Hallo Paulina, herzlich willkommen hier.
Ich stecke in einer ähnlichen Situation wie du, nur dass meine Kinder noch deutlich jünger sind als du.
Wir haben ein Haus und eine Wohnung, die abbezahlt werden müssen. Ich arbeite auch in Teilzeit, mein Mann ist der hauptverdiener. Mein Mann trinkt im Prinzip seit wir uns kennen, in den letzten 10 Jahren ist es (für mich) ein Problem geworden. Unsere Beziehung ist gefühlstechnisch zum Erliegen gekommen, zumindest von meiner Seite aus.
Dennoch schaffe ich (noch) nicht den Schritt, mich zu trennen, aus den selben Gründen wie du. Auch frage mich, wie es hier in, sagen wir mal, 5 Jahren aussieht.
Mein Mann funktioniert, er kümmert sich um die Kinder, ums Haus, um alles finanzielle. Aber es gibt eben auch Abende bzw morgende, an denen er das nicht kann. Weil er getrunken hat. Er trinkt heimlich, im Auto, abends, wenn wir im Bett sind. Neuerdings ist auch noch Gras dazu gekommen. Seinen Führerschein hat er wieder, nachdem er ihn vor ca 11 Jahren wegen Trunkenheit verloren hat. Dennoch trinkt er während des Fahrens, zumindest lassen leere Dosen mit vodka Energy in seinem Auto darauf schließen .
Du fragst, ob sich der Status quo, in dem ihr euch befindet, anhält. Hier im Forum wirst du lesen, dass der Konsum im laufe der Zeit mehr werden wird. Ich habe hier schon einige Phasen miterlebt: von: er trinkt nur am Wochenende abends, über er trinkt bereits vormittags und ist um 18.00 schon völlig betrunken, bis zu er trinkt täglich, auch tagsüber, aber immer nur so viel, dass man es erst beimbzweiten hinsehen merkt.
Was ich dir aber in meinem Fall sagen kann: gab es bei uns auch mal Monate, die er völlig nüchtern war, so ist es mittlerweile so, dass es maximal eine Woche ohne geht. Ich glaube zudem, dass mein Mann mittlerweile mehr trinkt als vor 5 Jahren, seine Toleranz aber einfach höher ist. Ist wie gesagt nur eine Schätzung, weil er heimlich trinkt. Vor einem Jahr habe ich noch an den unmöglichsten Orten leere Flaschen entdeckt. Mittlerweile ist er besser geworden, das leergut zu verstecken.
Die Kinder bekommen es denke ich trotzdem mit. Was sie aber auf jeden Fall mitbekommen, ist, dass ich an vielen Tagen einfach traurig bin. Nicht mehr über seinen Konsum, sondern weil ich merke, dass die Beziehung im Prinzip am Ende ist. Aber auch ich klammere mich noch an die „vorteile“, die du auch genannt hast.
Viele Grüße, Marli