Beiträge von Sahnehaube

    Hallo Iwona,

    ich lese deine Beiträge hier sehr gerne, sie strahlen immer so viel Lebensfreude aus!

    Nüchternheit ist ausnahmslos das Wichtigste in meinem Leben. Viele denken vielleicht die Arbeit, das Privatleben , Familie oder viele andere Dinge wichtiger sind.

    Nein. Meine Nüchternheit steht auf 1 Platz, ohne sie wahrscheinlich verliere ich meine Familie , meine Gesundheit, meinen Job und vielleicht sogar mein Leben

    Den Satz von dir gestern fand ich ganz besonders wichtig. So empfinde ich das auch und manchmal finden hier Menschen Worte dafür, die ich selbst für meine Gedanken gar nicht finde.

    Den Satz merke ich mir. Danke dafür!

    Ich hatte meinen ersten Alkohol Traum. Im Traum habe ich gemerkt, dass ich träume und meine Reaktion war ˋSuper Du träumst, da kann Du jetzt, was Du willst und so viel trinken, wie Du willst

    Hallo Rina,

    diese Alkohol-Träume fand und finde ich auch irritierend. Der letzte Traum hat mich dazu bewogen, mich hier dann anzumelden.

    Bei mir war es zwar auch so, dass ich etwas getrunken habe und noch im Traum dachte: nein! Jetzt geht das alles wieder von vorne los ||

    Aber ich (als absoluter Traumdeutungslaie) würde vermuten, dass der Inhalt vielleicht gar nicht so viel aussagt. Ich denke, unser Unterbewusstsein arbeitet einfach die Jahre der Sucht auf seine Art auf.

    Das zeigt mir deutlich, wo ich stehe, nämlich ganz am Anfang

    Genau das gleiche dachte ich nach meinem Traum auch. Im Nachhinein bin ich da dankbar für,weil ich gemerkt habe, dass so eine Alkoholsucht einen eben lebenslang begleitet und ich mich durch dieses Forum in den letzten 3 Wochen da wieder viel mehr mit befasst habe und mich wieder viel sicherer in der Nüchternheit fühle.

    Liebe Grüße

    Hallo Rina,

    das Thema mit dem positionieren fand ich zu Beginn auch schwierig. Ich war unsicher, wie ich meinen Nicht-Konsum „erkläre“. Ich hab es ähnlich gemacht, wie Elraine geschrieben hat, mit „ich nehm gerade Tabletten“ oder oder.

    Im Nachhinein denke ich, dass das vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre. Ich kann jetzt ganz locker sagen:

    danke, für mich ein Wasser

    Konnte ich aber am Anfang nicht, da dachte ich, ich muss das erklären. Vielleicht ging es da auch eher um mich selbst, als um die anderen. Die denken sich wohl damals wie heute nichts oder irgendwas dabei. Selbst wenn die anderen denken: „die trinkt nichts, die muss wohl Alkoholikerin sein“ wäre mir das heute ziemlich egal (stimmt ja schließlich auch). War es mir in den ersten Wochen/Monaten der Nüchternheit aber nicht, weil ich selbst noch mitten in einem Prozess steckte.

    Heute kann ich diesen Gedanken von dir voll und ganz unterschreiben.

    Ich dachte meine Entscheidung kein Alkohol zu trinken betrifft nur mich und ist total privat.

    Die Entscheidung keinen Alkohol zu trinken ist meine private Entscheidung und ich persönlich finde, dass ich das keinem erklären muss wenn ich nicht will. (Auch wenn Entscheidung in meinem Fall nicht immer das richtige Wort war, aber mittlerweile hab ich wieder die Entscheidungsfreiheit Alkohol abzulehnen).

    Liebe Grüße

    Ich habe zur nassen Zeit tatsächlich die Läden abgewechselt, damit ich nicht permanent im selben Laden kaufe. :oops:

    Das habe ich auch gemacht,oh jemine…was für ein Stress das auch war. Alleine dieses beschaffen und entsorgen. Ganz schlimm. Ich war auch bis zum Schluss so,dass ich nie auf Vorrat gekauft habe,weil ich wusste,dass ich damit dann überhaupt nicht umgehen kann. Also mehrmals los und unterschiedliche Läden und so. Furchtbar.

    beneidet, die keine alkoholischen Sachen in ihrem Korb hatten

    Absolut! Oder die nur so kleine Mengen gekauft haben…da war mein Neid fast noch grösser. Ich hab mir dann vorgestellt,dass ihnen die kleine Menge dann bestimmt auch noch eine lange Weile reicht. Das war für mich so weit weg,da hab ich mich dann immer besonders elend gefühlt.

    Am Anfang der Nüchternheit war ich dann fast „stolz“ auf meine Einkäufe (als ich dann wieder einkaufen konnte,ganz am Anfang konnte ich nicht). Mittlerweile ist einkaufen ziemlich „neutral“ für mich. Wichtig für mich, mich daran zu erinnern durch deinen Beitrag,Newchance! Danke!

    Danke Elly, für deine Antwort!

    Du triffst auf einmal sehr viele Punkte, die mich beschäftigen und ich fühle mich direkt besser und zuversichtlicher. Danke dir dafür!

    wenn du manchmal mit deiner Angst alleine herumläufst und ein Gesicht ziehst(sorry für den Ausdruck :S )

    weiß er es und kann dich aufbauen.

    Nein,nein, ist ja richtig! Danke dir Bolle!

    Ich werde mal in einer ruhigen Phase das Gespräch suchen. Ich habe das Gefühl wie du,Elly,bei deinem Mann. Auch meiner hat das jetzt abgehakt und ist froh,dass es vorbei ist und schaut nach vorne. Vielleicht muss ich mir erstmal selbst Absolution erteilen.

    Das Forum bringt mich dabei weiter. Danke!

    Guten Abend zusammen, ich hätte tatsächlich noch ein paar Dinge,die mich momentan sehr beschäftigen.

    Wie gesagt, bin ich nun fast 2 Jahre trocken…und ich hab wirklich seitdem ganz viel zur Seite geschoben. Ich wollte einfach „nur“ nicht mehr trinken und hab alles vermieden (ganz viele Situationen,aber auch Gedanken und Gefühle). Jetzt überrennt mich das gerade so ein bisschen. Nicht die Situationen,denen kann ich ja immernoch und weiterhin aus dem Weg gehen,eher die Gedanken und Gefühle.

    Dabei habe ich keinerlei Verlangen nach Alkohol, weder nach dem Geschmack noch nach der Wirkung. Nur wahnsinnige Angst davor.

    Das habe ich die Tage mal im Forum gelesen,mir gehts da wirklich genauso. Und genau wie Chrissi44 auch geschrieben hat, nicht nur um meiner selbst Willen, sondern ganz wichtig meiner Familie wegen. Was wir versuchen wieder aufzubauen. Nochmal schaffen wir das nicht. Dass meine Kinder und mein Mann „einigermaßen unbeschadet“ aus der Sache rausgekommen sind, ist einzig und allein meinem Mann zu verdanken. Ich glaube, er hätte irgendwann zu mir gesagt, dass ich gehen muss. Jetzt denke ich so viel darüber nach…sollte ich jemals doch wieder anfangen zu trinken (was ich nicht will, aber ich hab Angst davor), ob ich mit ihm jetzt nüchtern mal darüber reden sollte? Ihm meine Sucht erklären und ihm sagen, wenn es passiert, dann schütze dich und unsere Kinder davor. Ich weiß nicht…macht man sowas?

    Zu dem „einigermaßen unbeschadet „ würde ich gerne bei anderer Gelegenheit noch etwas schreiben. Schaffe ich aber gerade nicht.

    Danke fürs lesen dieses Textes!

    Liebe Newchance,

    dein Beitrag ist voll schön und Glückwünsche zu den 52 Tagen!

    Morgen wird mein Engelchen eingeschult und ich freu mich unfassbar sie bei diesem neuen Lebensabschnitt

    absolut klar begleiten zu dürfen. Ich bin sicher, es wird ein gigantischer Tag. <3

    Da freu ich mich ganz besonders für dich! Als mein ältestes Kind eingeschult wurde, hatte ich am Tag davor viel zu viel getrunken und hab mich den ganzen Tag ganz schlimm gefühlt. Das bereue ich bis heute. Ich find es wirklich ganz schön, dass du den Tag und den großen Schritt deines Kindes so klar erleben wirst.

    Nein, weil ich mich schäme und total verlegen bin, dass es vor nicht allzu langer Zeit viele Tage gab, in denen ich

    nur dieses Regal wegen überhaupt den Laden betreten habe. :? Ich war richtig beschämt und verlegen in diesem

    Moment, wirklich ein seltsames Gefühl.

    Kenne ich auch so gut das Gefühl! Zu Beginn meiner Nüchternheit konnte ich auch gar nicht einkaufen gehen…hatte richtig Panik, dass ich an den Regalen nicht vorbeikomme. Weil auch ich so oft nur wegen dieser Regale in den Laden gegangen bin. Mittlerweile kann ich sie links liegen lassen und bin innerlich jedes Mal so dankbar dafür.

    Auch dir ein schönes nüchternes Wochenende und einen tollen Tag morgen!

    Hallo Luna,

    das würde ich ebenso machen, wie von Stern vorgeschlagen und meine Erfahrung ist auch, dass das gar nicht so hinterfragt wird.

    Du weißt ja dann auch nicht, wie die Leute dein „Outing“ auffassen. Gerade bei Menschen, die selbst nicht ganz suchtfrei Alkohol konsumieren, wäre meine Angst auch gewesen, dass sie meine Sucht ein Stück weit relativieren um ihre eigene zu rechtfertigen.

    Und ich denke gerade zu Beginn sollte man sich keine unnötigen Diskussionen antun, sondern seine eigene Nüchternheit festigen und ganz klar sein, mit wem man darüber wie sprechen möchte.

    Ich denke, du musst dich absolut vor niemandem rechtfertigen, warum du keinen Alkohol trinkst. Habe da Mut!

    Danke euch.

    Noch kurz zum Abschluss dieses Themas habe ich heute morgen mit meinem Mann gesprochen und mich bedankt für sein Angebot nichts zu trinken. Er hat gesagt; „ja,ist doch klar,soll ich?“ Ich hab dann ja gesagt und er „klar,mach ich.“

    Ich lerne da im Moment echt noch so viel dazu über Sucht und Nicht-Sucht und über Scham,Schuld und alles andere.

    Dieses Forum ist im Moment wirklich ein Geschenk für mich. Danke!

    Mich hat, im speziellen der Geruch des Partners gestört. Auch aus den Poren

    Stimmt, AlexaufdemWeg, das tut es tatsächlich, wenn ich drüber nachdenke.

    Ich glaube, es fühlt sich für mich einfach immernoch ein bisschen anmaßend an, etwas zu „fordern“ (was es ja eigentlich nicht ist, war ja ein freiwilliges Angebot).

    Ich glaube, die Zustände in denen er mich ertragen hat ohne negative Worte….da finde ich es komisch, zu sagen, mich stört der Geruch (dabei ist es ja dann nicht der Mann, sondern das Bier).

    Irgendwie hab ich auch das Gefühl, ich übertrage meine eigenen ehemaligen Gefühle da auch auf ihn. Hätte ich versprochen, keinen Alkohol zu trinken (und ja, hab ich oft) und dann tatsächlich nicht getrunken (eher selten), fand ichs doof oder dann einfach doch getrunken, fand ich dann aber auch doof.

    Ich vermute, diese komplexen Alkohol-Trink-Gedanken sind bei nicht-süchtigen einfach gar nicht da.

    Ich werde das mit ihm besprechen und danke euch vielmals für die Unterstützung!

    finde den Blickwinkel von der anderen Seite aus gesehen, sehr spannend. Einfach um zu verstehen was ich bisher nicht verstehe

    Das finde ich genauso! Also ich in meinem Fall von der anderen Seite, die Sichtweise derer zu lesen, die mit unter der Sucht leiden müssen.

    In deinen letzten beiden Beiträgen beschreibst du für mich gruselig gut das Verhalten und die Denkweise von AlkoholikerInnen. Da finde ich mich sehr wieder und find es ganz unheimlich, das aus der Angehörigensicht zu lesen. In dem Stadium konnte ich das gar nicht mehr reflektieren.

    Ich glaube zusammenfassend ist man in diesem Sucht-Stadium einfach absolut und 100% unzuverlässig und ist auch nicht mehr in der Lage, das Ausmaß zu erfassen, was man den Menschen in seinem Umfeld antut.

    Deshalb ist es auch so schwer bis unmöglich, für jemanden Anderen zuliebe aufzuhören.

    Die Entscheidung muss von sich selber und für sich selber kommen

    Da bin ich,so tragisch es ist, auch voll bei Renoo. Das schließt so ziemlich alle Möglichkeiten aus, von außen darauf einzuwirken. Aber meine Erfahrung ist leider auch genau diese.

    Ich wünsch dir und auch nochmal Schratte alles Gute.

    Da schliesse ich mich Renoo von Herzen an.

    Nachdem ich 3 mal Nein gesagt habe, wurde ich dann doch leider schwach. Ich gebe ihr keine Schuld. Schuld habe ich selber. Habe auch noch nie mit ihr über meine Alkoholsucht gesprochen

    Liebe Luna,

    von Schuld würde ich da bei dir aber auch nicht sprechen. Am Anfang ist man in solchen Situationen einfach nicht gefestigt, würde ich sagen. Solche Situationen schaffen wohl die allermeisten nicht zu Beginn der Nüchternheit. Du hast ja bestimmt auch nicht damit gerechnet, dass du so oft gefragt wirst,ob du nicht doch was trinken willst. Fänd ich auch total schwierig.

    Ich glaube, was man hier im Forum so oft liest, mit dem vermeiden solcher Situationen im ersten Jahr macht echt Sinn.

    Ich konnte im ersten Jahr wirklich fast gar keine Treffen haben. Ich hab alles immer abgesagt (und nicht mit der Erklärung meiner Alkoholsucht) sondern einfach so.

    Ich hab alles vertagt, bis ich das Gefühl hatte, ich bin zumindest in der Nüchternheit einigermaßen stabil.

    Und nach und nach gab es wieder Treffen mit Freunden oder Freundinnen. Mit manchen auch nicht mehr. Und mit manchen hab ich schon über das Thema Alkohol geredet, mit manchen auch (noch) nicht.

    Der vorherige Abschnitt ist natürlich nur mein Umgang damit und auf keinen Fall der richtige Weg, ich wollte dir auch eigentlich nur damit sagen, dass meine Erfahrung ist, dass Menschen die wichtig sind, meist Geduld aufbringen und auch bleiben und verstehen.

    Sehr sehr gute Frage! Spiegelt genau mein Gefühl wieder, als ich geantwortet habe: „nein auf keinen Fall!“ Als er gefragt hat, ob er auch keinen Alkohol trinken soll.

    Ich glaube,ich hab ein schlechtes Gewissen.

    Ich hab meiner Familie schon so viel zugemutet und will jetzt nicht noch mehr fordern oder so. Ich glaube,das wäre für ihn gar nicht so eine Bürde,sonst hätte er es wohl nicht angeboten. Ich z.B hätte sowas nie angeboten, für mich wäre es aber auch eine Bürde gewesen. Versteh es gar nicht so genau,warum ich gleich nein gesagt hab.

    Ich glaube ehrlich,nicht noch mehr von ihnen oder ihm im speziellen „abverlangen“.

    Ich wollte mich gerne nochmal in meinem eigenen Faden melden,da mir die ersten Tage in diesem Forum schon so geholfen habe,diese seltsamen angstbehafteten unsicheren letzten Tage zu überstehen. Vielen Dank dafür!

    Die Angst vor einem Rückfall ist wieder einer gewissen „Normalität“ gewichen bzw. der Gewissheit nie wieder trinken zu wollen (und zu können) aber ich bin nicht mehr so panisch und unkontrolliert.

    Ich glaub,das hing mit einem anstehenden Urlaub zusammen. Wobei Urlaube für mich eigentlich nie mit Alkohol verknüpft waren, das war eher der Alltag zuhause.

    Ich hatte vor dem Urlaub ein Gespräch mit meinem Mann (ging von mir aus),dass ich gerade aufpassen muss,dass ich nie mehr Alkohol trinke, weil wir ja wissen,was passiert (bei ihm sage ich bewusst kann und nicht will, weil ich glaube, Sucht ist ihm immernoch so fremd, ich glaube die Nuancen sind für ihn nicht wichtig). Er hat angeboten,auch keinen Alkohol zu trinken. Will ich auf keinen Fall,ich will ihn nicht beschränken. Er hat wirklich absolut keine Tendenz Alkohol missbräuchlich zu trinken. Mich stört es bei ihm auch überhaupt nicht, es ist so ein komplett anderer Konsum als bei mir. An dem Punkt war ich nie und komm auch niemals hin. Ich frage mich,ob ich mir da was vormache oder kann es echt sein,dass es für mich total ok ist?

    Gibt es da Erfahrungen?

    Wir haben keinen Alkohol mehr daheim, er trinkt keinen zuhause, nur auswärts und nur manchmal. Ich fänds irgendwie komisch, ihm vorzuschreiben,dass auch er nicht mehr trinkt.

    Ich habe Dir jetzt ziemlich ausführlich geantwortet, obwohl Deine Fragen meinem Gefühl nach schon einen fast inquisitorischen Charakter haben.

    Das ist zwar nicht mein Thread, aber ich muss sagen, da gehts mit ähnlich. Ich verstehe deinen Beitrag auch,ehrlich gesagt,nicht so richtig,Lea (vielleicht bin ich da noch zu neu dabei).

    Ist das so… ist in dieser Konstellation wirklich einer krank und der andere gesund?

    da würde ich Schratte zustimmen. Krank ist seine Frau, alkoholkrank.

    ab es wirklich nur die Option sie fest zu halten oder hättest du auch gehen und sie friedlich weiter trinken lassen können?

    das stimmt ja irgendwie nicht, er hätte bestimmt gehen können aber hätte dabei sicherlich nicht das Gefühl gehabt, dass seine Frau dann einfach „friedlich weitertrinkt“. Wenn er denken würde, dass seine Frau ein bisschen „friedlich“ vor sich hintrinkt, wäre es vermutlich nicht hier.

    Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass auch du dir Hilfe für dich selbst suchst?

    Ich denke,da hat er den ersten Schritt ja mit diesem Forum gemacht. Ist ja auch explizit für Angehörige.

    Meine Kinder sind richtig temperamentvolle Wutknochen, ich habe schon oft Handgelenke festhalten müssen, damit nichts zu Bruch oder auf eine andere Person geht. Blaue Flecke gab es dabei nie.

    Handgelenke festhalten empfinde ich persönlich als Grenzüberschreitung - bei jedem, bei einer erwachsenen betrunkenen Frau, bei Kindern und bei jedem anderen auch. Wo ist da der Unterschied in Schrattes Situation und deiner? Dass es keine blauen Flecken gibt? Also ohne blaue Flecken wäre es bei Schrattes Frau ok gewesen? Und wenn die Kinder dann dadurch doch mal einen blauen Fleck haben, ist es erst ab dem Moment nicht mehr ok? Und macht es da wirklich einen Unterschied, ob Schratte ggf. eine Bratpfanne über den Kopf gezogen bekommt (oder auch nicht) oder etwas „zu Bruch geht“ (oder auch nicht)?

    Ich empfinde Schrattes Beiträge auch so, dass er sich dieser Grenzüberschreitung durch beide Seiten durchaus bewusst ist.

    Mittlerweile macht mich Bierwerbung nur noch wütend.

    Das finde ich auch ein ganz interessantes Thema,Schratte. Es ist so komisch, dass man Alkohol als dazugehörigen Teil der Gesellschaft voll akzeptiert und das nicht mit dem elenden Dahinsiechen eines AlkoholikerInnen-Daseins verknüpft bekommt.

    Dabei sind es doch ein und derselbe Stoff.

    Ich glaube, das ist ein großes Problem, auch beim erkennen des eigenen Alkoholismus.

    Jeder trinkt doch Alkohol…ICH bin doch keine Alkoholikerin. Die Abgrenzung zwischen Raucher- oder Nicht-Raucher z.B ist ja viel eindeutiger.

    Dass das Feierabendbierchen oder das Sektchen zum anstossen,selbst der Kater hinterher irgendwie lustig zelebriert werden können.

    Und wenn ich an die letzten 3 Jahre denke,bevor ich aufgehört habe zu trinken…da war kein Kater,kein Entzug und nicht mal mehr ein Getränk ansatzweise lustig.

    Das ist eine seltsame Sache.

    Hallo Luna,

    ich kann mich da meinen beiden Vorschreiberinnen auch wieder nur anschließen. Tatsächlich sind mir deine Gedanken gar nicht fremd. Ich habe meinem Mann oft gesagt,dass ich keine Lust auf die Beziehung und die ganze Familie habe.

    Ich denke, das war eine Mischung aus mich den anderen nicht zumuten zu wollen und sie waren bei meiner Sucht ganz klar ein Störfaktor.

    Ich bin selbst überrascht,wie lange es tatsächlich dauert, bis sich der Nebel im Kopf lichtet.

    Dinge,von denen ich überzeugt war, dass sie wahr sind, waren es dann einfach gar nicht.

    Ich hätte nicht erwartet, dass der Alkohol nicht nur Momente und Tage, sondern mein ganzes Leben, meine Gedanken, mein Ich vernebelt hat.

    Das mag bei dir in Bezug auf deine Beziehung natürlich anders sein, aber lass dir Zeit, das klar und nüchtern zu erkennen.

    Einen schönen Tag für dich!

    Genau, nicht hetzen und auch nicht unter Druck setzen.

    Am Anfang geht es doch erst einmal ausschließlich darum, nicht zu trinken.

    Alles andere kann auch noch warten.

    Liebe Luna,

    das würde ich dir,als neu im Forum,aber nicht ganz neu trocken, genauso auch sagen wollen.

    Ich würde auch mit allem warten, außer dem nicht-trinken. Das erstmal festigen. Damit macht man die Dinge,die man getan/gesagt hat,zwar nicht wieder alle gut aber es schützt vor Wiederholung.

    Ich habe manche Themen (vor allem in Bezug auf meine Kinder) bewusst auch erstmal hintenan gestellt, weil ich wusste, dass es schmerzen wird. Ich konnte auch erst nach über einem Jahr daran innerlich arbeiten. Am darüber reden und entschuldigen arbeite ich immernoch.

    Vielleicht muss man sich auch erstmal sagen,man ist wieder ein zuverlässigerer Mensch,der alkoholisiert niemanden mit Worten verletzt und das muss für den Anfang erstmal reichen.

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende

    Ich glaube, meine Frau ist im Moment noch in so einer Art "naiver Phase" in Bezug auf Alkohol. Anscheinend sah sie da noch nie eine Problematik bei sich selbst.

    Das kann stimmen - oder auch nicht. Vielleicht lügt sie mir da etwas vor, um Ruhe vor mir zu haben.

    Für mich bringst du das sehr gut auf den Punkt. Ich fand zu Beginn tatsächlich die Leute um mich herum seltsam. Warum trinkt man denn nur ein halbes Glas und es gibt echt Menschen,die noch nie alleine Alkohol getrunken haben?

    Dass ich diejenige bin, die ein missbräuchliches/süchtiges Trinkverhalten hat, wurde mir erst Jahre später bewusst.

    Und auch schleichend, das drängt sich wohl so nach und nach ins eigene Bewusstsein, je tiefer man in der Sucht steckt und die Kontrolle darüber verliert. Und ja, noch später auch lügend,um Ruhe zu haben.

    Dass mein Trinkverhalten süchtig ist, hab ich eine lange Weile tatsächlich gar nicht hinterfragt oder nicht hinterfragen können, weil das Leben zu anstrengend war (also nicht wirklich, aber so eine Sucht macht das Leben sehr anstrengend und eine Rechtfertigung hab ich auch immer vor mir selbst gebraucht).

    Das kann man sich als Außenstehender bestimmt ganz schwer vorstellen, wenn es doch so offensichtlich ist.