Hallo Freyj,
ZitatIch könnte es wirklich schlimmer haben, wie z. B. meine Mutter. Ich hatte am Anfang schon erwähnt, dass ich schlechte Erfahrungen gemacht habe mit meinem Vater. Mein Vater war leider die Sorte von Mensch, der agressiv wurde wenn er getrunken hat. Ich musste als kleines Mädchen mit ansehen, wie er sie geschlagen hat und meine Mutter sich in keiner Weise gewehrt hat, sie hat es einfach hingenommen. Ich habe mir seither geschworen, dass mir so etwas nicht passiert.
Aber eigentlich passiert es dann doch bei Dir ... gell ? Auch wenn Dein Partner nicht agressiv dabei ist. Du lebst das erlernte vertraute Muster aus Deiner Kindheit. Gut ist, dass Du Dir gedanklich eine Grenze gesetzt hast, welche Du hoffentlich auch konsequent einhälst. Und bei all der "Kämpferei" nicht aus den Augen verlierst.
ZitatIch meine ja nur, dass viele (nicht alle) zu schnell aufgeben. Ich habe in meinem Freundeskreis auch schon gesehen, dass nach einem Monat schon aufgegeben wird. Das kann ich dann nicht nachvollziehen, wo doch die Rede von der großen Liebe ist.
Ich denke wirklich, dass es zu wenige sind, die konsequent schnellstens abdüsen, wenn sie merken, in welchen Teufelskreis sie sich gerade begeben. Ansonsten hätten wir nicht diese Anzahl an Co-Abhängigen, die über Monate und Jahre dieses Bild der "Abhängigkeit zum Partner" schön abgerundet haben und zum Schluss selber fix und fertig sind.
Ich würde jedem raten der direkt am Anfang der Beziehung merkt, dass der Alkohol eine große Rolle spielt: Nix wie weg und das so weit wie möglich !!
ZitatKlar, dass man sagt, dass die Betroffenen auch an sich selber denken sollen. Das wird aber meiner Meinung nach zu oft gesagt. Vielleicht sollte man auch mal Mut zu sprechen
Sieh es mal umgekehrt. Jedem Süchtigen, der sich im Entzug und in einer LZT befindet, wird geraten, nur auf sich und seine Situation zu schauen. Er/sie soll sich nur um sich selbst kümmern. Umfeld und Familie werden zur absoluten Nebensache. Denn sie müssen aus der Sucht herausfinden und neue Lebensstrategien entwickeln. Das kostet sehr viel Kraft.
Nicht anders sollte es bei den Co's sein. Deswegen kann man nicht oft genug raten - sorge für Dich selber - schau, dass es Dir gut geht. Seine/Ihre Baustelle ist nicht Deine Baustelle. Das ist wichtig und gut, um sich abzugrenzen, um den Kopf klarer zu bekommen und um sich deutlich machen zu können, was man wirklich will und wie man in Zukunft leben möchte.
Liebe Freyj, ich wünsche Dir von Herzem, dass Dein Partner die Weitsicht und die Kraft hat, sich vom Alkohol zu lösen. Ich wünsche Eurer Familie alles Gute. Deine beiden Postings lesen sich sehr euphorisch und ich hoffe, diese Euphorie wird Euch durchs Leben tragen und immer Bestand haben.
Grüßle
Diandra