Hallo Maria,
ein herzliches Willkommen nochmal von mir, und mein herzliches Beileid zum Tode deines Mannes.
Ich habe an anderer Stelle diesen Beitrag von dir gelesen, und möchte dir in deinem Thema antworten.
Zuerst aber möchte ich dir sagen, dass ich das Verhalten des Pfarrers auch als unmöglich empfinde.
Das ist eine Frechheit.
Es ist schwer den sucht kranken Menschen zu vertrauen. Kränkung, Schmerz, Trauer.
Ich bin auch Angehörige und mein Vertrauen war komplett weg, ich wurde belogen, es wurde von Seiten des nassen Alkoholikers getäuscht, getarnt und getrickst. Immer wieder hat er es geschafft, dass ich meine Wahrnehmungen in Frage stellte.
Hat man das selbst verdient? Ohnmächtig.
Nein, das hatte ich ganz sicher nicht verdient. Ich bin aber in der Tat ohnmächtig gegen die Sucht eines anderen Menschen. Ich kann nichts tun.
Jetzt kommt mein Knackpunkt, ich habe es aber Jahrzehnte mit mir machen lassen.
Es kommt immer auch auf mich an, was ich zulasse. Einem nassen Alkoholiker sollten Grenzen gesetzt werden, dabei muß ich mir sicher sein, dass ich meine Ankündigungen auch umsetzen kann.
Man kann ihn Wahrheit nichts tun. Was ist richtig und falsch.
Man macht sich zu viele Gedanken und Sorgen.
Ich hatte gehofft mit dem Auszug etwas zu erreichen. Offensichtlich zu spät. Wann wäre der richtige Zeitpunkt gewesen.
Ich versuche es hinter mir zu lassen, obwohl ich natürlich wieder Schuldgefühle habe.
Maria hier beschreibst du den ganzen Kreislauf eines unmittelbar betroffenen Angehörigen.
Ich bin mir total sicher, dass du alles getan hast, was du konntest.
Wir können nicht wissen, mit welchen Schritten wir beim nassen Alkoholiker etwas erreichen. Wichtig sollte für uns sein, dass es uns gut geht.
Momentan ist alles noch ganz frisch. Lass dir alle Zeit die du brauchst um es zu verarbeiten. Wir sind da.
Ich wollte deinen Beitrag nicht "zerstückeln" aber du hast in relativ wenigen Worten diesen ganzen Kreislauf und die Fragen die sich Angehörige stellen sehr gut beschrieben.
lg Morgenrot