Beiträge von 285mucki68

    Hallo Caro,
    ich bin leider nicht vorher dazu gekommen. Vielen Dank für Deine Worte :wink: Ab Montag habe ich 14 Tage Urlaub. Ich werde mich dann mal intensiver mit meinen Eltern, mir und dem Thema Alkohol beschäftigen und mir Gedanken über MEINEN weiteren Weg machen. Heute abend habe ich von meinem Hausarzt umgehend für morgen einen Termin beim Facharzt zum Ultraschall bekommen, um eine Venenthrombose auszuschließen. Wäre wohl besser vor Tagen schon zum Arzt gegangen, wenn nicht mein Chef, die Eltern und sonstiges mir wieder viiieeel wichtiger gewesen wären. Ich muß und WERDE es noch lernen, dass meine eigenen Bedürfnisse auch wichtig sind :roll: Gute Nacht und liebe Grüße Sabine :wink:

    Hallo,
    ich bin gerade wieder zu der Erkenntnis gekommen, dass ich die Tatsache begreifen muß: Mein Papa trinkt sich krank, zum Pflegefall oder tot! Am Montag wollte er plötzlich alleine in eine Gruppe der AA, die meine Mama schon seit geraumer Zeit nur noch ohne ihn besucht (weil ihn der Besuch so unter Druck setzt????) Er kam dann recht früh nach Hause, weil ihn angeblich ein anderer aus der Gruppe mit nach Hause genommen hat. Heute hat sich herausgestellt, dass er erst gar nicht dort war, sondern sich mal wieder Vorrat gekauft hat. Meiner Mama gegenüber tat er zerknirscht und hat den Cognac (angeblich das Einzige, was er gekauft hat) demonstrativ auf dem Tisch stehen lassen, so von wegen: Ihr habt ja recht, ich werden ihn nicht trinken. Nur das meine Mama später festgestellt hat, dass in der Flasche bereits gar kein Cognac mehr drinnen war sondern Tee oder ähnliches in der Farbe. Ich muß mich nun schon den ganzen Abend beherrschen, dass ich nicht wieder meine Mama anrufe, um sie zu trösten - ich bin mir sicher, dass sie jetzt wieder daheim sitzt und sich die Augen ausheult. Und schon meldet sich wieder mein schlechtes Gewissen, ob ich es als Tochter meiner Mutter nicht schuldig bin, sie aufzubauen ... Wie habt ihr es geschafft, Euch von Eurem Gewissen und Schuldgefühlen zu befreien? Mein Papa deutet auch immer wieder an, dass wir ohne ihn besser dran seien etc., trägt z.B. demonstrativ ein Teppichmesser mit sich rum, wenn es mal wieder zu Diskussionen wegen seiner Trinkerei kommt. Was, wenn er sich wirklich das Leben nimmt? Meine Mama mußte bereits einmal den Arzt holen, nachdem mein Papa Pflanzenschutzmittel getrunken hat (zumindest lt. seiner eigenen Aussage). :cry: Sabine

    Hallo Caro,
    ich geb zu: Ich weiß es nicht nur vom Prinzip her sondern ganz genau, kann es nur noch nicht wirklich umsetzen - zumindest was meine Mutter betrifft. Und was das krank werden oder Familienleben (ich habe einen Mann und 3 zoffende Wohnungskatzen) angeht: Es wirkt sich bereits aus. Mein Mann (Schichtarbeit, auch am Wochenende und feiertags) und ich sind beide ganztags berufstätig und haben aufgrund von seinen Schichten schon sehr wenig Zeit für uns. Und diese ist natürlich beladen mit Haushalt, dem Versuch, unsere 3 Zoff-Katzen im Zaum zu halten und natürlich von der Sorge um meine Eltern. Bei meiner Schwester sieht es ähnlich aus. Oft bin ich bereits nach dem Aufstehen so ausgepowert, das ich alles hinter mir lassen möchte. Diesem Forum habe ich mich auch nach langem Zögern erst angeschlossen, weil ich erkannt habe, dass meinen Eltern ihren Weg zwar kennen, aber auch selbst gehen müssen - ich kann das nicht für sie tun. Ich muß jetzt "nur noch": Sorgen, Schuldgefühle, schlechtes Gewissen .... ausblenden und MEINEN Weg gehen. Vielen Dank für Deine Hilfe. Alles Liebe Sabine

    Hallo Caro,
    im Prinzip weiß ich natürlich, dass Du völlig recht hast. Es wäre auf jeden Fall einfacher, wenn wir weiter weg wohnen würden. Aber meine Schwester, mein Bruder, meine Eltern und ich wohnen alle in einem kleinen 700-Seelen-Ort, von daher ist es recht schwer, sich rauszuhalten. Zumal meine Mama auch ständig bei meiner Schwester vor der Tür steht und/oder mit mir telefoniert. Ich komme mir schon vor wie ein Tonband oder in einer Gebetsmühle, da ich von vorneherein jeden Satz unseres Gesprächs kenne. Aber wenn ich dann merke, wie schlecht es ihr geht, bringe ich es nicht fertig, abzublocken und ihr zu sagen, dass sie selbst schauen soll, wie sie fertig wird, wenn sie keinen Rat annehmen bzw. umsetzen will. Bei meinem Papa fällt es mir derzeit schon etwas leichter, da hier oft einfach die Wut überwiegt. Besonders übel hab ich es ihm genommen, dass er letzten Monat bereits morgens um 9.30 Uhr stark angetrunken auf die Beerdigung von meiner Oma kam. Zum Glück randaliert er nicht oder wird agressiv - ist aber auch nur ein schwacher Trost. Aber manchmal wünsche ich mich weit weit weg... Vielen Dank für Deine Antwort. Alles Liebe Sabine

    Hallo,
    meine Mama geht langsam aber sicher an der Alkoholsucht meines Vaters zugrunde. Was kann ich wenigstens für sie tun? Mein Papa trinkt schon seit sehr langer Zeit. So richtig schlimm ist es aber erst geworden, seit er vor ca. 3 Jahren in Rente gegangen ist. Seitdem trinkt er sich seinem Grab ständig ein Stück näher. Krankenhausaufenthalte, Entziehungskur, ambulante Therapie - alles hat, wenn überhaupt, nur kurzfristig angeschlagen. Eine weitere Behandlung schlägt er derzeit aus, Hilfe von seiner Familie etc. weist er ab. Er steht inzwischen mit der Schnapsflasche in der Tasche vor einem und sagt einem ins Gesicht, er hätte heute nix getrunken, was wir ihm unterstellen würden. Dann wieder sagt er, er trinkt sich tot, dann wären wir ihn wenigstens los. Meiner Mama geht es inzwischen nervlich immer schlechter (welch ein Wunder). Sie kann und/oder will meine Papa aber nicht verlassen, weil sie Angst hat, dass er dann ganz abrutscht. Inzwischen wird mein ganzes Leben von der Sorge um meine Eltern bestimmt. Bei meinem Vater komme ich immer mehr zum dem Punkt, wo ich sage, ich kann ihm nicht mehr helfen. Aber kann ich denn gar nix für meine Mama tun??? Wie habt Ihr Euch in einer solchen Situation verhalten? Wer kann mir einen Rat geben? :(

    Liebe Grüße Sabine

    Hallo Mapi,
    ich kann das sehr gut nachempfinden. Inzwischen mache ich mir auch genauso viele Sorgen um meine Mutter wie um meinen Vater. Um meinen Vater, weil er sich täglich ein Stück weiter ins Grab trinkt und um meine Mutter, die täglich ein Stück mehr zu einem psychischen Wrack wird. Mein Vater ist, wenn er was getrunken hat, der Meinung: Ist doch meine Sache und mein Leben; wenn ich tot bin, habt ihr wenigsten Eure Ruhe etc. Meine Mutter schwankt zwischen "himmelhochjauchzend" (wenn mein Vater "angeblich" mal 2 oder 3 Tage nix getrunken hat) und "zu Tode betrübt, alles ist sinnlos" (wenn sie dann doch wieder mal eine leere Schnapsflasche findet etc.). Bei mir wechseln die Phasen zwischen der Verzweiflung: Was ist, wenn mein Vater wirklich plötzlich stirbt oder sich was antut. Kann ich dann wirklich sagen, ich habe alles versucht oder hätte ich mehr tun können? Dann erlebe ich aber auch immer wieder die Phasen, wo ich merke, dass die Wut überwiegt: Ich habe schließlich auch noch ein Leben und meine Eltern sind erwachsene Menschen, die den Weg, den sie gehen müssen, kennen. Und ich kann den Weg für sie nicht gehen. Und gesagt ist eigentlich alles. Alle Gespräche wiederholen sich teilweise Wort für Wort und führen doch wieder zu nix. Aber ich denke, egal was man tut. Es bleibt doch immer die bange Frage, tue ich das Richtige. Ich wünsche Dir viel viel Mut und Kraft auf Deinem Weg. Alles Liebe Sabine :wink: