Beiträge von Mario77

    Hallo miteinander,
    gestern ist mir ein Fehler unterlaufen (ich will nicht sagen was blödes passiert, das wäre irgendwie nicht angebracht).
    Beim einkaufen habe ich nicht aufgepasst und habe Anstelle des Schoko-Vanille Grießpudding den ich sonst gerne esse, einen Grießpudding mit Tiramisu gegriffen.
    Die Verpackung war auch sehr änhlich und ich habe das erst gemerkt als ich den ersten Löffel schon runtergeschluckt hatte.
    Das positive war, das ich sofort gemerkt habe, das etwas nicht stimmt.
    Ich habe kurz überlegt, ob ich meinen Mageninhalt nun künstlich wieder zu Tage fördern sollte, aber ich habs dann gelassen.
    Hab den rest natürlich entsorgt, die Zähne gepust und Wasser getrunken.
    Der Schreck war schon groß und ich habe auch sofort in mich hineingehorcht.
    Ich hatte innerlich aber auch sofort den Gedanken, nee von so einem sche*** Pudding bekommst du jetzt keinen Suchtdruck.
    Das Thema war damit für mich in dem Moment erstmal erledigt und ich habe erstmal nicht weiter darüber nachgedacht.
    Nur hatte ich dann heute Nacht wieder einen Rückfall im Traum.
    Was mich dann doch dazu veranlasst hat, das einmal aufzuschreiben.
    Ich werd das später noch meiner Freundin erzählen und ich hoffe das reicht dann zur Aufarbeitung.


    Zu meiner allgemeinen Situation :
    Inzwischen kann ich meine mentalen/geistigen Probleme zumindest schonmal bennen und sagen wo ich noch Probleme habe. Das konnte ich zu beginn der Nüchternheit noch nicht wirklich. Und da ich meine Probleme nun auch bennen kann, hoffe ich das ich diese mit Hilfe eines Psychologen auch aufarbeiten kann. Ich hab mir heute auch einen Termin geben lassen.
    Die sonstige Hilfe die ich bis jetzt von meiner Suchtberatungsstelle bekommen hatte, war eher darauf ausgerichtet, trocken zu bleiben. Da ich inzwischen nicht mehr jeden Tag aktiv gegen die sucht ankämpfen muss, habe ich wieder ein paar Ressourcen frei und hoffe ich auf weitere positive Entwicklungen in den nächsten Wochen.
    Viele Grüße
    Mario

    Zitat von Tiffany


    Das hört sich ziemlich klugsch... an, ich weiß, aber ich denke, dass es keinen Sinn hat, Dinge, Rituale oder andere Menschen für sein Trinkverhalten verantwortlich zu machen und mit dem Trockenwerden/sein zu entsorgen. Für das, was war und sein wird, bin nur ich alleine verantwortlich.

    Oder...?


    Hallo Tiffany,
    ich würde aus meinem Bierkrug "von damals" kein Wasser oder etwas anderes alkoholfreies trinken wollen.
    Für mich persönlich wäre das nasses Verhalten...erst kommt der Krug, dann das alkoholfreie Bier etc.pp. .
    Ich hab diese ganzen Kompromisse schon alle hinter mir und weiß das sowas für mich auf dauer nicht funktioniert.
    Ich finde es sehr wichtig mit Dingen oder Ritualen zu brechen, einfach um die Reize für das Suchtgedächniss so gering wie möglich zu halten.
    Klar, ist man letztlich für sich alleine Verantwortlich und sicher ist Willenstärke wichtig beim trocken werden/bleiben.
    Nur wir als Suchtkranke haben jahrelang keine/kaum Willenstärke gehabt, sonst hätten wir schon früher mal nein sagen können.
    Wenn man dann ohne Alkohol nun wieder so etwas wie innere Stärke empfindet, finde ich, das man diese demütig als Geschenk annehmen sollte und sie nicht unnötig immer wieder aufs neue Herrausfordert.
    Das Leben bietet auch so schon genug Herausforderungen.
    Viele Grüße
    Mario

    Hi Karsten und Backmaus und Hi an alle,
    ich wollte euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen.
    Ich war gerade beim Sport, hab mich nun vollgefuttert und werd mich noch ein paar Minuten ins Bett verkriechen und mich dann zurecht machen und zum Kaffee zu meiner Schwester fahren.
    Abends gehts dann zu einer Freundin meiner Freundin und dort wird dann der Rest des abends verbracht.
    Ich freu mich schon ein wenig auf die Knallerei nachher, da bin ich ja noch ganz Kind was das angeht.
    Ansonsten bin ich froh wenn morgen endlich wieder alles seinen normalen Gang geht.
    Das waren jetzt meine ersten Feiertage ohne Alkohol und zu dieser Jahreszeit ist der Alkohol ja irgendwie noch allgegenwärtiger als er es sonst im normalen Alltag schon ist.
    Selbst die Leute die sonst nix trinken, stoßen ja zumindest mal an.
    Ich muss zugeben das ich das schon langsam als unangenehm empfunden habe...anderseit will man ja auch nicht die ganze Zeit alleine zu hause hocken. Aber wenn sich für heute nix alkoholfreies hätte organisieren lassen, wäre ich auch gerne allein daheim geblieben. Auch wenn das vielleicht an solchen Tagen u.U. etwas melankolisch macht, aber das "höhere Ziel" die Nüchternheit ist nun doch wichtiger.
    Naja das waren meine Gedanken zum heutigen Tag ich wünsche euch allen nochmals einen guten Start ins neue Jahr.
    Viele Grüße
    Mario

    Guten morgen,
    heute ist mein "großer" Tag :) Vor 6 Monaten habe ich das letzte mal Alkohol getrunken.
    Heute früh war ich schon bei Diskounter und habe für ein paar Euros ein wenig zu knallen gekauft für Silvester.
    Auch wenn das Geld gerade nicht im überfluss vorhanden ist aber ein paar €s kann ich doch auf dem Kopf hauen ;)
    Auf dem Weg zum L*** habe ich es mal wieder bewusst genossen, morgens in der früh an diesem schönen Wintertag, nüchtern und ohne Kater oder sonstige körperliche beschwerden, am Leben teilnehmen zu können.
    Irgendwie kann ich das Gefühl trocken zu sein, morgens früh besonders genießen.
    Vor gut 7-8 Monaten führte mich mein Weg in der früh oft zu einer Bude oder zum Getränkemarkt wo ich Bier kaufen musste, weil die Promille vom letzten abend nicht mehr reichten, bin ich froh das dieses elend vorbei ist.
    Was ich inzwischen auch wieder bewusst genießen kann, ist es abends mit einer meiner Katzen einzuschlafen. Früher war ich immer so voll, das ich nix mehr mitbekommen habe. Heute kann ich abends die Gegenwart meiner kleinen Samtpfoten genießen.

    Froh bin ich auch darüber das die Feiertage inzwischen schon fast vorbei sind und ich diese auch gut überstanden habe.
    Gestern hatte die zukünftige Schwiegermutti Geburstag. Das war auch soweit alles i.O. nur nach dem Abendessen kam dann doch der Sekt auf den Tisch.
    Gott sei dank hat meine Freundin inzwischen auch soviel Verständiss, das es kein Problem ist, das ich mich zurück ziehe sobald ich mich unwohl fühle.

    Ich empfinde es inzwischen als schade, wenn andere Leute trinken. Weil das für mich dann heißt, das ich dann in dem Moment dann nix mehr mit den Leuten angfangen kann.
    Andererseit versuche ich auch nicht die Spassbremse zu sein und mir meine Gedanken direkt anmerken zu lassen.
    Naja Gott sei dank sind die Pflichttermine inzwischen fast alle abgearbeitet und für den Jahreswechsel haben ich(wir) auch noch eine alkoholfreie Party bei Freunden meiner Freundin gefunden.
    Das ich mich mal über eine alkoholfrei Party freuen würde, datt darste auch keinem erzählen 8):lol:
    Viele Grüße
    Mario

    Zitat von soschi


    Lieber Mario 77: Ich freue mich sehr für Dich, dass Du Dein abstinentes Leben so gut im Griff hast. Klingt alles so positiv! d.h. also, dass ich nach ein paar Monaten auch imstande sein kann, an einem vernunftorientiertem Leben Freude und Zufriedenheit zu finden?


    Grüß dich Soschi,
    ich habe auch meine Baustellen an denen ich arbeiten muss und es ist weis Gott noch nicht alles perfekt.
    Mein Selbstvertrauen hat durch die Alkoholsucht, doch merklich gelitten. Zudem plage ich mich noch mit einer art Sozialphobie rum, es gibt gewisse Menschen und Orte wo ich z.B. Angst habe hin zu gehen.
    Das sind Leute die mich teilweise in der Endphase meiner nassen Zeit erlebt haben, zwar nicht direkt volltrunken aber meine damit verbunenden Lügengeschichten und meine damlige Unzuverlässigkeit direkt mitbekommen haben.

    So ganz langsam keimt in mir die Erkenntniss das meine Sucht eine Krankheit war und mein damaliges Verhalten auch krankhaft war. Dennoch schäme ich mich deswegen noch.
    Das ist eine meiner Baustellen, was ich allerdings weiß, das ich nur nüchtern daran arbeiten kann und hoffentlich damit den Grundstein für eine bessere Zukunft lege.

    Es gibt natürlich auch positive (sozusagen direkt verfügbare) Dinge durch die Nüchternheit, keine Frage ;) Und trotz aller noch vorhandenen Probleme, ist es nüchtern 100mal besser als dauert betrunken zu sein.
    Ich habe viel Zuspruch von meiner Familie und von Freunden bekommen und auch von meiner Partnerin. Es ist schön , wenn einen die Mitmenschen wieder ernst nehmen und man auch verlässlich sein kann.


    Zitat von soschi


    PS: Lecker essen hat sicher seinen Reiz, vorallem Naschen, aber was mach ich dann mit den 150 kg Übergewicht?

    Lecker muss ja nicht umbedingt heißen, das es auch ansetzt ;)
    Ich hatte auch ein paar Kilos zuviel und habe die ohne Alkohol eigentlich recht schnell runter bekommen.

    Setzt Dich aber nicht zu sehr unter Druck, wichtig ist erstmal für heute nix zu trinken. Dann hast Du die optimalen vorrausetzungen, um auch morgen nüchtern zu bleiben.
    Das Übergewicht lässt sich sicherlich in den nächsten 1-2 Jahren reduzieren (event. auch mit etwas Beratung vom Fachmann).

    Was hast Du denn für Pläne für Weihnachten und Sylvester gemacht?
    Viele Grüße
    Mario

    Grüß Dich Soschi,
    als ich im Entzug war und in den ersten Wochen ohne, habe ich mich auch erstmal zurück gezogen. Ich denke das ist in der Situation auch normal.
    Mit einem großen Teil meiner alten Bekannten, habe ich bis heute keinen Kontakt mehr, weil ich mit den Leuten nun nüchtern nix mehr anfangen kann. Wo der Alkohol weg war, hatte ich das Gefühl das uns nix mehr verbindet.

    Für mich war trinken auch immer mit "Spass" verbunden, wie bei Dir auch. Und damit konditioniert man sich selbst und sein Hirn auch darauf, das man Alkohol braucht um Spass zu haben.
    Diese geitige Verknüpfung löst sich nicht auf, nur weil man nix mehr trinkt.
    Ich finde man muss sich dann erstmal selber wieder neue positive Reize verschaffen, damit man auch wieder die Erfahrung macht, das es auch ohne Alkohol schön sein kann.
    Sport kann hier sehr hilfreich sein oder Bewegung allgemein, oder sich selbst mal was gönnen (z.B. sowas wie lecker essen, Sauna, Solarium oder ein gutes Buch).

    Als nasser Trinker hatte ich immer so eine kindliche Vorstellung im Kopf : wenn du trocken wirst, dann wird alles gut.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, das dem nicht so ist. Es wird zwar einiges besser aber leider nicht alles. Und an den Sachen die nicht von alleine besser werden, muss man versuchen dran zu arbeiten.

    Zur Zeit vermisse ich den Alkohol nicht und ich habe inzwischen auch nicht mehr das Gefühl, das ich was verlohren habe, weil ich nicht mehr trinke (in den ersten Tagen ohne war das nicht so).

    Was mir auf alle Fälle (außer dem Sport :) ) anfangs auch noch sehr geholfen hat, war das Gespräch mit anderen trockenen Alkoholikern (hier im Forum und in der nicht virtuellen SGH).
    Das hat mir viel Rückhalt gegeben und mir gings auch besser weil ich nun wusste, das ich nicht alleine bin mit meinen Sorgen und Nöten.
    Das wichtigste Tip für mich zu anfang war, erstmal nur in 24 Stunden Schritten zu denken. Erstmal nur für Heute trocken bleiben, das ist schon arbeit genug sozusagen. Die Vorstellung : " du musst jetzt dein ganzen Leben lang nüchtern bleiben, war zu "gewaltig" , da wusste ich nicht wie soll ich das schaffen. Da hat es mir zumindest geholfen dieses politische Erfolgsmodell :oops: "die Politik der kleinen Schritte" zu übernehmen.
    Viele Grüße und hoffentlich bis bald
    Mario :)

    Hallo Xenica,
    auf meiner roten Liste stehen erstmal nur essbare/trinkbare Produkte wo (für mich augenscheinlich) echter Alkohol (also echte Promille) mit drin sind. Dazu gehören Süßigkeiten mit Alkohol, bestimmte Kosmetik-Produkte wie Mundwasser oder Zahnspülungen und Medizinprodukte wie z.B. Hustensaft und u.U. Fruchtsäfte/Obst die schon was älter sind und event. gähren könnten.
    Wenn ich irgendwas auswärts esse was ich nicht selber zubereitet habe, frage ich nach und im Zweifel esse ich es nicht.
    Beim Einkaufen schaue ich auch auf die Zutatenliste, bei mir unbekannten Produkten.

    Senf oder Essig lösen bei mir kein Verlangen nach Alkohol aus. Gerade Senf esse ich sehr gerne.
    Mein Suchtgedächniss springt da nicht drauf an und abgesehen von den oben aufgezählten Sachen, denke ich auch ehrlich gesagt bei den meisten Nahrungsmitteln nicht weiter darüber nach, für mich ist das Essen und kein Suchtmittel. Ich mache mir auch keine Gedanken über den Herrstellungsprozess bestimmter Lebensmittel und wo da event. vielleicht noch spuren von Alkohol mit drin sein könnten. Das mache ich bewusst nicht, weil ich mich damit selber verrückt machen würde.

    Ich will aber niemandem raten das genauso zu machen wie ich. In meiner anderen Gruppe gibt es auch Mitglieder die auch empfindlich auf Brandweinessig reagieren. Ich bin froh das es bei mir nicht der Fall ist aber das muss jeder für sich selbst entscheiden und im Zweifel lieber verzichten.
    Viele Grüße
    Mario

    Hi Opa,
    diese Momente in denen die Versuchung groß ist, kenne ich auch (warscheinlich kennen die meisten Alkoholiker diese Momente).
    Es ist super und auch wichtig das Du diese "Krise" ohne Alkohol überwunden hast.
    Es ist gut möglich das Dir sowas nochmal wiederfährt und da ist es gut wenn Du schon einmal so einen Suchtdruck überstanden hast und weist das dieses Gefühl auch wieder verschwindet.

    War der Stress mit den Kindern der Auslöser für das ganze?

    Wie Du auch selber geschrieben hast, hätte es für dich gefährlich werden können, hättest Du diese Krise wärend der Besprechung gehabt (natürlich wäre das für viele Alkoholiker eine gefährliche Situation, für mich warscheinlich auch. Suchtdruck und dann noch Alkohol in reichweite, ist wirklich gefährlich).
    Leider kann man, auch wenn man noch so vorsichtig/umsichtig ist, es nicht immer verhinden das es nicht doch irgendwann einmal irgendein Reiz ins Suchtgedächniss schafft und dieses dann mit Saufdruck reagiert.
    Worauf man mehr einfluss hat ist, ob Alkohol greifbar ist oder nicht, vielleicht ist das noch ein Punkt wo Du noch etwas mehr auf Dich acht geben kannst (gerade jetzt am Anfang der Nüchternheit).

    Ich werd mit Dir durchhalten :) Obwohl ich gestehen muss, dass ich es jetzt nach fast 6 Monaten ohne Alkohol schon nicht mehr als Durchhalten empfinde. Die ersten Krisen (so wie Deine heute) habe ich überstanden und so langsam wird es zur normalität ohne Alkohol zu leben. Gott sei dank habe ich auch nur noch selten Suchtdruck. Es lohnt sich wirklich durchzuhalten, alles ist besser als Saufen.
    Viele Grüße
    Mario

    Hallo matthias und Backmaus,
    vielen danke für eure Antworten.

    Das Satz : Glück auf gefällt mir :) Dieser Gruß passt auch sehr gut zu meiner Stadt.

    Trotz der momentanen Sorgenfalten ist trinken keine Option für mich. Als Trinker habe ich mich garnicht um Rechnungen gekümmert und oft Mahnfristen ungeachtet verstreichen lassen, den Kopf solang in den Sand gesteckt bis auch aus einer kleinen Rechnung von 30€ hinterher eine von 300€ geworden ist. Die Kosten habe ich dann "ruhigen" Gewissens auf meine Familie abgewälzt gehabt...sowas will ich in der Form auch mehr erleben müssen.
    Auch wenns gerade nicht sooo gut läuft, es war auch schon deutlich schlimmer. Heute hab ich zwar meine Sorgen aber die sind nicht so bedrückend wie der Zustand als nasser Trinker.

    Wegen einer Nebentätigkeit, ich werde vermutlich meine Ansprüche zeitweise etwas runterschrauben müssen und erstmal nehmen was kommt.
    Gerne hätte ich eine Stelle in meiner Fachrichtung angenommen, vielleicht sind meine Ansprüche zur Zeit wirklich etwas zu hoch gewesen.

    Ja, irgendwie möchte man Trockenheit wirklich belohnt sehen.
    Ein paar kleine Belohungen gabs in der letzten Zeit ja auch, in Form von Zuspruch durch Freunde und Bekannte.
    Mit meiner Partnerin habe ich auch wieder etwas über meine Sucht reden können. Irgendwie fällt mir das immer noch schwer mit Ihr darüber zu reden dabei ist das doch so wichtig.
    Sie fragt aber inzwischen mehr nach wie dies und jenes für mich ist, was es mir dann auch leichter macht, darüber zu reden.
    Was es Ihr dann leichter macht mich zu verstehn und uns somit beiden das Leben erleichtert :)
    Viele Grüße
    Mario

    Hi zusammen,
    ich muss meinen Beitrag auch mal wieder etwas regelmäßiger pflegen, der war schon fast auf Seite 2 verschwunden.
    Heute habe ich auch mal wieder ein paar neue Gegenbenheiten zum berichten.

    Die Tage hatte ich ein nicht so positives Erlebniss. Ich hatte vor gut einer Woche ein Vorstellungsgespräch für einen "guten" studentischen Nebenjob. Im Rahmen dieses Gespräches kam die Sprache auch auf meine Semesteranzahl zu sprechen und ich habe zusammengefasst gesagt das ich Alkoholiker bin und das ich deswegen die Regelstudienzeit überschritten habe.
    Leider war das Gespräch danach recht schnell beendet und ich leider etwas geknickt.
    Es hatte schon den Anschein das mein Geständniss Alkoholiker zu sein, der Grund für das Ende des Gespräches war.
    Die paar Tage habe ich desegen auch etwas (alkoholfrei) vor mich her gegammelt. Hab lang geschlafen, viel süßes gefuttert, war nicht beim Training und hab zuhause ein wenig gefaulenzt. Das war so nicht geplant aber ich habe die letzten Nächte auch schlecht geschlafen weil ich grübeln musste (Finanzsorgen) und da hat sich das dann so ergeben. Ich habe mir heute extra früh den Wecker gestellt, um heute abend früher schlafen zu können aber leider hab ich es nicht aus dem Bett geschafft. Ich bin auch erst gegen 4Uhr morgens richtig eingeschlafen, trotz schlafdefizit...

    Zwei offene Rechnungen habe ich die Woche bezahlen können., das hat schonmal etwas Druck aus der Lage genommen.
    In 4 Wochen müssen allerdindings die nächsten Studiengebüren bezahlt werden, die müssen auch noch aufgetrieben werden.
    Ich hoffe das ich das in den nächsten Tagen auch noch geregelt bekomme, dann kann ich bestimmt auch wieder besser schlafen.
    Am liebsten wäre es mir, wenn sich Neben-Jobmäßig noch auf die schnelle noch was ergeben würde.

    Vor einiger Zeit habe ich eine Doku über buddhistische Mönche und deren Lebensweise gesehen. Manchmal denke ich mir, das entsagen von weltlichen Gütern, ist keine so schlechte Idee...

    Etwas traurig macht es mich zur Zeit, das einige Alkoholiker die in etwa zeitgleich mit mir begonnen haben trocken zu werden, in den letzten Wochen leider Rückfällig geworden sind und nicht mehr zur Gruppe kommen bzw. noch kommen aber aus Ihrem Tief nicht herrauskommen.

    Naja ich freue mich nach wie vor auf den 29.12, wenn ich mein erstes halben Jahr ohne Alkohol rum habe.
    Viele Grüße
    Mario

    Hi Pedi,
    oft findet man die Gruppen für Co´s dort, wo auch Gruppen für Alkoholiker sind.
    Suchtberatungsstellen von der Diakonie oder der Caritas sind auch immer gute Anlaufstellen, da dort sozusagen der "volle Service" für alle Betroffenen zu finden ist.

    Von den Anonymen Alkoholiker gibt es auch Gruppen für Angehörige, ich meine die heißen Alateen.
    Vom Kreuzbund gibt es auch Angehörigen Gruppen.

    Ich hoffe das hilft Dir ein wenig weiter.
    Viele Grüße
    Mario

    Hallo Mieken, Hallo zusammen,
    wir gehts überwiegend gut und habe vor einigen Tagen auch meinen ersten nüchternen Geburstag gefeiert. Wobei gefeiert wurde nur im Familienkreis, mit Kaffee und Kuchen.

    In meiner Beziehung läufts zur Zeit sehr gut und beim Sport läufts ebenfalls.
    Nur plagen mich zur Zeit immer noch "Zukunftsängte bzw. Versagensängste", das nervt mich ziemlich.
    Heute Nacht habe ich auch einige Zeit wachgelegen und Probleme gewälzt bzw. die wälzen mich. Ich muss wohl noch aktiver werden, um dagegen anzugehen.

    Sorgen mache ich mir etwas, um meinen großen Kater. Der humpelt seit gestern und wenns das bis morgen nicht besser wird, gehen wir wohl doch lieber mal zum Tierarzt. Ich hoffe ja noch das es heute noch etwas besser wird...

    Freuen tue ich mich auf das ende das Jahre, am 29.12 werde ich 6 Monate trocken sein. Wie ich dann die Feiertage verbringen werde, weis ich noch nicht.
    Weihnachten wird wohl was familiäres laufen und Silvester? Mal schauen vielleicht tut sich irgendwo noch eine alkoholfreie Feiermöglichkeit auf, obwohl ich mir da wenig Hoffnungen mache.
    Und ich hoffe das mir schöne Geschenke für Weihnachten einfallen werden :)
    Viele Grüße
    Mario

    Hallo Opa,
    schön das Du nun hier bist :)

    Bleib auf alle Fälle am Ball bei der Caritas, das man bei Suchtberatungsstellen ein paar Tage auf einen Termin warten muss, ist soweit ich das mitbekommen hab normal. Wenn Du wirklich von dort Hilfe haben möchtest, dann klappt das auch.

    Super das Du Dich dann doch überwunden hast und dem Arzt die Wahrheit gesagt hast.
    Diese Gefühls-Achterbahnen kennt warscheinlich jeder hier, das wird aber besser mit der Zeit.
    Der Körper und auch die Seele brauchen Zeit um sich erstmal neu zu sortieren.
    Wenn Du merkst, das Dir irgendwas nicht passt oder Dich etwas übermäßig belastet, scheue Dich nicht 2-3 Gänge zurückzuschalten wenn es sein muss.
    Der Motor muss sich erst wieder einfahren, nachdem man die Bremse zum erstenmal gelöst hat ;)
    Auf bald und viele Grüße
    Mario

    Hallo gingas und ein herzliches Willkommen im Forum :)
    Ich bin auch ein Alkoholiker und war mir dessen auch schon längere Zeit bewusst aber es hat seine Zeit gebraucht bis ich die Notwendigkeit eingesehen habe und mir Hilfe besorgt habe.
    Als nasser Trinker habe ich fast jeden Tag gedacht, heute noch und morgen hörst du auf. Man macht sich da selber auch immer was vor und redet sich ein, das alles noch nicht so schlimm sei.
    Mir war auch bewusst das ich, wenn ich aufhören will ich mich outen muss und anderen Gegenüber meine Sucht zugeben muss.
    Davor hatte ich große Angst, sozusagen Panik und da wars für diesen einen Tag die einfachere Lösung was zu trinken.
    Oft dachte ich auch, komm trink nur 2 Bier damit das zittern weg geht. Aber dann setzte immer der Kontrollverlust ein.
    Dazu kam auch noch die Angst vor dem körperlichen Entzug. Ich hab es deutlich gemerkt wenn ich unter meinen Pegel gefallen bin und dann hab ich was getrunken aus Angst zusammen zuklappen.
    Zudem war auch immer Alkohol im Haus, was das aufhören zusätzlich erschwert hat. Wenn einem das Suchtmittel vor der Nase steht, ist ja klar das, dass nix werden kann mit dem nicht trinken.
    Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen
    Viele Grüße
    Mario

    Hallo Bianca und willkommen im Forum ;)

    Letzlich kann nur die betroffende Person selbst sagen, ob sie nun abhänig ist oder nicht. Wie man das Kind nun nennt ist ja auch erstmal nicht wirklich wichig. Das ändert ja an der Situation nix.
    Ich bin (auch) ein nicht mehr trinkender Alkoholiker und ich kann Dir zumindest sagen, das ein Trinker nur für sich mit dem Trinken aufhören kann. Für andere Leute kann man nicht trocken werden, das kann eine unterstüzende Motivation sein aber der Trinker muss selbst aufhören wollen. Und auch einfach nur nix mehr Trinken und einfach so wie vorher weiterleben, dass klappt leider auch nicht dauerhaft.
    Man kann auch nicht sagen man sei kein Alkoholiker, man trinke ja schließlich nur Bier, 10 Flaschen Bier haben auch fast soviel Alkohol wie eine Flasche Korn.

    Es gibt für Angehörige von Alkoholikern auch sehr viele Hilfsangebote. Alkoholismuss ist fast immer eine Familienkrankheit und da gibt es wie gesagt auch Hilfe für die Angehörigen.
    Könnest Du Dir vorstellen, das Du dir z.B. in einer Suchtberatung mal einen Termin für Dich machst?
    Viele Grüße
    Mario

    Hallo Harry,
    ich bin Alkoholiker und sehe das eigentlich auch so, das auch unter Alkohol Einfluss gewisse Charakter Grundeigenschaften meist erhalten bleiben. Ich hab z.B. nie Fremdgeknuscht oder sowas in der Art.
    Von Natur aus bin auch eher ein freundlicher und zurückhaltender Mensch und unter Alkoholeinfluss hab ich auch nie eine Schlägerrei oder dergleichen angefangen. Ich muss aber zugeben, das ich mit fortschreitender Krankheit (tägliches Trinken von einigen Ltr. Bier) mehr und mehr gemerkt habe, das es mir schwerer gefallen ist aufkommende Wut zu kontrollieren. Wenn ich weiter getrunken hätte, wäre sicherlich irgendwann der Knall gekommen.

    Ob man im Falle Deiner Ex von einem Alkohol Problem sprechen kann, kann letzlich nur sie beantworten.
    Aber der verdacht liegt nach Deiner schilderung schon sehr nahe.
    Ich als Alkoholiker kann wirklich niemandem raten eine Beziehung zu einem nassen Trinker aufzubauen.

    Alkohol hat im Vergleich zu anderen Drogen, keinen bestimmten Bereich im Gehirn wo er seine Wirkung entfaltet.
    Die meisten illegalen Drogen haben einen bestimmten "andock Punkt" im Kopf und lösen daher mehr oder weniger immer den selben Rauschzustand aus.
    Alkohol hingegen wirkt im ganzen Hirn und daher auch das breite Spekturm von möglichen Wirkungsweisen vom Alkohol, von Euphorie bis Niedergelagenheit.
    Zudem reagiert ein bereits vom Alkohol geschädigter Körper anders auf Alkohol als ein gesunder. Wenn die Leber z.B. schon in mitleidenschaft gezogen wurde, reichen auch kleine Mengen Alkohol für einen Vollrausch. Weil der Körper den Alkohol dann nicht mehr richtig abbauen kann bzw. der Abbau länger dauert.

    Für mich hört sich das was Du beschrieben hast nach normalen Verhalten an, für einen Menschen der ein Alkohol Problem hat.
    Viele Grüße
    Mario

    Hallo sahira,
    Ratschläge zu rechtlichen Belangen sind hier im Forum nicht gerne gesehen.
    Oft kann man Hilfe zu rechtlichen Themen bei Suchtberatungsstellen oder teilweise auch bei der Polizei. Es wäre vielleicht gut in Erfahrung zu bringen, ob ein Verlobter als Angehöriger gilt und ob man gegen einen Anghörigen Aussagen muss.

    Ob das bei allen gleich ist, mit dem Suchtdruck weis ich nicht.
    Bei mir macht sich Suchtdruck im Kopf bemerkbar, durch Gedanken an Alkohol.
    Meist sind das Gedanken wie : Trink was, dann gehts Dir besser.
    Oft geht diesen Gedanken, irgendein Reiz an das Suchtgedächniss vorraus (z.B. an Anblick einer Flasche). Ich finde die beste Strategie gegen Suchtdruck ist es zu vermeiden, sich solchen Reizen auszusetzten.
    Stress ist auch oft so ein Reiz...

    Liebe sahira, was möchtest du denn für Dich tun? Wie Du schreibst hast Du ja auch einige Baustellen. Das erkennen der eigenen Baustellen, ist ein sehr wichtiger und guter Schritt aber leider haben Baustellen nicht die Eigenschaft zu verschieden, nur weil man sie "enttarnt" hat.
    Viele Grüße
    Mario