Beiträge von Mirabelle

    seh ich gar nicht als verhör, sondern bedanke mich fürs interesse.

    Meine Familie besteht aus meinem herrischen, egomanen Vater, Mutter, ältere Bruder, der meinem Vater viel zu ähnlich ist, einer Schwägerin, die ich nicht verstehen kann und einem 12 monate alten Neffen.

    Und alle sind sich einig (außer mein Neffe), dass ich die böse bin. sie nennen mich schneekönigin, weil sie meinen mich lässt alles kalt. und ich fühle mich einfach nur unverstanden und allein.

    Ich denke meinen Vater kommt die abhängigkeit meiner mutter ganz recht. so hat er sie schön unter kontrolle. Zuhause passiert nur das, was er will. Durch ihr schlechtes Gewissen, wenn sie nüchtern ist hat er frei hand. Wenn sie betrunken ist, schreit er, tobt oder fährt weg. Meine Mutter traut sich ihm nur was entgegen zu bringen, wenn sie betrunken ist. also sich mut angetrunken hat. Als ich klein war, hat er immer mir die schuld gegeben, wenn sie betrunken war. Ich hätte doch aufpassen müssen und er war irgendwo unterwegs. dabei bin ich sicher, dass er absichtlich den keller nicht abschloss. ich weiß, es ist ihre entscheidung wenn sie trinkt, aber er hat absichtlich alkohol platziert. Und als kind sprang ich als schlichter hin und her. Er schrie auch, wenn sie nicht betrunken war und auch nichts vorgefallen war. Ich weiß noch als ich klein war, fischte er mich mitten in der nacht aus dem bett, um mir meine völlig betrunken mutter zu zeigen. dann schrie er " sie sie dir an, schau was deine mutter macht" und dann zu ihr "schämst dich nicht vor dem kind" andauernd drohte er mit ausziehen und verlassen, und ich bin dann zu ihm hab gebettelt und dann zu meiner mutter, sie solle ihn nicht gehen lassen und nicht zurückreden. ich glaub als ich dann so 11 od 12 war, schlug bei mir alles in zorn um. Ich schrie zurück, womit mein vater überhaupt nicht klar kam. ich zog mich zurück womit meine mutter schlecht klar kam. natürlich war das bei mir nur die blöde Pubertät, wie sie meinten. wenn sie beide stritten, lies ich sie und mischte mich nicht ein, dass schaffte ich natürlich nicht immer. wenn er ausziehen wollte, fragte ich hob er meine reisetasche haben wollte. er ist nie ausgezogen!! Mein vater hat oft betont, dass er uns kinder nie geschlagen hat, oft wünschte ich mir er hätte es getan. es wär mir lieber gewesen, als dieser psychoterror. als ich klein war wollt ich immer gefallen, wenn alles gut ist, dann wird sie auch nicht trinken dachte ich. dass schlug dann auch um in absolutes nicht gefallen.
    Mein bruder hat sich irgendwann ausgeklinkt und verhält sich unsere mutter gegenüber sehr aggressiv und dominat besonders, wenn sie nüchter ist. hat ja beim vater nichts anders gelernt. Mein vater ist nicht nur so, er hat auch nette vaterseiten und nette ehemannseiten. die verstehn sich manchmal so prächtig, dass ich mich frage wie kann das sein, wo sie sich schon so schreckliche dinge an den kopf geworfen haben.

    aus meinen rückzug, abblocken und einigeln wurde dann später die "schneekönigin" weil ich mir erlaubt nicht jedes wochenende heimzukommen ich war oft 3 tag am stück aus (als ich noch zuhause wohnte) und mich weigerte etwas mit der familie zu machen. und natürlich hatte ich oft schlechte laune. schlechte laune hab ich jetzt auch noch oft, wenn ich zuhause bin. die eigene wohnung ist das beste, was mir passiern konnte.
    wie kannst du nur "du musst vater und mutter ehren" wie es so schön heißt. und wie oft sie betonten, was sie für mich alles täten. ich wäre so undankbar.

    ich weiß ja, sie ehren mich auch in keinster weise, aber irgendwie kricht das schlechte gewissen immer wieder hoch.

    ich glaub am schlimmsten fand ich das allein sein. niemanden zu haben, wenn du was brauchst. ich konnt mich nicht auf sie verlassen, wo ich doch dass kind bin. kein anruf in der nacht, kannst du mich abholen. kein gespräch.

    Und jetzt ist meine mutter auch der meinung ich dürfte nicht sagen, wenn mich was stört oder gar streiten. Denn ich störe den Frieden wie sie es nennt. Weil mein Vater Krebs hat, habe ich nett zu sein und meine klappe zu halten. Mein Vater liebt den äußeren schein, nach außer muss immer alles schön sein. ich versuch im schon seit jahren klar zu machen, dass in jeder familie probleme gibt,nur sagt dass nicht ein jeder. Alle anderen hatten besser familien, schönere häuser, besser töchter und söhne,...

    oje ich glaub ich bin ziemlich ausgeschweift, aber es tut gut dass mal in worte zu fassen.

    danke
    lg Mirabelle

    Danke für die Worte.

    Ich lese viel hier und es hilft. Ihr hattet recht in vielen finde ich mich wieder.

    ich weiß ich bin erst am anfang. aber ein schritt ist ein schritt.

    Irgendwie muss ich meinen zorn loswerden und das schlechte gewissen.

    Was mich auch so nervt ist, dass ich so allein da steh in meiner familie. Weil laut denen haben wir ja kein problem. und ich bin die böse. Bin mir auch nicht sicher, ob meine mutter weiß das sie krank ist. und dauernd wird mir vorgeworfen, ich würde mich für meine eltern und ihre probleme nicht interssiern. da könnt ich schreien. dreht sich ja eh alles darum.

    Hi
    ich gehöre zu den erwachsenen Alkoholikerkindern und habe mich entschlossen mich zu registrieren; ich habe mich hier schon umgesehen und gelesen, aber irgendwie konnte ich keine komplette Antwort auf die Frage: " Wie soll ich mich meiner alkoholsüchtigen Mutter gegenüber Verhalten" gefunden. Viele schreiben man sollte zur Therapie gehen, aber soweit bin ich noch nicht. Wie soll ich mich verhalten, wenn sie trinkt? nichts sagen, schimpfen? was soll ich machen wenn sie nicht einsieht, dass sie ein problem hat? Verständis oder Vorwürfe?
    Meine Mutter ist ein "funktionierende Alkoholikerin" (diesen Begriff hab ich beim googeln gelesen. Sie hat immer gearbeitet und auch den Haushalt geschafft.

    Ich bin 27 und ich kenne meine Mutter nicht anders. seit ich mich erinnern kann, trinkt sie. Sie trinkt nicht jeden Tag und manchmal auch über einen längern zeitraum wenig, und dann wieder extrem. ich bin als kind auch in das schema gefallen, sie zu schützen. ich war immer Prellbock zwischen meinem Vater und meiner Mutter was mir jetzt auch noch manchmal passiert. Hab auch fast nie Freunde mit nach Hause gebracht. Konnte auch nie zu Hause anrufen, wenn ich nachts mal Fahrgelegenheit gebraucht hätte. ect...ich will mich von ihr distanzieren, weil es mir nicht gut tut und viel Substanz kostet. aber das schlechte Gewissen treibt mich wieder zurück. Darf ich mich lösen? Muss eine gute Tochter nicht immer da sein? Meistens mach ich mir ,besonders abends, die größten Sorgen, dass sie das Haus abfackelt oder die Stiege runterfällt oder sonst was. Ich wohne nicht mehr zuhause, komm aber jedes wochenende vorbei. Für mich ist es schwer drüber zu reden, eigentlich hab ich noch mit niemanden darüber gesprochen. ich bin froh, dass ich hier alles niederschreiben kann. Irgendwie hab ich es mehr oder weniger verdrängt, aber in letzter zeit kommt vieles hoch auch ganz alte geschichten.
    Mir kommt es vor als hätt ich zwei Mütter. Die Nüchterne und die verhasste Betrunkene. Ich weiß, es ist ihr Leben und eine Krankheit nur verstehen kann ich es nicht. Wenn sie nicht trinkt alles gut und wenn sie trinkt nur Streit! Warum trinkt sie dann?


    danke an marinajako und caro1969 fürs Willkommen hier

    war schon eine überwindung für mich hier zu schreiben, aber auch erleichternd. eure Erfahrungen zulesen hat mir geholfen.

    lg mirabelle