Beiträge von Bolle

    Suchtdruck bezeichne ich es nicht. Es ist eher die Stufe davor. Ich habe z. B. den Gedanken, dass ich nach dem Sport einfach in den Supermarkt gehe könnte und ein Bier trinke. Dann gehe ich gedanklich weiter, was passieren würde. Würde ich nach einem aufhören können (was bei mir durchaus machmal funktioniert hat früher, ich bin quartalsweise abgestürzt), dann wäre es nicht gut, weil ich dann bestärkt darin wäre, das es ab und zu geht und ich denken würde, doch nicht so krankt zu sein.

    Hallo Maeron

    Diese Gedankenspielerei bringt dich ja nicht weiter.

    Warum nicht schon den ersten Gedanken abblocken und beiseite schieben?Warum weiterdenken?

    Glaube das du dir da selbst das Leben schwerer machst als nötig.

    Gleich am Anfang:Basta,nix mehr für mich.und was anderes tun,so fahre ich ganz gut und das Karussel beginnt erst garnicht sich weiterzudrehen.

    Wenn ich die Spirale sich weiterdrehen lasse,kann daraus auch Suchtdruck entstehen,ode ein Verlustgefühl,oder das ich was verpasst hätte.

    Mit der Zeit lernt 'man' solche Meldungen des Suchtgedächtnisses zu erkennen und abzubrechen,gleich auf der Stelle.

    LG Bolle

    Spätestens da wird die ganze Mannschaft feststellen, dass es zum Anstoßen nur O-Saft oder Wasser gibt.

    Ein guter Plan :thumbup:

    Bei dieser Gelegenheit wirst du feststellen, daß die meisten dich und deine Entscheidung gut finden. Einige ignoranten und "is mir doch wurscht Leute "werden bestimmt dabei sein.

    Danach wirst du dich bestimmt besser fühlen und respektiert, so wie du bist,mit deiner Abstinenz.

    Meiner Meinung nach ein Schritt nach vorne.

    Ziehs durch,meine Daumen sind gedrückt

    Lg Bolle

    Hallo Erna

    Gut,das du dich entschlossen hast wieder hier zu schreiben. Ein mutiger und wichtiger Schritt.

    Wie es gekommen ist hast du schon erkannt und geschrieben.

    Ich selbst bin in der Vergangenheit schon oft gescheitert, habe mir immer wieder Hilfe geholt, aufgestanden und weiter gemacht.

    Wie es ist es schleifen zu lassen habe ich auch erlebt.

    Also auf ein neues.

    Drück dir die Daumen bei deinem Wiederbeginn.

    LG Bolle

    Hallo

    Gut ist auch ,wenn du jetzt schon in eine Gruppe gehen würdest.Dort kannst du deine Anwesenheit dokumentieren lassen.

    Das unterstreicht deine Bereitschaft auf eine dauernde Trockenheit und zeigt das du dein Problem erkannt hast und aktiv daran arbeitest.Es kann auch später bei einer MPU,die du wahrscheinlich bis sicher machen musst sehr gut helfen eine positive Prognose zu erreichen.

    Ist zwar noch lange bis dahin,aber gut vorbereitet ist immer ein Vorteil.

    Bin selbst ein Wiederholungstäter,zwar schon fast 30 Jahre her aber sowas vergisst man nicht.

    Drück dir die Daumen für deine Therapie und das Danach.

    LG Bolle

    Es dreht sich auch nicht primär um Alkohol

    was soll es dann helfen?

    in dem man sich in unbekanntes oder unsicheres Terrain begibt, sprich die eigene Komfortzone verlässt und damit Absicherungsbestrebungen, wie genaue Planung und Risikoabwägung etc. in den Hintergrund stellt.

    Eine Steilvorlage für das Suchtgedächtnis.Es geht eben nicht um eine Allergie,sondern um eine Sucht.Das ist eine ganz andere Hausnumer.

    Das Buch ist nix für mich.Habe auch schon rumprobiert um mir zu beweisen wie stark ich doch schon bin,wie resilient und was ich alles packe.

    Risikominimierung ist immer noch das Beste,denn solche Tests,wie weit ich gehen kann haben mich schon oft umgeschmissen(Rückfälle)

    Keine Experimente mehr:)

    LG Bolle

    Gut das du wieder hier bist.

    Kenne das Gefühl nach einem Rückfall sehr gut.jetzt zählt jeder nüchterne Tag. Bleib dran.es wird besser.

    Diese vermeintliche Sicherheit hat mich schon öfters auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

    Ich bin alkoholkrank, immer, auch heute noch nach 10 Jahren Trockenheit.

    Bleib dran,es lohnt sich so sehr ein Leben ohne Alkohol zu führen.

    LG Bolle

    Mir ging es darum,für mich eine nachvollziehbare Antwort auf die Fragen,die hier immer wieder auftauchen zu haben.

    Deshalb auch der Titel.Um das ging es mir.

    Der Nutzen besteht meiner Meinung nach darin,einHaken dranmachen zu können.Akzeptieren.Für den Rest des Lebens.

    Wurde auch im Nachgang ausführlich besprochen.

    Ich selbst denke darüber schon lange nicht mehr nach,warum auch.Erledigt.

    Wenn jemand das dann liest,kann er vielleicht besser mit seiner Ursachenforschung abschliessen.

    Sehe es auch so,das es verschwendete Energie ist.Die gebrauche ich lieber um trocken zu bleiben und mein Leben zu leben.

    Hab ja auch tief in der Vergangenheitskiste kramen müssen,bis mir das wieder eingefallen ist:wink:

    Gruß Bolle

    Muss etwas weiter ausholen, um zu beschreiben, wie ich zu meinen heutigen Überzeugungen und Erkenntnissen gekommen bin. Es ist zwar schon lange her, aber es scheint doch was hängen geblieben zu sein.

    Damals war ich in einer LZ Therapie. Wie auch hier oft gefragt wird und diskutiert wird, wie man alkoholkrank geworden ist und vorallem die Suche nach Erklärungen. Damals dort auch.Unser Therapeut, ein sehr erfahrener und competenter Mann, schon Jahrzehnte in der Klinik versuchte unsere Fragen zu beantworten.

    Genetisch nicht begründbar.familiär auch nicht eindeutig. Eben nix genaues weiß man sicher.

    Eine Auffälligkeit konnten die sucht Mediziner und die Therapeuten und Psychologen bei der Auswertung der Jahrzehntelang gesammelten Daten dann doch machen.Die Frage nach dem erstkontakt.

    Zur nächsten Sitzung sollten wir mal nachdenken, wie es bei uns war.

    Ich kann das jetzt nur aus meiner Sicht und meinem Leben darstellen, wie es bei mir war.

    Bis 16 Jahre hatte ich kein Interesse an Alkohol, schmeckte mir nicht.Dann kams sehr heftig, direkt mit harten Sachen. Mehrmals ganz nah an die Alkoholvergiftung.

    Jugendlicher Leichtsinn, Angeberei wer zuletzt umfällt hat verloren.

    Bei ein paar Mitpatienten war es ähnlich.

    Normaler Umgang ab dann nicht mehr. Es wurde gefeiert und gesoffen. Weils lustig und cool war.

    Frage des Therapeuten:Was fange ich mit dieser Information an?

    Wusste natürlich keiner.

    Er gab uns ein Bild mit auf den Weg.

    Stellen sie sich vor,im Gehirn gibt es einen Schalter, eine Sicherung die uns sagt, nein danke,ich habe genug, ich möchte nicht mehr. Ich mag das besoffen sein garnicht.

    Diese Sicherung (Panzernsicherung)haben sie sich zerschossen, zerstört. Und es gibt keinen Ersatz, keine neue.unwideruflich.

    Betretenes Schweigen.

    Mit dieser Erklärung komme ich persönlich gut klar. Jegliche Diskussion ist daher zwecklos. Dieser Teil des Hirns wird kaputt bleiben.

    Meine persönliche Antwort habe ich damit gefunden.

    Vielleicht ging es dem ein oder anderen ähnlich.

    Auch im erwachsenen Alter kann das so,oder ähnlich passieren.

    Solange ich mir dieser Tatsache bewusst bin und darauf achte, kann ich zufrieden trocken bleiben.

    LG Bolle

    Au weija da qualmt mir ja die birne bei soviel Gedankenspielen

    Bei mir war und ist es so,dass ich mir erst nach und nach bewusst wurde,daß nicht nur eine Primär,-und Sekundärmeise vorhanden ist,sondern ne ganze Vogelschar:mrgreen:

    Im Laufe der Zeit,sprich Jahre,nicht Wochen oder Monate,wurde mir stückweise klar,welche Vögel mich dazu animierten alkohollastig zu denken oder zu handeln.

    das mag bei jedem irgendwie anders sein,also nicht genau zu definieren,wie eine mathematische Gleichung.

    Das rauszufinden ist meine Trockenarbeit um meine persönlichen Risiken besser einzuschätzen.

    Die Grundbausteine sind das Fundament,gültig für alle(meine Meinung)

    Oberstes Ziel:trocken bleiben(egal was das innere Kind:S,die Verwandtschaft,oder sonstjemand dazu meint,oder meint zu wissen)

    so,das musste mal raus,puh:lol:

    Hallo rory

    Relativieren mach ich nur für mich,wenn ich es überhaupt irgendwo sage:Ich bin trockener Alkoholiker.

    Je länger du trocken bist,desto besser fühlt es sich an.

    Und ein Jahr ist doch eine Leistung,auf die du stolz sein kannst.Gratulation.

    LG Bolle

    Moin

    In diesen 10 Jahren gewinnst du an Lebensqualität und Erfahrungen. Siehst du vielleicht heute noch nicht so richtig, ist aber so.

    Kann das bestätigen, bin zwar immer noch ich,aber doch wieder ganz anders als vor 10 Jahren, als ich begann richtig trocken zu werden.

    Geh diesen Weg und du wirst beim gelegentlichen Zurückschauen erstaunt sein

    Grüße Bolle

    Mein spontaner Gedanke dazu

    Muss ich da mitmachen, ins Hamsterrad einsteigen, den Mainstream verfolgen:nein,muss ich nicht.

    Ein guter Rat, hier mal gelesen, "schauen sie zu,das es ihnen gut geht"

    In meinem Tempo, in meiner kleinen Welt.

    Da hab ich genug zu tun.:)

    Bleibt ja noch die Frage, ob derjenige über den geschrieben wurde überhaupt Alkoholiker ist.oder ob er eben schon lange keinen Alkohol mehr trinkt.

    Aber der Blick auf andere,verhindert den Blick auf sich selbst. Und darum sollte es hier ja gehen.

    Hallo unvergoren

    Wenn du dir etwas nicht vorstellen kannst, heißt da ja noch lange nicht, das es das nicht gibt.

    Ich bin mal nach 8 Monaten der Abstinenz durch ein mon cheri in einen Rückfall geschlittert.zuerst nur eins-nix passiert, dann nächstens mal ein paar- nix passiert. Trügerische sicherheit.überheblichkeit,das gefühl die sache im griff zu haben. Dabei war ich schon mittendrin.

    Als nicht abhängiger macht das nix.als Alkoholiker ist es ein Rückfall ,der danach erst richtig Fahrt aufnimmt .Selbst erfahren und erlebt, denn es ist nicht die winzige Menge Alkohol, sondern der risikohafte Umgang mit der sucht,mit der Krankheit. Hat bei mir zwar ein paar Wochen gedauert, aber der Anfang war gemacht und dann rollt der Zug und ist nicht mehr aufzuhalten.

    LG Bolle

    Im Übrigen, dass dieser Wunsch gefährlich ist, habe ich verstanden. ich möchte aber ehrlich und offen damit sein. Der verschwindet nicht, wenn ich euch oder mich dahingehend belüge und schreibe, dass ich ihn nicht habe. Hoffentlich ist die offene Kommunikation diesbezüglich hilfreich.

    Das machst du richtig.Hier schreiben und Gedanken ordnen ist ja ein teil der Selbsthilfe.

    Meiner Meinung nach ist es das Suchtgedächtnis,oder sie Sucht,die da zart bei dir anklopft.Getarnt als dein Wunsch!

    Dabei ist es ihr Wunsch,wieder das Ruder zu übernehmen.Das zu erkennen ist schon mal sehr gut.

    Mach dir(und ihr) klar,das das garnicht dein Wunsch ist.Mit der Zeit wird sich das einfacher händeln lassen und dich nicht länger beschäftigen.Ein Gedanke-dagegenhalten und fertig.

    Je länger du abstinent lebst,desto besser bekommst du solche Versuche des Suchtgedächtnisses mit,kannst sie einordnen und ein Häkchen dran machen.(zB.mit dem Spruch:netter Versuch,aber mit mir nicht mehr.)

    Gruß Bolle

    Hab Alkohol nie Getrunken, weil er mir geschmeckt hat sondern um den Kopf ruhig zu bekommen. Bin allerdings gewiss, dass ich sehr schnell in alte Trinkmuster zurückfalle. Hab ich vor 1 Woche deutlich gemerkt.

    Hallo Miata

    Das ist die Alkoholkkrankheit, die Abhängigkeit vom Stoff, mit dem auch ich früher versucht habe, den Kopf zu beruhigen. Gefühle wegzutrinken,positive Gefühle zu verstärken. Ängste zu vertreiben, Depressionen zu bekämpfen, Trauer oder Wut zu vergessen. Wie wir wissen, geht das nur zeitweise, während man mehr und mehr nachschüttet.Am nächsten Tag ist nichts besser oder gelöst, sondern mindestens genauso schlimm wie vorher, meist schlimmer weil der körperliche Zustand eben stark angegriffen ist(Kater, Gewissensbisse etc)

    Und weil ich das regelmäßig trainiert habe ist erst eine schlechte gewohnheit, dann eine Abhängigkeit entstanden. Das sitzt und begleitet mich den Rest des Lebens. Suchtgedächtnis. Je länger ich abstinent lebte, mit therapeutischer Unterstützung, Gruppe vor Ort, später hier,desto besser erkenne ich heute die Mechanismen der sucht,speziell auf mich bezogen, wo ich besonders empfindlich bin, leichtsinnig, oder überheblich, wenns mir zu gut geht.An diesen stellen hab ich lernen müssen dagegenzuhalten .Mit der Zeit lässt es nach,wird weniger und heute nur noch ganz selten. Aufpassen und Achtsamkeit sind immer noch meine wegbegleiter.

    Früher konnte ich mir nicht vorstellen, das ein Leben ohne Alkohol mir möglich wäre, heute ist es umgekehrt. Kann und will mir ein Leben mit Alkohol nicht mehr vorstellen. Komme was wolle. Denn das wäre mein Weg in den Abgrund. Ohne ist heute normal für mich.

    Also bleib dran,arbeite an dir weiter, mit der Zeit wirds leichter, schöner.

    LG Bolle