Beiträge von sorrowful

    Liebe Helene,

    warum lässt sie es nicht ganz einfach, wenn sie weiß, wie unglücklich es dich macht?

    Du schreibst da etwas, was mich wie ein kalter Guss trifft: Sie weiß gar nicht, wie *unglücklich* es mich macht. Ich habe mit ihr bisher nur darüber gesprochen, dass mir *Sorgen* macht, dass sich daraus eine Abhängigkeit entwickeln könnte, und "dass ich mich manchmal (in Wochen, in denen es mehr ist) *nicht so recht wohlfühle* mit ihrem Trinken", ist ja keine klare Aussage über meine Gefühle dabei.

    Es ist verrückt. Wir führen eine so enge und gute Beziehung, reden ständig über Empfindungen und Gefühle, aber bei diesem Thema scheue ich mich offensichtlich, meine Gefühle anzusprechen. Muss ich nachholen.

    Liebe Helene, liebe Engel11,

    vielen lieben Dank für Eure Zeilen!

    Ich habe mir Eure Geschichten durchgelesen und fühle mich Euch deshalb in punkto "Schicksal" nahe.

    Mein Problem ist, wie schon jemand geschrieben hat, dass das Ganze in meinem Fall so unterschwellig ist. Es hat schon jemand geschrieben, dass es mir wahrscheinlich am liebsten wäre, wenn ich mal einen merkbaren Kontrollverlust erleben würde oder eindeutig merken würde, dass sie zu Hause allein trinkt oder ähnliches für mich eindeutig Grenzüberschreitendes. Und das trifft es wirklich! Dann wäre diese Ambivalenz, dieses "Geht das jetzt gerade noch so oder kann ich damit auf Dauer nicht leben?" weg. Dann wäre es klar.

    Aber so ohne Wesensveränderung, ohne Lallen, ohne Kater usw., kommt ja nie vor ... ich bin einfach so verdammt unschlüssig.

    Es hilft mir viel, Eure Antworten zu lesen, und auch sonst Eure und andere Geschichten im Forum, ich brauche einfach noch Zeit ...

    irgendwie habe ich das Gefühl Du suchst Antworten, die hier niemand Dir geben kann. Fast jede Antwort wird von Dir widerlegt.

    Im Endeffekt kannst Du doch nur entscheiden, ob Du diese Beziehung führen willst oder nicht.

    Ich bin für die Antworten, die ich bisher hier von Euch allen bekommen habe, sehr dankbar. Sie helfen mir kolossal dabei, die Beziehung und auch mich von außen zu sehen, ohne das emotionale Chaos, das für mich alles verzerrt. Ich möchte dabei auch wirklich nicht versuchen, etwas zu widerlegen, es sind alles Blicke und Meinungen und Hinweise, die mir das Nachdenken erleichtern.

    Es ist für mich irgendwie mega schwierig zu verstehen, was Du suchst. Hier geht es ja darum, für sich Wege zu finden das eigene Leben zu gestalten und nicht darum seinen Partner bzw. Partnerin analysieren zu lassen und irgendwelche Zukunftsprognosen zu erhalten.

    Ja, deshalb habe ich auch die Frage nach den Grenzen gestellt: Wie kann ich das, solange ich in der Beziehung bin, für mich so gestalten, dass ich damit klarkomme?

    Meine Nachricht soll nicht angreifend sein. Aber vielleicht fängst Du mal an von Dir zu schreiben und von Deinen Wünschen, Vorstellungen. Was machst Du für Dich?

    Ach, weißt Du, ich bin leider nicht sehr gut dabei, meine Seite des Lebens wirklich gut zu gestalten, also Dinge zu tun, die nicht mit uns als Paar zu tun haben, und zwar immer dann, wenn ich mit der Beziehung nicht glücklich bin. Ich kann mich dann emotional und gedanklich extrem schlecht von der Problemlage lösen. OK, im Moment ist es sowieso schwierig, weil ich seit Monaten extrem viel zu tun habe, Hausverkauf, Umzüge von uns und meiner Tochter, dazu natürlich noch ca. 9-10 Stunden Arbeit pro Tag.

    Ich wünsche mir ganz konkret: Eine Beziehung, in der ich mich ruhig und gelassen fühle, und das heißt ganz einfach: Alles so, wie es ist, nur eben mit weniger Alkohol. Um eine konkrete Zahl zu geben, damit es weniger schwammig ist: Mit 1-2 Gläsern pro Woche könnte ich leben, alles darüber macht mich unruhig, auch wenn es nicht der Alltag ist, und auch, wenn dabei praktisch nie Exzesse vorkommen, sie nie betrunken ist, keinerlei Kontrollverlust hat.

    Das ist sicher irgendwie verkorkst, extrem und eigenartig, aber ich kann diese Emotionen ja nicht ändern. Das führt bei mir dazu, dass ich in solchen Wochen mit Einladungen oder Besuch, wo es dann mehr ist, ihren ganzen Charakter infrage stelle.

    Meine Psychologin sagt zu dem Thema so ungefähr: Die Grenzen sind bei jedem individuell, für sie beispielsweise wären auch 3-4 wöchentliche Gläser beim Partner kein wirkliches Problem, alles regelmäßige darüber aber schon.

    Eine wirkliche Gefahr sieht sie momentan nicht, versteht aber, dass ich so konstruiert bin, dass mir das keine Ruhe lässt. Sie rät dazu, dass wir erst einmal daran arbeiten, mir darüber klar zu werden, was mich konkret dabei so unruhig macht, vor allem im Bereich meiner Wertvorstellungen, und zu lernen, dass diese Vorstellungen individuell sind und kein absolutes Gut oder Schlecht existiert, solange das Verhalten der Partnerin nicht wirklich praktische Probleme verursacht.

    Es wäre gut, meint sie, wenn ich lernen würde, mich von Verhalten, das mich stört, sowohl praktisch als auch emotional abzugrenzen, und keine subjektiven Wertungen über die Partnerin daraus abzuleiten.

    Was die panikartigen Empfindungen angeht, meint sie: Sobald ich auch nur einmal einen Kontrollverlust bei ihr miterlebe, sollten wir das als wirklich als ernstes, akutes Problem betrachten und dann sofort entsprechend darüber reden und überlegen.

    Ich bin leider auch ganz schlecht darin, meine Emotionen zu äußern, es tut mir leid.

    Willst du deine Grenzen setzen oder sie bloßstellen/ ihr ein schlechtes Gewissen machen?

    Guter Punkt. Siehe oben.

    Und in Zukunft soll das dann immer so laufen? Dann könnt ihr ja gleich von vornherein getrennte Dinge unternehmen.

    Ich habe beim Lesen in diesem Forum noch niemanden gefunden, der auf Dauer beim Trinken des Partners immer mitgemacht hätte, aber es gibt ja noch die meisten Aktivitäten, die ohne Alkohol ablaufen.

    Sie weiss, dass ihr Konsum dich stört. Das musst du nicht jedes Mal wieder kommunizieren.

    Ja, das verstehe ich jetzt.

    Für mich sieht es einfach danach aus, als würdest du sie gerne bestrafen wollen.

    OK.

    Akzeptiere ihre Trinkmenge und lass sie damit in Ruhe, mach dein eigenes Ding

    oder sieh für dich ein, dass du damit nicht leben kannst, dann macht aber auch die beziehung keinen sinn mehr.

    Der erste Satz widerspricht zwar genau dem "Und in Zukunft soll das dann immer so laufen? Dann könnt ihr ja gleich von vornherein getrennte Dinge unternehmen" von weiter oben, aber: Richtig, das sind ja genau die beiden Fragen, für die ich Input suche: Wie mache ich am besten mein eigenes Ding in Situationen, die ich als unangenehm empfinde, und kann ich damit leben?

    Wenn ihr Verständnis von Geselligkeit Alkohol involviert, darf sie das selbstverständlich tun. Und wenn dich das stört, darfst du es ansprechen und gegebenfalls deine Konsequenz ziehen und gehen.

    Ja, das sind natürlich die grundlegenden Prämissen zwischen Erwachsenen. Ich würde aber noch hinzufügen: Vor dem Gehen dürfen darf sich ein Partner auch innerhalb einer Beziehung Grenzen setzen, um sich in bestimmten Situationen emotional zu schützen, in dem er sich beispielsweise zeitweilig aus der Situation nimmt. Das ist ja auch hier im Forum in hunderten Beiträgen immer wieder Thema.

    Da kommt sehr oft "Kontrolle" vor, da du aber bereits selbst erwähnt hast, dass man andere Menschen nicht ändern kann...ist das eventuell eine mögliche eigene Baustelle?

    Hm, ich will bei mir selbst keine Störung und kein Thema ausschließen, das mir noch nicht bewusst ist. Aber ich weiß nicht, ob man das gerade anhand von Textstellen diagnostizieren kann, in denen nirgendwo davon die Rede ist, jemand anderen kontrollieren zu wollen?

    Und ist dir diese Kontrolle intrinsisch wichtig oder als Außenwahrnehmung? Sprich "ich mag Kontrolle" vs "ich möchte als kontrollierter Mensch wahrgenommen werden". Und gilt das auch für deine Partnerin?

    Also, dass Selbstkontrolle im Protestantismus einen hohen Wert darstellt, wissen wir ja spätestens seit Max Weber. Heißt: Ja, sie ist mir von der Sache her wichtig. Aber die zweite Frage ist interessant: Gerade meine Partnerin sagt mir immer wieder, dass ich mich ihrem Empfinden nach viel zu wenig darum schere, welchen Eindruck wir bei anderen Menschen hinterlassen.

    Grenzen durchzusetzen ist schwierig, man kann ja nur die Rahmenbedingungen für die gemeinsame Koexistenz definieren. Kann aber auch eine Fehlinterpretationen meinerseits auf Basis der Wortwahl sein, durchsetzen klingt für mich automatisch nach Zwang.

    Na ja, wenn man seine Grenzen wahrt, zwingt man sich ja zwangsläufig auch zu etwas, sonst wäre es ja leicht.

    Ich will ehrlich sein, ohne konkrete Vorstellungen, was du eigentlich selbst willst ist das echt kompliziert.

    Null Alkohol ist dir zu "uptight", manchmal über die Stränge schlagen okay (schwammig) und wenn du ihren Alkoholkonsum kontrollieren und bestimmen willst, anhand einer Skala, die du für dich selbst nicht formulieren kannst, auch unmöglich einzuhalten/umzusetzen.

    Aber wie sollte man den kontrollieren und geschweige denn bestimmen? Ich will für mich herausfinden, ob das eine Situation ist, in der ich bleiben kann oder nicht.

    Man bekommt einen Menschen halt nur im Gesamtpaket. Die Entscheidung "Paket annehmen" oder "Annahme verweigern" muss jeder selbst treffen.

    Ja, eben.

    Nein, auf keinen Fall würde ich das machen. Du hast es ja vorher mit ihr besprochen. Also weiß sie wohl warum du gehst. Wenn sie nachfragt, würde ich es ihr dann ggf unter vier Augen noch mal sagen. Aber vor anderen, warum? Das finde ich demütigend und auch übergriffig.

    Ja, Du hast Recht, sie versteht es ja dann sicher sowieso.

    Ich halte es bis heute so, dass es mir nicht zusteht, jemandem über die alkoholabhängigkeit meines Mannes zu erzählen.

    Selbst wenn sie eine hätte: Nein, das käme natürlich überhaupt nicht in Frage, und selbst das, was ich vielleicht sagen könnte, habe ich in meiner Frage zu krass formuliert. Wenn, dann ginge es nur darum, irgendetwas in der Art zu sagen wie: "Sorry, Leute, das ist mir heute Abend zu viel Alkohol in unserer Runde, ich bin gerade nicht so gut drauf dafür, ich ziehe mich mal ein bisschen zurück", aber selbst das ist wahrscheinlich unnötig und schon zu viel.

    wenn sie ab und zu mal zwei Gläser Wein trinkt aber nach deiner Aussage noch nie betrunken war? Das habe ich jetzt nicht auf dem Schirm.

    Ich habe sie noch nie so erlebt, vor unserer Zeit war sie das, nach dem, was sie erzählt, durchaus schon.

    Hast du sowas vielleicht schon erlebt?

    Ja, siehe weiter oben im Thread, aber da ging es um tägliches Trinken und fast wöchentliche Exzesse. Die Sorge, dass es wieder so werden könnte, spielt in meiner Seele ganz sicher eine Rolle.

    Hallo Morgenrot,

    danke!

    Es ist wichtig, dass du konsequent bist und das angekündigte auch umsetzt, sonst wirst du nicht mehr ernst genommen.

    Aber würdest Du in dem Moment noch erklären: "OK, ich gehe jetzt, weil ich mich nicht wohlfühle, wen Du so viel trinkst"?

    Und das auch in Anwesenheit anderer Leute.

    Oder einfach kommentarlos aufstehen und gehen?

    Hallo allerseits,

    ich versuche gerade, gegenüber meiner Partnerin, die für mein Empfinden nicht immer, aber immer wieder zu viel trinkt, bestimmte Grenzen durchzusetzen.

    Beispiel:

    Ich habe ihr vor einer Weile gesagt, dass ich mich manchmal (in Wochen, in denen sie mehr trinkt) nicht wohlfühle mit ihrem Trinken, und dass ich sie bitte zu verstehen, dass ich mich dann eventuell zeitweilig zurückziehe, also abends nicht irgendwohin mitgehe zum Beispiel. Und ich glaube, ich war von meinem Ton her ganz ausgesprochen freundlich, kein einziger Vorwurf, nur Ich-Botschaften, nicht mal eine Bitte (OK, abgesehen von der Bitte um Verständnis).

    Kam gar nicht gut an.

    Neben den zu erwartenden Antworten ("Du übertreibst maßlos, das ist doch überhaupt nicht viel, ich habe kein Problem mit Alkohol, Du bist unsozial und flegelhaft, wenn Du Dich in Situationen mit Freunden einfach zurückziehst oder uns beiden den Abend zu zweit verdirbst ... usw.") hat sie das aber auch sofort als Angriff und als Versuch interpretiert, ihr das Trinken zu verbieten, und entsprechend abwehrend reagiert. Davon war aber mit keinem Wort die Rede. Ich habe deshalb noch erklärt, dass sie bitte selbstverständlich immer machen soll, was sie will, aber dass ich ja nicht unbedingt dabei sein muss, weil mich die Situation quält. Kam auch gar nicht gut an, aber ich habe nichts zurückgenommen.

    OK, seitdem musste ich das noch nicht durchziehen, aber der Tag kommt unweigerlich.

    Jetzt frage ich mich (und Euch):

    Wie kommuniziert Ihr Eure Grenzen? Oder kommuniziert Ihr sie überhaupt vorher? Man muss das ja eigentlich nicht vorher ankündigen, was man tun wird, wenn ..., sondern man kann es einfach machen, wenn die Situation eintritt. Was ist besser?

    Wenn die Situation da ist: Macht Ihr dann kommentarlos einfach, oder erklärt Ihr, warum Ihr das jetzt gerade macht? Insbesondere vor Freunden, die das dann mithören, ist das ja noch einen Schritt schärfer.

    Ich danke Euch im Voraus für Eure Tipps, Erfahrungen und Meinungen, wenn Ihr sie schreiben mögt!

    Ich denke, dass Problem ist, wenn man den Focus schon drauf hat und beobachtet und auch innerlich mitzählt, was und wie der andere trinkt, wie will man bei sich selbst dieses (kontrollierende) Verhalten wieder rückgängig machen und zurück ins Vertrauen kommen? Da ist doch in einem selbst schon ein Automatismus angestoßen worden. Es sind Zweifel vorhanden. Und Zweifel sind kein klares "JA" für die Beziehung, geschweige denn für eine Heirat.

    Oder wie schätzt du das ein?

    Du hast Recht. Ich habe aber den Eindruck, dass ich durch die Liebe - und durch die Erfahrungen in der Ex-Beziehung! - verzerrte Maßstäbe anlege. Ich verliere durch die Liebe den klaren Blick auf das, was ist. Ich glaube schon, dass ich zurück ins Vertrauen kommen kann, wenn ich andere Leute, die da Erfahrungen haben, dazu hören oder lesen kann.

    Schon eine Antwort wie die von Cadda, sinngemäß: "Du, das ist aber das, was ein Haufen Leute macht, die aber überwiegend nicht abhängig sind - aber man weiß trotzdem nicht, was daraus wird, und außerdem kann es genauso gut von 0 auf 100 gehen", schafft mehr Klarheit.

    Hallo Hartmut,

    Nun sehe ich, dass du nicht für dich selbst, sondern für deinen Partner Hilfe suchst, oder eher, wie du ihn in dieser Hinsicht ändern kannst. Oder irre ich mich da?

    Nein, da irrst Du Dich, das habe ich auch nie geschrieben. Mir ist durch meine Erfahrungen völlig klar, dass man niemanden ändern kann, und ich würde das deshalb auch nie versuchen.

    Daher kurz gefragt: Suchst du Hilfe für dich selbst, siehst du dich als co-abhängig oder suchst du nur Informationen?

    Mir geht es viel mehr, wie ich geschrieben habe, um Tipps, wie ich meine Situation in dieser Beziehung einordnen und wie ich mich dementsprechend verhalten könnte. Ich habe Angst, in eine Situation zu kommen, in der ich fest gebunden wäre und dann entweder gehen oder permanent gegen Co-Abhängigkeit ankämpfen müsste. "Wehret den Anfängen."

    Hallo zusammen, dieser Bereich ist für Vorstellungen gedacht und auch nicht für lange Diskussionen. Wie bereits erwähnt, bitte daran halten.

    Ja, ich verstehe das, aber es steht ja nicht in meiner Macht, in einem anderen Bereich zu diskutieren, und ich fände es auch unhöflich, nicht auf die vielen hilfreichen Antworten einzugehen.

    Ich bin dankbar, es hilft mir sehr, unabhängig vom dem verfügten Bereich, in dem ich die Antworten bekommen darf.

    Halo Cadda,

    vielen Dank, das ist SEHR hilfreich!

    Würde Dein oben beschriebenes Trinkverhalten bedeuten, Alkoholiker zu sein, hätte ich keine Bekannte mehr oder kaum noch, die NICHT Alkoholiker sind.
    Oder ich hab Deine Beschreibung komplett missverstanden.

    Nein, hast Du sicher nicht missverstanden. Das hilftmir sehr, das Bild besser einzuordnen.

    Dass Deine Partnerin „aggressiv“ reagiert und sagt, dass sie sich nichts verbieten lässt, verstehe ich irgendwie.

    Hätte mir jemand vorschreiben wollen, was ich trinken soll, obwohl ich „nur“ wie oben beschrieben Alkohol zu mir nehme, wäre ich auch genervt gewesen (vorausgesetzt ich hätte gewusst, dass ich nicht süchtig bin)

    Halt, nein, ich würde ihr nie irgendetwas vorschreiben, das kommt gar nicht in Frage. Ich habe ihr in dem Gespräch nur gesagt, dass ich sie einfach wissen lassen möchte, dass ich mich manchmal (in Wochen, in denen es mehr ist) nicht so recht wohlfühle mit ihrem Trinken, und dass ich sie bitte zu verstehen, dass ich mich dann eventuell zeitweilig zurückziehe, also abends nicht irgendwohin mitgehe zum Beispiel. Und ich glaube, ich war von meinem Ton her ganz ausgesprochen freundlich, kein einziger Vorwurf, nur Ich-Botschaften, nicht mal eine Bitte.

    Sie hat das aber sofort als Angriff und als Verbotsversuch interpretiert und abwehrend reagiert. Ich dann noch erklärt, dass sie bitte selbstverständlich immer machen soll, was sie will, aber dass ich ja nicht unbedingt dabei sein muss. Kam auch gar nicht gut an. Aber kein Versuch, ihr etwas vorzuschreiben.

    Was ich damit sagen will: Es liegt an Dir, was Du willst. Da wird Dir hier im Forum niemand helfen können.

    Ja, habe ich begriffen, in der Situation gibt es nichts objektiv Zwingendes, das besagen würde: "Du musst da unbedingt sofort raus!"

    Co-Abhängig kommst Du mir ehrlich gesagt nicht vor, da Du ja sehr klar Deine Grenzen kennst und die auch durchsetzen würdest.

    Ich hoffe, ich setze sie dann durch, ich war schon einmal zwei Jahre lang deutlich co-abhängig, das möchte ich im Leben nicht wieder erleben.

    Danke noch einmal!

    Lieber Engel111,

    danke, das war eine sehr nachdenklich machende Antwort.

    Ich hatte mittlerweile ein Riesenproblem mit seinem missbräuchlichen Konsum und das war es jetzt für mich. Wenn man Zweifel bekommt, ist das eigentlich schon Zeichen genug.

    Ich habe jetzt mal bei Dir nachgelesen, wie das bei Deinem Partner so war.

    "Mein Partner verbindet Alkohol nur mit positiven Dingen, Spaß, Tanzen, Party machen, Verbundenheit mit anderen spüren. Er wird nicht aggressiv. Er kann nicht nachvollziehen, warum ich seinen Konsum problematisch finde, da er als Person dann nicht ausfallend wird. Er geht seinem Job und seinem Alltag nach, erledigt alle Pflichten und ist kein Spiegeltrinker."

    In diesem Punkt ist es bei meiner Partnerin ganz genauso, und bei mir ist das aufgrund meiner Prägung so, dass ich so eine Haltung sehr unangenehm finde, siehe oben. Das ist,was mich stört.

    Aber andererseits:

    "Ich habe ihn auf einer Party kennengelernt. Ich nüchtern, da ich fahren musste und er im Laufe des Abends vermehrt alkoholisiert. Irgendetwas hat uns angezogen und es entwickelte sich langsam aber stetig eine Beziehung. Was mir recht schnell auffiel war, dass er recht häufig feuchtfröhlich Party macht, mit seinen verschiedenen Kumpelgruppen. Und das etabliert seit seinen Zwanzigern. Jährlichen Ballerman Trip, Partyboote, Wochenendpartys in verschiedenen Städten, mit männlichem Bekanntenkreis in örtlichen Kneipen, freitags mal raus mit Freunden. In der Woche tageweise ca. 3 x 0,5 Bier ist auch normal für ihn. Bier kann er wie Wasser trinken. Sein ganzes Umfeld ist so gestaltet, dass in regelmäßigen Abständen irgendwas los ist."

    In Deinem Fall hätte ich auch ganz klar gesagt: Wenn das so ist und er das nicht ganz klar einschränkt, wäre ich weg. So ungefähr war es bei meiner Alkohol-Ex: immer wieder deutlich betrunken auf Parties, unter der Woche immer wieder mal 3 große Gläser Wein, mal 2-3 Cocktails, dann langsam Lallen usw. ... Für mich unerträglich.

    Wenn es so wäre, sähe ich klar. Aber hier gibt es ja nie Kontrollverlust. Die "Extremfälle", an die ich mich irgendwie erinnern kann, mögen einmal in den zweieinhalb Jahren eine sehr lange Party mit vielleicht 3 Gläsern Wein (à ca. 200 ml) gewesen sein, und bei Besuch ca. ab und an eine Woche lang mal maximal, ich betone: maximal jeden Abend ein solches Glas Wein, vielleicht an einem Tag davon mal 2, aber nie mehr. Und das ist ja ungefähr das, was sich bei Deinem Ex-Partner fast täglich abzuspielen scheint.

    Aber trotzdem:

    Wenn man Zweifel bekommt, ist das eigentlich schon Zeichen genug. Man will das nur vielleicht nicht wirklich zulassen und wahrhaben. Aber wenn man ehrlich ist, hat man die ganze Zeit die Antwort in einem und der Klotz im Bauch wird nicht von alleine weggehen, wenn er bereits da ist.

    Das trifft es in meinem Fall wahrscheinlich. Es kommt darauf an, wie man sich bei dem Ganzen fühlt, ob man damit auf Dauer leben kann - selbst wenn es nicht schlimmer wird, was man nicht weiß.

    Danke nochmal!

    Vielen, vielen Dank für eure Beiträge und die Mühe, Dir Ihr Euch gemacht habt!

    Eure Antworten haben mir schon viel Klarheit gebracht, insbesondere, was die Frage des Stellenwerts von Beziehung vs. Alkohol bei Ihr angeht. Das muss ich mit ihr ansprechen, das zu klären scheint mir immens wichtig. Auch, was die geplante Heirat angeht. Das wird schwierig, muss aber sein.

    Ich gehe mal noch auf einige Einzelheiten ein:

    Du hast nicht die Kontrolle darüber wie viel Alkohol sie trinkt, kannst Du damit weiterhin leben?

    Ja, eine entscheidende Frage, danke! Das muss ich mit mir klären.

    Wenn 10 Leute sagen sie ist Alkoholikerin, dann trennst du dich?

    Und wenn 10 sagen, stell dich nicht so an, sie ist einfach nur gut drauf, dann trennst du dich nicht?

    Es hilft mir schon, wenn Leute, die Erfahrungen mit diesen Dingen machen mussten, mir sagen, dass ihrem Gefühl, oder Bauchgefühl, nach hier schon die Talfahrt in vollem Gange zu sein scheint. Und auch, dass der Tenor im Endeffekt ist: Na ja, es ist vielleicht nicht wenig, aber man kann es einfach nicht voraussagen.

    DU hast dich hier angemeldet, schreibst aber fast nichts über dich, sondern nur in aller Ausführlichkeit über deine Partnerin.

    Ich weiß nicht recht, was von mir in diesem Zusammenhang wichtig sein könnte.

    Vielleicht: Ich sage ungern positive Dinge über mich, aber ich glaube, ich bin einfach "ein echt guter Kerl" und so ungefähr das Gegenteil von spießig. Aber ich bin, wie schon gesagt, protestantisch erzogen, zwar selbst Agnostiker, aber durch diese ganzen Wertvorstellungen geprägt. Das sitzt tief.

    OK, in meiner Jugend haben wir es ab und an auch ziemlich heftig krachen lassen, aber mein Bild ist durch meine Prägung immer gewesen: Das ist das Privileg der Jugend, wenn man dann richtig im Erwachsenenleben angekommen ist, dann fährt man das stark zurück. Da gelten dann für "vernünftige" und "anständige" Menschen Maßstäbe von Mäßigung, Zurückhaltung und Wahrung der Kontrolle.

    Also schon puritanisch, aber nicht fanatisch oder dogmatisch puritanisch: Man kann gern "ab und an" "moderat" Alkohol trinken, und man kann auch "mal" "etwas" über die Stränge schlagen – was immer das in Gänsefüßchen auch jeweils konkret bedeuten mag, also alles mit schwer konkret zu ziehenden Grenzen.

    Aber wenn da auf Dauer eine Art Regelmäßigkeit zu erkennen ist, also wenn ich den Eindruck bekomme, der Alkoholkonsum, wenn auch in moderatem Maße, ist irgendwie Teil der Persönlichkeit und der Identität, dann wird mir das schon unangenehm.

    Wenn dann noch "relativ häufige" (vielleicht öfter als einmal pro Jahr?) Exzesse mit schwerer Betrunkenheit dazukämen, wäre es für mich jenseits von gut und böse.

    Ihr seht also, dass (a) die Grenzen schwer zu ziehen sind und dass (b) dass das für die meisten von Euch Kinkerlitzchen sind, denn Ihr musstet ganz anderes erleben.

    Ich verstehe deshalb Eure überwiegend verdutzte Haltung. Ich bitte deshalb auch um Nachsicht, da aber meine (wiewohl unscharfe) Grenze für Unwohlsein beim Trinken eben schon sehr tief liegt, quält mich eben die Situation, und deshalb suche ich um Rat.

    Trotz der unscharfen Grenzen ist es aber so, dass ich bei den meisten Leuten sehr schnell fühle, ob das gar nicht geht (meine Ex), oder ob es für mich OK ist, aber mit meiner Liebsten fühle ich mich eben wie in einem Graubereich - dazu unten mehr.

    aber egal ob sie alkoholikerin ist oder nicht , es stört dich oder ?

    Wenn ich erkennen könnte, dass da die Spirale nach unten schon deutlich fröhlich am Rotieren wäre, würde es mich natürlich viel mehr stören, und dann hätte ich meine Konsequenz schon längst gezogen. Aber so: Ich weiß nicht, wohin das führt (und das kann mir bei dem, was ich schildern konnte, offensichtlich auch niemand klar beantworten), und: Ja, es stört mich schon irgendwie, aber es ist immer noch so der Graubereich, bei dem ich das Gefühl habe: "Na ja, könnte vielleicht gerade noch so gehen."

    ich kann das Problem noch nicht ganz fassen. Du schreibst, sie ist ein wundervoller Mensch und du liebst sie. Sie scheint auch nicht ungut zu werden, wenn sie getrunken hat und auch nur defensiv, wenn du sie auf den Alkohol ansprichst. Bei vielen hier, und auch bei mir, ist es ja so, dass einen das Verhalten des Partners stört, wenn er getrunken hat, das Lügen, das Verstecken, das Leugnen, das aggressiv werden, die Wahnvorstellungen, die Wesensveränderungen, das nicht ansprechbar sein, die gesundheitlichen Auswirkungen, etc. Natürlich ist Alkohol ein Nervengift und deshalb schon mal prinzipiell keine gute Idee. Dh es ist durchaus legitim, wenn es dich aus Prinzip stört.

    Ja, das ist eben (neben Menge und Häufigkeit, die vielleicht "gerade noch so gehen" könnten), einer der positiven Punkte im Graubereich: Es wirkt sich rein faktisch nicht negativ aus.

    Aber sie macht das seit 30 Jahren, scheinbar unverändert - was hat sich bei dir verändert, dass es dich jetzt stört?

    Wir kennen uns ca. zweieinhalb Jahre, alles was davor war, kenne ich nur aus dem, was sie sagt: "Aber ich mache das doch schon seit Jahrzehnten so, es ist nie mehr geworden, und es hat doch auch nie Probleme bereitet."

    Oder ist das Heiraten ein Thema, dass es für dich verstärkt ein Sorgen-Thema ist?

    Ja, und zwar verbunden mit der nächsten Sorge:

    Oder ist es die Sorge, dass das alles schlimmer werden könnte?

    Ja. Ich weiß, dass Leute auch noch nach Jahrzehnten umkippen können.

    Fühlst du dich unglücklich wegen ihres Konsums?

    Ja, aber, wie gesagt: Es geht vielleicht gerade noch so. Es wäre schon anders, wenn ich irgendwann mal einen Kontrollverlust bei ihr erlebt hätte, aber so ist es eher die, auf Dauer gesehen, Regelmäßigkeit und die Rolle, die Alkohol für sie ihrem Leben spielt.

    Das ist alles so grenzwertig für mich. Sie ist in jedem Lebensbereich sehr diszipliniert und erwachsen und kontrolliert, und dieser eine einzige Zug kollidiert für mein Empfinden damit. Es erscheint mir irgendwie "nicht puritanisch genug" (haha) und irgendwie "unreif". Und das macht es so schwierig: Alles wunderbar für mich, nur eben das nicht.

    Nochmal: Ich verstehe, dass Ihr darüber nur den Kopf schüttelt, aber mich quält das eben, deshalb schreibe ich.

    Verursacht der Alkohol Probleme in eurer Beziehung?

    Bisher nur für mich, in meinem Empfinden.

    Hat es Auswirkungen auf ihre Gesundheit?

    Keine erkennbaren, Gott sei Dank.

    Und welche Auswirkungen hat ihr Konsum auf dich?

    Siehe oben: Er bringt mich nicht zum Verzweifeln, aber zum Zweifeln.

    Im normalen Alltag: "Hm, OK, mal wieder ein Cocktail. An sich kein Problem, denn dabei bleibt es im normalen Alltag ja auch. Aber ein paar Tage später: Wieder ein Cocktail. Hm. Mir wäre angenehmer gewesen, wenn das vielleicht eine Woche später oder so an der Reihe gewesen wäre, aber na ja, zwei oder drei werden es ja im Alltag nie ..." So in der Art.

    Krass, wie genau du das beobachtest, wieviel sie wann zu welchen Anlässen trinkt. Sie trinkt nur in Gesellschaft?

    Ja, soweit ich weiß, nur in Gesellschaft.

    Ansonsten, Stichwort "Buchführung": Wir kennen uns seit ca. zweieinhalb Jahren. Deshalb kann ich mich an die eine Sylvesterfeier erinnern, aber sonst nicht an konkrete Anlässe. Was ich hier geschrieben habe, ist ein Versuch, Euch das aus der vagen Erinnerung zu schildern, wie sich das über die Zeit so darstellt, anhand fiktiver Anlässe. Ich führe nicht konkret Buch, bringt doch sowieso nichts. Mir reicht das ungefähre Bild, was sich so über die Zeit in der Erinnerung einstellt.

    Kurz zusammengefasst: ich glaube, du brauchst jemanden, der nullkommanull trinkt.

    *Im Prinzip* ja. Aber auch nur im Prinzip, denn ganz ohne wäre es mir auch wieder zu uptight.

    Ich bräuchte wahrscheinlich in punkto Alkohol idealerweise jemanden, der mein schwammiges Gefühl von "in Maßen" erfüllt.

    Aber ansonsten brauche ich genau jemanden wie sie, und ich glaube auch, dass sie das Gefühl hat, dass sie genau jemanden wie mich braucht, und auf ihrer Seite auch in punkto Alkohol: Für sie wäre ein Mann, der heftig über dem trinkt, was sie auch selbst als OK für sich ansieht, ein Graus.

    Ich weiß anekdotisch (nicht nur von ihr), dass sie einmal eine Beziehung hatte, in der sie sich sehr schnell wieder getrennt hat, weil der Mann, nachdem er natürlich am Anfang einen guten Eindruck machen wollte, sehr schnell in sein Alltags-Ich zurückfiel und dann jeden Tag trank und Gras rauchte. Das lag dann unerträglich über ihren eigenen Grenzen.

    Danke noch einmal für Eure Energie, und ich bitte um Nachsicht ...

    Ich habe den Eindruck, daß du die Antwort schon weißt.

    Nein, ich möchte sie hören von Leuten, die damit selbst Probleme hatten. CH wäre dankbar, wenn Ihr das klar sagen könntet.

    Interessant ist die Frage, wie du wieder in eine Beziehung zu einer Trinkerin geraten und so lange geblieben bist.

    Ja, das ist aber meine Baustelle. Aber: Ist jemand, der so trinkt, wirklich schon eine Trinkerin? Könnt Ihr bitte erklären?

    P S.: Und aus diesem Vergleich mit der alten Beziehung kommt eben meine Unsicherheit. Damals war ziemlich schnell klar: Ja, das überschreitet eine rote Linie, sowohl, was den Verdacht angeht, dass da schon eine Abhängigkeit ist, und auch, was die pure Trinkmenge und -häufigkeit anging, das war mir einfach schnell zu viel.

    Aber hier ist es eben deutlich niedrigschwelliger, kollidiert aber schon mit meiner Prägung. Deshalb bin ich mir im Unklaren über alles.

    Danke für Eure Antworten!

    Ich gehe mal auf einige Zitate von Euch ein und muss, glaube ich, versuchen, noch einiges etwas zu präzisieren, muss selbst Bilanz ziehen und mir über das genaue Verhalten klar werden.

    Nur sie selber kann wissen, ob sie Alkoholikerin ist oder nicht.

    Ja, das habe ich schon in einer vorigen Beziehung begriffen. Damals war es deutlich krasser, und ich habe mich damals schließlich auch wegen dem Alkohol getrennt.

    Aber ihr Trinkverhalten und ihre Aggressivität wenn du sie ansprichst, das ist ja nicht nichts...

    Na ja, zu ihrem Trinkverhalten unten mehr. Aber eigentlich ist sie nicht wirklich aggressiv, sondern "defensive", wie man auf Englisch sagen würde, also nicht wirklich böse, sondern nur abwehrend, aber das ist natürlich auch schon vielsagend.

    Insgesamt habe ich trotzdem nicht den Eindruck, dass sie den Alkohol wirklich braucht, sondern sie mag ihn nur. Aber das führt zu der Schlussfolgerung: Eigentlich ist es mir egal, ob sie abhängig oder "un-abhängig" so trinkt, wie sie trinkt, solange es über die Zeit nicht mehr wird, was es nicht wird bzw. nicht geworden ist. Ich muss aber einfach Klarheit darüber bekommen, ob mir das Trinken so zu viel ist oder nicht und ob da eine deutliche Gefahr lauert, dass es doch einmal zum Abrutschen kommt. Aber das kann man wahrscheinlich nie voraussagen

    Vom Trinken abhalten wirst du sie nicht können, niemand kann das.

    Nein, das weiß ich. Es geht letztenendes um die knallharte Frage: Sich trennen oder nicht?

    Die trinken eine Weile nichts oder gemäßigt und dann wieder exzessiv.

    Es gibt NIE wirkliche Exzesse im landläufigen Sinn: Das Maximum waren ein einziges Mal bei einer sehr langen Sylvesterparty 2 Gläser Wein à 200 ml und ein kleines Glas Sekt, also 5 Standardgläser in vielleicht 6-7 Stunden. Sie ist deshalb auch nie betrunken, die Mengen bei einem Trinkanlass reichen dafür einfach nicht.

    ‚Grenzwertig‘ ist ein merkwürdiges Wort für ein Trinkverhalten, welches wochen- bis monatelange 8 bis 12 oder 10 bis 14 Gläser Alkohol beinhaltet.

    Die "Extremphasen" muss man sich in der Praxis so vorstellen:

    Es kommt eine Freundin für eine Woche zu Besuch. Dann gibt es im Extremfall eben mal jeden Tag ein 200-ml-Glas zum Abendessen, nie mehr. OK: Vielleicht am ersten Abend auch zwei, danach auch wieder ein, zwei Tage ganz ohne Alkohol in einer solchen Woche.

    In der darauffolgenden Woche sind wir zu zwei Parties eingeladen, da werden es dann meinetwegen zweimal zwei solche Gläser.

    Wenn es der Zufall will, haben wir in der darauffolgenden Woche wieder Besuch für ein paar Tage, da können es dann eben dreimal zwei solche Gläser werden.

    In den Wochen danach gehen wir vielleicht einmal essen, da wird es dann je ein solches Glas pro Woche.

    Dann kommen Wochen ohne gesellschaftlichen Anlass, da ist es dann Null.

    Ich finde schon, dass das irgendwie ein Grenzfall ist. Andere Leute würden sich darüber wahrscheinlich überhaupt keine Gedanken machen, aber durch meine kulturelle Prägung ist Alkohol für mich, abgesehen von vielleicht einem kleinen Glas Sekt alle 1-2 Monate, bei einer Feier zum Anstoßen, allgemein krass negativ belegt, deshalb bin ich da sehr sensibel.

    Unter Alkoholeinfluss aggressiv reagieren, spricht meiner Meinung schon für sich

    Nein, nein, unter Alkoholeinfluss reagiert sie nie negativ, sie ist immer ihr freundliches und liebevolles Ich. Dafür sind die Dosen auch einfach nicht hoch genug.

    Ich suche einfach Klarheit hier im Forum, danach fälle ich meine Entscheidung: Gehen oder bleiben? Bei dieser erwähnten ehemaligen Beziehung haben mir auch die Leute in einem Forum geholfen, ich bin dann ziemlich schnell gegangen. Und gebranntes Kind scheut das Feuer, daher meine Sorgen und meine Empfindlichkeit.