Beiträge von Lotti88

    Hallo,


    ich (35) habe einen alkoholkranken Bruder (37).

    Mein Bruder ist bereits seit über 15 Jahren Alkoholiker. Selbst bemerkt bzw. eingestanden, dass es so ist, habe ich mir erst vor 8 Jahren als wir im gleichen Haus gelebt haben und ich wirklich alles mitbekommen habe. Das war eine sehr belastende Zeit für mich und ich war sehr froh, als ich vor 5 Jahren ausziehen konnte. Ich habe mir zu dieser Zeit bereits einen Psychologen gesucht, mit dem ich meinen "Stress" bearbeiten konnte und für mich "Frieden" finden konnte.

    Seitdem habe ich Abstand zwischen uns geschafft. Allerdings den Kontakt nicht abgebrochen.

    Nun ist natürlich wieder etwas vorgefallen und es belastet mich wieder weil man so hilflos ist und auf diese Situationen nicht vorbereitet wird.

    Ich setzte ihm regelmäßig Grenzen. Zuletzt vor einigen Tagen. Die Antwort war mal wieder die Aufkündigung der "Geschwisterschaft" bis zum Lebensende und natürlich, dass ich daran Schuld bin. Gestern Abend kam sodann die Ankündigung eines Suizides.
    Ich habe sodann den Notruf gewählt und bin hingefahren. Er war überraschenderweise nicht schwer alkoholisiert und mir wurde mitgeteilt, dass meine Anwesenheit nicht erwünscht ist. Die im Anschluss eintreffende Polizei konnte ihn dann überzeugen mit in die Psychiatrie zu fahren.
    Große Erleichterung meinerseits, da ich die Nacht nicht damit verbringen musste, darüber nachzudenken ob er sich nicht doch etwas antut und ebenso Hoffnung, dass er vielleicht nun doch mal richtig professionelle Hilfe in Anspruch nimmt.

    Ich vermute, dass er sich heute oder spätestens morgen wieder entlässt und in sein "Leben" zurückkehrt. Ich weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Soll man den Kontakt suchen und ein Gespräch anbieten oder warten, dass er sich meldet? Wie geht man mit so einer Situation um?

    Ich erhoffe mir Hilfe durch ebenfalls Betroffene, die diese Situationen auch bereits miterleben mussten.

    Danke & Grüße Lotti