Beiträge von morgan

    ich glaube, dass anderen tipps geben, die man eigentlich sich selber geben sollte, schon hilft, das langsam auch als wahrheit auch für sich zu betrachten.
    wenn "den trinker aushalten" die lebensaufgabe war und man sich über diese aufgabe/selbstaufgabe definiert hat, dann bleibt erstmal nichts, wenn diese aufgabe wegfällt. ausser halt das übliche leben, arbeit,kind, was weiter mit ach und krach (bei mir ist das so, weil ich so traurig bin) geschafft werden muss.
    ach, eine frage noch: erklärst du deinem kind, was mit papa los ist ???

    das bisschen lesen und schreiben in den letzten 2tagen war schon echt super. danke auch.
    lg

    Danke für die Inspiration,Caro. Siehe mein neuestes Thema. :(
    Irgendwie ist da erstmal ein großes nichts, nicht verstehen, sich so alleine und hilflos fühlen, so traurig sein, nachtrauern (auch wenn nicht mehr viel schönes da war weils von Bier überschattet war) und die Erkenntnis, alleine mit Kind da zu stehen und keine Aussichten auf Familie mit dem Papa. Das Familiengefühl wenn wir zu dritt (ohne Bier) waren, war doch ganz schön... Die Vernunft siegen zu lassen ist schwer. Und wenn man mal das ICH sprechen lässt, dann ist es ganz schlimm, zu wissen, ihm ist Trinken wichtiger als ich/das Kind. Entschlossene Meinungen zu hören tut da echt gut! Danke !
    Schöne Grüße
    morgan

    Liebste Chanell,
    dieses Hochgefühl nach dem Befreiungsschlag Trennung kenne ich auch von damals noch. Nur wurde ich ja rückfällig, indem ich mich trotzdem immer wieder mit ihm einließ. Der Gedanke, er hat eines Tages eine Andere, schmerzt jetzt schon mal im Voraus!
    Vernunft gegen Gefühle. Schwer.
    Aber das Schreiben mit Dir ist schon gut, bist wohl viel stärker als ich.
    Wünsche Dir alles Gute. Ich muss noch viel lernen. :'-(
    LG
    morgan ("morgen" wird alles besser)

    Lese hier immer nur
    - ich ich ich
    - ich bin jetzt dran
    - ich bin stark
    - ich schaffe das
    - ich ich ich

    Da ich davon ausgehe, dass man da nicht mal eben so hinkommt, und mir mitlesen bei Anderen auch nicht den nötigen Schubs gibt, würde ich mal gerne erfahren wie man von der DER TRINKENDEN PERSON zu SICH findet.
    Ist es normal, dass man sich egoistisch und nicht wie sich selbst fühlt anfangs? Wie ging es anderen in der frischen Phase ?

    Ich bin seit 2.5Jahren schon vom Trinker getrennt, aber ich habe ihn nie deswegen fallen gelassen, weil ich ihm seine Familie (unser Kind ist 4) immer wieder retten wollte und natürlich er mir auch nicht egal ist... Bis er sich nun gegen uns und fürs Trinken entschieden hat. Die Starre der ersten Tage ist vorbei, aber Mitleid ist immer noch der beherrschende Part.

    Irgendwo las ich, dem Co seinen Alki zu nehmen ist wie dem Alki seinen Sprit zu nehmen....
    Aber das man Co schon allein dadurch ist, wenn man Partner eines Trinkers ist, und nicht erst dann, wenn man soweit ist, wenn man ihm Alk besorgt/sein Verhalten vertuscht usw ist schon eine bittere Erkenntnis für sich.


    morgan

    PS:lese schon mal das Buch "Alkoholprobleme"/Volker Riegas - ist ganz gut :)

    Chanell,
    wenn es immer hier heisst "ich ich ich" und nicht mehr "er er er" dann ist das für mich so ungewöhnlich, dass ich mich schon ziemlich egoistisch fühle. Ehrlich ! Leider !
    Ich denke eher, was tue ich ihm an, wenn ich ihm den Umgang verbiete oder mein Kind nicht mehr dorthin schicke. Später denke ich erst, dass ich das eigentlich nicht gut finde, das Kind dort diesem Umfeld von Bierfahne zu überlassen. Aber diese ICH-Gedanken stell ich dann immer zurück.
    Bin wohl ganz klein :'-(
    Gib Tipp, wie man davon wegkommt! ;)
    Meinen Kleinen muss man immer überzeugen, dass er dahin geht. Dann gehts ja. Aber gestern hab ich es ihm bisschen erklärt, was jetzt anders ist (wir sind ja seit 2.5Jahren schon in separaten Wohnungen) und er hat von sich aus gesagt, das nervt ihn bei Papa zu sein, auch wenn der mit ihm spielt und kuschelig ist. Er ist lieber bei Mama oder Oma. Irgendwie tut es auch weh, zu sehen, Papa lässt sein Kind lieber ziehen als sich zu ändern. Die Angst, das Kind zu verlieren (emotional) hat mein Ex jedenfalls überhaupt nicht. Obwohl er selber Trinker-Kind ist!
    Er wird eher sagen, ich habe es dem Kind eingeredet, die Anderen sind ja immer an allem schuld und alle haben sich gegen ihn verschworen, er der Arme, der ja nur gerne mal ein Bier trinkt....

    Liebe Grüße
    morgan

    Danke danke danke Caro!
    Ich unterscheide aber immer zwischen bösem Alki (mein Vater leider) , der noch ein aggressiver Tyrann dazu ist und einem netten Alki (mein Ex). Aber an sicht hast Du Recht. Nur geht es dann wieder in die Richtung, das Kind als Druckmittel zu benutzen, was ja tausend andere Frauen bei normalen Trennungen schon machen. "Wenn du trinkst, kriegst du das Kind nicht" = da er nicht aufhört zu trinken bzw man sicher sein kann er lügt rum ("habe nicht getrunken/trinke heute nicht") ist klar, was passiert...
    Mein Kind muss man immer überreden dort hin zu gehen und wenn er da ist, gehts. Vorher war ich ja auch immer dabei, aber das ist nun vorbei.
    Einer, der lauthals verkündet "ich werde mein Leben lang weitertrinken" sollte kein Kind zur Betreuung kriegen könnte man meinen. Aber wie gesagt, ich bin sooo hin- und hergerissen. :(

    lg

    Hi Biene,
    bei uns in der Stadt erfolgt Beratung in solchen Fragen ausschließlich über diese Beratungsstellen, die Außenstellen das JA sind. Erst wenns offiziell wird/beurkundet wird muss man sich bei der JA-Behörde einfinden.
    LG

    Scheint ja leider nicht viele Meinungen hierzu zu geben. :(
    Aber Euch beiden Danke!

    @Biene1705: gute Idee an sich, aber begleitete Besuche irgendwo offiziell beim JA würde er nicht machen, geht ja bei Berufstätigen zeitlich auch schon gar nicht! Und ich hock mich in meinem Schmerz sicherlich nicht daneben.
    @käferchen: Ich les da mal, auch wenn Kleinkinder dort sicher nicht posten oder erwachsene Kinder sich an ihre frühste Kindheit erinnern. Mir ging es um Kleinkinder, aber das vergass ich zu erwähnen ;)

    Ich rede ausschließlich von Kleinkindern; wie man sich als Kind eines Trinkers fühlt weiss ich, weil mein Vater selber einer war. Aber einer der aggressiven Art, was mein Ex ja nicht ist. Ich kann mich auch kaum an die Zeiten vor der Grundschule erinnern, wo er auch schon getrunken hat. Vielleicht kriegt man das in dem Alter doch nicht so mit?

    Meine Kleiner ist 4 Jahre und reisst sich nicht drum, zum Papa zu gehen, im Gegenteil meist Riesentheater, erst wenn er dann ne Weile da ist oder Vorteile genannt /SPielzeug mitbringt etc bekommt geht es. Aber ich tendiere dazu, zu sagen, wenn mein Kleiner sich wieder so wehrt dort hin zu gehen (endgültige Trennung ist ja erst seit einer Woche) dann akzeptier ich die Entscheidung des Kindes. Oder ist er dafür zu klein?
    Meine Nerven halten das auch kaum aus, ihn mit Geschrei und Überredungskunst dort hin zu geben.
    Wer meint, "Rabenmutter zwingt ihr Kind zum trinkenden Papa" soll dies sagen, weil ich's glaub ich anders nicht kapiere und nie vom Mitleid und ihm helfen wollen (Kontakt mit Kind fördern) wegkomme.
    Irgendwie seltsam an sich zu denken...bei meiner zuständigen Erziehungsberatungsstelle, die ich diesbezüglich kontaktieren wollte, ist grade Teammeeting bis Mittag, daher schreib ich erstmal hier. :)
    LG
    morgan

    Hi Chanell,
    meiner will den Kleinen nur, wenns ihm gerade einfällt. Und kommt ihm was dazwischen - Kumpel,Party,Kater - sagt er ab oder ist verschollen. Niemals würde ich meinen Kleinen dort wie üblich alle 2 Wochenenden lassen: zumal am WE mindestens einmal richtig kräftig gesoffen wird und Papa ihn dann ja auch nicht haben will. Du sagst, quasi LariFari hin und her wie es ihm passt, willst Du nicht, sondern eine richtige Vereinbarung. Find ich irgendwie gut, aber man kann sich doch bei einem Trinker auf rein gar nichts verlassen oder ist Deiner noch zuverlässig?
    Ich weiss nicht ...
    Machst Du Dir Sorgen, wenn Dein Kind allein beim Papa ist? Ich mein zB wenn was passieren würde, Papa wäre nie fahrtüchtig oder schlimmstenfalls gar nicht richtig handlungsfähig, oder würde seinen Rausch ausschlafen und nichts mit kriegen. Nur als Beispiele... Da frage ich mich nämlich immer, ob das richtig ist.
    Das und wie mein Kind sich fühlt wenn ich es zum Papa schicke, obwohl der Papa stinkt, womöglich Kumpel da sind und er sich nicht die Zeit fürs Kind alleine nimmt könnte zum Schluss führen, besser das Kind dort nicht hinzugeben.
    Dann kommt aber wieder der Mitleid-Gedanke, dass ich ihm sein Kind ja nicht nehmen will.
    Aber was ist besser ???
    Bist wohl konsequenter als ich, daher würde mich Deine Meinung interessieren. Siehe auch mein Thema "Kind beschützen".
    Hast Du Deinem Kind die Trennung und die Gründe erklärt? Fragt es?

    Liebe Grüße
    morgan

    Hallo an alle Interessierten,

    ich frage mich - an sich ja immer schon aber jetzt verstärkt - ob eine gute Mutter den Kontakt zum trinkenden Vater "im Sinne des Kindes" komplett abbricht oder irgendwie versucht, die nicht vom Trinken betroffene Seite der Vater/Sohn- Beziehung zu retten trotzdessen er an sich aber trinkt. Wenn er denn nicht gerade auf Sonntagnachmittagausflügen das Bier zückt, dürfte das ja ok sein... Oder? Oder sollte man das an der Art und dem Ausmaß des Alkoholismus festmachen?
    Was aber, wenn zB der Vater das Kind am WE eine Nacht haben will, und man weiss, er wird neben dem Kind trinken (natürlich nicht Komasaufen sondern eher "Spiegeltrinken")... Sicher werden viele meinen, man solle das Kind auf gar keinen Fall noch zu dem lassen. Aber ich denke, irgendwo ist der Trinker auch ein Mensch , ein Vater, und womöglich liebt er sein Kind auch, ist aber nur zu schwach, sich für Kind und gegen Alk zu entscheiden.
    Manchmal arten normale Trennungsdramen ja schon so aus, dass Mütter ihren längeren Hebel, an dem sie sitzen, ausnutzen und dem Vater keine Rechte mehr zugestehen. Das ist natürlich schrecklich; aber wäre das denn der richtige Weg, wenn der Vater ein Alki ist?
    Wenns Kind zum Papa denn auch will, natürlich vorausgesetzt. Was kann man dem Kind insofern zumuten frage ich mich. Müssen wir unsere Kinder vor so einem Elternteil absolut bewahren? Oder irgendwo auch der Normalität eine Chance geben. Oder ist in so Fällen eh gar nichts mehr normal? Müssen wir ihm sozusagen alles nehmen - auch sein Kind?

    Warum müssen wir eigentlich mehr leiden, als derjenige, der sein Leben/unsers/Familie mit der Sauferei ruiniert (hat). Der sitzt abends auf dem Sofa, zischt sich einen, hat keine Verantwortung mehr und denkt evtl nicht so viel nach wie diejenigen, die noch alle Gehirnzellen parat haben. Ich zermarter mir mein Hirn darüber, was passieren wird, warum dies und jenes passieren konnte, was richtig und falsch war und ist. Während er wahrscheinlich schon jenseits der 5 Bier ist und in BierWatte gekuschelt dahockt.
    Bin auch grad in der frischen Trennungsphase (allerdings wieder mal) und warte noch auf das große Befreiungsgefühl. Momentan ruinier ich mir eher meine Kontaktlinsen :'-(
    Würde mich über Austausch sehr freuen!
    LG
    morgan

    Hi Chanell,
    ich meinte nicht, was er beruflich macht. Mich hat interessiert, wie er mit der Trennung umgeht: ob er irgendeine Erkenntnis bereits gewonnen hat / sich ändert oder gar bessert / oder dies nur beteuert / Dir das Leben schwer macht oder oder oder...
    Wie machst Du das mit dem Umgang mit dem Kind? Ich habe aus dem "Kindergeburtstag"Thema gelesen, dass Du keinen Umgang gesünder findest .. Praktizierst Du das auch strikt ?


    Liebe Grüße
    morgan

    Liebe Chanell,
    bei mir dasselbe:Freund Trinker,Kind war bei der Trennung 1,5Jahre,jetzt ist es 4 und nach x Versuchen beschloss Papa, dass er uns nicht mehr will, lieber seine Freiheit (die trinken bedeutet).
    Seine Mutter hat den Kleinen damals sogar täglich betreut, weil ich arbeiten musste. Ihr Mann, sein Vater, hat sich übrigens tatsächlich zu Tode gesoffen. Und ihrem Sohn in seiner Jugend halt auch das trinken immer erlaubt, egal in welchem Ausmaß. Flog er von der Schule weil er wegen zu hoher Fehlzeiten (lieber geschwänzt+getrunken) zahlte sie ihm eben eine Privatschule; verlor er seinen Führerschein zahlte sie alles von Gerichtskosten bis zur MPU. Probleme wurden nicht angesprochen, stattdessen gab es Geschenke...
    Im Stillen mach ich ihr sehr oft Vorwürfe, weil sie für seine Erziehung verantwortlich war und es ihm mehr oder weniger ermöglicht hat, zum Trinker zu werden. (Er wohnte dort bis er 25war und jeden Abend kam er besoffen heim, störte den Familienfrieden, belog sie, etc). Ich habe mir oft gesagt, wie kann sie mein Kind gut betreuen (bei uns wars ja schon eine Erziehungsaufgabe, weil sie meinen Sohn täglich hatte)wenn sie aus ihrem eigenen Sohn schon keine starke - nicht trinkende - Person gemacht hat. Klingt bisschen einfach, aber die Gedanken der stillen Vorwürfe habe ich immer noch. Und wie ich es hier ausdrücke, ist noch höflich.. ;)
    Aber wenn Dein Kind die Oma liebt, und es gewohnt ist, bei ihr zu sein, würd ich ihm das auch in Maßen ermöglichen.
    Was will Dein Kind denn? Mit 2 Jahren kann es sich ja schon hierzu äußern. Sicher hat die Oma auch Angst, ihren Enkel zu verlieren und will deswegen ihren "Oma"Tag mit ihm.
    Was macht dein Ex nun ?
    Deine Geschichte kommt mir so verdammt bekannt vor! :-/

    Liebe Grüße
    morgan

    Danke,Erdling.
    Ich frage mich immer, was an dem was er sagt nur Sprüche/Fassade/Schauspiel sind und was er wirklich im stillen mit sich darüber denkt, ob ihm das bewusst ist, was er falsch macht, ob er auf Hilfe wartet, was weiss ich.
    Ich weiss, was es heisst mit einem alkoholkranken Elternteil aufzuwachsen, weil mein Vater auch einer war (aber lebt; kein Kontakt mehr seit 1990).
    Was ist, wenn er es nicht merkt, wenn er zu schwach ist seine Freunde (die alle saufen, die treffen sich niemals ohne zu trinken!) aufzugeben, wenn ich / wir ihn an den Alkohol verlieren (was ja an sich schon so ist). Dann ist es doch nichtmal die berühmte Hilfe durchs Fallenlassen, weil die Hilfe nicht ankommt. Da zuzuschauen ist die Hölle!!! Wo wir wieder beim Mitleid wären. Wenn er zB "nur" neben mir trinkt, dann sind es "nur" 4 Bier - wenn ich ihn fallenlasse und er mit den Freunden trinkt, sind es 10 Bier.
    Es ist so schrecklich traurig und schwer, ihn aufzugeben und quasi seinem Schicksal zu überlassen. Von "ich liebe ihn und er hat die und die guten Seiten" sehe ich ab; denn wenn es nicht so wär, hätte ich es nicht immer wieder versucht und wäre nicht so am Ende.
    Wie erträgt man den Schmerz, den Kampf und die Sorgen IHN aufzugeben ??? Ich fühl mich dabei so kalt.
    :'-(
    LG

    Servus,
    habe mich heute hier angemeldet, weil ich hoffe, hier vielleicht ebenso Betroffene zu finden. Ich habe mich vor 2,5 Jahren vom Vater meines Kindes (jetzt 4, damals 1,5Jahre) getrennt, weil er trinkt. Trinken heisst in seinem Fall, täglich mindestens 3 Halbe unter der Woche und mindestens 5 am WE. Nie morgens, ausser am WE mal wenn Biergartenwetter ist. Das praktiziert er schon seit er 15 ist so und ist nun 29. Sein Vater hat sich sprichwörtlich "zu Tode gesoffen" (Gicht und weder seine verschriebene Medizin genommen, noch Bier aufgegeben; ich kannte den nicht, aber er muss ziemlich elendig verstorben sein als mein Freund - ich nenn ihn Freund weil Kindsvater zu kalt klingt - 15 war und die Eltern schon aufgrund der Sauferei getrennt waren.). Hinzu kommt, dass er immer schon, also auch seit ca 14 Jahren, immer wieder Phasen hatte, in denen er alle möglichen chemischen Drogen zu sich nahm. Bevor unser Kind kam, war er natürlich nicht so drauf.
    Nach der Trennung ging es ihm wohl sehr schlecht, nahm 20kg ab, aber tröstete sich weiterhin mit Party/saufen/ auch alleine abends auf dem Sofa/Psychoterror. Trotzdem haben wir seit Nov.07 es wieder versucht. Es scheiterte immer wieder daran, dass Kind+ich immer 2.Geige waren, wenn Kumpels anriefen wurden wir versetzt, Ausflüge vorzeitig abgebrochen, etc. Nicht immer, aber eben so oft, dass es mich störte. Hinzu kommt, dass es unangenehm ist, neben einem Trinker zu sitzen. Die typische Vorabend-Fahne, die bis Sonntag weht, kenne ich nur zu gut.
    Manchmal bin ich wieder heim gefahren, wenn ich ihn besucht habe, weil er doch trank. Er hat nie auch nur einmal für uns aufs Trinken verzichtet, weil es für ihn so dazu gehört.
    Bei ihm gab es natürlich alles typische, was es nur geben kann: Heimlich trinken, verharmlosen ("waren ja nur 3" dabei roch er wie min.5), Schuld umkehren in "du meckerst nur", bis hin zu "ich bin nun mal so" oder "ich belaste dich, ich bin nicht gut für dich" oder "ich weiss auch nicht warum ich so bin".
    Vor einer Woche um 11 uhr samstags rief ich ihn an, weil wir an sich zuammen ein Geburtstagsgeschenk für unseren Kleinen kaufen wollten. Erst druckste er rum, dann war das Wetter Schuld, dass er im Biergarten mit seinen Kumpels (alle unter seinem Niveau = auch typisch) saß und unsere Pläne also wieder hinfällig waren. Ich habe gesagt, das sei ja auch geistreich am WE mit x und y zu saufen, es sei deprimierend, legte auf,heulte aber nur kurz, muss ja fürs Kind funktionieren. Seine Mutter ist natürlich auch nur fertig wegen ihm (Einzelkind), und da sie den Kleinen manchmal betreut, haben wir sehr guten Kontakt. Ihr gegenüber äußerte er dann, dass er eben so ist, das ist sein Leben, so geht es ihm gut, er will sich nicht ändern. Und ab da Funkstille, nur wegen Angelegenheiten bezüglich Kind (war beim Arzt, Geschenk, bevorstehende Geburtstagsfeier etc) telefonierten wir.
    Der Gipfel war dann am 22., wo er kurz zum Kindergeb. kam, Samstagabend-Fahne voran, dumme Sprüche "mir gehts so gut wie noch nie, wie langweilig wenn ihr kein Bier da habt"), Kumpels riefen an, er "muss noch was erledigen" und weg war er. Wo war er hin ? Mit einem seiner schlimmsten Kumpel treffen, Fussball schauen, saufen; diese drei Dinge kommen nieee getrennt vor. Das war also der 4.Geburtstag. Mama musste wieder mal Fassade aufrecht erhalten, den ganzen weiteren Tag einen schönen Geburtstag zaubern, dabei wollte ich lieber heulen, vor Fassungslosigkeit erstarren. Da ich Vollzeit arbeite, ging ich heut zum Arzt (bin eh erkältet) und bis Mittwoch muss ich wieder fit sein und es irgendwie ertragen, dass ER LIEBER FUSSBALL SCHAUEN MIT EINEM VOLLIDIOTEN GEHT ALS DEN 4.GEBURTSTAG SEINES KINDES ZU FEIERN. Er hat ja die Wahl was er wann macht, ich nicht, die Alleinerziehenden, die sich wegen dem "schlechten " Partner trennen, sind diejenigen, die fortan allein zuhause hocken müssen, kein Geld für Ausgehen haben, wenige Kontakte haben können, usw.
    Ich bin so deprimiert, weil er jetzt tatsächlich mehr oder weniger offiziell sich gegen uns und für die Trinkerei entschieden hat. So heftig wie derzeit war er noch nie; wir haben immer über das Trinkproblem diskutiert (immerhin), jetzt nicht mehr.
    Übrigens hatte er auch schon einen Gichtanfall, mit knapp 29. Hält ihn nicht vom Trinken ab.
    Wie erträgt man, dass es Menschen gibt, denen Saufkumpel wichtiger sind als die Familie? Ich muss zuschauen wie er sich ruiniert. Ich habe zweimal geträumt er wäre gestorben, ich habe ein ganz mulmiges Gefühl hinsichtlich seiner Lebenserwartung. Was mich auch manchmal dazu verleitet, zu denken, ob ich sein Trinken nicht doch aushalten sollte, nur um nicht eines Tages mir sagen zu müssen, es ist zu spät.
    Aber ich ertrage es so schwer, das Trinken und die damit verbundene Vernachlässigung der Familie, den Geruch, die Enttäuschung immer wieder.
    Ich weiss nicht, ob es besser war das auszuhalten oder ob es besser ist, gegen sein Trinken nun verloren zu haben. wie kann man so sein wie er ?
    Ich versteh die Welt nicht mehr seit gestern. Ich kann mich nicht wirklich damit trösten, zu denken "er ist eben krank".
    Vielleicht hat hier jemand einen Tipp oder kennt Ähnliches?
    Ist fallenlassen so richtig, wie immer behauptet wird?
    Ich bin wirklich verzweifelt!

    LG
    morgan