Beiträge von desperateS

    Liebe Blumenwiese,
    wie so oft hier in diesem Forum erkenne ich mich in Deinem Thread selbst wieder, so, wie ich früher war.
    Und am liebsten würde ich Dich packen und schütteln, vermutlich so, wie Du Deinen XY und ich meinen Ex gern gepackt hätten.


    Diese Beziehung zerstört dich! Du hast doch keine Lebensqualität mehr, oder?
    Du lebst in ständiger Angst und Unbehagen, und das ist absolut NICHT NOTWENDIG!

    Die einzige Lösung für Dich ist:
    Beende es FÜR IMMER und richte eine Kontaktsperre ein, an die Du Dich hälst, und zwar 100%ig.
    Er wird niemals aufhören zu saufen, davon kannst Du ausgehen. Du verpasst also nichts, wenn Du Dich abwendest.
    Du bist süchtig nach dieser Beziehung. Dein XY ist Dein Alkohol, und wie Du selber weißt: Kontrolliertes Trinken FUNKTIONIERT NICHT!

    Zitat von lottemotte

    Keiner hat das Recht Dich so zu behandeln.

    ... wie Du Dich SELBST behandelst!!!
    Niemand zwingt Dich, an diesem Menschen festzuhalten!
    Du musst nicht unglücklich sein, wenn Du es nicht willst.

    Also: Warum tust DU DIR das an?

    Hallo zusammen!

    So ein Mist, jetzt habe ich so viel geschrieben, und dann hat sich mein Internet aufgehangen.

    Deshalb jetzt im Telegramm-Stil:
    Habe heute beim Surfen eine Internetseite gefunden, die ich sehr interessant finde.

    Links posten ist hier glaube ich verboten, deshalb nur so viel: Es ist die Seite vom Palverlag, auf der es übrigens auch sehr gute Ratgeber z.B. zum Thema Trennung oder Selbstwertgefühl gibt.
    Das Thema der Seite lautet:
    Woran erkennen, dass der neue Partner nicht der Richtige ist?

    Bei fast jedem dort aufgeführten Punkt musste ich an meinen Ex denken.
    Ich hätte eigentlich von Anfang an merken müssen, dass das mit ihm nie gutgehen konnte.
    Aber damals konnte ich mangels Abstand wohl einfach nicht klar sehen.

    Ich kann jedem Co nur empfehlen, sich diese besagten Punkte mal ganz in Ruhe durchzulesen und mitzuzählen, wie oft man mit dem Kopf nickt...

    Es gibt übrigens auch einen meiner Meinung nach sehr guten Tip, um sich davor zu schützen, immer wieder an den Falschen zu geraten:

    "Stellen Sie den Neuen bald ihren Freunden vor."

    Ich halte das für eine sehr gute Idee, denn Freunde sind neuraler und merken recht schnell, wenn was nicht stimmt.

    Ich hatte das alles vorhin so schön im Detail erzählt, aber jetzt fehlt mir die Lust, alles nochmal zu erläutern, deshalb jetzt nur kurz:

    Mir ist etwas Positives an meiner vergangenen Beziehung aufgefallen.
    Durch meine neue Arbeit fühle ich mich manchmal überfordert. Ich denke, das ist am Anfang normal, weil alles noch so neu ist und mein Job auch recht stressig.
    In den Momenten, in denen ich denke, mir wächst alles über den Kopf, überkommt mich oft ein Gedanke:

    "Wer 2 Jahre Beziehung mit einem gewaltätigen Alki überlebt und sich dann auch noch SELBST daraus befreit, den kann nichts mehr umhauen!"
    Ich habe den schwersten Gegner bezwungen, den es gibt: Mich selbst!
    Da kann mir alles andere nichts mehr anhaben.

    Und getragen von diesem Gedanken kommt mir alles auch nicht mehr so schwer vor, und dieser Gedanke ist es auch, der mich dazu bewegt, nicht mehr alles auf mir sitzen zu lassen, sondern für mich und meine Interessen einzustehen.
    Ich habe vor niemandem mehr Angst, und das tut unglaublich gut!

    Ich wünsche Euch allen, dass Ihr irgendwann auch dieses wundervolle Gefühl der Stärke und der Zufriedenheit mit sich selbst erleben könnt.
    In meinem Leben war ich nie glücklicher.

    Ist man erstmal gesprungen vom 10-Meter-Brett, kann einen NICHTS mehr umhauen!
    Man muss nur den Absprung schaffen, der Rest geht von alleine.

    TRAUT EUCH!!!!

    Hallo Doro!
    Schön, dass Du mir antwortest!

    Ja, Du hattest damals recht, und ich habs nicht geglaubt! :D

    ich kam mir vor wie auf dem 10-m-Brett. Und als ich dann endlich gesprungen bin, hat es gar nicht wehgetan, sondern im Gegenteil:

    ES MACHT SPAß!!!!

    :D

    Ich hoffe, Dir geht es auch gut, Doro. Du warst hier im Forum immer sehr wertvoll für mich, und dafür möchte ich Dir (und auch allen anderen) nochmal herzlich danken.

    Nach über einem halben Jahr möchte ich mich nochmal hier zu Wort melden.
    Es hat sich ja soooo viel verändert!

    Zu meinem Ex habe ich keinerlei Kontakt mehr. Wenn ich nicht noch einen Rechtsstreit mit ihm hätte wegen meines Geldes, hätte ich ihn vielleicht schon völlig aus meinem Leben gedrängt.
    Was diese Sache angeht, hier nur ein paar Stichworte: Ich habe den Streit gewonnen, mein Geld werde ich aber niemals sehen, weil XY zahlungsunfähig ist. Ich bin gerade bei der Vollstreckung, weiß aber eigentlich schon, dass nichts zu holen ist.
    Das ärgert mich maßlos, aber so langsam habe ich mich damit abgefunden. Ich sehe das alles als Lehrgeld (an dem ich noch lange abbezahlen werde...)
    Ansonsten weiß ich von XY nur, dass er inzwischen die Freundin gewechselt hat und weitersäuft. Seine Neue hat wohl auch Probleme mit seinem Konsum, aber auch daraus wird er wohl nicht schlauer.
    Ich wünsche dem armen Mädel nur, dass sie schnell die Konsequenzen zieht.

    Aber nun zum wichtigen Teil: Zu mir! :)

    Mir geht es gut.
    Ich habe das letzte halbe Jahr dazu genutzt, mich ausschließlich um mich selbst zu kümmern.
    Ich habe viele Dinge in Ordnung gebracht, für die ich vorher nicht die Kraft hatte.
    Ich habe ein eigenes Hobby!!! Ich verbringe Stunden und Tage allein in meinen 4 Wänden, ohne mich zu langweilen. Ich komme prima mit mir selbst alleine klar, und ich habe schon fast vergessen, wie es früher einmal war.
    Als ich heute meine alten Beiträge gelesen habe, war ich teilweise richtig erschrocken über mich selbst.

    Das alles scheint so weit weg!
    Wer hätte gedacht, dass ich das mal sage!?

    Inzwischen sehe ich die vergangene Beziehung mit ganz anderen Augen. Ich sehe sie vermutlich realistischer. Der Abstand machts möglich.
    Viel Gutes sehe ich übrigens nicht mehr.
    Ich habe ein absolut stressfreies Privatleben!
    Ich muss mich für nichts mehr rechtfertigen, ich gebe mein Geld nur für mich aus, meine Wohnung sieht so aus, wie ICH es immer wollte, und beruflich geht es auch bergauf.

    Zur Zeit muss ich leider für eine Kollegin einspringen, die längerfristig erkrankt ist. Ich bin jetzt in einer ganz anderen Abteilung beschäftigt und mache einen Job, von dem ich überhaupt keine Ahnung hatte, aber irgendwie wurschtel ich mich da einfach durch. Und auch hier merke ich, dass ich etwas entscheidendes gelernt habe:

    Ich lasse mich nicht mehr unterbuttern! Wenn mir etwas nicht passt, sage ich das offen und deutlich, und bisher fahre ich damit ganz gut. Sowas wäre früher für mich undenkbar gewesen.

    Ab Februar werde ich dann wieder in meinem erlernten Beruf arbeiten, und darüber bin ich heilfroh, denn der Stress zur zeit ist wirklich enorm. Und jetzt, wo ich so darüber nachdenke, frage ich mich, wie ich das ausgehalten hätte, wenn ich immer noch mit einem Säufer zusammengewesen wäre.
    Um ein Haar hätte ich vielleicht mein ganzes Leben ruiniert.

    Seit 2 Monaten habe ich eine neue Liebe.
    Es ist mein ehemaliger Arbeitskollege, von dem ich schon mal geschrieben hatte.
    Damals haben mir hier viele davon abgeraten, eine Beziehung einzugehen. Vielleicht erinnert Ihr Euch daran.
    Ich glaube, damals wäre ich gar nicht dazu fähig gewesen, überhaupt eine gesunde Beziehung zu führen. Jetzt bin ich aber bereit dazu. Ich bin wahrscheinlich immernoch Co-gefährdet, aber ich merke jetzt schon, wie sehr sich meine neue Beziehung von der alten unterscheidet.

    Ich habe keine angst! Obwohl es eine Fernbeziehung ist und ich meinen Freund nur am Wochenende sehe, habe ich abends kein mulmiges Gefühl, wenn ich ins Bett gehe und mache mich selbst verrückt, weil ich Angst habe, er könnte mich betrügen oder sonst was schlimmes tun.
    Es ist soooooo viel entspannter!
    Ausserdem kenne ich diesen Mann schon seit 2 Jahren. Ich glaube, dass das ein Vorteil ist, weil keine großen Überraschungen mehr lauern.

    Ach, und nur fürs Protokoll:
    Er trinkt NICHT! :)

    Ich lasse das mit der Beziehung langsam angehen.
    Ich bin ehrlich gesagt sogar froh, dass es eine Fernbeziehung ist, zumindest für den Anfang.
    So lerne ich, auch weiterhin meinen eigenen Weg zu gehen und meinen Alltag alleine zu meistern.

    In eine Abhängigkeit werde ich mich jedenfalls nie wieder begeben, das habe ich mir geschworen. Und ich glaube daran, dass es klappt.

    Vor einem Jahr habe ich hier geschrieben, dass es so furchtbar schwer sei, sich vom Alki zu trennen und ALLEIN zu sein.
    Heute weiß ich, dass ich lediglich den Klotz an meinem Bein entfernt habe und mir dadurch ein schönes Leben ermöglicht habe.
    Und wenn ich an die Vergangenheit denke, schüttle ich oft den Kopf über mich.
    Wie konnte ich vor diesem Leben, dass ich ja jetzt führe, solche Angst haben???!

    Dämon Alkohol... das halte ich für etwas zu hochgegriffen, Aufbruch.

    Ein Alkoholiker ist nicht "besessen", er/sie weiß genau, was er/sie tut.
    Und jeder, nicht nur der Alkoholiker, sondern vor allem auch die Cos, kann an der Situation etwas ändern, damit das alles aufhört.

    Ich bin mittlerweile runter von dem "Trip", für alles einen Schuldigen zu suchen, der sowieso immer "Alkohol" heißt.
    Sicher, eine Sucht ist schwer zu besiegen (übrigens nicht nur die Alkoholsucht, sondern auch zb. die Beziehungssucht...), aber sie IST zu besiegen, das zeigen hier in diesem Forum viele wunderbare Menschen, die es geschafft haben.
    Auf den Willen kommt es an. Dämonen gibt es nicht.

    Durch meine Arbeit habe ich neuerdings fast täglich mit Alkoholikern zu tun. (Ich bin im weitesten Sinne im medizinischen Bereich tätig.)
    Und es ist wirklich erschreckend, was diese Sucht aus Menschen macht.
    Mir kommen meist nur die ganz "schweren Fälle" unter, die schon Jahrzehnte lang saufen.
    Diese Menschen haben derart schlimme Spätfolgen und so offensichtliche, teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen und Ausfallerscheinungen, dass man meinen müsste, sie müssten doch nun endlich "zur Vernunft kommen".

    Sie trinken aber weiter, buchstäblich ohne Rücksicht auf Verluste.
    Immer wenn ich mit Alkoholikern konfrontiert werde, muss ich an meinen Ex denken, und daran, wie eine Zukunft mit ihm ausgesehen hätte.
    Ich wollte immer Kinder haben. Zum Glück habe ich da nichts "in die Wege geleitet". Was für ein schreckliches Leben muss das sein als Kind eines Alkoholikers?
    Und damit meine ich nicht nur das Leben mit einem Alki an sich, sondern auch das Leben mit einem co-abhängigen Elternteil.
    Denn ohne den Co würde die ganze Suchtgeschichte ja gar nicht so reibungslos funktionieren.

    Ich denke oft daran, was ich meinem Kind angetan hätte, wenn ich es mit diesem Mann zusammen gezeugt hätte.
    Ein Glück, dass es nie soweit kam.

    Trotzdem: Wenn ich diese Menschen sehe - meist sind es Männer, ab und an ist auch mal eine Frau darunter -, dann packt mich immer noch manchmal die Wut.
    Nicht auf den Ex oder Alkoholiker an sich, sondern auf den Alkohol. Die Sucht ist so unglaublich stark, dass sie den Suchtkranken dazu bringen kann, ganz bewusst Selbstmord zu begehen, und das auch noch sehr würdelos. Vom volkswirtschaftlichen Schaden mal ganz abgesehen... Alleine deshalb müsste man sich bessere Maßnahmen zur Prävention überlegen. Aber ich glaube, das überschreitet dann doch meinen Kompetenzbereich. :)

    Ich bin einfach nur unglaublich froh, dass ich diesem Teufelskreis entronnen bin. Aber die Verarbeitung des Ganzen ist offensichtlich noch lange nicht abgeschlossen.

    Liebe Eloise,

    ich kann deinen Ex da schon verstehen. Weshalb hast Du denn seinen Bruder informiert?
    Das ist doch gar nicht mehr Deine Baustelle, oder?

    Ich kann Dir nur nochmal eindringlich empfehlen: Bleib konsequent.

    Und hinterfrage auch Deine eigenen Bedürfnisse mal.
    Es dreht sich bei dir immer noch um ihn.
    ER darf sich melden, wenn ER trocken ist.
    Was ist denn mit Dir?
    Gehst Du weiter zur SHG? Und vor allem: Willst Du überhaupt, dass er sich noch mal meldet?
    Was tust DU für DICH?

    Das alles nur als kleiner Denkanstoß.
    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft! :)

    Liebe Eloise,
    ich habe ja nicht gemeint, dass Deine Reaktion an sich falsch war.
    Es steht mir auch gar nicht zu, darüber zu urteilen.
    Ich kenne nur aus eigener Erfahrung, dass man Ultimaten stellt, obwohl man weiß, dass man selbst nicht konsequent bleibt.
    Oder man stellt eben Bedingungen, die so einfach zu erfüllen sind, wie ein Gang zur Suchtberatung.
    An diesem Punkt war ich nämlich selbst schon ein paar Mal, und einmal ist mein Ex dann sogar tatsächlich hingegangen.
    Und das hatte folgenden Effekt:
    Ich war beruhigt, weil ich etwas durchgesetzt hatte.
    Er war beruhigt, weil er wusste, ich werde jetzt erstmal wieder die Füße stillhalten und ihn weitersaufen lassen.

    Er trinkt übrigens heute noch, nachdem er seine LZT nach einer Woche abgebrochen hat.
    Aber: Das geht mich nichts mehr an! :D

    Zitat von Eloise

    Ich schleppe ihn ja nicht zur Suchtberatung sondern er muss freiwillig dorthin gehen.


    Liebe Eloise,
    muss + freiwillig ist ein Widerspruch in sich. Und wenn er zur Suchtberatung geht, ist das doch nicht freiwillig. Du setzt ihm doch die Pistole auf die Brust, oder?

    Liebe Eloise,
    ich kann nur an Dich appelieren: Bleib auf jeden Fall und in jeder Hinsicht konsequent, sonst drehst Du Dich vielleicht noch ewig im Kreis.

    Hallo Eloise,
    das:

    Zitat von Eloise

    ich finde meine Situation insofern A-typisch, dass es eine neue Liebe ist.


    verstehe ich nicht. Mein Ex war auch eine neue Liebe. Und bei mir fing es genauso an wie bei dir.
    Heute weiß ich, dass Ultimaten, wie Du Deinem Freund eines gesetzt hast, absolut gar nichts bringen.
    Weil der Alkoholiker, wenn er ÜBERHAUPT aufhört, gar nicht freiwillig aufhört zu trinken. Die Erfolgsaussichten liegen bei Null, wenn er es nicht VON SICH AUS will.

    Und mal ehrlich: was bezweckst du damit, wenn du ihn zur Suchtberatung schleppst?
    Damit ist es doch noch lange nicht getan.
    Solltest Du nicht viel eher von ihm verlagen, ab sofort nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren? Das ist es doch, was Du möchtest, oder?

    Auf den Besuch bei der Beratung lässt er sich bestimmt ein. Ist doch auch gar kein schwerer Schritt. Was ihm viel schwerer fallen würde, wäre ein Entzug, eine Therapie und vorallem: Lebenslange Abstinent. Aber das verlangst Du gar nicht von ihm. Wieso eigentlich nicht? :?:

    Hallo Eloise!

    Du schreibst, Deine Situation sei atypisch.
    Das finde ich ganz und gar nicht.
    Im Gegenteil. Dein Verhalten ist vollkommen typisch für einen Co.
    Mein Tipp an Dich:

    Halt Dich fern von Deinem Ex(?). Meilenweit.
    Sonst wirst du dich tatsächlich bald in der Co-falle wiederfinden, und dann wird das aussteigen erstrecht schwierig.

    Hallo Aufbruch!

    Zu allererst: Heute ist mir piepegal, weshalb mein Ex gelogen hat und es auch heute noch tut.
    Mir ist egal, ob er es schon vor seiner Sucht getan hat, oder ob es erst durch die Sucht entstanden ist.
    Ich weiß auch nicht, was zuerst da war.

    Für mich ist nur noch ausschlaggebend:
    Er hat gelogen.
    Und er lügt weiterhin.
    Ich traue ihm nicht mehr von der Wand bis zur Tapete.
    Ich nehme ihn nicht mehr für voll. (wobei das ein böses Wortspiel sein könnte...)

    Lüge ist Lüge, ganz gleich aus welchem Grund.

    Ich habe aufgegeben, diese Krankheit mit ihrem Symptomen verstehen zu wollen. Was nützt es mir?
    Am Ende zählt doch, was man daraus macht.
    Ich habe das Weite gesucht, und das war die beste Entscheidung meines Lebens und gleichzeitig meine einzige Chance, igrendwann mal einen Partner zu finden, der nicht lügt und nicht mein Vertrauen missbraucht.

    Liebes Sternenlicht,
    vielen Dank für Deine Zeilen. Ich bin nicht stärker als vorher. Ich nutze nur meine Kräfte anders. :)
    Und das tut sehr gut.

    Leider muss ich jetzt doch noch mal meine Kräfte mobilisieren, um mir von meinem Ex das zu holen, was mir zusteht.
    Und genau genommen: Jetzt wird es schmutzig.
    Mein Ex schuldet mir noch eine Menge Geld, das er mir in Raten zurückzahlen wollte.
    Ausserdem habe ich vor einem Jahr einen Handyvertrag auf meinen Namen für ihn abgeschlossen, der vor ein paar Tagen gekündigt wurde, weil er nicht mehr gezahlt hat.
    Jetzt habe ich 600 euro Schadensersatz an der Backe, die ER verursacht hat.

    Er weigert sich, zu zahlen, weshalb ich einen Termin beim Anwalt gemacht habe.
    Es geht immerhin insgesamt um fast 1000 Euro, die ich ihm weder schenken will, noch schenken kann.
    Ich hatte gehofft, dass das alles gütlich geregelt werden könnte, aber er sperrt sich und wird sogar noch unverschämt.
    Naja, nüchtern betrachtet war nichts anderes zu erwarten.
    Allerdings hat sich eines grundlegend geändert:
    Ich habe keine Angst mehr vor ihm. Und ich werde die Sache nicht wie sonst immer auf sich beruhen.
    Ich werde jetzt MEINE Interessen durchsetzen, und die Chancen stehen laut Anwalt auch gar nicht schlecht.
    Ich habe lange genug mit Engelszungen auf ihn eingeredet. Was ich davon habe, sehe ich ja jetzt:
    Er hält mich zum Narren, und das lasse ich mir nicht mehr bieten.

    Er trinkt übrigens wieder regelmäßig und voller Inbrunst, aber das nur am Rande.
    Mittlerweile sehe ich das Trinken auch gar nicht mehr als Hauptgrund dafür, dass die Beziehung gescheitert ist.
    Ich glaube, dass er menschlich einfach nicht zu mir gepasst hat. Der Alkohol hat mir nur immer wieder die Sicht versperrt auf den, der mein Ex wirklich ist. Zur Zeit verhält er sich wie ein Widerling, und wenn ich daran denke, was seine vielen Exfreundinnen so über ihn erzählt haben (und auch was er mir immer wieder mal erzählt hat), war er auch schon immer so. Er ist sich selbst der Nächste.

    Im Moment bin ich wieder voller Wut auf ihn, aber ich glaube, dass das völlig ok ist.
    Es geht mir nicht mehr um IHN, sondern um MICH.
    Ich will zurück haben, was mir gehört.

    Nach meinem Restauszug hatte ich gehofft, dass das alles nun endlich ein Ende finden würde. Leider tut es das wohl doch noch nicht. Aber auch das stehe ich durch.

    Ansonsten läuft eigentlich alles super.
    Ich habe mein kleines Reich weiter renoviert, mir neue Möbel zugelegt und fange an, mich hier richtig wohlzufühlen, obwohl es so eng hier ist.
    Die Arbeit macht mir richtig Spaß und ich habe mich schon sehr gut eingelebt. Jeden Tag habe ich kleine Erfolgserlebnisse. Aber vielleicht hatte ich die schon immer, und fange erst jetzt an, sie wirklich wahrzunehmen?

    Ich bin viel viel ausgeglichener als früher.
    Ich habe schon sehr lange nicht mehr dieses komische Gefühl der inneren Unruhe in mir gespürt.
    Keine Angst mehr, kein Unbehagen.
    Stattdessen die Fähigkeit, mich über kleine Dinge zu freuen, sogar, wenn ich im Hinterkopf Sorgen habe.
    Manchmal kommt es mir so vor, als würde mein Leben nur so vor sich hinplätschern. Als würde der Stress fehlen. Aber dann merke ich wieder, dass mir genau das so gut tut:
    Nur noch meine eigenen Sorgen haben, nur noch Probleme lösen, die mir gehören. Mich nur noch um Dinge kümmern, die mich was angehen. Plötzlich merke ich, dass diese Arbeit sich lohnt, weil ich es FÜR MICH tu.
    Das fühlt sich toll an. Ich kämpfe nicht mehr gegen Windmühlen, und deshalb bin ich auch nicht mehr so erschöpft.

    Liebe Sonne,
    das, was mich wieder klarer denken ließ, war der Abstand.
    Ganz 100%ig klar denke ich wohl immer noch nciht, aber schon um einiges klarer als früher.

    Durch den Abstand habe ich einerseits bemerkt, dass es mir ohne XY besser geht und andererseits, dass ich durchaus sehr gut alleine klarkomme.
    Ich habe gemerkt, dass das Leben tatsächlich ohne Sorgen möglich ist, und dass ich viel mehr Kraft habe, wenn ich mich nur um mich selbst kümmern muss.
    Mir fallen so viele Sachen auf, die jetzt besser sind als vorher.
    Bei Stress neige ich zb. zu Pickeln. Die sind mit verschwunden mit dem Ex.
    Ich habe weniger Rückenschmerzen, mehr Geld auf dem Konto, ich schlafe besser, weil ich nicht immer Angst und Sorgen habe, wann, ob und wie XY nach Hause kommt...
    Und das ist nur ein kleiner Teil der Dinge, die sich grundlegend verbessert haben.
    ich fühle mich erleichtert, buchstäblich.
    Aber das war eben nur durch den Abstand möglich.

    Liebe Krissi!

    Von einem ganz neutralien Standpunkt aus betrachtet:
    Ist denn nicht gerade jetzt die beste Gelegenheit, Dich zu trennen?
    Jetzt ist Dein XY in Therapie. Dort wird er vermutlich eher "aufgefangen" als vor oder nach einer Therapie.
    Im Prinzip ist er "versorgt", auch ohne Dich. Deiner Co-Abhängigkeit dürfte das doch gut gefallen.

    Du schreibst, die Liebe ist kaputt.
    Warum dann also bleiben?
    Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Trennung bedeutet immer Leid.
    WIllst Du also für immer bei ihm bleiben, nur weil Du meinst, eine Trennung könnte ein Grund zum Saufen sein?

    Liebe Krissi,
    wer nicht saufen will, tut es auch nicht.
    Und wenn er die Therapie nur für Euch macht, hat das auch eigentlich wenig Sinn und wird wohl kaum von Dauer sein.

    Hallo Feeli, hallo "Mitleser"!

    Der Auszug ist am Freitag über die Bühne gegangen.
    Unerfreulicher Weise war XY anwesend. Angeblich hat er sich eine Auszeit genommen übers Wochenende.
    Ich glaube eher, dass er abgebrochen hat. Nach 2 Wochen...
    Naja, das sind nur Spekulationen, und ehrlich gesagt ist es mir auch egal.

    Wir sind zu 4. in der Wohnung gewesen, und innerhalb von 30 min. war alles eingepackt.
    Zum Abschied habe ich XY in den Arm genommen. Irgendwie dachte ich, dass wäre ich der Beziehung schuldig oder so.
    Was soll ich sagen? Ich habe dabei NICHTS gefühlt.
    Weder Schmerz, noch Trauer, noch Erleichterung.

    XY hat das allerdings zum Anlass genommen, mir weinerliche SMS zu schicken.
    Er würde so gern die Zeit zurückdrehen, ich hätte ihn einfach so alleine stehen lassen usw.
    Er will sich irgendwann noch mal mit mir unterhalten, wenn Gras über die Sache gewachsen ist.
    Ich habe nicht darauf reagiert, und jetzt herrscht auch wieder Ruhe.
    Ein wenig Mitleid hatte ich schon, weil wir wie die Heuschrecken über die Wohnung hergefallen sind und XY jetzt ohne was da steht. Kaum noch Möbel, keine Freunde...
    Seine neue Freundin scheint ihn auch nicht so sonderlich zu begeistern, denn er macht mir immer noch Liebeserklärungen. Das tut mir irgendwie leid für die Neue. Er benutzt sie ja offensichtlich nur, um sich irgendwie zu trösten.

    Wie dem auch sei: Meine Sachen sind jetzt hier bei mir, und mir geht es gut.
    Heute musste ich über die vielen Veränderungen nachdenken, die ich in den letzten Monaten durchlebt habe.
    Vor einem Jahr wäre das alles noch eine Katastrophe für mich gewesen. Ein nicht auszuhaltender Zustand.
    Heute merke ich: So schwer war es gar nicht. Sicher, es war kein Zuckerschlecken, aber ich habe das alles gut weggesteckt und ganz alleine geregelt, und darauf bin ich stolz. SEHR STOLZ!!!

    Ich habe mir binnen Monaten ein eigenes Leben aufgebaut, in dem nur ICH das Sagen habe, und in dem ICH die Hauptrolle spiele.
    Und ich habe mein Suchtmittel zurückgelassen.
    Zwischendurch habe ich zwar immer noch Phasen, in denen mir der Kontakt zum Ex nahe geht, aber das befürchtete Leid ist ausgeblieben.

    Wenn ich zb. an Orten vorbeikomme, an denen er und ich zusammen waren, denke ich oft:
    Müsste mich das nicht eigentlich traurig machen?
    Aber es macht mich nicht traurig. Allenfalls denke ich, dass es schade ist, dass die Beziehung so enden musste.
    Aber mit dem immer größer werdenden Abstand sehe ich immer klarer, was ich da zurücklasse:
    Ein Leben, in das ich nie hineingepasst habe.
    Und oft frage ich mich auch, was um Himmelswillen so toll daran war, dass ich es partout nicht aufgeben wollte.

    Ich bin so unendlich froh, da raus zu sein!
    Und ich freue mich, dass mich diese Erfahrung stärker macht.

    Und ich freue mich auf die Zukunft.
    OBWOHL ich allein bin. Das war früher unvorstellbar.
    Oft denke ich, dass die Erinnerungen, die ich zurücklasse, nichts sind gegen die Erinnerungen, die ich in Zukunft noch dazugewinne.

    Irgendwann werden die vergangenen 2 Jahre nur eine kurze Episode meines Lebens sein, und vielleicht werde ich sie auch irgendwann fast vergessen haben.
    Ich sehe aber inzwischen auch positive Seiten an dem Ganzen. Es war und ist ein Lernprozess, den ich durchlaufen musste.
    Und deshalb bin ich mir selbst auch nicht mehr böse.
    Denn ich habe ja am Ende doch alles richtig gemacht und daraus gelernt. ;)

    Liebe Sonne,

    ich fühle immer so unglaublich mit, wenn ich lesen, was Du schreibst.
    Genauso ging es mir auch noch vor ein paar Monaten.
    Lass Dir eins gesagt sein:
    Diese schlimmen Gefühle werden verblassen!!!!!
    Ich habe selbst nie dran geglaubt, und oft habe ich gedacht, dass ich ohne XY nie wieder glücklich werden kann. Aber das ist eine glatte Lüge, und die kommt nicht aus unseren Herzen!!!
    Unser Herz weiß ganz genau, dass diese Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Deswegen leiden wir ja unter der Beziehung!

    Wer uns wirklich einen Strich durch die Rechnung macht, ist unser Kopf. Und damit meine ich nicht den Verstand.
    So wie ich damals weißt auch Du THEORETISCH ganz genau, was zu tun ist.
    Aber Du hörst genau die selbe blöde Stimme wie ich. Nämlich die unserer Krankheit, der Co-Abhängigkeit.
    Sie allein ist es, die uns bei unseren Partnern hält. Ein gesunder Mensch würde so nicht leben, das musst du dir immer wieder vor Augen halten.

    Und zum Thema Liebe:
    Ich habe erst sehr spät erkannt, dass der Mann, mit dem ich gelebt habe, nicht mehr der ist, den ich geliebt habe.
    Denn Liebe ist immer nur in der Momentaufnahme möglich.
    Ich kann nur das lieben, was genau jetzt da ist.

    Ich habe meine Liebe immer unbewusst an Bedingungen geknüpft.
    Wenn er doch nur wieder der wäre, der er mal war, bevor der Alk ihn so verändert hat.
    Aber:
    Der ist er nicht mehr. Und er wird es auch nie wieder sein, selbst dann nicht, wenn er trocken würde.

    Es mag hart klingen, aber freunde Dich schon mal mit dem Gedanken an, dass der Mensch, den Du liebst, nicht mehr existiert.
    Wir alle ändern uns. Alkoholiker ändern sich in hohem Maße, und das nicht zum positiven.
    Vielleicht hört Dein XY irgendwann auf zu trinken.
    Aber auch dann hat er sich wieder geändert, und es ist nicht sicher, dass ihr euch dann immer noch versteht. Der, der er mal war, wird er nie wieder sein.

    Wenn Du in die Zukunft sehen könntest und wüsstest: So, wie es jetzt ist mit Euch beiden, so wird es ewig weitergehen, würdest Du dann immer noch so gern bei ihm bleiben?
    Ich glaube nicht. Dein Herz UND Dein Verstand sagen etwas anderes.

    Hört nicht mehr auf die Co-Stimme. Sie führt Dich aufs Glatteis, und da willst Du nicht mehr hin!!!

    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du lernst, auf Dein Herz zu hören und die Stimmen zu unterscheiden.

    Lieber Bernd,
    so ganz verstehe ich das nicht. Du sollst Dich bei Leuten entschuldigen, denen du Unrecht getan hast, als Dein vater Alkoholiker war, ist das richtig?

    was heißt denn Unrecht? Unrecht in dem Sinne, dass man sich abgekapselt hat, um den Alkoholiker nicht auffliegen zu lassen?

    Wenn es darum geht, kann ich dir von meinen eigenen Erfahrungen berichten.
    Ich habe Familie und Freunde links liegen lassen, weil ich a) nicht wollte, dass sie mitbekommen, was bei mir Zuhause Sache ist und b) ich auch nicht mehr hören wollte, dass ich meinen XY verlassen soll.

    Seit der Trennung habe ich alle Kontakte wieder aufgebaut. Das ging ganz einfach.
    Ich habe zb. eine Freundin angerufen und ihr die Situation erklärt. Sie hatte Verständnis.
    Und ich bin auch der Meinung, dass Menschen, die kein Verständnis dafür haben, keine richtigen Freunde sind. Auf diesem Wege trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen.

    Ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden?!
    Ich habe n

    Hallo zusammen!

    Liebe Feeli,
    für die Villa reicht es derzeit bei mir noch nicht. Aber ich freue mich, dass Du trotzdem weiter hier mitliest und ab und an etwas schreibst.

    Co-Abhängigkeit ist ein Gespenst, dass genährt werden will.
    So viel ist mir inzwischen klar.
    Sobald ich Kontakt zu meinem Suchtmittel habe, geht es mir schlechter.
    Genaugenommen bin ich schon die ganze Woche schlecht drauf, denn morgen steht der endgültige Auszug bevor.
    Ich kann es kaum noch abwarten. Zwischendurch bin ich fast wahnsinnig geworden, weil ich noch so lange warten muss, aber leider ging es terminlich nicht anders.

    XY ist jetzt in der Therapie. 4 Wochen nüchtern, und schon will er wieder heim, weil er meint, er würde es jetzt alleine schaffen.
    Mit der Neuen läuft alles gut, wie er meint.

    Ich bin darüber weg. Ich bin eigentlich sogar froh, dass er eine Neue hat.
    Und ich bin froh, dass ich endlich da weg bin. Ab morgen ganz offiziell.
    Das Haus ist ganz furchtbar. Am Montag war ich alleine dort.
    Alles wie ausgestorben, ganz fürchterlich heruntergekommen. Es erinnert ein wenig an ein besetztes Haus oder sowas.
    Ich kann es kaum beschreiben.

    Im Gegenzug wird es in meinem jetzigen Zuhause immer gemütlicher. Ich schaffe mir immer mehr mein eigenes Reich, mit rosa Wänden, neuen Möbeln usw.
    Und ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen! Ich habe die freie Wahl, mir alles ins Zimmer zu holen, was mir gefällt.
    Das macht mich froh und glücklich.
    Auch mit der Arbeit läuft derzeit alles rund.
    Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich mich, seit der Umzug näher rückt, sehr stark mit allem möglichen ablenke.
    Ich habe kaum genug Zeit, um alles zu erledigen, was ich mir vorgenommen habe, und dann bin ich am Ende des Tages enttäuscht, dass ich nicht alles geschafft habe.
    Aber ich glaube, ich mute mir im Moment auch einfach zu viel zu. Ich mache mir selbst Stress, und das eigentlich völlig unnötig.
    Aber vielleicht ist das auch ganz gut, damit ich diesen letzten großen Schritt auch noch über die Bühne bringe.

    Morgen mittag geht es los. Und dann bekommt das Gespenst auch keine Nahrung mehr. ;)

    Hallo Bernd,
    das selbe habe ich auch gedacht. Gerade das ist ja das Gute an den Gesprächen: Dass man mal einen anderen Standpunkt aufgezeigt bekommt und die Dinge mal aus einer anderen Perspektive betrachtet. Aber manchmal hilft es ja auch, nur die Geschichten der anderen zu hören, um für sich selbst eine Schlussfolgerung zu ziehen.
    Projektion eben. :)