Hallo Gotti =)
Manchmal ist diese andere Sichtweise, wie du es nennst, bei mir da. Aber manchmal denke ich "in alten Mustern" so wie noch vor knapp einem Jahr. Da drehte sich noch mein ganzes Denken um meinen Vater. Und wie du schreibst, sieht dieser es nicht ein. Punkt. Und nun heißt es für mich damit klarkommen, dass er dem Tod in die Arme rennt. Das tut weh. Nach dem Arztbesuch vor kurzem ist meine Angst wiedergekommen,denn der Arzt hat ihm unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Leberzirrhose nicht weit ist.
Auch wenn mein Vater in mir einen riesigen seelischen Schaden hinterlassen hat, ist er noch mein Vater. Er war nie wie andere Väter, aber konnte doch auf seine Art und Weise sehr lieb sein. (Jetzt rede ich schon in der Vergangenheitsform von ihm ) Die Gespräche
vor ein paar Tagen sollte ich als das schätzen, was sie waren: kurze Rückblenden in eine Vergangenheit mit weniger Alkohol. Doch stattdessen haben sie in mir wieder einmal die Hoffnung eines Neustarts gemacht. Die Hoffnung auf ein Happy End.
Und schon ist sie wieder zersplittert und ich habe noch mehr Schmerz in mir als zuvor.
Nicht mal mehr ein Monat, dann bin ich hier weg. Im Moment ist mir nicht wohl bei dem Gedanken zu gehen, denn ich würde gerne abschließen mit meiner Vergangenheit, um unbelasteter in die Zukunft zu starten. Aber wie soll das gehen? Wenn ich hier die "Problemherde" sehe und auch wie sehr alle darunter leiden.
Ja, ich muss mir selbst helfen, aber es fällt so schwer. Am liebsten würde ich auch allen anderen helfen.
Ihr habt so recht, ich muss MIR helfen und alle anderen müssen sich selbst helfen. Das geht so gegen mein Gefühl. Ich WILL doch helfen. Nur mein Verstand (und ihr ) erhebt Einspruch und sagt, ich solle mir selber helfen.
Wahrscheinlich muss ich dieses Mal meinem Verstand folgen, um nicht dem Untergang entgegen zu steuern. Das tut weh.
An so Tagen wie heute spüre ich wieder die Isolation. Niemand versteht von was ich rede, bzw. sind meine Hemmungen viel zu groß überhaupt darüber zu reden. Ich habe genau eine Freundin, die Ähnliches erlebt hat wie ich, aber leider haben wir nicht oft die Zeit und wenn dann fehlt auch manchmal der Mut über unsere Probleme zu sprechen. Das ist schade.
Man, warum bin ich nur so deprimiert ?
Liebe Grüße
LaChela