Beiträge von °Avalon°

    ich glaub' da gibt es kein "Patentrezept", Lea... ich hatte das Rauchen mit dem Saufen, Kiffen, Koksen gleichzeitig aufgegeben. Es hat funktioniert, weil es funktionieren musste. Andere tun das portionenweise.

    Aber sicher ist es besonnen, vorsichtig zu sein, und sich nicht zu überfordern.

    Aber ‚weg damit und gut ist‘ ist nicht mein Ziel. Zumindest jetzt nicht. Oder doch?🤔 Ich bin mir noch nicht sicher.

    Anders als bei Zigaretten und Alkohol habe ich die Hoffnung, dass ich es (wieder) lernen kann, ‚vernünftig‘ zu naschen.Keine Ahnung, ob das bei mir funktioniert. Eine Zigarette zu rauchen würde ich mich nicht trauen, obwohl ich schon seit 2004 nicht mehr rauche und ein Glas Wein würde mir das Genick brechen.

    Ich versuche hier bei dem Naschzeug den Weg des ‚michbeobachten‘. Wann, wieviel, wieoft…. und versuche, das zu analysieren.

    Das klingt für mich nach kontrolliertem Trinken Naschen... **hüstel**....

    (ok, der is gemein von mir)

    Na, überforder' Dich einfach nicht. Hartmut hat's irgendwo gesagt: Lieber Naschen als n Rückfall. Seh' ich auch so.

    Viel Erfolg trotzdem, wünsch ich Dir.

    Kaugummis? Sprichst Du etwa von den Nikotinkaugummis?

    Falls ja: lass den Scheiss, wenn Du's bis hierher ohne geschafft hast. Denn der körperliche Anteil der Nikotinsucht ist schnell (wenige Tage) überwunden, und derzeit Dein Hauptgegner. Wenn Du schon diesen geistigen Arschaufriss tätigst, dann tu Dir den Gefallen und nimm die körperliche Abängigkeit vom Nikotin gleich mit.

    Der Hauptanteil dieser Abhängigkeit ist ohnehin psychischer Natur.

    Die Zufuhr von Nikotin dämpft das Empfinden... Nikotin schiebt sich zwischen Endknöpfchen und Synapse einer jeden Nervenverbindung. (darum ist man ja auch buchstäblich genervt wenn das fehlt)

    Du kannst Dich aber schon jetzt auf Dein erstes Gefühl des Wohlbefindens verbunden mit der Freude darüber freuen...denn auch diese Emotion ist dann stärker fühlbar/registrierbar.

    ... hey, Stern.. also wenn Du ernsthaft damit aufhören möchtest, dann weisst Du, was Du zu tun hast. Alles andere ist herum-eiern, würden gewisse "Hardliner" hier wohl ungefähr sagen.

    Weg mit dem Zeug.

    Wenn Du um 13 Uhr dann die Schublade öffnest, wirst Du reinhauen, und dich danach genauso fühlen wie wenn Du von Morgen früh losgelegt hättest.

    Du betreibst somit nach meiner Meinung Zeit- und Energieverschwendung.

    Oder was ist der Sinn dieses "Experiments"? Zu beweisen dass Du danach süchtig bist?

    ...stellt sich somit wohl die Frage "wo fängt Sucht an"... was ist eine Sucht überhaupt?

    Ich google, und finde, dass z.b. die WHO nicht vollumfänglich hilfreich ist:

    Zitat von WHO

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Sucht als einen „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge“. Dabei sind diese Kriterien entscheidend: Unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels.

    Der Netdoktor gefällt mir da schon besser:

    Sucht bezeichnet die psychische oder physische Abhängigkeit von einer Substanz oder einem Verhalten. Sie entsteht, weil das Suchtmittel oder die Verhaltensweise auf das Belohnungszentrum im Gehirn wirkt und dort positive Gefühle auslöst.

    Sucht ist somit keine Charakterschwäche, sondern gemäß der Sucht-Definition eine Krankheit, die auf einer Fehlregulierung im Gehirn beruht. Die Ursachen für eine Suchterkrankung sind vielfältig. Neben der genetischen Veranlagung kommen psychologische und soziale Faktoren hinzu, die eine Person in die Sucht abrutschen lassen.

    Auch noch interessant ist da der Beitrag der Psychologischen Studentenberatung:


    Süchtig werden kann man nicht nur nach Substanzen wie Alkohol, Nikotin und illegalen Drogen, sondern auch nach bestimmten Verhaltensweisen.

    Im Prinzip kann eine Sucht nach jedem menschlichen Verhalten entstehen. (...)

    Also da steht sicher mal ein gesteigertes Verlangen, wobei hier wohl der nicht zwingend damit einhergehende Kontrollverlust ein entscheidendes Kriterium ist, ob man suchtkrank ist oder nur süchtig?

    Auch wenn ich weiss, dass ich n Alkoholiker bin, der die Kontrolle über sich zurückgewonnen hat... bin ich trotzdem suchtkrank? Ist das einfach eine rote Linie, die - mal überschritten - einfach hinter mir liegt, fern meines Einflusses?

    Ich find's spannend, darüber nachzudenken. Und ebenso spannend, diese ggf. schwammigen Grenzen, roten Linien, zu definieren versuchen.

    Zitat

    Auf jeden Fall!!! Aber wenn man erst einmal eine Sucht (die Alkoholsucht) überwunden hat bzw. man sich mit ihr beschäftigt und Wissen darüber erlangt, was eigentlich Suchtverhalten ist, dann bemerkt man eben auch andere Süchte einfacher bzw. wird sich dessen bewusst.

    Oh ja. Es fällt einem dann sowieso auf, dass die sich in vielerlei Unarten völlig gleich sind.

    Ich kenne keinen einzigen trockenen Alkoholiker, der regelmässiger Pub-Gänger geblieben ist. Umgekehrt kenne ich keinen ehemaligen Trockenen, der im Pub trocken geblieben ist. Gibts sowas überhaupt?

    Wann ist dieses Thailand-Theäterchen eigentlich vorüber? Also wann seht ihr Euch wieder?

    Das Selbstmitleid... also ich kann nur sagen wie das bei mir so ablief. Meine Geschichte ist jedoch mit Deiner nicht wirklich vergleichbar. Aber vielleicht kannst Du ja was daraus ziehen.

    Ich war mein Leben lang ein Opfer. Die Opferrolle trieb ich so weit dass ich gar das Opfer meiner selbst war.

    Die Opferrolle - so sehr sie am Selbstwertgefühl und an der Lebensqualität nagt - die hat auch Vorteile. Die Opferrolle ist eine Überlebensstrategie, die man sich schon recht früh im Leben aneignet und unter Umständen nicht wieder los wird. Die Opferrolle bringt Aufmerksamkeit, und weckt bei anderen die Helfernatur / Beschützerinstinkt. D.h das bringt tatsächlich was. Aber der Preis, den man bezahlt ist VIEL zu hoch.

    Dann kam der Schlaganfall. An und für sich wäre das ja der Moment, in welchem ich so richtig loslegen könnte, mit der Opferrolle. Da gibt es wirklich was, wofür mich beinahe JEDER bemitleiden tät - also eine Art Steilpass.

    Doch was hab ich getan? Irgendwie war das mein persönlicher Tiefpunkt, und mir wurde im Krankenhaus nahegelegt, eine positive Geisteshaltung einzunehmen, zwecks rascher Genesung. Und das hab ich richtig gut getan. So gut, dass ich meine Opferrolle richtiggehend vergessen habe. Für den Moment. Und recht später ist mir das aufgefallen. Mittlerweile verachte ich diese Rolle - sie ist schädigend für die Psyche, energieraubend, und wenig Zielführend. Sie treibt einen in Depressionen, macht einen klein.

    Fliegen ist angesagt. Abheben. Wie ein Adler, der seine Schwingen ausbreitet.

    Die positive Geisteshaltung heilt. Sie gibt viel Energie. Sie ist für mich unentbehrlich für ein suchtfreies Leben.

    Es gibt ja da den Spruch: Das Glas ist entweder halb voll oder halb leer. Das ist ein Vorstoss in die richtige Richtung, mir persönlich aber viel zu wenig.

    Denn schon der Begriff "Halbvoll" ist negativ behaftet. Denn da ist noch dieses "Da würde noch mehr reinpassen, aber ich begnüge mich mit der Demut und Bescheidenheit eines verdammten Ghandi's". Nee.. für mich haben diese Gläser "etwas drin", und das ist schön so.

    Veru weisst Du was mir bei solchen Triggermomenten geholfen hat?

    Ich habe das Gefühl, jetzt saufen zu wollen, zugelassen. Zugelassen und beobachtet was es mit mir macht. Nicht darin "gebadet", nicht "weitergedacht", einfach nur in mich hineingespürt.

    Die Trigger, respektive die Emotionen dahinter, die sind sehr bald verblasst.

    Ich durfte merken, dass - überspitzt ausgedrückt - Saufdruck nicht weh tut, mich nicht umbringt, und auch kein Verbrechen ist. Ich darf so viel saufen wollen wie ich möchte..ich darf nur nicht saufen.

    Salü Schmetterling. Das liest sich toll. Passiert nicht alle Tage, und ich denke, Du weisst das...

    Dieses "Aufleben", "Interessieren", etc... das freut mich für Deinen Mann.

    Bei mir war das nämlich ähnlich. Hatte mich für kaum mehr etwas interessiert.

    Ich wünsch Dir auch einen guten Start in's neue Jahr.

    Wenn Dir das jemand geschrieben hätte, was würdest Du diesem Menschen nun raten?

    (ja, genau das)

    Und das tut weh. Stimmt.

    Aber am Ende bist Du, sagst Du?

    Nein, ich glaube, das Gegenteil ist der Fall.

    Du bist am Anfang! Du hast da nämlich alles erkannt, was es zu erkennen gibt. Fehlt nur noch, daraus Konsequenzen zu ziehen. Er wird das Problem für Dich nicht lösen. Nur Du. Vertrau auf Dich.

    Die Lösung hat aber nur etwas mit ihm zu tun, wenn er sein Verhalten grundlegend ändert.

    Ich trinke keinen Alkohol und das wohlwissend und wohlüberdacht und das wird langsam zu Gewohnheit.

    Wundervoll. Ich wünsch dir, dass es dabei bleibt. Ich wünsch' es uns allen.

    Und Du wirst Dein Stück vom Glück auch (wieder-)finden. Ist manchmal etwas verborgen, oder manchmal verschliesst man die Augen dafür. Aus was für welchen Gründen auch immer.

    Hast Du n Hobby, welches Du einfach toll findest, auf welches Du nie länger verzichten könntest? Oder eine Aktivität, auf die dieses zutrifft? (abgsehen von den Grundbedürfnissen?)

    Bei mir sind es primär die Musik und das Kochen.

    Salü Fabienne. superschön, dass Du das durchgezogen hast.

    Das mit dem Partner...das wird sich zur gegebenen Zeit auch lösen. Sei zuversichtlich.

    Ich bin zwar selber aus der Alkoholiker-Ecke...aber auch ich habe eine Beziehung beendet, war dann erst mal alleine, und habe dann den wundervollsten Menschen, meine Liebe T., kennenlernen dürfen. Sie ist mein grosses Licht, und ich bin dem Schicksal mehr als dankbar, dass wir uns gefunden haben.

    Du wirst dann den Partner finden, den Du Dir gewünscht hast, wenn Du zu Dir selbst gefunden hast.

    Aber eins nach dem anderen... bau erst mal Deine Existenz mit Deinen Kindern solide auf.

    Und... ich gratuliere Dir zu Deiner Konsequenz. Braucht Mut.

    Versteh ich das richtig: ... also du trinkst nicht mehr, weil Du das nicht mehr willst, aber im Moment überwiegen die Zweifel, ob dein nicht-trinken-wollen eine gute Idee ist, Du siehst den Sinn darin nicht? Und dann findest Du, Du hasts nicht schwer?

    Verzeih mir den, aber dann wenn ich was tue, ohne zu wissen, warum ich es tue, dann empfinde ich das als sehr gravierend. Und wenn ich diesen Sinn mal gesehen habe, (überwog) jedoch die Zweifel dann zunehmend überwiegen, dann schrillen bei mir Alarmglocken. Bei Dir wohl auch - sonst wärst Du nicht hier gelandet.

    "Nur nicht trinken reicht nicht".... Ich erklär Dir an einem einfachen Beispiel, was damit gemeint ist:

    Angenommene Situation: Du hättest die Gewohnheit, nach der Arbeit nach Hause zu kommen, den Fernseher anzumachen, dann in der Küche ein Bier ausm Schrank zu holen, Dich aufs Sofa zu setzen und die Dose zischen zu lassen, und Fern zu gucken.

    Wenn Du jetzt hingehst, und einfach das Bier durch ne Cola ersetzt, eben "einfach nur nichts trinkst" dann wird das nicht reichen. Ein Rückfall ist höchstwahrscheinlich. Also dieses Beispiel sei stellvertretend für sämtliche anderen Gewohnheiten, Abläufe, Aktivitäten, Situationen, Begegnungen, etc. genannt.

    Es läuft darauf hinaus, dass man seine gewohnten Handlungs- und Denkweisen überarbeiten muss.

    Denn in diesen ist der Alkoholmissbrauch begründet, er ist durch diese entstanden. Einige Dinge sind offensichtlich, andere zeigen sich erst mit der Zeit.

    "keine Wortspiele": Du möchtest keine, spielst aber da gleich ne Runde Wortklauberei. Okay, kannst machen. Bringt aber wenig. Es geht einfach darum, etwas anderes zu machen als zu saufen. Ob man das jetzt mit "Ersetzen" beschreiben möchte, oder "weiter ziehen", "für sich neu entdecken". Ist mir wurst wie Du das nennen möchtest. Hauptsache Du weisst was ich meine.

    Oben hat jemand das Wort "Depression" genannt. Könnte sein, dass sich das bei Dir anbahnt, oder bereits ongoing ist. Dann ist professionelle Hilfe wohl angesagt. Würd ich machen, wenn s nötig ist. Lohnt sich.

    Ich sag da einfach mal: wir sind auf einer Suche, bei welcher wir das finden, was wir suchen.

    Wenn wir nach Gründen suchen, warum das Leben langweilig ist, dann werden wir diese Gründe finden, und uns auch gelangweilt fühlen. Wenn wir nach Gründen suchen, warum das Leben farbig sein könnte, dann werden wir diese Gründe finden, und uns den buntesten Farbfilm reinziehen.

    Es ist Deine Entscheidung (und ebenso eine daraus resultierende Gewohnheit) wonach Du suchst.

    Und vielleicht handelt es sich bei Dir auch um blossen Energiemangel, da Du zuviel tust. Möglich.