Beiträge von karlotta

    Liebe Dagmar,
    für mich haben in meinem Leben bis jetzt immer Beziehungen zu anderen Menschen eine große Rolle gespielt. Im Prinzip sind für mich Partnerschaft, Freundschaft und andere soziale Bindungen die wichtigsten Dinge überhaupt. Ich frage mich seit sehr langer Zeit warum das so ist. Ich mache mich tatsächlich von anderen Menschen abhängig. Nicht nur von einem Partner. Auch von Bekannten oder Freunden. Mein Leben wird sehr oft dadurch bestimmt.
    Ich finde keinen Weg daraus. Meine Gedanken beherrschen mich, was das angeht. Jeden Tag. Was passiert, wenn.... Warum ruft der/ die nicht an...? Was denkt sie über mich? usw.
    Du hast da echt einen wunden Punkt bei mir getroffen...
    Frage: Passt das zur Co-Abhängigkeit? Oder spielt es keine Rolle?

    Hey liebe Nat,

    Zitat

    das treffen war schön...also mit Bauchkribbeln und so. Aber trotz alllem sind mir wieder die verletzenden Worte von Ihm durch den Kopf geschwirrt.

    Das freut mich! Dein Gefühl hat ja gesagt, dein Kopf war/ ist aber nicht frei! Das kann ich gut nachvollziehen.


    Zitat

    Hast du im Moment Ziele für dich??


    Irgendwie freut es mich, dass du das so konkret ansprichst. Das fragt mich selten jemand. Und ehrlich gesagt: Über Ziele mache ich mir gar keine Gedanken. Meinst du konkrete Ziele in puncto Partnerschaft, Beruf oder so?


    Zitat

    Was machst du in deiner Freizeit??

    Ich arbeite sehr viel. Muss ja noch meine Chefin vertreten. Ich mache noch Sport, aber da schalte ich (leider) auch nicht richtig ab. Eher das Gegenteil: Ich übertrage meine Unzufriedenheit auch auf den Sport - und meine Mannschaft! Blöd, ich weiß...

    Zitat

    Was treibt dich voran?

    Dass ich vielleicht doch irgendwann ein "Zuhause" finde mit Mann und Kind. Zweifel oft daran.

    Zitat

    Muß und will jetzt endlcih lernen...habe extra Urlaub genommen!! Nächste Woche Prüfung...Ich will es gut machen.

    Das stell ich mir auch schwer vor...lernen, Kind, ...und die Gedanken...!
    Es ist schwer, die einfach abzustellen,hm?
    Du sagst, in 3 Wochen geht dein Freund in die Klinik. Wie lange wird er dort bleiben?
    Was treibt dich voran?

    Lieben Gruß

    Hallo desperate, Ette und alle anderen!

    Zitat

    Ich leide selbst immer wieder unter depressiven Episoden und weiß, dass ich mich in diesen Phasen oftmals allein und verlassen fühle.


    Das geht mir auch so. Ich habe mich schon gefragt, ob ich genau deshalb mit meinem Freund zusammen gekommen bin?! Ich "brauche" jemanden, er "braucht" jemanden. Zu Beginn unserer Beziehung (eigentlich der Abend an dem wir zusammen gekommen sind), fand ich es toll, wie er sich mir gegenüber geöffnet hat und mir so viel von sich und seinen Gefühlen erzählt hat. Da war er betrunken. Aber ich habe es nicht als Problem gesehen, denn am Wochenende trinkt man ja auch mal was...Es hat mir insgeheim sogar geschmeichelt, dass er mich in den darauffolgenden Wochen immer angerufen hat und gesagt hat ohne mich geht es nicht und er braucht mich usw.
    Doch wo ich jetzt eure Worte lese...denke ich darüber nach....und es trifft mich sehr.
    Letzte Woche ging es ihm nicht gut. Mehrere Tage. Er hat sich abgeschottet. Er hat "zwar" nicht getrunken, aber ich kam trotzdem überhaupt nicht an ihn heran. Er konnte/ wollte mir nicht sagen, was los ist. Das wiederum hat mich so beschäftigt und traurig gemacht, dass ich in ein Loch gefallen bin. Meine ganze Umwelt hat es zu spüren bekommen und ich fühlte mich isoliert, alleine, einsam und traurig.
    Das hält bis jetzt an. Aber ich weiß, dass ich genauso selbst dafür verantwortlich bin wie er für sich. Ich weiß so vieles, aber kann es trotzdem nicht umsetzen!

    Hallo Nat!

    Zitat

    Morgen sehen wir uns...ich müßte lügen wenn ich sage ich freu mich nicht. Ich freue mich wie verrückt...aber gleichzeitig versuche ich innerlich Distanz zu wahren...weil ich Angst habe wieder auf die Fresse zu fallen. BIn richtig zwiegespalten.

    Wie wars? Und vor allem: Wie geht es dir?

    Zitat

    Er wird nun für drei Wochen auf Therapie gehen...ich finde das echt toll von Ihm und wünsche ihm echt viel Kraft.

    Finde ich auch toll. Er scheint auf einem richtigen Weg zu sein. Ihm ist seine Krankheit bewusst.

    Zitat

    Was kannst du tun? Unter Druck setzen?? Ich glaube das bringt nichts...vielleicht Ihn einfach ein Stück weit loslassen. Loslassen... das du für dich sagst...das es nichts bringt, wenn er nichts tut oder wie die anderen sagen, seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht hat.

    Da hast du recht. Mit dem loslassen meine ich. Und es bringt auch nichts, ihm immer wieder zu sagen, "also, wenn du das machst, dann...."
    Ich glaube, ich neige auch eher dazu, ihn mit dem Thema zu nerven. Damit meine ich, dass ich ständig und immer über seine Alkoholkrankheit reden könnte/ wollte. Er sagt, er möchte aber darüber reden, aber nicht jeden Tag. Das müssen wir irgendwie noch klar kriegen.
    Das We ging es mir sehr unterschiedlich. Heute geht es mir besser. Ich falle leider allzu schnell in ein Loch, verallgemeinere alles und sehe dann alles nur noch schwarz...

    Einen lieben Gruß

    Hallo Nat!
    Ich frage mich immer: Bin ich noch nicht so weit? Habe ich noch zu wenig Erfahrungen, dass ich weiß, es hat eh keinen Sinn und bringt nichts.
    Wann hast du eigentlich erfahren, dass dein Freund Alkoholiker ist? Durch die Erfahrungen mit deinem Vater...konntest du dann nicht sofort die "Notbremse" ziehen?

    Zitat

    Ich habe meinen Freund seit Freitag nicht mehr gesehen...wir haben wenig Kontakt. Gestern haben wir telefoniert und ich habe Ihm gesagt das ich einfach meine Ruhe brauche...das war mir alles zu viel.
    Wir sehen uns am Sonntag...und das ist auch gut so. Ich muß stark werden für mich.

    Morgen trefft ihr euch. Was erwartest du? Hast du Angst?


    Zitat

    Aber die Zeit vergeht...und wir sind immer noch da wo wir sind..ohne gemeinsame Ziele...die nie angegangen werden können, solange er nicht trocken ist.


    Kann es denn so laufen? "Wenn du trocken bist, machen wir weiter." Oder wie muss ich mir das vorstellen? Ist das nicht auch ein "Unter-Druck-setzen" ?

    lieGrü

    Hallo Nat!
    Ich frage mich immer: Bin ich noch nicht so weit? Habe ich noch zu wenig Erfahrungen, dass ich weiß, es hat eh keinen Sinn und bringt nichts.
    Wann hast du eigentlich erfahren, dass dein Freund Alkoholiker ist? Durch die Erfahrungen mit deinem Vater...konntest du dann nicht sofort die "Notbremse" ziehen?


    Ich habe meinen Freund seit Freitag nicht mehr gesehen...wir haben wenig Kontakt. Gestern haben wir telefoniert und ich habe Ihm gesagt das ich einfach meine Ruhe brauche...das war mir alles zu viel.
    Wir sehen uns am Sonntag...und das ist auch gut so. Ich muß stark werden für mich.

    Morgen trefft ihr euch. Was erwartest du? Hast du Angst?


    Aber die Zeit vergeht...und wir sind immer noch da wo wir sind..ohne gemeinsame Ziele...die nie angegangen werden können, solange er nicht trocken ist.


    Kann es denn so laufen? "Wenn du trocken bist, machen wir weiter." Oder wie muss ich mir das vorstellen? Ist das nicht auch ein "Unter-Druck-setzen" ?

    lieGrü

    Hallo Doro und alle anderen,
    heute geht es mir nicht gut. Genau genommen seit 3 Tagen gehts mir sogar so besch...., dass ich kaum schlafe, nicht wirklich etwas auf die Reihe bekomme und nur noch grüble. Dabei scheint so wunderbar schön die Sonne draußen!
    Doch ich versinke wieder einmal in meinem Selbstmitleid und meiner Hilflosigkeit.
    Mein Freund hat sich die ganze Woche isoliert und kaum gemeldet, weil es ihm so schlecht ging. Ich kann das nicht so gut vertragen, mache mir dann Gedanken und auch Sorgen. Habe ihm gesagt, du bist bei mir herzlich willkommen, kannst dein Herz bei mir ausschütten. Doch er hat mir erklärt, dass er in solchen Situationen einfach nicht vor die Tür mag bzw. fast schon Angst hat raus zu gehen und Menschen über den Weg zu laufen. Und trotzdem vermisst er mich und wünschte ich würde zu ihm kommen. Kennt jemand dieses Gefühl, was er hat?
    Wenn es mir schlecht geht, wünsche ich mir nichts sehnlicher als in den Arm genommen zu werden. Er braucht / will scheinbar das Gegenteil. Das entfernt uns beide so voneinander.
    Er kämpft natürlich damit, ein Alkoholiker zu sein und nichts mehr zu trinken. Und ich bin mir ganz sicher - er hat auch noch andere Probleme, mit denen er sich jetzt erstmal auseinandersetzt.
    Doro, alleine schon die Tatsache, dass er Probleme mit dem Alkohol hat, isolieren mich. Denn man spricht ja nicht mit jedem darüber. Dabei bin ich sonst so ein offenes Buch. Ich habe das Gefühl ein Geheimnis behüten zu müssen. Er muss den Menschen das halt selber sagen, nicht ich.
    Da die meisten Menschen aus meinem Umfeld ihn bisher kaum oder noch gar nicht kennen, ist das echt schwer.
    Am Mittwoch hat er doch 2 Flaschen Bier getrunken. Er hatte einen Unfall (vorher) und sowieso ja ne schlechte Zeit, insofern hat er sich die beiden Flaschen dann "gegönnt". Was hat das wieder zu bedeuten?
    Ich fühle das wieder total als Niederlage.
    Wie hören Alkoholiker denn auf mit dem Trinken? wie ist der Anfang? Der anfängliche Prozess?
    Bei vielen lese ich, dass sie sich nach einem Jahr (oder länger) damit arrangieren können, die schlimmste Zeit erstmal vorbei ist...ist das so?

    Hi Nat,
    nein - nix geschmiedet! Bis jetzt.

    Wartest du ab?? Bis der nächste Rückschlag kommt?

    Ich habe das Gefühl ständig auf etwas zu warten...auf Verständnis von ihm, darauf, dass er mit mir über seine Ängste und Gedanken bzgl. des Trockenwerdens redet, auf Elan und Aktivität von ihm, ...
    Zum Beispiel vorhin:
    Er wollte, dass ich ihm zeige (per sms!), wie lieb ich ihn habe und dass ich verstanden habe, dass er gestern ganz spontan 5 Minuten vorher unsere Verabredung über sms abgesagt hat.
    Ich habe ihn angerufen und gesagt, dass ich enttäuscht war. Und dass wir vielleicht mal miteinander reden sollten über unsere Vorstellungen, Wünsche, Gedanken, Ängste usw. Das zog ihn gleich wieder so runter, dass er mehrere sms schrieb, wie z.B. Hab Angst, dass es bei dir nicht mehr so kribbelt
    oder
    Habe Angst, dich zu verlieren
    Ich habe ihm dann geschrieben, dass ich gern mit ihm darüber rede - aber nicht per sms! Er wäre hier herzlich willkommen! Seine Antwort: Ja, ist ok.
    Jetzt frage ich mich wieder: War ich zu hart (wie er sagt), zu kalt?

    Mir gehen momentan so viele Gedanken durch den Kopf...!!! Was ist richtig, was ist falsch? Es gibt keine patent Lösung. Aber ich bekomme irgendwie kein Bauchgefühl...ich spüre nur Unsicherheit.
    Das Thema Alkohol ansprechen bei meinem Freund? Richtig oder nur, wenn er von selbst drauf kommt? Ihm meine Gedanken, Gefühle und Ängste dazu offen sagen? Oder setze ich ihn damit unter Druck?
    Mein Freund hat auch viele Ängste, aber er redet sehr ungern darüber. Er teilt mir das meistens per sms mit. Wenn ich ihm dann sage, dass ich gern mit ihm darüber rede, aber nicht smsen möchte, herrscht Funkstille...
    ... ':cry:'

    Hallo Nat, Hartmut und Eric wissen, was sie da schreiben, weil sie es selbst erlebt haben. Es ist wie immer - wie als Kleinkind, als Kindergartenkind, als Schulkind oder auch als Erwachsener im Berufsumfeld - man lernt die Dinge am besten, wenn man sie selbst durchlebt, ausprobiert und dadurch verinnerlicht.
    Nicht, indem meine Eltern / mein Lehrer oder sonst wer mir was sagen oder zeigen - nein - ich muss erst selbst vom Stuhl fallen, bevor ich merke, dass es wehtut, wenn ich durchs Stuhlkippeln umfalle....es gibt dafür viele Beispiele...z.B. auch, wenn "mich" andere Kinder in der Schule ärgern. Ich kann zur Lehrerin gehen und die hilft mir und schimpft mit denen. Aber wirklich aufhören tun die mit ihrem Ärgern dann auch nicht. Denn dann tun sie es immer, wenn die Lehrerin mal nicht hinschaut. Sie hören erst auf, wenn ich mich stark mache, mutig bin und ihnen Paroli biete....und so ist es mit einem Menschen, der vom Alkohol nicht loskommt wohl auch. Er muss es erst selber merken, selbst am Boden liegen...Es ist nur so verdammt schwer darauf zu warten bzw. sich damit abzufinden nichts tun zu können.
    Mich macht das auch traurig. Und wütend. Und hilflos. Und ich fühle mich abgegrenzt von anderen, weil das kein Thema ist, was man grad mal beim Kaffeetrinken erzählt...und es aber doch so gerne und so oft loswerden möchte...aber deswegen bin ich ja hier javascript:emoticon(':wink:')
    So langsam glaube ich, dass mein Freund auch noch nicht wirklich bereit ist...und ich es mir nur so wünsche...

    Ich weiß, ich muss mich dann daran halten. Solche Drohungen spricht man aus, wenn man verzweifelt ist...wenn man nicht weiß, was man tun soll...wenn man was verändern möchte...bzw. möchte, dass sich was verändert....
    Wenn ich hier im Forum lese, weiß ich, dass ich nichts tun kann. Aber es zu wissen und es auf der andere Seite auch zu leben sind zwei Paar Schuhe...
    Du wirkst für dich selbst abgeklärt. Du weißt, was du zu tun hast. Das bewundere ich.
    Hast du Hoffnung für euch? Wird er kämpfen?

    Er ist 31 und hat einen job, wo er nach einem durchzechten Wochenende auch mal kürzer treten kann, da er sich Vieles selbst einteilt. Er muss nicht zu bestimmten Zeiten irgendwo sein. Das halte ich für sehr gefährlich, weil es doch immer wieder einlädt. Nein, wir wohnen nicht zusammen. Nachdem ich bei meinen beiden letzten Beziehungen zu schnell zusammen gezogen bin, gehe ich es jetzt vorsichtiger an. Das werde ich auch versuchen so zu halten. Ich weiß nicht, wie ich seine Situation beschreiben soll...nass...trocken....
    Im November/ Dezember wars ganz schlimm, da hat er Tage/Nächte durchgesumpft und ihm war alles scheißegal. Seit Anfang 2009 hat er begonnen sich damit auseinanderzusetzen. Auslöser war eine furchtbare Nacht für uns beide. Wir waren getrennt "feiern", haben uns dann in einer Kneipe aber getroffen, wo er schon so voll war, dass er nur noch dumme Sprüche gemacht hat. Ich bin dann einfach raus, ins Taxi, er ist mit. In der Nacht hat er mich dann voll doll gekniffen und gekratzt, was er nachher (natürlich) nicht mehr wusste. Das hat ihn und mich erschreckt. Seitdem trinkt er (fast) nichts mehr. Drei Zwischenfälle gab es dann aber doch noch. Der erste war ein 30. Geburtstag von ner Freundin, wo er schlimm abstürzte obwohl er ja "nur" Bier trinken wollte...Zu Hause hat er dann randaliert, mich kaum mehr wahrgenommen, sich selbst bemitleidet, ganz laut Musik gehört, weiter gesoffen usw. Da ich auch was getrunken hatte, konnte ich erst nach einigen Stunden weg (was voll schrecklich war!). Er wollte mich erst auch nicht gehen lassen usw. war ne furchtbare Situation. Ich habe dann aus Verzweiflung seinen Vater angerufen, den ich gar nicht kenne. Aber irgendwie wollte ich diese Situation nicht alleine durchstehen. Leider wohnt sein Vater sehr weit weg! Naja, danach hat es bei ihm wohl (fast) Klick gemacht, denn er hat in der Woche bei der Parität angerufen und sich Telefonnummern von SHG besorgt. Dort ist er dann ne woche später hin. Leider gab es einen Rückfall. Und zwar, als ich alleine weggegangen bin und er zu Hause geblieben ist. Da er sehr eifersüchtig ist, konnte er es nicht ertragen und hatte schon wieder einen Grund. Dieses Mal war es nur nicht so exsessiv und ich war nicht involviert. Zum Glück. Was nur traurig war, war, dass wir zusammen meine Mama im Krankenhaus besuchen wollten und ich somit alleine gefahren bin (für 2 Tage). Die letzte Situation war vor 2 Wochen, als ich ihm erzählte, dass ich meinen Ex-Freund (den ich wegen ihm verlassen habe...!!!) treffen will. Das habe ich auch getan. Ich will mir halt nichts vorschreiben lassen. Nur war das wieder Anlass für ihn erst allein und am nächsten Tag mit nem Kumpel zu "feiern". Da war für mich Schluss! Ich habe mich nicht mehr gemeldet und nicht reagiert. Schlussendlich habe ich ihm gesagt, sobald das noch einmal vorkommt, bin ich weg. Voll scheiße. Denn ich weiß, sollte es wieder zu einer Situation kommen, MUSS ich das auch durchziehen!
    Wenn ich das jetzt so erzähle, merke ich auf einmal wieviel mehr ich doch involviert bin...viel mehr als ich gedacht hatte....ich habe das gar nicht so registriert...
    Ich bin emotional sehr labil momentan, da ich neben ihm noch sehr viiieeelll Druck im Job habe, da ich da meine Chefin z.Zt. vertreten muss und eh nicht genau weiß, wie ich weitermachen will und wo. Auch im Freundeskreis hat sich bei mir Einiges geändert. Also, mein Umfeld ist momentan nicht grad das stabilste. Meine Familie (Mama, Papa und Schwestern) leben 3 Stunden von mir weg...das ist auch manchmal hart...so siehts bei mir aus!
    Erzähl du weiter...

    Hallo Nat,
    ich denke ähnlich wie Doro, dass man Liebe nicht so einseitig definieren kann. Du kennst deinen Freund, genauso wie ich meinen, seit 6 Monaten (bzw. die Beziehung läuft seit 6 monaten) und doch habe ich auch schon so viel an Gefühlschaos hinter mir... Ich habe das Gefühl endlich mal wieder (seit meiner "großen" Liebe) nur emotional zu reagieren. Einige Beziehungen, die ich in den letzten Jahren hatte, waren aus meiner Sicht eher Vernunftsbeziehungen, weil alles passte. Aber es fehlte das gewisse Etwas. Und jetzt habe ich richtiges Kribbeln, Sehnsucht usw. ABER...der Alkohol. Der ist mit dabei. Mein Freund muss da für sich selber durch. Das weiß ich. Aber ich fühle trotzdem mit. Das heißt, ich kann und will mich jetzt nicht verabschieden. Vielleicht muss ich erst einen Rückfall von ihm erleben, aber ich weiß, dass er da raus will. Gut, das wollen viele. Er geht zur SHG, heute wieder. Und er macht es hoffentlich für sich und nicht für mich. Er sagt selber, dass er ein Alkoholproblem hat. Ist das nicht der erste Schritt?
    Ich weiß auch so vieles nicht.
    Wie ist denn die Situation bei dir und ihm momentan?

    Hallo Merenda,
    ich habe mir deine Geschichte durchgelesen. Wie sieht es denn da momentan aus? Grundsätzlich kann ich nur sagen, egal ob der Freund Alki ist oder mich in anderer Hinsicht einschränkt...ich muss sehen, dass es mir gut geht. Ich bin schon seit längerer Zeit in therapeutischer Behandlung (nicht wegen meinem Freund, sondern wegen mir) und lerne immer besser mich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Es war (und ist es oft noch) mir immer sehr wichtig, was die anderen denken. Ich wollte es allen recht machen, von jedem gemocht werden, aber trotzdem meine Meinung sagen können und tun, was ich möchte. Das passt allerdings nicht immer zusammen. Im letzten Jahr habe ich einige Veränderungen vorgenommen, die mich viel Kraft und Tränen gekostet haben und auch "Freunde", aber dennoch waren die Entscheidungen richtig.
    Denn wer muss damit leben? Ich.
    Ich sage das hier, weil das meiner Meinung nach bei vielen Betroffenen hier eine Rolle spielt.
    Nun zum Aktuellen:
    Am Donnerstag hatten mein Freund und ich einen Streit. Nichtig. Er hatte n Scheißtag gehabt und ich freute mich ihn zu sehen, mit ihm zu reden und zu kuscheln. Doch irgendwie war jeder in sich gekehrt. Dann haben wir gestritten. Es war nicht schlimm, jeder hat seine Meinung gesagt und nachher war wieder gut. Nur, was mich stutzig machte war, dass er sagte, eigentlich bräuchte er den Therapeuten und die AA-Gruppe nicht. Er muss aufhören mit dem Trinken. Es muss Klick machen und dann sollte der Weg klar sein.
    Gestern habe ich ihn auf diese Worte nochmal angesprochen. Er sagte, dass er auf jeden Fall weiter zum Therapeuten und der Gruppe gehen wird, weil sie unterstützen. Nur manchmal nervt es ihn halt.
    Was mich auch etwas irritiert ist, dass er kaum Freunde hat. Ich treffe mich häufiger mal mit Bekannten, Freunden. Er so gut wie gar nicht. Und wenn, dann wars eigentlich immer nur zum "Feiern". Und da er das jetzt nicht mehr macht, sind da kaum andere. So richtig zu stören scheint es ihn nicht. Ich kann das nicht so deuten. Nur beengt es mich halt etwas, da er mich natürlich am liebsten immer sehen will.
    Nein, wir wohnen nicht zusammen. Seitdem ich in den letzten Jahren 2x relativ schnell mit meinen damaligen Freunden zusammen gezogen bin, tu ich das jetzt nicht mehr. Zudem ist mir die Unsicherheit momentan mit meinem Freund noch zu groß!

    Hallo Dagmar!
    Ich kann tatsächlich keinen gemütlichen Abend mit anderen verbringen, wenn ich weiß, dass er sich besäuft. Aber ich habe nicht ständig Angst, dass es wieder passieren kann. Nur in bestimmten Momenten, wenn er z.B. wieder extrem eifersüchtig ist o.ä. Ich treffe mich trotzdem mit meinem Ex-Freund oder anderen Freunden, denn wenn er sich daraufhin betrinkt ist das trotzdem seine eigene Verantwortung, nicht meine. Er hat auch noch nie gesagt, ich hätte Schuld.
    Deine Interpretation von positiv/ negativ habe ich so noch nicht betrachtet bisher. Aber ist es nicht auch so, dass für viele Alks es der größte Wunsch wäre aufzuhören und eine gleichwertige, erfüllte Partnerschaft zu leben?

    Liebe Merenda, es scheint, als ob du mittlerweile so weit bist, nicht mehr an die Veränderung zu glauben. Du wurdest oft genug enttäuscht und hast "nur" hohle Phrasen gehört. Dann ist es sicherlich richtig, einen, wenn auch schmerzhaften, Schlussstrich zu ziehen. Trotzdem geht das nicht einfach. Vor allem, wenn man den anderen noch liebt. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwierig ist für dich momentan. Dein Ex-Freund muss sich wohl wirklich jetzt erstmal nur um sich kümmern und zwar nicht dir zuliebe, sondern weil er es will. Das zu erkennen finde ich schon sehr schwer!
    Ganz ehrlich habe ich bei meinem Freund die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Er ruft an bei der Parität, geht zu den AA und zu einem Therapeuten. Gibt es denn auch positive Beispiele? Ich lese hier fast nur von negativen, traurigen, gescheiterten Beispielen, wo es am Ende auf Trennung hinausläuft. Sollte ich jetzt gleich das Handtuch werfen, noch relativ am Anfang, um mich nicht weiter zu involvieren oder die Hoffnung momentan noch nicht aufgeben?
    Er hat tatsächlich nie über Probleme geredet. Ich dagegen komme aus einem Elternhaus, wo wirklich viel geredet wurde. Kann er das noch lernen? Ich habe das Gefühl, manchmal machen wir das schon ganz gut.
    liegrü,karlotta

    Hallo, ich bin's mal wieder. Danke für eure Beiträge und das Verstehen. Ich habe meinen Freund mehrere Tage "hängen" lassen und mich kaum gemeldet. Er ist zu einem Therapeuten gegangen. Er weiß, dass er ein Problem hat, doch ob er wirklich begriffen hat, was damit alles zusammenhängt, weiß ich nicht. Ist es ein längerer Prozess, das Kapieren "Ich bin Alkoholiker" und "Was kann/muss ich tun"?
    Was mir bei seinen "Ausfällen" noch extrem auffällt ist, dass er fast jedes Mal damit droht sich die Pulsadern aufzuschneiden oder sich ins Auto zu setzen. Die darauffolgenden Tage scheint er auch richtig so wie in einer Depression zu sein...will nicht raus, ihm ist alles egal, Wohnung sieht schlimm aus usw.
    Er trinkt immer dann, wenn er extreme Gefühlsausbrüche bekommt, z.B. bei Eifersucht, Trauer. Ich glaube, er weiß dann nicht mit seinen Gefühlen umzugehen und "ersäuft" sie. Ich bin ja kein Psychologe, aber irgendwie versuche ich doch immer Erklärungen dafür zu finden. Er trinkt halt sonst nicht. Also "nur" auf Feiern (oder wenn er selbst spontan eine Ein-Mann-Feier macht) oder bei diesen Gefühlsausbrüchen. In der Woche und so nicht. Aber das heißt ja nichts, oder? nicht jeder Alkoholiker ist ein Pegeltrinker?
    lg karlotta :lol: [/b]

    Ich bin (erst) seit 6 Monaten mit einem alkoholkranken Mann zusammen, doch ich bin bereits jetzt hilflos! Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ihm ist seine Krankheit seit ein paar Wochen bewusst. Wir haben uns von Anfang sehr intensiv über alles unterhalten. Am Anfang hat er immer nur gesagt, er hätte es sich verdient mal was zu trinken, feiern zu gehen, das ganze We zu feiern usw. Ich habe ihn bereits damals darauf angesprochen, weil ich das so nicht gewohnt war. Klar, ich gehe auch gerne feiern, spiele Handball im Verein, da gibt es oft Anlässe...aber ich bin halt auch mal nicht dabei. Auf jeden Fall hatte sich die Situation zugespitzt, nachdem er auf mehreren Parties aggressiv wurde, nicht mehr wusste, was er tat und mich nach einer durchzechten Nacht richtig doll in den Arm kniff (mehrmals), als wir im Bett lagen. Am nächsten Morgen wusste er es nicht mehr und es war ihm sehr unangenehm.
    Jedenfalls hat er von sich aus gesagt, dass er ein Problem hat und es so nicht weitergeht. Er hat sich bei einem Suchtberater gemeldet und geht nun in eine AA-Selbsthilfegruppe. Zweimal war er schon da.
    Heute und gestern hat er allerdings wieder getrunken. Auslöser sind immer Situationen, wo er seine Gefühle nicht mehr im Griff hat bzw. nicht mehr ertragen kann. Gestern war er nämlich extrem eifersüchtig, weil ich ihm gesagt habe, dass ich mich heute mit meinem Ex-Freund treffe.
    Beim letzten Mal, als er was getrunken hatte, war es, weil ich abends mit meiner Handballmannschaft weggegangen bin und er zu Hause geblieben ist.
    Es tut mir so weh.
    Ich hatte mich so sehr in ihn verliebt, habe deshalb meinen Freund verlassen. Ich hatte so lange nicht mehr so intensive Gefühle. Doch wenn er trinkt, ist er jemand anderes. Das macht mich sehr traurig. Schlimm ist auch, dass er dann so im Selbstmitleid schwimmt und mir 1000 sms schickt, anruft usw. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe absolut keine Erfahrungen mit Alkoholkranken.
    Ich habe mich hier angemeldet, weil es den Anschein macht, als wäre hier viele Menschen, die Erfahrungen haben.
    lg,