Beiträge von NovaSol

    Alles in allem ist es mir gut ergangen. Ich habe heute zum ersten Mal ein Projekt abgelehnt. Es hätte viel reiseteätigkeit, Übernachtung in Hotels und unzählige Geschäftsessen erfordert.
    Das ist mir noch nichts. Da ich aktuell aber noch an zwei zusätzlichen Projekten arbeite, war mein Chef nicht überrascht oder enttäuscht, als ich abgewunken habe. Ich fühle mich wohl mit der Entscheidung. Morgen findet dann der „Umtrunk“ für mein letztes abgeschlossenes Projekt statt. Hier zu Hause herrscht Harmonie, ich bin kuschelig, er auch und er ist sehr sehr umsichtig. Fragt ob dieses oder jenes so ok sei? Ob es etwas gibt, worauf er achten muss (wenn er zum Beispiel kocht, das tut er unter der Woche nämlich sogut wie immer). Also alles soweit gut 🙂

    Heute sind es 17 Tage und ich war das erste mal in einer realen Selbsthilfegruppe. Puh, ich kann meine Gedanken dazu grade noch nicht so richtig zum Ausdruck bringen. Mir geht es gut aber mir schwirrt der Kopf. Ich habe mich heute erstmal nur vorgestellt und einen kleinen Abriss gegeben, danach habe ich nur zugehört. Ich glaube ich muss mich erstmal daran gewöhnen, dass es in der Gruppe nicht ausschließlich um das Thema Bewältigung im Alltag geht, sondern sehr sehr viel Raum für das wieso und warum a oder b Alkoholiker geworden ist. Versteht mich nicht falsch, solche Gruppen sollen ja Raum für jeden geben und dem einen sind die Gründe wie es soweit kam eben wichtig. Nur, weil ICH keine Verwendung für die Gründe habe, stellt das ja nicht das Evangelium dar. Der Gruppenleiter hat zu Beginn erklärt, dass jedes Gefühl, jeder Gedanke und alles was einen belastet (und sei es die quietschende Kühlschranktür) dort Platz hat und das wurde natürlich auch in Anspruch genommen. Ich denke ich habe mir das einfach ein bisschen anders vorgestellt aber ich werde auch nächste Woche wieder hingehen. Vielleicht fühlt es sich für mich auch etwas natürlicher an, sobald ich mich selbst etwas mehr geöffnet habe. Ich wünsche euch einen tollen Abend

    Tag 16 ist eingetütet ☺️.

    Guten Abend ihr Lieben. Der Arbeitsumtrunk ist organisiert und es gibt nun Catering und milchshakes in verschiedenen Sorten. Leider war ein life smoothie Event außerhalb des Budgets. Aber gut, ich denke so wird es auch gehen. Dazu Säfte und ein paar Softdrinks. Ich bin zufrieden mit dieser Lösung.
    Heute war ich außerdem noch beim Ultraschall. Sah alles gut aus. Meine Organe haben also keine sichtbaren Schäden genommen. Dafür bin ich sehr dankbar. Meine Leberwerte waren leider zu Beginn der Entgiftung erhöht, da wird aber Ende November nochmal geschaut.
    Morgen bin ich dann das erste mal in der Selbsthilfegruppe. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Ganz komisches Gefühl eine Mischung aus „so wie früher, wenn man mit den Eltern auf den Rummel durfte und von weitem die Musik und das rattern der Fahrgeschäfte gehört hat“ und „die Eltern waren zum Elternabend und man weiß nicht, ob die Lehrerin den letzten Unfug, den man angestellt hat, auf die Nase gebunden hat“. Also ein bisschen freue ich mich aber gleichzeitig hab ich schiss. Naja bange machen is nicht. Jetzt geht’s morgen dahin und Ende der Diskussion. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend

    Catering ist gut.

    Meine Idee: Hole dir jemand der Life Smoothies mixt. Süß und herzhaft. Da stellt sich die Alkohol Frage nicht. Dazu kleine Bowls. Das macht sogar einen guten gesunden und modernen Eindruck.

    Was für eine grandiose Idee 👏🏻. Vielen Dank dafür. Dann klemme ich mich morgen mal dahinter und bringe in Erfahrung wie hoch das Budget ist. Danke für diesen wirklich tollen Vorschlag.

    Ich habe heute einige Projekte auf der Arbeit beendet und mir keine neuen (zusätzlichen) Aufgaben an Land gezogen. Ich denke ich werde jetzt mal eine Weile kürzer treten und das tun, was von mir erwartet wird und wofür man mich bezahlt, ohne mir aber mehr Druck aufzuladen, der nun mal auf mich zurollen würde, wenn ich wie bisher auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanze. Das ist vielleicht egoistisch, aber das nehme ich mir jetzt mal raus.
    Ich brauche bitte nochmal eure Ratschläge, wenn ihr so lieb seid. Ich habe ja heute ein sehr großes und für meinen Arbeitgeber wichtiges Projekt abgeschlossen. Es gehört zum guten Ton in meiner Firma, nach so einem Abschluss einen kleinen Umtrunk zu organisieren. Üblicherweise gibt es appetithäppchen und -ja genau- Sekt. In mir sperrt sich grade alles, diesen Umtrunk so zu organisieren, wie er sonst abläuft. Gar nichts machen ist keine Option. Nun spiele ich mit dem Gedanken, Catering zu bestellen und zum anstoßen Säfte anzubieten, ggf. als höchstes der Gefühle alkoholfreien Sekt. Ich möchte noch nicht für eine Stunde in einem Raum mit Alkohol „gefangen“ sein. Wenn ich ehrlich bin, behagt mir auch die Sache mit dem alkoholfreien Sekt nicht zu 100 Prozent (die Geräusche, eventuell der Geruch, die Gläser und das ganze Tamtam). Ich weiß nicht, ob ich jetzt einfach erwarten darf, dass hier auf Arbeit alle um mich herumkreisen müssen und ich mich nicht ans „Protokoll“ halte, weil ICH ein Problem habe. Hat vielleicht jemand eine ganz andere Idee?

    Guten Morgen ihr Lieben,

    Vielen Dank für eure lieben Worte. Ich bin gestern richtig erleichtert eingeschlafen. Mir ist bewusst, dass ich die Verantwortung für mich trage, das mein Partner nun weiß was los ist, vereinfacht die sache für mich insofern, dass er mich nicht versehentlich in Versuchung führt. Er bekommt hin und wieder von seinen Kunden Wein geschenkt, den hat er früher natürlich mit nach Hause genommen. Das wird er nun nicht mehr tun. Jetzt geht’s auf in die neue Woche. Danke für eure Unterstützung und Bestärkung, das hat mir wirklich sehr geholfen.
    Tag 15 ☺️

    So, die Katze ist aus dem Sack.
    Kurzversion: es ist alles gut und er wird mir jede Unterstützung geben, die ich brauche.

    Hier noch die Langversion, falls es jemand lesen mag:

    Als er heim kam, haben wir in Ruhe gegessen, er erzählte von seinem kinderwochenende und wir sprachen über die kommende Woche. Was steht an, wer hat wann was vor und wann machen wir unsere monatliche Datenight.
    Beim Thema „was steht kommende Woche an“ sah ich die Gelegenheit, mein Thema zu platzieren. Ich habe ihm gesagt, dass ich einen Termin in einer Selbsthilfegruppe habe und ihm jetzt sagen möchte, warum ich da hingehe. Ich habe ihn kurz darum gebeten, erstmal nur zuzuhören, weil ich nicht weiß, ob ich nochmal den Mut aufbringe zu sagen, was Sache ist, falls er mich jetzt -auch mit den besten Absichten- unterbricht. Nachdem er mir das versprochen hatte habe ich es wie Pflaster abreißen gemacht „ich bin alkoholikerin“. Ich hatte mir vorher so viel zurecht gelegt (habe euch ja heut früh meine Gedanken zum Gesprächseinstieg mitgeteilt) aber es war mir in diesem Moment so wichtig, dass er genau das aus meinem Mund hört. Ich habe ihm dann noch mit wenigen Sätzen gesagt, was die letzten zwei Wochen los war (Arztbesuche, nicht mehr getrunken etc.) und erklärt, wie es jetzt weitergeht (wöchentlich in die Selbsthilfegruppe, Ultraschall, ggf. Flankierend Therapie). Dann war ich still und schaute ihn an. Er fragte mich, ob ich fertig sei und als ich das bestätigte, stand er auf, kam zu mir herum, nahm mich in die Arme, küsste meine Stirn und flüsterte „ich hatte einen Verdacht, ich bin stolz auf deine Entscheidung und auf dich, wenn ich dich unterstützen kann, egal wann, egal was es ist, ein Wort genügt“. Mir wurde ganz schlecht, auf der einen Seite war ich so unendlich erleichtert, dass er so reagiert hat und auf der anderen Seite kam sofort die Scham…er hat es geahnt, also war ich nicht im Ansatz so versteckt, wie ich dachte. Es ist nun vergangen und ich bin grade dabei gesund zu werden. Ich möchte im Augenblick noch nicht wissen, woher sein Verdacht rührte. Er sagte mir aber, dass er, wenn er nicht plötzlich eine Änderung in meinem Verhalten bemerkt hätte, von sich aus das Gespräch gesucht hätte. Ihm ist aufgefallen, dass das gut gefüllte Weinregal plötzlich leer war und es ist ihm aufgefallen, dass ich ihn total unbefangen begrüße, wenn er abends heim kommt. Das bin ich, wenn ich keine Angst habe „aufzufliegen“ und ich bin so erleichtert, dass ich diese Angst nie wieder haben muss, wenn ich auf meinem Weg bleibe.

    Es geht mir gut. Ich habe einen tollen Mann und gehe sehr gestärkt aus diesem Gespräch. Danke, dass ihr mich bestärkt habt.

    Danke für eure Bestärkung. In einer Stunde wird er hier sein. Ich bereite grade das Essen vor und werde es dann während/nach dem Abendessen hinter mich bringen. Ich glaube meine größte Angst ist, dass er mich plötzlich mit anderen Augen sieht. Irgendwie als „defekt“ wahrnimmt. Naja ich bleibe dabei, er soll es erfahren und am Ende des Tages wird der Gang nach Canossa vermutlich gar nicht so schlimm. Ich erzähle euch später/morgen, wie es gelaufen ist.

    Mahlzeit,

    heute trinke ich seit 14 Tagen nicht mehr. Ich könnte selbst unter größter Anstrengung nicht sagen, wann ich zuletzt so lange nüchtern war. Am Ende des Tages spielt es aber auch keine Rolle mehr, denn ich will nicht mehr an diesen furchtbaren Ort zurück, den ich vor 2 Wochen verlassen habe. Ich habe mir heute selbst die Hintertür zugeschlagen und heute Morgen -als mein Partner mich anrief- gesagt, dass ich ihm gern heute Abend etwas erzählen möchte. Nun gibt es kein zurück mehr und das ist ok. Ich bin etwas nervös aber ich werde ab der kommenden Woche ein mal in der Woche abends weg sein, um an einer Selbsthilfegruppe vor Ort teilzunehmen. Ich will ihn nicht belügen. Und ich möchte auch nicht ständig Ausflüchte suchen, wenn ich mal dünnhäutig oder hibbelig bin. Ich möchte ihm -falls nötig- sagen können „Ich habe grade Saudruck, kannst du mich bitte da und da hinfahren, da ist grad einen gruppenstunde“ Ich habe zu Beginn gesagt, ich will es ihm nicht sagen…ich habe aber auch gesagt, ich werde tun was nötig ist, um gesund zu werden. Der Wunsch gesund zu werden ist größer, als die Angst vor seiner Reaktion, also…Augen weit auf und los! Ich habe mir überlegt, ihm zu sagen, dass mir mein alkoholkonsum sorge bereitet hat, ich immer öfter, mehr und unkontrollierter getrunken habe und für mich den Entschluss gefasst habe, abstinent zu leben. Dann frage ich ihn, ob er dazu Fragen hat oder Gedanken äußern möchte und dann ist es gut.
    Habt einen schönen Sonntag

    Herzlichen Dank Stromer. Ja ich habe den Rat auf mich achtzugeben, um mich nicht selbst zu überholen schon bekommen und versuche ihn so gut es geht umzusetzen. Heute hatte ich „schlüppertag“ den ganzen Tag im Schlafanzug, außer kurz, um meine Einkäufe beim Supermarkt abzuholen. Als ich zuhause war ging’s zurück ins Nachtgewand 😅. Meinen Kuchen hab ich gebacken aber so viel Teig genascht, dass ich, als er fertig war gar keinen Appetit mehr darauf hatte. Naja, morgen ist auch noch ein Tag. Meinen 13. nüchternen Tag habe ich also sehr genossen und war nicht so getrieben. Morgen trinke ich seit 2 Wochen nicht mehr. Meine Ringe sind mir alle zu groß. Ich schlafe viel besser und fühle mich einfach -meistens- wohl. Meine Hausärztin meinte am Freitag „das war die Pflicht, jetzt kommt die Kür“ ich will sie unbedingt mit Bravour meistern. Meinem Partner scheint auch eine Veränderung an meinem Verhalten aufgefallen zu sein. Er sagte ich sei so nahbar wie lange nicht mehr und das er sich wünscht, dass es so bleibt. Ich möchte ihm morgen, wenn er vom Kinderwochenende heim kommt, sagen was mit mir los ist. Mal sehen, ob ich das morgen auch noch für einen guten Plan halte. Wir werden sehen.

    Habt alle einen schönen Abend 🌆

    Guten morgen,

    Heute starte ich in Tag 12 und das nächste nüchterne Wochenende steht vor der Tür. Ich habe beschlossen, den Fuß vom Gas zu nehmen und am Wochenenden einfach ohne konkrete Pläne zu schauen, wonach mir ist. Heute findet der abschließende Termin bei meiner Hausärztin statt. Die Entgiftung ist damit abgeschlossen.
    Es waren irgendwie wilde 12 Tage. Körperlich geht es mir gut, seelisch ist es durchwachsen. Von himmelhoch jauchzend zu Mhmmm, zu Tode betrübt wäre überzeichnet…Ich denke am besten lässt es sich mit „unverbunden“ beschreiben. Alkohol war für mich Verstärker und Dämpfer. Gute Gefühle fühlten sich -in der Situation des Trinkens- noch besser an, negative Gefühle ließen sich besser handlen. Da ich selten mit meinem nüchternen Ich konfrontiert wurde, fällt es mir grade manchmal schwer einzuordnen, wie ich denn nun eigentlich bin. Welcher Teil meiner Persönlichkeit gehört denn nun wirklich zu mir? Was davon wurde durch den Alkohol weggedrückt und was überzogen dargestellt? Ich denke es wird Zeit brauchen, um das herauszufinden. Das Wichtigste ist aber erstmal, dass ich weiter nüchtern bin und langsam lerne auf die Zeichen zu achten. Ich achte auf mich und nehme mir Tipps von euch zu Herzen.
    Habt einen tollen Tag.

    Hallo zusammen,

    Heute ist Tag 11. Ich fühle mich heute sehr erschöpft, weil die vergangene Nacht nicht so erholsam war. Ich hatte Albträume (z.b das ich getrunken habe). Habe dann heut nur die wichtigsten Termine wahrgenommen und alles, was ging delegiert. Nach einem Mittagsschlaf ging es etwas besser aber nun bin ich schon wieder bleiernd müde. Ich hoffe morgen wird ein besserer Tag. Ich fühle mich nicht krank aber nachdem ich die letzten Tage energetisch echt gut aufgestellt war, überrascht mich die schlaffe Puffer Attitüde heute. Naja, ich nehme das an und gebe meinem Körper Ruhe.
    Habe einen tollen Tag

    Ich bin gut wieder zuhause angekommen. Meine (nun) ehemalige Kollegin hat sich sehr über meinen Besuch gefreut. Auf dem Heimweg fuhr ich an vielen Supermärkten vorbei und ganz kurz hat sich die Stimme aus dem Schatten gemeldet „Du hast es jetzt im Griff, komm schon ein Glas, fast alle trinken was und wenn du zuhause bist ist es doch schon 17 Uhr“ Heute hab ich lediglich „Halt die Klappe und verzieh dich“ erwidert. Das hat sie jetzt nicht so sehr beeindruckt, aber wir hatten das Thema und ich will es nicht nochmal ausdiskutieren.

    Seltsam war, dass ich zuhause erstmal gegessen habe. Ich bin heute Morgen nur mit einem Kaffee in der Hand um 6 aus dem Haus und habe es dann über Tags nicht geschafft, mich mal 10 Minuten in Ruhe zum Essen hinzusetzen. Also hab ich nur auf dem Weg von einem zum nächsten Büro ein trockenes Brötchen runtergeschlungen. Also zu Hause habe ich mir dann ganz in Ruhe eine richtige Mahlzeit schmecken lassen und plötzlich war Ruhe im Kopf. Ich muss das also besser managen. Offenbar, ist es bei mir möglich, dass ich Hunger mit „Durst“ verwechsle.