Beiträge von Sam

    Liebe Anna!

    Willkommen im Forum. Ich bin Sam, alkoholiker - trocken, lese hier hauptsächlich mit.

    Ich hatte eine ähnliche Erfahrung mit einer therapeutin.

    In ihrem wartezimmer füllte ich noch einen fragebogen, ob ich alkoholiker wäre, aus. Das ergebnis: voll zutreffend.

    In der sitzung, fand sie anschließend, ähnliche gründe, wie bei deinem mann. "Sie stehen unter druck", "familie mit 2 kinder", "stressige vollzeitarbeitsstelle mit Verantwortung und überstunden", "hoher anspruch an mich selbst", "corona"... typischer burnoutfall, alkohol ist das symptom.

    Ich hatte so wie dein mann 2 optionen:

    A) rausgehn in den supermarkt gehn bierkaufen und mit der ärztlichen legitimation weitersaufen. Alle anderen sind schuld an meinem burnout und ich saufen muss um es zu ertragen.

    B) rausgehen, bierkaufen - mut antrinken - meiner frau eingestehen dass ich alkoholiker bin und ich es aktuell gänzlich nicht im griff habe. Und was wichtiger war, das gleiche mir selbst gnadenlos ehrlich eingestehen.

    Weiter gings dann mit aufrichtiger hilfesuche suchtberatung (in meinem fall keine therapeutin aber def. Mehr ahnung von alk.) - suchtklinik mit entzug.

    Heute weiß ich burnout ja aber wegen der trinkerei und nicht umgekehrt.

    Alkoholiker tendieren dazu eine illusion aufrechtzuhalten, das ist anstrengend, viel arbeit und zusätzlich wird auch getrunken. Klar, dass man dabei leicht ausbrennen kann.

    Da dein mann schon erfahrung hat wird er wohl option a) und b) kennen.

    Alles Gute!

    Hallo Maria. Ich bin Sam, alkoholiker, trocken.

    Ich nutze das forum hauptsächlich zum mitlesen. Mir fehlt die zeit zum schreiben.

    Zu Deinem letzten post möchte ich Dir aber meine erfahrung hierlassen.

    Ich hab ähnliches, fast das gleiche, mit einer psychiaterin in meiner endphase des trinkens erlebt.

    Trotz bereitgelegter Fragebögen "ein problem mit alkohol" (den ich für mich voll zutreffend beantwortete) im wartezimmer. Verlief das gespräch damals für mich in die falsche richtung. Das ergebnis: leichte depressive grundstimmung und burnout welches den alkoholkonsum begründet.

    Die empfehlung: tun sie mehr für sich, schaffen sie sich freiräume tun sie sich was gutes, sogar einen ausflug inkl autofahrt stimmte sie mir zu. Da ich bereits krank geschrieben war ortete sie auch im familienleben (frau, 2kinder) eine überlastung.

    Ich ging da raus und hatte erneut meinen freibrief.

    Mein nasses hören und denken freute sich, nur dass ich nicht mehr konnte und somit auch nicht mehr wollte.

    Ich halte viel von psychiater und sammelte später gute erfahrungen mit anderen, speziell im entzug und der entwöhnung. (Dort fiel mir auch auf, dass viele alkoholiker trotz Offenbarung die konsummenge gern kleinreden, soviel zu deine bedenken hinsichtlich angegebener menge)

    Manche scheinen aber nicht die richtigen für das thema sucht zu sein.

    Mir half dann das "niederschwelligere" angebot der suchtberatung am allermeisten! Dort erkannte ich erst: burnout ja aber wg alkohol und NICHT umgekehrt.

    Die empfohlenen freiräume hatte und brauchte ich ja ohnehin zu genüge, nur füllte ich sie nur mehr mit bier auf.

    Letztlich war für mich der wille entscheidend.

    Ich entschied mich gegen das "überfordert"argument & weitersaufen. Für das "ich will nicht mehr" und such mir einen weg da raus.

    Für einen gewillten alki ist das argument eines psychiater, wie es dein mann erhielt, das Paradies. Lass dich nicht beirren, ich bin sicher das hauptproblem ist auch da der alk, dann kommt erst das andere.

    Seit ich jedenfalls das saufen weglasse ist das burnout verschwunden und meine Stimmung deutlich besser geworden.

    Alles Gute & viel Kraft


    Das Problem ist aber auch, dass ich gerade in "meiner sicheren Burg" getrunken habe und nicht in der Öffentlichkeit.

    Hallo Sigrid.

    Ich hab zum Schluß hin auch meist zuhause getrunken. Mir wurde empfohlen wenn möglich auch neue akzente in der Einrichtung zu setzen. Oft braucht es nur Kleinigkeiten, ich hab ein paar möbel umgestellt, den kühlschrank, die vorratskammer und den keller neu geordnet. Getränkelager einschließlich alkfreie habe ich aufgelöst. Der vorhang hinter dem ich mein bier oft versteckte tauschte ich mit einer neuen farbe aus. An meinem trinkplatz im keller hing ich fotos meiner kinder, meinen trinkplatz auf der couch nehm ich nicht mehr zum trinken ein. Meine Fahrräder im radraum, dort bunkerte ich auch bier, stellte ich um.

    Als ich vom entzug heimkam merkte ich rasch die trigger, nach diesen Veränderungen gings gleich leichter, auch wirkte die wohnung frisch und anders. War ein gutes Gefühl ein wenig vom alten wegzubekommen.

    Lg

    Nächste Woche habe ich sowieso einen Termin zur Blutuntersuchung -

    Hallo Siegrid!

    Würde ich aufjedenfall machen. Ich muss aufgrund einer anderen Erkrankung auch regelmäßig zur Blutabnahme. Jahrelang war sie während meiner nassen zeit unauffällig, worauf ich immer hoffte mich aber ebenso wunderte.

    In den letzten monaten meiner trinkzeit änderte sich das rapide und erst in der entzugsklinik erkannte man erste körperliche folgen.

    Ich mein nur damit, November ist schon wieder eine gute zeit lang her. Die werte können sich rasch ändern. Und wenn ich heut so an die arztgespräche von damals denke, bin ich auch nicht sicher ob die manchmal wegsahen oder sich nicht verantwortlich fühlten, bzw ohne Auftrag einen alki auf sein saufen ansprechen ist ja auch so eine sache.... . Erst als die werte deutlich schlechter waren, bat man mich nochmal höflich zur abnahme um einen Irrtum auszuschließen,... Ging sich nicht mehr aus, ich ging in die entzugsklinik, da bekam ich mit 30j gleich mal einige tabletten, manches was du aufgezählt hast, und zeit bis sich das wieder stabilisierte.

    Lg

    Deswegen überlege ich im Falle eines "zurück zu wie früher" sofort in eine Klinik zu gehen. Habe auch bereits einen Erstkontakt geknüpft. Eine offline SHG wäre dann der nächste Schritt, wenn ich merke zu Straucheln. Bevor ich in den nächsten Wochen wieder Alkohol konnsummiere, suche ich eine der o.g. Posten auf.

    Hallo Jean!

    Bei diesem Absatz frage ich mich ob du es nicht besser umdrehst, wenn du ohnehin bereits daran denkst in eine Klinik zu gehen.

    Ich bin seit letzten Herbst trocken und bin diesen Weg gegangen. Ich würde ihn wieder gehen, nur gleich und nicht wie zuvor alles andere alleine versuchen.

    Klinik schreckt oft ab und man denkt sich, wenn es gar nicht mehr anders geht. Bei mir war es in Wahrheit so, dass es gar nicht mehr anders gegangen wäre. Ich hätte mir viel erspart, einschließlich Frust aus den oft gescheiterten Versuchen, wäre ich früher in die Klinik.

    In der Klinik wurde ich erstmal trocken und klar (ist nicht gleich mit 0,0, das dauert länger) ich erkannte den Sinn des Ganzen und hängte eine Entwöhnung dran. Davon gibt es ja verschiedene Formen, ich machte sie 5 Wochen stationär. Zeit genug um darüber nachzudenken wie ich meinen langen Wegbegleiter Alkohol, der zum Schluss bei jeder Gelegenheit dabei war, wieder aus meinem Leben bekomme. Ich erkannte was ich ändern musste um trocken zu bleiben. Bis jetzt gelang es mir. Eines der wichtigsten Instrumente für mich ist die SHG aber nicht erst wenns eng wird, sondern vorbeugend, wöchentlich.

    Es ist gut dem Alkohol mit seinen heimtückischen Gefahren immer einen Schritt voraus zu sein. Nutzt man einen Aufenthalt in der Klinik, kann man dabei viel im Umgang damit lernen. In der freien Wildbahn brauche ich den Austausch in der Selbsthilfegruppe (ich besuche die AA) aber auch hier.

    Erst kürzlich, wurde ich hier ertappt wie ich mich womöglich in eine gefährliche Situation begeben hätte. Das geht schneller als man denkt, dann ists gut wenn man Leute hat die einen darauf aufmerksam machen.

    LG Sam

    Hallo Alex!

    Danke für Deine Antwort. Wie gesagt die info empfand ich sehr wichtig. Ich war noch nie ein Festival geher, mir wärs nur um die zwei bands gegangen, somit hätt ich mich mit deinem Hinweis wohl dagegen entschieden. Mir ist wichtig meine trockenheit nicht zu gefährden.... Schnell kann man was übersehn und man begibt sich in unnötig riskante Situationen.

    Ich hab das ganze auch nicht zu ende gedacht, war ja dann auch gleich vom tisch. Hätte es wohl auch nicht als Möglichkeit hier posten sollen, da hab ich nicht weit genug gedacht. Dennoch bin ich froh hier wieder was dazugelernt zu haben! Dafür Danke!

    Lg

    Ich will mal spirits seite nicht vollspamen

    Mir als Minderbegabter ist schon aufgefallen, daß mancher Umgang mit „Jahre langer Erfahrung“ oder „alte Hasen“ gerechtfertigt wird, es wird nicht gefragt, sondern erst Mal unterstellt, als hinter der Hand getuschelt, von Angriff keine Rede, die meinen`s ja nur gut.

    Der User, in einer schwierigen Situation, wird das sicher zu schätzen wissen.

    Also ich hab ja hier meine gedanken zu der frage ob alkis auf ein festival gehn sollten niedergeschrieben, die reaktionen darauf waren alle warnend, das nicht zu tun, was ich letztlich ja aus anderen gründen ohnehin nicht mehr vor hatte. Näheres wurde nicht hinterfragt.

    Die Botschaft übersetzt achtung, mach das nicht, es könnte zum rückfall führen. Sehr wertvoll!!

    Die zynisch anmutende goldfisch Metapher, überlüssig, führte eher zu widerstand. Nun konnte ich sie liegen lassen. Nass, labil oder im trockenrausch wär ich mir nicht sicher, dies so filtern zu können.

    So hätt ich mich gefreut diesen hinweis sachlich zu bekommen, für unser gemeinsames ernsthaftes problem in diesem forum wichtiger als das gefühl ein trockener unerfahrener goldfisch zwischen urzeittrockenen haifischen zu sein. Um mal im bild zu bleiben.

    Eure erfahrung schätze ich sehr, schön wenn der Zugang dazu wertschätzend und auf augenhöhe möglich ist. Meist ist es ja der fall.

    Ich habe ein spezi getrunkenliebten Menschen gibt. und einige alkoholfreies bier. Und andere bier.

    Hi spirit!

    Also ich verstehe das so, dass DU spezi und ANDERE "alkfreies" bier bzw bier getrunken haben.

    Ich kenne oder fast jeder kennt diese situation und die verlustangst wenn es schwierigkeiten mit einem menschen gibt den man liebt. Ich würde dringend, auch wenn man meint es lenkt ab, dieses nach der ausbildung noch was trinken gehn, meiden. Besonders heute am letzten tag und mit deiner gefühlslage. Das hört sich nach der gefahr eines strudels an... Lokal, spezi, "alkfrei" bier,.... Bier?

    Ich hab bei dir immer mitgelesen und was mir auffällt dass du in kurzer zeit starke gefühlsveränderungen durchlebst. Von "ich will nicht mehr trinken, friede freude eierkuchen" in die aktuelle belastende lage, mit beziehungsende usw. Vielleicht findest du etwas ruhe zwischen Euphorie und niedergeschlagenheit. Aktivitäten, Meditation helfen mir bei sowas.

    Irgendwie hört sich das mit deiner Freundin etwas nach trotz deinerseits an. Dass sie ihr Leben nicht völlig einschränkt verstehe ich schon, auch braucht es zeit sich auf die neue Situation einzustellen. ok, party ist kein teil mehr von dir. Aber nun die gemeinsamen aktivitäten, radfahren usw, über bord werfen scheint mir dein beitrag zu sein euch keine chance mit den neuen umständen zu geben.

    Überleg doch mal ob du womöglich deinen trennungsschmerz vom alten partyleben ihr zuschreibst und ob du das trennen kannst.

    Lg

    Gibt's hier trockene Alkoholiker die Heavy Metal hören und weiterhin auf Konzerte und Festivals gehen? Insbesondere bei Festivals dürfte die Versuchung ja enorm sein...

    Ich wäre heuer gerne auf ein Punkfestival gegangen, da ich es früher gern gehört habe und ein paar Bands spielen die mich echt interessiert hätten. Nun sind Punk und Alkohol so gut wie verheiratet und ich erst gut 9 Monate trocken. Also habe ich überlegt ob und wie. Ich hab dann einen Freund gefragt, mit dem ich die Leidenschaft zum Punk früher teilte aber auch zum Alkohol. Er weiß über mein Alkoholikerdasein bescheid, trinkt heute selbst ganz wenig, 1-2 Gläser Wein im Monat und hat selbst einen alkoholkranken, wahrscheinlich nassen, Vater dh er kennt sich mit dem Thema aus. Mit ihm wäre ich für einen Tag gegangen, da er aber nicht kann verzichte ich liebe darauf. Es gäbe zwar noch andere Personen, ich denke die würden sich dort aber langweilen ohne Alkohol oder sich ihm hingeben, das wär mir dann doch zu heiß.

    Es tut mir leid wenn du gerade an einem anderen punkt stehst. Leider scheint es so zu sein, dass es ganz oft anders ausgeht.

    ... Lass mich das umformulieren.

    Es scheint sich bei dir ein anderer weg zu ergeben, am ende der Befreiung einer (co) Abhängigkeit, wie auch immer, ist platz für ein normales leben in dem man glücklich sein kann. Mein weg ist aktuell ohne Trennung verlaufen, ich tuhe alles dafür, bin aber alkoholiker ich kann für nichts garantieren.

    Hallo kati!

    Das ist eine schwierige frage.

    Einerseits war viel glück dabei. Andererseits denke ich war ich mir dem Problem und was ich damit meiner Familie antat immer bewusst. Dies konpensierte ich mit aufopferung was keinesfalls bedeutet, dass ich ein opfer war, sinn davon war es mein schlechtes gewissen zu beruhigen und weiterzusaufen. Dennoch versuchte ich ihr immer alles zu ermöglichen, fair (soweit man das als trinker sein kann) und ihr ein guter partner zu sein. Wie gesagt unter den Umständen, dass ich trank.

    Ich lebte meine sucht lange so aus, dass sie es nicht aktiv erlebte, ich trank oft erst nachts, später halt auch versteckt und war dennoch am nächsten tag um 6 auf den beinen. Während dieser zeit, hatten wir auch ein schönes familienleben, ausflüge, urlaub usw. Ich denke sie hat auch oft weggesehen und war mit den kindern und ihrer ausbildung beschäftigt.

    Als es dann komplett eskalierte und ich ununterbrochen trank machte mir mein körper früh einen Strich durch die Rechnung, sodass in dieser phase zum glück nicht mehr viel passierte bzw ich auch sehr vorsichtig war, keine Verantwortung über die kinder mehr übernahm mich etwas zurückgezogen hatte usw.


    Es ist zum glück nie was richtig schlimmes passiert so dass sie mir auch verzeihen hat können..... Ich weiß nicht ob ich diese Größe hätte......

    Umgekehrt war es wichtig dass ich die Verantwortung dafür übernommen habe und ihr gesagt habe, dass es mir leid tut. Ich habe mich nicht auf die krankheit, was sie definitiv ist, rausgeredet sondern bin für meinen beitag dazu, lange habe ich nichts wirksames unternommen, es kleingemacht, wollte es nicht hören, mir keine hilfe suchen, gerade gestanden. Ich denke dann ist auch heilung möglich.

    Ich habe ihr gesagt dass ich ihr nicht versprechen kann nie einen rückfall zu haben aber ich versprach ihr alles dafür zu tun damit es nicht passiert bzw mich so gut wie möglich darauf vorzubereiten, wenn es passiert. So ist es heute so dass ich intensiv daran arbeite, hier viel lese und mind 2x die woche in die nachsorge gehe, sie sieht das alles und freut sich darüber.... Auch wenn es ihr manchmal zuviel ist und sie mir das eine oder andere treffen streicht 😁. Zurecht natürlich.

    Generell, dazu stehe ich, versuche ich das Programm der aa umzusetzen indem viel aufarbeitung und heilung alter wunden bei allen passiert, ich weiß viele sehen das kritisch, mir hilft es enorm und hat mein leben in harmonische bahnen geleitet.

    Danke Dir für die Frage. Es tut gut über solche Dinge nachzudenken. Es tut mir leid wenn du gerade an einem anderen punkt stehst. Leider scheint es so zu sein, dass es ganz oft anders ausgeht. dafür wünsche ich Dir viel Kraft und dass du für dich deinen Weg findest.

    Hi Spirit.

    Dein Wochenende ist ja voller schöner Aktivitäten.

    Wie geht es Dir dabei mit dem alkohol? Kitzelte im freibad nicht die nase nach einem kühlen alkgetränk in der sonne? Wie gehst du das gemütliche beisammensitzen mit deinen motorad kumpeln*innen an? Sowas kann sich ja rasch in richtung gemütlichen biergelage entwickeln.

    Viele erfolgreich trockene alkoholiker meideten diese aktivitäten anfangs. zumindest ist es gut ihnen gut vorbereitet zu begegnen.

    In meiner nassen zeit ging ich x-mal auf gemütliche beinandersitzen mit dem festen vorsatz dort nichts zu trinken. Schnell sitzt man dann vorm bier und schraubt sein limit von getränk zu getränk nach oben, das bekannte "eins geht schon noch" tritt dann in kraft.

    Dir auch einen schönen sonntag.

    Hallo Kati!

    Ich weiß du hast die frage an hartmut gestellt.

    Wenn ich Dir trotzdem darauf antworten darf. Ansonsten ignoriere bitte meinen beitrag.

    Ich erkenne häufig mein Verhalten in deinen Erzählungen über deinem mann.

    Bei mir war es damals ehrlichgesagt, dass ich körperlich und geistig am ende war. Die tatsache, meinen kindern und meiner frau viel schlimmes angetan zu haben, hat mich leider lange nicht davon abhalten können es so weiter zu betreiben.

    Mit viel harter trinkerarbeit (vertuschung= 6 bier sind halt weniger als 10+, nur bier und kein hartes zeug usw) und noch mehr glück entging ich der katastrophe vor der womöglich grad dein mann steht, der bruch der familie.

    Du siehst wahrscheinlich nur die spitze des eisbergs, oder der schwimmenden flasche. Würdest du alles wissen hättest du weniger zweifel.


    Beim trinker ist es der glaube das alles irgendwie doch zu schaffen, was das problem aufschiebt.

    Erst mein entzug, das teilnehmen an selbsthilfegruppen (bei mir aa) oder dieses forum, veranlasste mich dazu, mich meiner vergangenheit mit gnadenloser Ehrlichkeit zu stellen. Dies dann hier oder in der gruppe zu erzählen machte es real. Davor waren es viele dunkle geheimnisse in meinem kopf die ich gleich verkrampft verdrängte wenn sie auftauchten. Erst dieser prozess, in dem ich immer noch stecke, ließ mich erkennen welch wahnsinn ich meiner familie zugemutet habe. In der regel tut das auch weh, sonst hat man bei der ehrlichkeit gespart. Vl ist das auch ein grund dafür warum das im nassen zustand so schwer ist, weils weh tut und dann säuft man noch mehr.

    Es heißt der säufer braucht seinen persönlichen tiefpunkt, womöglich schiebt ihr gemeinsam seinen grad auf.

    Wenn ich mir deinen thread so durchlese, sehe ich, dass du eine gründliche bestandsaufnahme gemacht hast. Ich hab das gefühl, dass die antwort auf die du hoffst leider nicht dabei war.

    Die frage ist, was machst du jetzt.

    Viel kraft!

    Ist es jetzt im Sommer schwerer für dich?

    Da ich am ende meiner nassen zeit nahezu immer an- bzw betrunken war, hatte ich jeden tag neue erfahrungen manchmal als herausforderungen. Das ging schon los bei einer meiner ersten tätigkeiten "auf freiem fuß" das reparieren meines fahrrads. Damit nicht noch vorher schnell bierholen sondern das werkzeug war eigenartig, übers kochen, hin zum haushalt. Einkaufen war auch so eine sache, da bemerkte ich das erste mal wie mein blick automatisch beim Eintritt das kühle bier anvisierte. Verging mit der zeit, heute nehm ichs nicht mehr wahr.

    Und natürlich die ganzen trinkaufforderungen, zu die es gefühlt täglich kommt.

    Der sommer ist tückisch, zurzeit fallen mir durchaus die schönen gastgärten und ecken in der stadt auf, in denen ich so gern an lauen sommernächten versumpft bin. Da schwimmt durchaus etwas positives mit. Zurecht, viele dieser abende waren ja schön, nur wurden sie zu viele und der alkohol schlich sich in meinen Alltag.

    Ich merke aber,... Vorsicht, nicht leichtsinnig werden.

    Grad am Anfang war bzw ist mir wohler dabei keine leichtfertigen gefahren einzugehen. Da unternehme ich lieber etwas anderes. Aber wem erzähl ich das ^^ Mit so vielen hobbys findet man immer etwas.

    Hallo Tuvalu!

    Ich bin alkoholiker und seit letzten herbst trocken.

    Danke für deine Geschichte. Mir gefällt wie du schreibst.

    Du hast beschrieben, du bist gerade viel auf Partys, Festivals und in kneipen usw. Mich interessiert, was machst du sonst noch? Hast du weitere interessen, Hobbys, einen beruf bzw bist du in Ausbildung. Deine Freundin hast du schon erwähnt, gibt es da noch jemanden?

    Lg

    nicht zum Artz zu gehen, sondern kalt zu entziehen war einfach meine persönliche Entscheidung, weshalb ich mich da doch sehr auf den Schlips getreten fühlte. Klar ist das gefährlich, aber es steht eben auch jedem frei hier seine eigene Entscheidung zu fällen und solange niemand des Forums verwiesen wird, weil er nicht exakt das macht, was andere von ihm erwarten, ist alles in Ordnung denke ich.

    Hallo Lust 4 Life

    Ich kann den freien Entscheidungswillen des Einzelnen zu diesem Thema nachvollziehen.

    Ich fand es anfangs auch irritierend wenn ich Vorstellungen las, in denen Hilfesuchende konsequent geraten wurde zum Arzt zu gehen bis hin zum Abbruch des Dialogs wenn es einer bis zum Schluß ablehnte.

    Inzwischen finde ich die klare Positionierung gegen kalte Entzüge ungemein wichtig. Man weiß nie wer hinterm Bildschirm sitzt. Neben den körperlichen Entzugserscheinungen, stellt sich ja auch die Frage der psychischen Stabilität und familiären Situation.

    Bietet man dafür hier eine Bühne würde, finde ich, eine Grenze überschritten.

    Ein Entzug sollte immer von einem Profi mit ausreichend Hintergrundwissen und persönlichen Kontakt begleitet werden.

    Der Nachahmeffekt wäre sicher groß. Ich hätts auch probiert als ich noch nass war und alles versuchte um wenigstens weniger zu trinken.

    Auf den zweiten blick einfacher, ist die klinik und ich denk bei den meisten am nachhaltigsten.

    Habe bis dato keinen Suchtdruck oder Graving.

    Esse aber jetzt leidenschaftlich Zucker.

    Kuchen 🍰 vor allen Dingen.

    Trotz kein Alkohol und viel Fahrrad 🚲 fahren, nehme ich einfach nicht ab.

    Sitz grad mit schokolade vorm handy..... 🙈

    Genau das gleiche, kein alk, täglich radfahren, gesunde ernährung,... Aber der eine oder andere kuchen und die schokolade am abend, da werd i schwach.

    Aber ich will mir damit auch noch zeit lassen, möcht nicht alles auf einmal ändern, steh jetzt auch vor einer beruflichen neuerung. Lieber was süßes als alkohol. Irgendwann muss ich aber auch da was machen.

    Hallo wegsuchende!

    im Moment funktioniere ich noch recht gut, kann es mir nicht leisten auszufallen oder kürzer zu treten .....haha....

    Beim lesen sprang^ ich auf diesen satz von Dir an.

    Ich kenne das. Man geht über eigene grenzen, was für eine zeitlang machbar ist. Aber ähnlich wie beim alkoholiker zieht sich der fokus zusammen, man kämpft und arbeitet an einem problem. Ist in dauerspannung auf 180 glaubt alles auszuhalten vorallem es zu müssen..

    Denkst Du, findest Du einen Weg für Dich auch mal schwach sein zu dürfen, last abulegen. Dein system runterzufahren? Ich weiß es ist schwer und oft unvorstellbar......

    Als ich einsah ein alk. Problem zu haben, erlebte ich eine psychotherapeutin, die zwar flyer mit alkohol testfragen im vorzimmer hatte (die ich alle mit Ja beantwortete also 100% alkoholproblem vorhanden) im Gespräch dann aber dennoch daran blieb, meine sucht wäre das resultat eines burnouts,.... Ich hätte mit dieser diagnose in der tasche seelenruhig zu meiner familie gehn und schön weitersaufen können.... Heute bin ich froh, dass ich damals so fertig war, dass ich ehrlich zu mir blieb, die suchtberatung ansteuerte und damit den weg in die trockenheit legte.

    Die sauferei war defenitiv der hauptgrund für mein burnout und nicht umgekehrt. Vieles löste sich in luft auf. Und erst als ich vom alkohol ein paar wochen weg war erkannte ich und die ärzte, dass ich eine depressive tendenz habe. Dann konnte ich auch daran arbeiten, die medikamente irgendwann absetzen und habe jetzt Bedarfsmed.

    Unbedingt zuerst der alk weg, unter guter ärztlicher beobachtung und dann das andere. Wurde mir auch von meinen ärzten so erklärt.

    Lg

    Hi rhododendron,

    Ich bin nun seit letzten herbst trocken und meide solche feten immer noch.

    Einmal ging ich zum 'frühshoppen" wo ich früher gern trank, weil da auch kinder sind und meine die anderen wieder mal treffen wollten.

    Außerdem war ich im glaube, dass die anderen väter sich, wie jedes jahr, an die fastenzeit halten würden. (ein beweis dafür kein alkproblem zu haben um das restliche jahr saufen zu können, ich habs nie probiert, hätts aber die letzten nassen jahre nicht geschafft).

    Einer hatte einen (von 3) "jocker" gezogen dh 24h vollgas ab 10.00. Der andere hing an seinen alkoholfreien bierflaschen. Auch wenn mr. Jocker "nur" etwas angetrunken und der andere "nur" 6 flaschen afbier trank, (also 3 L) war das verhalten, die stimmung, die ausstrahlung die gleiche wie besoffen. Zu diesem Zeitpunkt waren beide bereits ein paar wochen mehr oder weniger alkfrei unterwegs.

    Es geht letztlich nicht nur um den Alkohol an sich, es ist die haltung, der Lebensstil, das denken... All das muss sich erholen, wiederentwickeln, klarwerden.

    Dieses teffen bestätigte mir rasch, was ich ahnte, auf dauer ist das nicht das richtige Umfeld. So sicher ich mich auch fühle, setze ich mich trinkern aus, auch wenn sie grad keinen spiegel haben, aber alkohol eine große Rolle spielt, ist es nicht nur anstrengend, es beeinflusst unbewusst. so sehr es mich heute abstoßen mag, es ist noch nicht lang her da war ich gern in dieser runde.

    Ersatzweise treffe ich mich nun lieber mit überzeugten extrinkern, die gemeinsam an ihrer Trockenheit und einen sinnvollen dasein arbeiten und so wie gestern im Anschluß auch mal was gemütlich trinken gehen. Nette humorvolle leute die man in selbsthilfegruppen kennenlernt und auch in schwierigen zeiten für einen da sind.

    Gut wenn du auf alkohol verzichten konntest/kannst, 3.5 L Flüssigkeit scheint mir ein indiz zu sein dass du noch das verhaltensmuster des trinkens inne hast und sich dein körperhaushalt noch nicht normalisiert hat. War bei mir auch, ich hing an der teekanne, zeigt aber auf wie lange diese umstellung dauert. 14 tage sind jedenfalls ein guter anfang, geh bitte behutsam damit um damit noch viele dazukommen und wir uns mit dir mitfreuen können.

    Lg