Beiträge von mali80

    Schöne Weihnachten alle miteinander! Ich hoffe, ihr könnt die Weihnachtsfeiertage ohne zuviel Streß überstehen....

    Danke Frozen Tears für deine Antwort! Meinem Vater die Verantwortung zurück geben? Er denkt, er ist das Maß aller Dinge und immer im Recht. Gegen ihn anzukommen ist sehr schwierig.
    Er hat seit 3 Wochen den Führerschein weg. Gestern hat er nicht allen Ernstes von mir verlangt, dass ich ihn an die Tankstelle fahren soll, damit er Diesel für seinen Traktor kaufen kann- mit dem wollte er eine kleine Spritztour erledigen. Ich hab ihm dann klar zu verstehen gegeben, dass ich das nicht tun werde. Daraufhin ist er mit Vorwürfen gekommen "Wenn du mich einsperren willst,... Das hier ist kein Gefängnis...." Ich hab dann nur gesagt, dass ICH nicht betrunken gefahren bin und er ja schließlich 2 gesunde Beine hat.
    Erstmal war er eine Weile beleidigt und hat gar nicht mehr mit mir geredet, dann hat er sich wieder beruhigt.

    ICh hab ja momentan Nachtdienst, heute Nachmittag hab ich kurz mit meiner Mama telefoniert. Sie hat mir zu verstehen gegeben, dass er heute keinen so guten Tag hat, aber ich hab gar nicht mehr nachgefragt, weil mich die Details nur belasten würden. Aber jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen meiner Mutter gegenüber, weil ich denke, dass sie doch auch jemanden zum drüber reden braucht.

    Sonst ist Weihnachten gestern schön gewesen- meinem Vater hab ich einfach nicht die Beachtung geschenkt, wie ich es sonst tue.

    Liebe Grüße an alle,
    mali

    Hallo zusammen!

    Heute war ich zu Hause. Er war wieder sehr auf Konfrontation aus, er hat dann die Fähigkeit, ständig am selben Thema herumzukauen. Am Anfang ging alles gut, irgendwie hab ich ihn reden lassen und nicht viel dazu gesagt. Er wurde dann aber verbal immer aggressiver und ich wusste nicht was tun. Früher endeten solche Gespräche dann in Vorwürfen meinerseits bezüglich seinem Alkoholkonsum. Diesmal bin ich aber ziemlich geladen gegangen bevor das Thema Alkohol erwähnt wurde.

    Was soll ich in solchen Situationen machen? Still sein? Ihm recht geben? Streiten?

    Wenn ich was sage und dann gehe lässt er seine Wut an meiner Mutter aus, darum hab ich in letzter Zeit versucht ihm sowenig Angriffsfläche wie möglich zu geben...

    Welches ist der richtige Weg?

    Wäre euch für eure Antworten sehr dankbar.

    Schönen letzten Adventsabend, mali

    Hallo zusammen!

    Ich merke wie ich an mir arbeite, oder besser gesagt, ich beginne anders zu denken. Bisher war immer ER mein Hauptproblem, meine ganze Aufmerksamkeit hab ich seinem Verhalten gewidmet.

    Heute hab ich ganz bewußt versucht, nicht an die Situation zu Hause zu denken.
    Ich hab nur kurz mit meiner Mutter telefoniert, ob alles ok ist und das wars dann auch schon. Noch vor ein paar Wochen führte ich lange Telefonate mit ihr, ich erfuhr dann jedes Detail seines Fehlverhaltens- hab es aus meiner Mutter regelrecht herausgepresst. Und dann gings mir wieder schlecht- ich kann ja doch nichts ändern.

    Es ist ein ungewohntes Gefühl nicht alles unter Kontrolle zu haben- nur die Kontrolle hatte ich ja auch vorher nicht. Einfach die Tatsache, nicht über alles bescheid zu wissen was gerade so abläuft wirkt momentan ungewohnt auf mich. Aber es ist ein Tag vergangen, an dem es geklappt hat- ein Anfang ist gemacht.

    Hatte heute einen schönen Tag- Adventkaffee bei einer Freundin mit meinen Arbeitskolleginnen und am Abend kam eine andere Freundin auf einen Tee vorbei. Einfach gemütlich.

    Wünsch euch allen einen schönen Abend,
    liebe Grüße, mali

    Hallo zusammen!

    Wie schaff ich es, nicht dauernd daran zu denken? Das schreibt und denkt sich so leicht: ich schau jetzt auf mich. Aber irgendwie, wenn ich dann in der Situation drin bin dann seh ich überall Dinge die erledigt werden müssen. Es ist zum Teil ja nicht mal so, dass meine Eltern Anforderungen an mich stellen, ich stell sie an mich selbst.
    Ich denk fast, dass ich diese Helfer/Opferrolle ein bißchen brauche, um kein schlechtes Gewissen zu haben. Damit ich sagen kann "ich versuch ja alles..."
    Langsam bemerk ich, dass mein Verhalten wirklich nicht grad gesund ist.
    Ich versuch aber schon, mir Zeit für mich zu nehmen, damit ich was mit Freunden unternehmen kann oder Sport machen,.... Das mach ich dann mit Freude- aber mit einem gewissen Beigeschmack von schlechtem Gewissen. Ich weiß, dass das genau die Dinge sind, die mir gut tun.
    Manchmal bin ich froh, wenn beim Arbeiten viel los ist, damit ich komplett abgelenkt bin. Da denk ich dann auch überhaupt nicht an zu Hause.

    Das Schreiben hier hilft mir alleine schon. Endlich mal die Gedanken von der Seele schreiben. Manches wird mir einfach dadurch schon, dass ich es niederschreibe.

    Liebe Grüße, mali

    Ihr seid so viel weiter als ich.
    Bis vor 2 Wochen war ich mir MEINES Problems gar nicht bewußt, mein Hauptaugenmerk hab ich darauf gelegt, meinen Papa "trockenzulegen". Mittlerweile begreif ich, wie abwegig der Gedanke eigentlich.
    Ich hab beruflich ab und zu mit Alkoholikern zu tun, ich WEISS, wie die Alkoholsucht abläuft, dennoch hab ich mir eingebildet, dass es bei meinem Papa anders geht. Dass ihn meine Liebe und Fürsorge retten kann.
    Bei jeder trockenen Phase hab ich gehofft, dass er es schafft, dass ich ihm die Beteuerungen glauben kann. Aber jedesmal wurde ich aufs neue enttäuscht.
    Und dieses Mal (er war nur wenige Tage trocken) hab ich mir geschworen, dass es jetzt anders wird.
    Ich hab noch ein einziges Gespräch mit ihm geführt, da hab ich ihm gesagt, dass das einzige, was ihm helfen würde, eine stationäre Therapie ist. Er hat mir dann mangelndes Vertrauen vorgeworfen. Ich bin dann gegangen...

    Meine Mama hofft weiterhin, dass er "zur Besinnung kommt.
    Sie will nicht von zu Hause weg, sie sagt, sie kenne das.
    Wenn die Betreuung von ihr zu Hause nicht mehr gegeben ist, dann muß sie ins Pflegeheim, weil ich das nicht alleine schaffe- und sie das auch nicht will. Gespräche darüber sind immer sehr emotional, ich weiß da auch nicht weiter. Auf der einen Seite will ich sie nicht ins Pflegeheim "stecken", auf der anderen Seite sehe ich das als einzige Chance für meinen Papa.

    Könnt ihr meinen verworrenen Gedanken verstehen? Ich tus manchmal selbst nicht...

    Vielen Dank für eure Antworten- sie geben mir das Gefühl, nicht alleine zu sein.

    Es ist schon komisch, dass ich in meinem Leben soviel Wert darauf lege, selbständig zu sein, nicht abhängig zu werden von anderen Menschen, auch wenn es meine Freunde sind. Ich hab Probleme damit, andere um einen Gefallen zu bitten. Und dann gelingt es mir nicht, mich von meinen Eltern emotional abzukapseln. Ich hab mein Leben im Griff, aber es kostet mich zuviel Kraft, auch noch die Verantwortung für 2 erwachsene Menschen zu übernehmen. Ich lebe in einem ständigen Kreislauf von helfen wollen, enttäuscht zu werden, mir selbst Schuldgefühle zu machen und mir zu wünschen, dass sich irgendwie- wie durch ein Wunder- alles zum Besseren wendet.
    Mir kommt vor, momentan freuen sich alle auf Weihnachten- ein besinnliches Fest für die Famiele. Aber ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann Weihnachten das letzte Mal schön gewesen ist. Im Grunde bin ich einfach froh, wenns endlich vorbei ist.
    Dieses Jahr hab ich mich so daraus gerettet, dass ich über Weihnachten Nachtdienst habe. Da bin ich abgelenkt...

    Liebe Grüße, mali

    Hallo ihr Kinder von Alkoholikern!

    Nachdem ich mich die letzten Tage als Gast durch viele Threads von euch gelesen habe- mich zum Teil auch wiedergefunden habe, hab ich jetzt den Entschluß gefasst, mich hier zu registrieren und nach langer Zeit MIR selbst zu helfen.

    Ich bin 28 Jahre alt und das Kind eines alkoholabhängigen Vater. Seit meiner Jugend trinkt er- er ist ein Pegeltrinker. Seit 2 Jahren ufert seine Trinkerei aus, er trinkt dann immer wieder exzessiv über ein paar Wochen. Bis es einen Knall macht- zum 2. Mal dieses Jahr ist sein Führerschein weg.

    Es ist ein Teufelskreis. Zuerst die Vieltrinkerphase, dann der Knall- Beteuerungen unter Tränen und Selbstmitleid, dass er ab jetzt sein ganzes Leben lang keinen Tropfen mehr trinken würde. Dann wieder Verhaltensänderung (ich merke jeden Tropfen den er trinkt...), und langsam nimmt die Spirale wieder ihren Lauf.

    So, bisher war es so, dass ich mein Leben nach ihm gerichtet habe: Wenn er getrunken hat hab ich gehofft, dass er aufhört und auch alles dafür unternommen: Gespräche im Guten, Schuldzuweisungen, Tränen, Wutausbrüche,... Dann war er wieder mehr oder weniger lang nüchtern- aber mir gings nicht besser, denn ich hatte nur Angst davor, dass er wieder anfängt.

    Ich will da raus. Ich will mein Leben nicht von ihm abhängig machen. Es kann nicht sein, dass er meine Gefühle bestimmt!

    Ich wohne seit 2 Jahren nicht mehr bei meinen Eltern.
    Meine Mutter ist (wie ich glaube) coabhängig, das Problem ist aber, dass sie pflegebedürftig ist, somit nicht von zu Hause weg kann. Sie wird von Pflegerinnen betreut, aber auch ich bin in die Pflege eingebunden. Und wenn ich sie besuche ist zwangsläufig auch mein Vater dort. Ich befinde mich in einer Zwickmühle und weiß nicht genau, wie ich da rauskommen soll.

    Als großes Glück empfinde ich, dass ich mit meinen Freunden offen über dieses Problem sprechen kann, der Alkoholismus wird nicht totgeschwiegen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie das alles nicht so ganz nachvollziehen können.
    Ich habe ein paar gute Freunde und einen großen Bekanntenkreis. Ich gelte als offener und lustiger Mensch. Ich glaube ich kann meine Probleme gut überspielen- oder ist das alles nur Ablenkung?

    Entschuldigt das etwas verwirrende Posting, ich hab mir einfach von der Seele geschrieben- und das alleine hat schon gut getan.

    Liebe Grüße, mali