetzt.

    Lieber Gruss

    Flo

    @vollwaise: "Der Punkt mit demjenigen, der ganz alleine in einem Raum sitzt und für unbegrenzte Zeit unbegrenzt Alkohol zur Verfügung hat, ist absolut nicht zielführend (...)"

    .. Hatten wir schon. Mir bringt eine solche isolierte Betrachtungsweise etwas. Deswegen ist sie für mich auch zielführend. Ist wohl Ansichtssache, und zeigt, dass es Menschen gibt, welche anders als andere über einen Sachverhalt nachdenken.

    Hartmut : Na gut, ersetze "Mensch" durch "Florian=ich" *ggg*.. gilt für mich, könnte mir aber vorstellen dass dies für viele ebenso gelten könnte.

    Hypothetische Situationen: Damit vereinfache ich (für mich) gewisse Mechanismen, indem ich sie isoliere. Hypothetisch sind sie, weil sie so im Leben, in ihrer "Reinform" nicht vorkommen. Mich bringt sowas schon weiter... wie es Carl Friedrich beschreibt, habe ich dadurch - in meinen Worten - die Kapitulation vor dem Alkohol für mich begründet. Führt dazu, dass ich im richtigen Leben - also dann völlig frei von Hypothese - die Gefährlichkeit und die Macht von Alkohol in ihrer Urform formulieren und "spüren" kann.

    @vollwaise: es ist nur "falsch" weil du es so auslegst wie es NICHT gemeint ist. Ich denk, du weisst wie's eigentlich gemeint war...

    Damit wird der Wunsch, irgendwann wieder völlig normal Alkohol trinken zu können, begraben. (normal trinken können = Vorstadium zu dem, in welchem man war, als man so richtig gesoffen hat). Denn das funktioniert ja nur für eine gewisse Zeitdauer, es ist eine Frage der Zeit, bis der Konsum wieder bedenkliche Ausmasse annimmt. Insofern: Ein "permanentes Zurück" in ein Stadium bevor man so richtig zu saufen begann, ist nicht möglich. Ist wie 'ne "Büchse der Pandora"..

    Zitat

    Nein, für mich gibt es keine Alkoholiker-Light-Version.
    Diese Krankheit ist ein schleichender Prozess, von
    Beginn an, bis zum -oftmals bitteren- Ende.

    Hatte es gestern in der BK Sitzung davon...

    Hypothetische Situation: Wenn ein Mensch - isoliert - im Nebenzimmer einen unbegrenzten Vorrat an Alkohol hat, und 100% des Tages jeweils zur Verfügung hat, für immer, dann würde jeder sich binnen kürzester Zeit zu Tode saufen. Es sind die Ablenkungen, Verpflichtungen, sozialen Strukturen, die diesen Prozess verhindern oder in die Länge ziehen. (das wäre dann der schleichende Prozess)
    Denn der Alkohol mit seiner Wirkungsweise ist im Prinzip "stärker als ein Mensch", sofern man ihn konsumiert. So zumindest meine Meinung.

    Salü Aliengirl

    Also ich machte früher immer Trinkpausen. Mündete stets darin, dass ich mir irgendwann wieder ein "Gläs'chen" gönnte, und dass der Konsum langsam anstieg bis zum (erneuten) crash. Suchtgedächtnis sei dank. Jetzt, dieses Mal, habe ich zum ersten Mal die Worte "Alkoholkrank" und "Nie wieder Alkohol" kommuniziert. Es fühlt sich völlig anders an, dieses Mal. Diese Endgültigkeit schafft zwar etwas Angst, jedoch auch Klarheit. Das Ziel ist klar, der Weg muss noch gegangen werden. Bis an das Ende meiner Tage. Das ist wirklich was völlig anderes, da bin ich mit Vollwaise einig. Wenn Du jedoch Dein Ziel umformuliert hast auf "trocken bis ans Lebensende" dann kann das unter Umständen ja funktionieren. Musst bloss alle "Hintertüren" zuhauen, und auch sonst noch ein paar wichtige Regeln befolgen.

    Ja, und ich für meinen Teil hole hier oft Rat. Vermeintlich gute Ideen werden hier beleuchtet, und gerade gestern hat man mich vor drohendem Schaden bewahrt.

    Wenn man mal eine gewisse Schwelle erreicht hat, ist "Trinkpause" zwar möglich, aber das danach gewünschte "kontrollierte Trinken" eben nicht. Das geht voll in den A****. Mit den üblichen Konsequenzen. So meine Erfahrung.

    Darum bleibt für mich nur etwas übrig: Lass es ganz sein.

    Gleichzeitig das Rauchen aufzugeben würde ich NIE schaffen. Wäre dann wohl next step. Aber damit lasse ich mir wirklich Zeit. Möchte mich nicht überfordern. Ich wünsch Dir dass Du das durchziehst.

    Also: Viel Kraft und gute Momente!

    Lieber Gruss

    Flo

    hm... also wenn ich dann jedoch versuche stark zu sein, blafft es abschätzig: "...hör auf den Helden zu spielen, steht Dir schlecht und is' doof!".. demnach isses auch so ned gut. Ich frage mich dann, welche Leidensstufe denn adäquat wäre, damit wir keine hämischen Kommentare ernten. Jedoch wird dies wohl ein wohlgehütetes Geheimnis holder Weiblichkeit sein...

    Aber ich kann Dir eines sagen: Wenn Deine Mutter sowas wie ein Gewissen hat (und davon gehe ich aus), dann weiss sie was sie falsch macht. Nur... darüber sprechen, thematisieren, die Krankheit zugeben, das geht beinahe nicht. (ging bei mir auch lange nicht)
    Denn DANN müsste man was ändern. Und jeder wüsste, dass man einfach nur saufen WILL! Das kann man sich selber ja kaum eingestehen... ICH WILL MICH KAPUTT MACHEN... also muss da ein Lügenkonstrukt her, welches ziemlich durchdacht sein muss, damit man es sich selber überhaupt glaubt...

    Das alles führt dazu, dass es schwierig wird, einem uneinsichtigen, trinkenden Alkoholiker da Vorwürfe zu machen... eigentlich wäre Mitgefühl das einzige... denn die sind auf ihrer Einbahnstrasse zum Friedhof.

    Ich finde das traurig. Macht mich traurig dass ich so weite Strecken auf dieser Einbahn gegangen bin... im Glauben dass ich dann schon rechtzeitig ne Seitenstrasse erwische... oder im Glauben dass ich mich gar nicht auf dieser Einbahnstrasse befinde...

    Und da gibts die lieben Lieben, welche das mitansehen müssen... auch die tun mir leid. Weil sie nicht wegschauen können...

    Ich glaub ich werde grad rührselig...

    Sorry.

    Also ich kanns nachvollziehen. Im Restaurant hat ja meine Tochter auch vor der Kellnerin - welche ich privat kannte - das mit dem Bier erwähnt. Ich bin fast im Boden versunken vor Scham.... "klingt ja als wäre ich ein Voll-Alkoholiker".... JA, DOCH, FLO, GENAU DANACH KLINGT ES, UND GENAU DAS IST ES SOGAR!! hätte ich denken müssen...aber ich war mit "dem schönen Schein meinerselbst", mit meinem sogenannten "Ruf" beschäftigt....

    ... weisst Du, "Grünes Kistchen"... dieser Thread hier macht mich betroffen und nachdenklich...

    Denn ich habe auch eine Tochter. Die hat mich oft beschwipst angetroffen...

    vor Jahren im Restaurant:
    ich: "Ich hätte gerne eine Cola"
    Tochter (9 Jahre alt): "Was..Papi..warum trinkst Du kein Bier? Du trinkst sonst immer Bier"
    ... und in mir drin leide ich ob dieser Feststellung, möchte es nicht wahrhaben dass meine eigene Tochter dieses Bild von mir hat, ohne zu wissen was das genau bedeutet...

    Irgendwann später, vor ein paar Jahren:

    Wir sind auf dem Perron, der Zug kommt. Ich verabschiede meine Tochter...

    Ich: "Tschüss, L****, hab Dich lieb!"
    Tochter, (13 Jahre alt): "Ich Dich auch, Papi.. Pass auf Dich auf!"

    ... in mir drin leide ich, weil ich mich frage: Warum sagt sie das? Warum sagt mir mein Kind dass ich aufpassen soll? Macht sie sich insgeheim Sorgen?

    Unlängst, bei uns zu Hause:
    Wir feiern. Mutter von L**** mit Freund, meine zwei Mädchen, und meine jetzige Familie zusammen, wir haben es gut. Ich befinde mich mit L**** (17 Jahre alt) in der Küche, die Weinflasche ist nicht weit, und wir saufen uns beide einen an... (ja, tatsächlich)

    ... am nächsten Tag leide ich, weil ich weiss, dass dies falsch gewesen ist. Was für ein Ar***loch von Vater besäuft sich mit seiner eigenen Tochter????... dazu kommt dass sie - ähnlich wie ich - eine Affinität zu Suchtmitteln hat.

    Das war dann auch der Auslöser für meinen Entschluss, ENDLICH damit aufzuhören.. Ich habe viele Grenzen überschritten in meinem Leben, aber DIESE schlägt alles...

    Es kostet mich viel, dies hier zu beichten, ehrlich und offen zu sein. Ich schäme mich sehr für diese wirklich gewissenlose Aktion vor zwei Wochen. (Heute Abend sind es dann zwei Wochen als das passierte)

    Was der Alkohol aus mir gemacht - WEIL ICH ES ZULIESS - ist zum k***en, und sehr erbärmlich.

    Ich kann das nur noch in Zukunft besser machen, passiert ist passiert... und ich WERDE es besser machen. Meine Tochter soll nie mehr "pass auf dich auf" sagen müssen, sie soll nie mehr durch mich die Gelegenheit bekommen, ihr noch junges, jedoch vorhandenes Suchtgedächtnis mit Inhalten auffüllen zu können.

    Ich schäme mich.

    Lieber Gruss

    Flo

    Salü Hartmut. Das Selbstmitleid..ja... das kenn ich aus meiner Saufzeit, jedoch hat mich dies in meinen letzten beinahe zwei Wochen, in welchen ich jetzt abstinent bin, dann und wann auch eingeholt. Hat mich nicht weiter gebracht. Und aus meinem Saufdruck kam ich nur raus indem ich genau dieses Selbstmitleid beiseite legte, mich bei der Hand nahm und etwas getan habe.. also irgendwas... da reichte schon "Kochen" oder "Aufräumen"...

    Ich hoffe dass dieses "Kerlchen Selbstmitleid" bald mal verschwindet...

    (ja, ich weiss, ich bin jämmerlich...manchmal zumindest..)