Beiträge von Kintsugi

    Lotta das ist in der Tat ein spannendes Thema und diese Frage kann dein Schlüssel zum Ausstieg werden:

    Es geht mir um die Frage: Wie hängt bei Euch die Erkenntnis der Manipulation mit dem Ausweg aus der CoAbhängigkeit zusammen.

    Ich habe irgendwann nicht mehr die Fragen nach "seinen warum" gestellt (warum trinkt er, warum lügt er,...) sondern nach meinen: warum lasse ich mich manipulieren, warum lasse ich mich anlügen, warum bin ich in dieser Beziehung (Liebe ist kein Grund, um sich schlecht behandeln zu lassen).

    Kannst du diesen Blickwinkel einnehmen? Für mich hat sich damit die Tür in die Freiheit geöffnet.

    LG,

    Kintsugi

    Bestimmt halten mich jetzt viel für naiv aber ich hoffe mich kann auch irgendjemand verstehen.

    Jede co-abhängige kann dich verstehen 😉 klar kenn ich das und ich wollte auch lange keine Alternativen angehen. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass du für dich Grenzen erspürst. Wie viel bist du bereit zu geben, wann ziehst du einen Schlussstrich? Welche Konsequenzen kannst du dann auch wirklich umsetzen. Es ist ein Prozess und es ist wichtig dran zu bleiben und den Fokus auf dich zu richten. Wenn diese Beziehung dir nicht mehr gut tut, dann solltest du dich nicht abhängig fühlen bleiben zu müssen.

    Liebe Hilde,

    deine Geschichte bewegt mich sehr, ich kann zwischen den Zeilen viel lesen. Vermutlich weil mich viel an meine Situation von früher erinnert.

    Ich habe es Gefühl das ich ihm garnicht wichtig bin .

    Traue deiner Wahrnehmung.

    Wie verhalte ich mich am besten ??

    Indem du jetzt mal nur auf dich und die Kinder schaust. Ihr zur Ruhe kommt und du die Zeit nutzt, um einen Plan B zu entwickeln.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass er geläutert aus dem Entzug kommt (vor allem, weil er es nicht für sich macht) ist sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit eine dysfunktionale Beziehung wieder in gesündere Bahnen zu lenken...auch sehr schwer.

    Ich wollte lange nicht wahrhaben, dass ich Plan B benötige. Am Ende war ich froh, dass ich mich rechtlich informiert habe, in therapeutischer Begleitung war und Freunde und Familie um Hilfe gebeten habe.

    Ich wünsche dir und den Kindern, dass du für dich erkennst, dass dein Glück nicht von seinen Launen abhängig ist.

    LG,

    Kintsugi

    Alkoholiker sind Energieräuber.

    Co-abhängige auch 😉 Retter und Opfer sind in einer Endlosschleife von Energieklau gefangen, bis nichts mehr übrig bleibt. Oder einer aussteigt.

    So oder so. Ich kann nur auf mich schauen und mich selbst im System bewegen, sonst bleibt es wie es ist. Die Zeit erledigt das zwar auch, aber eigenmächtige Entscheidungen sind dann nicht mehr möglich.

    Schratte , wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?

    Du willst quasi die Erlaubnis von deinem Mann und deinem Kind.

    Dadurch entziehst du dich deiner Verantwortung als Erwachsene und als Mutter.

    Das ist, sorry, sehr kindliches Verhalten.

    Hier kannst du anfangen deine Co-Abhängigkeit besser zu verstehen Lotta um es mal runter zu brechen: dieses kindliche Verhalten ist Ergebnis deiner Kindheit, was dich 1. In diese Beziehung geführt hat, 2. Dich darin verharren lässt.

    Du hast zwei Möglichkeiten 1. Du übernimmst Verantwortung und triffst die notwendige Entscheidung jetzt. 2. Du wartest bis es eskaliert und deine Tochter mit 16 ganz genau das gleiche denkt wie du. "Gott sei Dank hat meine Mama ihn verlassen." oder du bist davor schon so weit über deine Grenzen, dass du psychisch vollkommen runtergerockt bist (ich erinnere dich an deine Aussage "ich werde verrückt") oder er hat dich endlich von sich aus verlassen und du bist nicht die Zerstörerin der Familie, sondern er. Deine Familie geht durch die Trennung nicht "kaputt", sie ist es schon lange.

    Lotta, ich weiß es tut weh, aber die heile Welt gibt es nicht. Du kannst deine Tochter und dich vor diesem Schmerz nicht bewahren, aber ihr könnt beide daraus wachsen!

    Nochmal die Frage: Was hast du konkret getan? Du kannst übrigens bei gemeinsamen Sorgerecht nicht einfach die Flucht ergreifen. Wenn er einem Auszug des Kindes nicht zustimmt, kann er klagen und im dümmsten Fall wird das Kind mit Lebensmittelpunkt zu ihm verpflanzt.

    Die meisten Unsicherheiten werden dir genommen, wenn du dich informiert und du deine Rechte kennst.

    Liebe Marli,

    deine Kinder brauchen und wollen keinen Garten. Das ist DEIN Wunsch, den du auf sie überträgst. Und stell dir vor sie erfahren irgendwann du hast wegen ihnen gelitten, weil du ihnen einen Garten ermöglichen wolltest. Du schiebst die Verantwortung auf die Kinder, verstehst du wie ich meine.

    Aus Erfahrung kann ich dir sagen (und ich hab meinen ganzen Hof verlassen): meine Kinder würden den Indoorspielplatz immer dem Garten vorziehen und gehen noch viel lieber auf den Spielplatz. Es ist am Ende meine Vorstellung und Bequemlichkeit gewesen, nicht die der Kinder.

    Also das darfst du wirklich, wirklich loslassen!

    LG,

    Kintsugi

    Liebe Lotta,

    ich hab deinen Thread nicht komplett gelesen, daher habe ich evtl etwas verpasst. Was tust du den aktiv für die Trennung? Hast du deine Grenzen klar formuliert? Warst du bei einem Anwalt, bzw hast du die Trennung schon durchorganisiert?

    Du wartest darauf, dass er "einfach geht". Tut er nicht. Du hast mal wo geschrieben, er wurde euch einfach nicht loslassen. So bleibst du Opfer, was du aber nicht bist. Du darfst nein sagen, du darfst ihn auswerfen, du darfst Grenzen setzen.

    Hast du therapeutische Begleitung? Der Ursprung deiner co-abhängigen Verhaltensmuster hast du von deiner "lieben Mutter" mitbekommen. Das hab ich jetzt bewusst hervorgekramt. Deine Mutter war nicht die Gute in den Beziehungen, sie war Teil einer Dynamik, die zugelassen hat, dass du Opfer wurdest. Als Erwachsene bist du handlungsfähig, du kannst und musst die Verantwortung für dich und euer Kind übernehmen.

    Lesen und erkennen reicht nicht aus, tun gehört dazu. Daher empfehle ich keine Literatur (dazu musst du nur googlen und findest passende Angebote). Was kannst du jetzt konkret tun?

    Mir hat hier mal jemand gesagt "du brauchst von ihm keine Erlaubnis, um dich von ihm zu trennen" - mir scheint du wartest auch darauf.

    Einfach mal losgehen, der Rest ergibt sich dann.

    LG,

    Kintsugi

    Liebe Teresa,

    herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Wunder! Leider kann ich sehr gut nachfühlen, wie es dir gerade geht. Ich habe mich getrennt als Kind Nr 2 gerade 3 Monate alt war und dann hat es nochmal 3 Monate bis zur räumlichen Trennung gedauert.

    Das wäre doch die beste Taktik

    Meiner Meinung nach wäre die beste Taktik, wenn du dich zuerst deiner Freundin/Kollegin anvertraust und mit ihr gemeinsam die Trennung planst. Das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber meine Erfahrung ist: trenne dich nicht, wenn du allein mit ihm zuhause bist. Dann hast du seelische Unterstützung und jemand, der einschreiten kann. Vielleicht kann auch ihr Freund/Mann in der Nähe sein. Wer weiß, wie er reagiert. Mein Ex war solange nett, wie er dachte, dass er mich noch zurück gewinnen kann. Als er realisiert hat, dass ich endgültig weg bin, wurde es hässlich. Stell dich lieber auf den worst case ein...

    Du meinst, er würde dich und deinen Sohn ja wirklich lieben. Weil er das sagt? Es zählt ausschließlich, was er tut. Er haut ab und lässt euch sitzen, wie es ihm gerade passt. Nicht gerade ein Liebesbeweis.

    Wenn ich mal Wetten darf: er wird danach nicht Abstürzen, sondern sich gleich die nächste Co suchen. Was er macht ist emotionale Erpressung, gib da nichts drauf. Du bist nicht dafür verantwortlich, wenn er sein Leben weg schmeißt.

    Ich hab hier übrigens auch keine Familie in der Nähe und bin alleinerziehend mit zwei Kleinkindern. Nimm dir jede Hilfe, die du kriegen kannst, baue dir ein großes Netzwerk auf. Es ist so viel besser allein, als mit so einer Last am Bein.

    Ich schicke dir eine große Portion Kraft und Mut für deinen Schritt in die Freiheit!

    LG,

    Kintsugi

    Herzlichen Glückwunsch Twizzler! Schön, dass du im Forum bist und deine Geschichte teilst. Deine Beiträge finde ich immer sehr inspirierend. Die schönen und die schweren Themen. Da kam ja einiges zusammen bei dir und ich hoffe, du kannst jetzt erstmal Luft holen und dich über deinen Meilenstein freuen.

    Liebe Aura1012,

    willkommen im Forum, gut, dass du dir Hilfe suchst und bei einer Freundin unterkommen konntest. Mir ist bei deinem Beitrag neben dem Alkohol noch ein weiteres Thema ins Auge gesprungen: die Extreme zwischen in den Himmel loben und abwerten. Das ist typisch bei narzisstischen Persönlichkeitsstrukturen. Bei mir war im Endeffekt nämlich nicht (nur) der Alkoholkonsum meines Ex das Problem, sondern, dass er ohne Alkohol auch noch ein ekelhaft zu mir war. Ich empfehle dir daher, dich mal mit Narzissmus und Co-Narzissmus in Beziehungen auseinander zu setzen. Vielleicht ist da was für dich dabei.

    Ansonsten ist es wie die anderen schreiben. Einem nassen Alkoholiker kannst du nicht helfen, wenn er selbst es nicht will. Eine Einsicht von außen zu erzwingen ist oft vergebene Liebesmüh.

    LG,

    Kintsugi

    Liebe Teresa,

    wenn du es schaffst, dann traue dich dem Pflegepersonal/Hebamme an. Es gibt Seelsorger im KH und die Möglichkeit dir schon erste Hilfsnetzwerke zu schaffen. Es gibt Hilfe, du musst dich "nur" öffnen. Am besten auch deiner Schwester und Freundin gegenüber.

    Den ohne den Alkohol ist er der perfekte Partner für mich.

    Ist er nicht. Denn er hat keine zwei Persönlichkeiten. Er ist diese eine Person. Ja, er ist krank. Aber das gehört eben zu ihm. Es gibt ihn nicht ohne. Ich hab mir das auch lange eingeredet (wie fast alle Angehörigen, die hier aufschlagen).

    Mir ging es wie dir. Ich bin ausgezogen, als die Kleine 6 Monate alt war. Alleine ist es sehr viel einfacher als mit ihm. Der Gedanke macht Angst, ich weiß. Aber es ist machbar.

    Geh Schritt für Schritt und lerne Hilfe anzunehmen und auch explizit danach zu fragen. Nur verschwende die Hoffnung dabei nicht auf deinen Partner. Seid ihr verheiratet? Wenn nicht: behalte unbedingt das alleinige Sorgerecht.

    Alles Gute für dich und dein kleines Wunder!

    LG,

    Kintsugi

    Liebe Sommerregen,

    vor dem Gericht brauchst du keine Angst haben, wenn du gut vorbereitet bist, schaffst du diesen Schritt auch. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: 1. du regelst den Umgang wie es dir passt und wartest, bis er vor Gericht geht (vielleicht geht er nicht vor Gericht und verliert das Interesse...), 2. du gehst vor Gericht und bekommst am Ende einen Beschluss, der Klarheit schafft (auch wenn vielleicht nicht alles daran in deinem bzw dem Interesse des Kindes ist).

    In jedem Fall solltest du dir jetzt einen Anwalt suchen, spezialisiert auf Familienrecht. In deinem Fall geht es ja erstmal nur um das Kontakrecht. Ich würde auch weiterhin im Kontakt mit dem Jugendamt bleiben. Wichtig ist, dass sie merken, es geht ums Kind und nicht um Machtkämpfe zwischen den Eltern. Deine Sorge ums Kind ist gut begründet und ein betrunkener Vater stellt eine Kindswohlgefährdung dar. Alkoholismus vor dem Gericht zu beweisen ist schwer, aber wenn die Vorwürfe im Raum stehen, dann wird dem nachgegangen. Ich habe dadurch begleitete Umgänge erwirkt (das wollte das Jugendamt auch nicht von selbst anbieten, da musste ich vor Gericht).

    Meine Erfahrungen sind positiv aber es gibt einiges zu beachten. Vor allem die Erwartungshaltung solltest du anpassen. Die Richter sind nur dazu da eine Frage zu klären, die die Eltern nicht geregelt bekommen. In diesem Fall: wie soll der Umgang aussehen. Du hast ja ein Interesse, dass euer Kind Kontakt zum Vater hat. Bindungsintoleranz kann man dir da nicht zum Vorwurf machen (das Schreckgespenst im Familiengericht 😉).

    Du kannst damit rechnen, dass ihr erstmal zu einer Mediation verdonnert werdet. Sowas könntest du natürlich auch von selbst anleiern bevor du vor Gericht gehst. Das würde deine Bemühungen zeigen.

    Ok, so viel mal dazu. Wenn du noch Fragen hast, kann ich versuchen näher darauf einzugehen.

    LG,

    Kintsugi

    Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Wenn es um deine Arbeit geht, würde ich mir da schon eine Beratung einholen. Es kostet nicht die Welt und wenn dann mal was sein sollte, hast du einen Ansprechpartner. Also ich bin ohne Anwälte leider nicht weitergekommen, es gibt bei uns eben wirtschaftliche Verwicklungen.

    Und im Umfeld wird sich das ohne dein zu tun erledigen. Egal wie kurz/lang sie dich kennen. Die Leute sind nicht auf den Kopf gefallen 😉 aber klar wird es Menschen geben, die ihm glauben. Na und.